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Fassadentechnik 05_17

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Sie sind für jetzt

Sie sind für jetzt Direktor Technik und Marketing und in dieser Position für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz verantwortlich. Welche Chancen sehen Sie in der eher ungewöhnlichen Verantwortungs-Kombination aus Technik und Marketing? Höchste Kompetenz wird der Wicona Technik bei allen Großprojekten immer wieder von Kunden- und Investorenseite attestiert. Das gleiche gilt für die maßgeblichen Produktlösungen, welche immer wieder Trends in den Märkten setzten konnten und zukünftig wieder werden. Das Ungewöhnliche liegt eher in der allgemein verstandenen Definition von Marketing, das oft rein als „Kommunikation“ aufgefasst wird. Technik und Marketing sind aber bedeutend umfänglicher, beinhalten natürlich Kommunikation, reichen aber darüber hinaus von der Marktanalyse über das Produktmanagement bis zur Logistikplanung von Neuserien und deren Preispositionierung, sind somit also inklusive der Bereiche Anwendungstechnik und Qualitätssicherung zu verstehen. Basis des Erfolgs sind aber die Mannschaft und die enge Abstimmungen zwischen den involvierten Abteilungen. Wicona hat in letzter Zeit einige Personalwechsel erlebt. Kommt jetzt die Konzentration auf Wettbewerb, Kunden und technische Weiterentwicklung? Aluminium-Profilsysteme sind ein sehr technisches, auf die Gebäudehülle begrenztes Produkt. Werden Sie ausschließlich mit den technischen Features in den Wettbewerb mit anderen Anbietern treten? Für unseren Kunden ist es immer eine Gesamtbetrachtung, welche neben der technischen Lösung, vor allem Service, Liefertreue Unverschattet, und mit -verlässlichkeit optimiert ausgerichteten beinhaltet. Fotovoltaikflächen Für uns als und Wicona reflektierenden müssen und wir transparenten aber auch Fassadenflächen Entscheider – diese allen Kindertagesstätte in Marburg Planer ist eine und herausragende Investoren Synthese – zukünftig zwischen so betreuen technisch- voran Architekten, können, konstruktiver dass Planung deren und wachsenden eleganter Ästhetik. Verantwortlichkeiten auch durch Wicona und unsere Lösungen wie Service effektiv unterstützt werden. Was wird aus Ihrem Ingenieurbüro ai3? Kern ist der Kunde, welcher mit dem bestmöglichen Service und optimal angepassten technischen Lösungen, seinen Markterfolg idealerweise noch steigern kann, wenn Projekte mit Wicona durchgeführt werden. Es ist noch viel zu leisten, aber die Themenstellungen sind in der Mannschaft nicht nur klar definiert, sondern bereits in der Umsetzung – Schritt für Schritt. Service und Logistikoptimierung sind die Punkte, welche mit die höchste Priorität haben. ai3 hat langfristige Projekte, welche teilweise durch Büros weitergeführt werden, mit welchen wir vormals schon erfolgreich zusammengearbeitet haben. Mein hundertprozentiger Fokus liegt nun darauf mit Wicona nachhaltigen Markterfolg, Wachstum und hohe Kundenzufriedenheit zu schaffen. Welche technischen Features werden für Aluminium-Profilsysteme die zukünftige Entwicklung und Markstellung bestimmen? Rationalisierung der Fertigungsabläufe und Kostenoptimierung spielen für unsere Kunden, welche sich mittlerweile schon bei Projekten unterhalb von @ 50.000,- in einem internationalen Wettbewerb befinden, eine wesentliche Rolle. Daneben werden Themen wie Brandschutz, Schallschutz, Einbruchhemmung, Nutzerkomfort und maximale Transparenz unsere Entwicklungsschwerpunkte wesentlich beeinflussen. Auch das Thema „Design for Recycling“ und das damit einhergehende Konstruktionsprinzip werden den Markt mehr und mehr beeinflussen. Wo sehen Sie dabei die spezifischen Stärken von Wicona, insbesondere im Unterschied zu den unmittelbaren Wettbewerbern? Wicona feiert im nächsten Jahr 70 jähriges Bestehen. Diese Geschichte ist im Wesentlichen geprägt von den Menschen, welche sich intensiv in das Unternehmen einbinden. Der Interviewpartner Dr.-Ing. Werner Jager (Jahrgang 1966) studierte Ingenieurwesen an der Technischen Universität München. Er war zwischen 1992 und 2013 in verschiedenen Führungspositionen bei der damaligen Hydro Building Systems GmbH in Ulm tätig. Als Mitglied der Geschäftsführung leitete er die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen des Unternehmens. 2013 gründete er in Weißenhorn das Ingenieurbüro ai3 - Technologie in der Architektur. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren unter anderem Beratung und Durchführung von Projekten in den Bereichen Forschung, Innovation und technische IT im Fassadenbau, Marktanalysen und Qualitätssicherung am Bau. Von Oktober 2014 bis September 2017 war er zudem als Professor für Bauphysik an der Hochschule Augsburg auch in der Lehre tätig und fungierte als externer Berater des Fraunhofer Institutes für Bauphysik. Seit August dieses Jahres ist er wieder bei Sapa Building Systems GmbH tätig. Bilder: WICONA fassadentechnik 5/2017 43

