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EPP 10.2021

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NEWS & HIGHLIGHTS » Interview GreenTin+ in unterschiedlichen Formen Bild: Feinhütte das Know-how und die Leistungsfähigkeit der Aggregate. Die Leistungsfähigkeit unserer Recyclingprozesse ermöglicht es uns, die übliche Qualität von importiertem Zinn aus Primärrohstoffen deutlich zu übertreffen, denn Metalle können ganz im Gegenteil zu dieser Legende beliebig oft recycelt werden und das ohne Qualitätsverlust. Bei anderen Rohstoffen, wie z. B. Papier oder Kunststoff, ist dies leider nicht ohne weiteres möglich. Gerade in der Elektronikindustrie wurde in den letzten Jahrzehnten versucht das Recyclingmaterial zu diskreditieren. Dies können Sie getrost in der Kategorie Falschinformationen verbuchen. EPP: Und wie schaut es bei der Verwendung dieser recycelten Zinnprodukte aus? Gibt es hier Einschränkungen? Tobias Patzig: Nein, denn vielmehr ist die zugrundeliegende Spezifikation des Metalls oder der Legierung für den Einsatz und den Prozess ausschlaggebend. Hierfür ist die zur Anwendung kommende metallurgische Verfahrenstechnik von Bedeutung. Unsere jahrhundertelange Expertise sowie die modernen Anlagen und optimierten Fertigungsprozesse befähigen uns, die aus den mannigfachen Recyclingverfahren gewonnenen Metalle und Legierungen in einer Qualität zur Verfügung zu stellen, welche in keiner Art und Weise den Qualitäten von Primärrohstoffen nachsteht. Das genaue Gegenteil ist hier der Fall. EPP: Gibt es bereits erste Anwendung von GreenTin+ im Markt? Tobias Patzig: Ja, aber die Anwendungen und Kunden dürfen wir aktuell nicht nennen. Nur so viel, es handelt sich dabei um Anwendungen aus der Elektronikfertigung, Bereich Konsumgüterelektronik. Im Übrigen wurde die ISO 14021-Zertifizierung von Kundenseite gefordert, da man langfristig vollständig recycelte Lote verwenden möchte, was natürlich das richtige Signal in den Markt ist, zumal es von einem der renommiertesten Elektronikartikelhersteller weltweit vorgelebt wird. Es sind also nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern hier passiert auf jeden Fall etwas. EPP: Worin liegen die Vorteile von GreenTin+ und wo wird ein Zinn mit diesem hohen Reinheitsgrad eingesetzt? Tobias Patzig: GreenTin+ ist in erster Linie unabhängig von internationalen Lieferketten und weist eine Reinheit von 99,99 % auf. Das liegt deutlich über den allgemeinen Standards des Marktes. Natürlich gibt es auch den ökologischen Vorteil. Durch das nachhaltige Recycling von Zinn wird der Energieeintrag erheblich gesenkt und die Ausbeutung im Bereich des Bergbaus, der Aufbereitung und Verhüttung von Erzen auf ein Minimum gedrosselt. In Summe dessen werden somit nicht zuletzt die CO2-Emissionen, um bis zu 98,9 % je Tonne Zinn signifikant gesenkt. Darüber hinaus werden die allgemeinen, negativen Belastungen für das gesamte Ökosystem maßgeblich reduziert. Auch die humanitäre Nachhaltigkeit in puncto Abbausituation in den Zinnminen, spielt für immer mehr Unternehmen eine Rolle. Denn Unternehmensnachhaltigkeit ist nicht erreicht, wenn die Geschäftsführung E-Fahrzeuge fährt. Nachhaltigkeit fängt bei den Produkten an. Diese bezieht die eingesetzten Vorprodukte und deren Herstellung und Herkunft, aber auch die Endprodukte mit ein. EPP: In welchen Formen kann Green- Tin+ bei Ihnen bezogen werden? Tobias Patzig: GreenTin+ ist in allen gängigen Formen erhältlich, sei es als Draht, Barren, Stangen, Schüttgut oder Ähnlichem. www.feinhuette.de 14 EPP » 10 | 2021

