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EPP 11.2019

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NEWS + HIGHLIGHTS Je

NEWS + HIGHLIGHTS Je nach Untersuchung nutzen inzwischen 30–70 % aller Jobsuchenden eine Suchmaschine zur direkten Jobsuche. Auch bleibt abzuwarten, ob das Feature wirklich die Welt der Stellenanzeigen revolutionieren wird. Denn diverse Verbände melden sich bereits kritisch zu Wort und sehen das Risiko des Missbrauchs der Marktmacht. Eigene Karriereseite anpassen Es besteht aber noch eine andere, bessere Alternative bei Google for Jobs Berücksichtigung zu finden. Denn das Einstellen von Stellenanzeigen in Jobbörsen ist nicht für jedes Elektronikunternehmen finanziell realisierbar und für Google for Jobs auch nicht die erste Wahl in Hinblick auf das Ranking. Das Feature favorisiert Karriereseiten mit Bewerbungsfunktion von Unternehmen. Dann erst folgen Jobbörsen mit und ohne Bewerbungsfunktion. Somit sollten Elektronikunternehmen die Stellenangebote auf der eigenen Karriereseite präsentieren. Die Darstellung muss bestimmten Vorgaben entsprechen, so dass Google per Crawler auf die Stellenangebote zugreifen kann. Das Ranking von Stellenanzeigen bei Google for Jobs wird auch noch durch einen anderen Aspekt positiv beeinflusst: den Content. Je vollständiger, umfassender, detailreicher und aktueller die Stellenbeschreibung ist - man denke an Gehaltsangaben, konkrete Standortangaben und das Veröffentlichungsdatum - desto besser ist die Sichtbarkeit des Stellenangebotes. Zur Abwertung führen abgelaufene Stellenangebote. Somit ist Mut zur Transparenz gefragt. Elektronikunternehmen mit offenen Stellen sollten sich entsprechende Gedanken machen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, was bei der eigenen Karriereseite zu berücksichtigen ist, um sich möglichst google-konform zu präsentieren. Gibt man unter https://developers.google.com den Begriff „Stellenausschreibung“ ein, wird eine Anleitung mit vielfältigen technischen Hinweisen sowie Richtlinien geboten. Hinzu kommen Informationen aus https://schema.org zur Strukturierung der Daten. Foto: Dr. Oliver Hettmer Denn mit Google for Jobs können für sie interessante Vorteile entstehen: Die Reichweite, die Sichtbarkeit und die damit verbundene Klickund Conversion-Rate ihrer Stellenanzeigen kann deutlich besser werden. Vor dem Hintergrund dieser Nutzenaspekte stellt sich aber auch die kritische Frage, wie Google for Jobs gegenüber den Google Ads (SEA) und der klassischen Suchmaschinenoptimierung (SEO) einzuschätzen ist. Wie sieht deshalb der direkte Vergleich der drei Maßnahmen speziell unter dem Aspekt der Wirkung aus? Google Ads favorisieren Die Google Ads stehen auf der Google-Seite ganz oben. Bei Google Ads ist der Wettbewerb im Kontext der Personalgewinnung noch relativ überschaubar, so dass eine professionell gestaltete Kampagne realistischerweise Stellenanzeigen auf den vier oberen Anzeigenpositionen zur Folge hat. Das bedeutet ein Maximum an Sichtbarkeit, Wahrnehmung und Klickwahrscheinlichkeit. Somit ergeht eine eindeutige Empfehlung für die Nutzung von Google Ads. Google hat das Format seiner Ads über Jahre hinweg sukzessive vergrößert und tut es möglicherweise noch weiter, so dass die organischen Suchtreffer aufgrund der klassischen Suchmaschinenoptimierung noch weiter nach unten rutschen. Mit zunehmender Verbreitung der mobilen Nutzung des Internets mit kleinen Displays ergibt sich ein weiterer Effekt der Verdrängung der organischen Suchtreffer nach unten. Verstärkt wird dies zusätzlich durch Google for Jobs, die nun zwischen den Google Ads und den organischen Suchtreffern positioniert sind. Folglich ist die klassische Suchmaschinenoptimierung für organische Suchtreffer mit dem Fokus der Personalgewinnung eine zunehmend wirkungslose Maßnahme, in die nicht weiter investiert werden muss. Google for Jobs nutzen Anders sieht es bei Google for Jobs aus. Die Verbindung von Google zu den Karriereseiten der Unternehmen und zu den Jobbörsen etc. als „Datenlieferant“ bietet ein großes Potenzial, um dort sichtbar zu werden. Einschränkend ist festzustellen, dass die Vielzahl möglicher Stellenanzeigen trotz Nutzung der Filterfunktion dazu führen kann, dass die Stellenanzeigen erst weit unten sichtbar werden oder gar der Filterfunktion zum Opfer fallen. Dennoch ist die klare Handlungsempfehlung auszusprechen, die oben beschriebenen unternehmensseitigen Voraussetzungen für eine google-konforme Karriereseite zu schaffen. Somit besteht die Möglichkeit, mit Google for Jobs den passenden neuen Mitarbeiter für das Elektronikunternehmen zu finden! Ausblick Nachdem Google for Jobs nun auch in Deutschland verfügbar ist, werden sich deutliche Veränderungen ergeben: Das Userverhalten bei der Jobsuche im Internet wird anders werden. Die Jobbörsen werden an Bedeutung verlieren, auch wenn Google sie benötigt, um auf Stellenangebote zugreifen zu können. Und auch die stellenanbietenden Elektronikunternehmen müssen in Hinblick auf ihre eigene Webpräsenz und die Nutzung von Jobbörsen Entscheidungen treffen und Maßnahmen einleiten. Foto: Dr. Oliver Hettmer Der Autor Dr. Oliver Hettmer ist Leiter des Steinbeis-Transferzentrums Mangement - seminare & Mittelstandsberatung (STZM) in Winnenden. Er bietet Beratung, Vorträge und Seminare zur Fachkräftegewinnung an: www.fachkraefte-gewinnen.com. 10 EPP November 2019

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