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EPP 10.2022

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TITELSTORY » Bild: Rehm

TITELSTORY » Bild: Rehm Thermal Systems Produktivitätssteigerung durch Cluster-Konzept Thermische Systemlösungen für die Fertigung 14 EPP » 10 | 2022

Vor zwei Jahren wurde bei Siemens EWA ein Projekt gestartet, das sich mit der Restrukturierung der bestehenden Fertigung befasst. Ausschlaggebend für diesen Schritt waren die schwankenden Auftragsgrößen der unterschiedlichen zu fertigenden Produkte. Setzte man bisher erfolgreich auf eine produktorientierte Fertigung, kam man nun an entsprechende Grenzen. „Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass wir mit dem bisherigen Konzept unflexibel sind, da man bei schwankenden Stückzahlen eine zweite Produktionsline braucht oder die Auslastung der bestehenden Fertigungslinien optimieren muss“, so Bernhard Erras, Bereichsleiter Digital Industries Factory Automation Siemens EWA Amberg. Volle Auftragsbücher? Unterschiedliche Losgrößen? High-Mix/Low-Volume und umgekehrt in einer Fertigung? Und zur Ausweitung der Produktionskapazitäten steht kein Platz zur Verfügung? Mit diesen Problemen sah sich das Siemens Elektronikwerk Amberg konfrontiert. Doch jahrelange Erfahrung und kompetente Partner wie Rehm Thermal Systems haben eine erfolgreiche Umstellung der bestehenden produktorientierten Fertigung in eine Cluster- Fertigung mit Shop-Konzept ermöglicht. Automatisierung und Vernetzung wurden dabei optimal umgesetzt. Das Ergebnis: Eine deutliche Produktivitätssteigerung mit Bestandsequipment und bei gleichbleibendem Personal. Produktvielfalt erfordert neue Lösungen Bei begrenztem Platzangebot eine Ausweichlinie zu implementieren ist nur mit hohem Aufwand möglich und Produktumstellungen zur Auslastung bestehender Linien ziehen lange Rüstzeiten nach sich. Beide Optionen sind nicht zufriedenstellend. Die Lösung für das Werk in Amberg waren das Clustern der Prozesse und die Einführung eines Shop-Floor- Managements. Heute gibt es im Bereich der Flachbaugruppenfertigung des Elektronikwerks einen Cluster für High-Volume und Low-Mix sowie einen Cluster für die Low-Volume- und High-Mix-Fertigung. Die 17 Bestandslinien, allesamt ausgestattet mit Reflow-Lötsystemen der VisionX-Serie von Rehm, wurden umgebaut und es entstanden 15 neue SMT-Fertigungslinien. „Am Anfang der Produktionskette steht die Flachbaugruppenfertigung mit der größten Anzahl an Linien. Diese sind in der Lage, den gesamten Produktumfang zu fertigen. Dabei produzieren wir in den sogenannten Supermarkt, aus dem sich dann die Montagelinien bedienen. Das Shopfloor-Management fungiert also als Zwischenlager; ist dieses leer und der Mindestbestand wird unterschritten, wird automatisiert der nächste Auftrag gestartet“, erläutert Bernhard Erras das neue Cluster- Konzept in Kürze. Wichtig hierbei war, dass die Linien und damit auch die Reflow-Lötanlagen mit identischer Hardund Software ausgestattet sein mussten. Wenn eine Linie voll ausgelastet ist, muss die andere reibungslos übernehmen können. Doch wie so oft gibt es auch hier zwei Seiten: Mit der Flexibilität steigen auch die Komplexität der Fertigungsabläufe und die daraus resultierende zu kommunizierende Datenmenge und -vielfalt. EPP » 10 | 2022 15

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