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Fassadentechnik 05_17

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technik Plusenergiegebäude Fotovoltaik auf Faltwerk Fotovoltaik in der Gebäudehülle – da denken viele an hässliche, aufgeständerte 08/15-Module, die zum Glück dort angebracht sind, wo sie am wenigsten Designschaden anrichten. Dass das auch anders geht, beweist eine Kindertagesstätte in Marburg. Eine kluge, umsichtige Planung ermöglichte Plusenergiestandard in einem architektonischen Ausnahmegebäude für eine eigentlich alltägliche Bauaufgabe. 8 fassadentechnik 5/2017

Das Grundstück der neuen Plusenergie-Kindertagesstätte liegt südlich der Marburger Innenstadt am nördlichen Rand des sogenannten Vitos-Areals, das im 19. Jahrhundert als parkartiges Gelände für eine psychiatrische Klinik angelegt wurde. Statt der damals für diese Bauaufgabe üblichen „Kasernenbauten“ entschied man sich weitsichtig für „die Anlage sogenannter Cottages“, also die Unterbringung der verschiedenen Abteilungen in Einzelhäusern. Auf diese Weise konnte man zunächst kleiner bauen, da Erweiterungen je nach Bedarf problemlos möglich waren. Umgekehrt kann man heute ebenfalls einfacher umstrukturieren und umnutzen, da ein Nachverdichten durch Hinzufügen weiterer maßstabswahrender Baukörper sehr gut möglich ist. Nicht verschattete Hüllflächen Noch während der Bauphase wurde damit begonnen, den im Sinne des Kolonialstils vorgesehenen Landschaftspark anzulegen, der bis heute das städtebauliche Bild prägt. Die Gesamtanlage ist denkmalgeschützt. Im Zuge einer Umstrukturierung der Psychiatrie soll der nördliche Teil des Vitosareals sukzessive neuen Nutzungen zugeführt werden. In diesem Zusammenhang wurde das für Unverschattet, mit optimiert ausgerichteten Fotovoltaikflächen und reflektierenden und transparenten Fassadenflächen – diese Kindertagesstätte in Marburg ist eine herausragende Synthese zwischen technischkonstruktiver Planung und eleganter Ästhetik. fassadentechnik 5/2017 9