anche 1 17. Deutscher Fassadentag Points of view am Wegesrand Zum 17. Mal trafen sich die Akteure der Konstruktionsart Vorgehängte Hinterlüftete Fassade (VHF) in Stuttgart, um sich zum Thema „Serielles und modulares Bauen – Was kann die Fassade leisten?“ auszutauschen. Das Thema war im Hinblick auf den Baustau beim Wohnen gut gewählt. Zumal durch die Referenten ein mäandrierenden Blick auf die Aussichtspunkte des Themas am Wegesrand möglich wurde. Wie bereits in den Vorjahren zeigte sich auch in diesem Jahr in Stuttgart, dass das Vorgehen des Fachverbandes Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V. (FVHF) Früchte trägt. Die konsequente Strategie nämlich, sich objektiv, unabhängig, sachbezogen und zukunftsorientiert zu positionieren – völlig unabhängig vom Vergleich mit anderen Konstruktionsarten – ist an der Entwicklung dieses Kongresses ablesbar. An der mit 170 Teilnehmern ausgebuchten Veranstaltung war aus verschiedensten Gründen rein gar nichts auszusetzen. Das Konzept Sorgfältig ausgewählte Referenten, passende weil planerbezogene und regional wechselnde Austragungsorte, Beschränkung auf knappe, dafür in ihrer Gesamtheit ein Thema abhandelnde Referenten sorgen für kontinuierlich steigende Teilnehmerzahlen. Man kommt gern. Und spürbar ist, dass der Deutsche Fassadentag den Ruch der Pflichtveranstaltung weit hinter sich gelassen hat. Dabei geht es nicht so sehr um fachtechnische Problemstellungen, die das Publikum ohnehin aus seinem Arbeitsalltag zu Genüge und detaillierter kennt. Gerade der Abgleich mit dem was vorne und hinten, rechts und links davon liegt, ist für Einordnung und Fortschreibung des eigenen Arbeitsbereiches wichtig: Nudging zum Thema Gebäudehülle also. Das Programm Und das wurde unter anderem thematisch geboten: • Mehr Bauen anregen und gleichzeitig die normativen Anforderungen erhöhen sein nicht zielführend war eine These für den zukünftigen politischer Handlungsbedarf zum Thema Bauen Referent Christoph Meyer, FDP Spitzenkandidat aus Berlin • Konkrete, weil kommunale Problemstellungen in Bezug auf Anforderungen an den Wohnungsbau in Metropolen Referent Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor a.D., Hamburg • Die baupraktische und organisatorische Umsetzung mit VHF im geförderten Wohnungsbau Referent Hans-Otto Kraus, ehemaliger Geschäftsführer GWG, München • Modulares Bauen aus Sicht eines Herstellers Referent Michael Lauer, ALHO Modulare Gebäude • Die Antwort auf die Frage, was die Gebäudehülle zum Thema Serielles Bauen beitragen kann 44 fassadentechnik 5/2017