REACH – ECHA erweitert Kandidatenliste Meldepflicht für besonders besorgniserregende Stoffe www.fbdi.de Mehrsprachige Katalogproduktion Perfektes Projektmanagement bei hochkomplexen Aufträgen Tools für einen effizienten Workflow Optimale Reinigung für zuverlässige Prozesse CleanMaster ideal für die automatische Schablonenunterseitenreinigung Rönneterring 7-9, 41068 Mönchengladbach Tel: +49 (0) 21 61 - 95 1 95 - 0 • Fax: -23 info@vliesstoff.de • www.vliesstoff.de Clean-Box Serie IPA/DI, Stencil Clean, Hand Clean, Adhesive Remover Die ECHA hat im Juli acht neue Stoffe auf die REACh-Kandidatenliste gesetzt, diese umfasst damit 219 Stoffe. Wegen ihrer fortpflanzungsgefährdenden, krebserregenden und atemwegssensibilisierenden Eigenschaften gelten sie als besonders besorgniserregende Stoffe hinsichtlich menschlicher Gesundheit oder Umwelt. Unternehmen müssen gesetzliche Verpflichtungen einhalten und deren sichere Verwendung gewährleisten. Bei den neuen Zugängen handelt es sich um: • 2-(4-tert-Butylbenzyl)propionaldehyd und seine einzelnen Stereoisomere: Fortpflanzungsgefährdend / Verwendung u.a. in Reinigungsmitteln, Polituren, Wachsmischungen • Orthoborsäure, Natriumsalz: Fortpflanzungsgefährdend / Nicht unter REACH registriert / Verwendung etwa als Lösungs- und Korrosionsschutzmittel • 2,2-Bis(brommethyl)propan-1,3-diol (BMP); 3-Brom- 2,2-bis(brommethyl)-1-propanol (TBNPA); Tribrom-Derivat; 3-Brom-2,2-bis(brommethyl)propan-1-ol; 2,3-Dibrom- 1-propanol (2,3-DBPA): Alle Krebserzeugend / BMP: Verwendung etwa in der Polymerproduktion und als Zwischenprodukt • Glutaral: Atemwegssensibilisierend / Verwendung u.a. in Bioziden, zur Röntgenfilmverarbeitung • Mittelkettige Chlorparaffine (MCCP) (UVCB-Stoffe beste- hend aus mehr als oder gleich 80 % linearen Chloralkanen mit Kohlenstoffkettenlängen im Bereich von C14 bis C17: (sehr) persisent, (sehr) bioakkumulierbar, toxisch / Verwendung etwa als Flammschutzmittel, in Kunststoffen und Dichtungsmitteln • Phenol, Alkylierungsprodukte (hauptsächlich in para-Position) mit C12-reichen verzweigten Alkylketten aus der Oligomerisierung, die alle einzelnen Isomere und/oder Kombinationen davon umfasst (PDDP): Fortpflanzungsgefährdend und endokrinschädigend; Verwendung etwa in Schmiermitteln und Kraftstoffsystemreinigern • 1,4-Dioxan – Krebserregend; Verwendung etwa als Lösungsmittel • 4,4-(1-Methylpropyliden) Bisphenol (Bisphenol B): Endokrinschädigend; nicht unter EU-REACH registriert, Verwendung etwa in Phenol- und Polycarbonat-Harzen. Die Kandidatenliste ist eine Liste der für eine Zulassung in Frage kommenden besonders besorgniserregenden Stoffen. Diese sind potentielle Kandidaten für den Anhang XIV der REACH- Verordnung über zulassungspflichtige Stoffe, der derzeit 54 Einträge enthält. Für die Verwendung dieser Substanzen muss ein Unternehmen (zukünftig) eine Zulassung beantragen. Die Verordnung ist am 8. Juli in Kraft getreten und gilt ab dem 8. Januar 2022. Die ECHA plant, gegen Jahresende 2021 weitere Hilfestellungen zu veröffentlichen. für Reinraum Klasse 7 druck@konradin.de www.konradindruck.de wirkt desinfizierend EPP » 10 | 2021 15

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