architektur technik Bilder: Cembrit GmbH, Düsseldorf Links oben: Die Fassadentafeln wurden auf eine Unterkonstruktion aus Stahl und Aluminium genietet. Links unten: Für die Fassade des Neubaus der Doemens Akademie in Gräfelfing wurden rund 1.800 m 2 Faserzement- Tafeln innerhalb von fünf Monaten verarbeitet. Rechts unten: Die Gebäudehülle mit ihrer Vorgehängten Hinterlüfteten Fassade erfüllt die Anforderung an den sommerlichen Wärmeschutz ebenso wie an den winterlichen Kälteschutz. 18 5 I 2021_fassadentechnik
Die vorgelagerten Fluchtbalkonen und Sonnenschutzlamellen bestehen aus eloxiertem Aluminium. faserzement-fassade neues tafelkleid für die brauereifachschule In über 100 Jahren entwickelte sich die Doemens Akademie von einer renommierte Brauereifachschule zu einem vielseitig engagierten Dienstleistungszentrum der Branche. Mit einem 29 Millionen Euro wertvollen Neubau in München-Gräfelfing ermöglicht die Akademie ein weiteres Wachstum des vielseitigen Aus-, Weiter- und Fortbildungs- sowie Dienstleistungsangebots. Für die Fassade wurden rund 1.800 m 2 Faserzement-Tafeln innerhalb von fünf Monaten verarbeitet. Längst war die renommierte Brauereifachschule am alten Standort im Ortskern von Gräfelfing an ihre räumlichen Grenzen gestoßen. Bereits seit Jahren suchten deshalb Träger und Geschäftsführung der Doemens Akademie nach einem bezahlbaren und geeigneten Grundstück für einen Neubau. In einem Gewerbegebiet konnten schließlich über 5.300 m 2 Bauland erworben werden, auf denen in einer Bauzeit von knapp 24 Monaten ein dreigeschossiges Gebäude entstand. Rund 40 Prozent mehr Bruttonutzfläche als am alten Standort stehen der Akademie nun zur Verfügung. Nach umfangreichen Ausbauten wurde der Neubau im September 2021 schlüsselfertig übergeben. Den drei zur letzten Wettbewerbsphase eingeladenen Architekturbüros hatte die Akademie einen detaillierten Raumanforderungsplan übergeben. Für sich entscheiden konnte den Wettbewerb schließlich die Schwinde Architekten Partnerschaftgesellschaft mbB aus München. Dipl.-Ing. Architekt Michael Marx übernahm die Projektleitung. Das Büro überzeugte mit großer Expertise und der Fähigkeit, „die Ziele Nutzqualität, Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz, Brandschutz und Gestaltungsqualität gleichrangig zu denken“, so Dr. Gloßner. Als Beispiel für eine der vielen kostensparenden Ideen nennt er die Idee für die Gebäudehülle: Die vorgehängte hinterlüftete und mit Faserzementtafeln bekleidete Fassade gestatte es, auch in der Zukunft fassadentechnik_1 I 2022 nachträglich notwendig oder sinnvoll erscheinende Installationen für Haus- und Labortechnik durchzuführen, ohne dass hierdurch Schäden an der Fassade zu erwarten sind. Gleichzeitig wirke die Kombination aus den „Cembrit Patina“ Fassadentafeln mit den vorgelagerten Fluchtbalkonen und Sonnenschutzlamellen aus eloxiertem Aluminium modern und technisch. „Diese Gestaltung passt gut zu uns“, so Dr. Gloßner. Hitzeschutz mit Dämmung Das Ziel, dass in den Seminarräumen auch in sehr heißen Sommern ohne Klimaanlage tolerierbare Temperaturen herrschen, wurde durch die Kombination einer automatisch gesteuerten Beschattung mit einer gut gedämmten Gebäudehülle erreicht. Auf einer 250 mm dicken Wand aus Stahlbetonelementen wurde eine schwarz vlieskaschierte Mineralwolldämmung in einer Dicke von 140 mm mechanisch befestigt. Als Unter- und Tragkonstruktion wurde ein zweiteiliges System genutzt, das Bautoleranzen teilweise kompensiert und damit die Planebenheit der Fassadenbekleidung unterstützt. Auf die Edelstahl-Wandkonsolen werden vor der Dämmung die Aluminium-Tragprofile der Bekleidung befestigt. Zwischen Bekleidung und Dämmung entsteht ein etwa 5 cm breiter Hinterlüftungsspalt, der nach jedem Geschoss durch eine Brandsperre verschlossen wird. So wird die Ausbreitung eines Feuers auch hinter der Bekleidung verhindert. Witterungsschutz und Wirtschaftlichkeit Für die Fassade des Neubaus der Doemens Akademie wurden auf die beschriebene Unterkonstruktion 8 mm dicke „Cembrit Patina“ Fassadentafeln im Farbton P222 (weiß) sichtbar genietet. Die gesamte Außenwandkonstruktion ist als nicht brennbar klassifiziert. Die Fassadentafeln mit dem werkseitigen Grundmaß 1.250 x 3.050 mm wurden auf das bauseitig gewünschte Maß von 3.000 mm x 625 mm zugeschnitten und vorgebohrt. Rund 1.800 m 2 Bekleidungen wurden innerhalb von fünf Monaten durch im Schnitt fünf Monteure verarbeitet. Architekt Marx hat schon Erfahrungen bei der Erstellung vorgehängter hinterlüfteter Fassaden (VHF) gesammelt: „Unser Team befasst sich schwerpunktmäßig mit Entwurf und Bau von Bildungs-, Verwaltungs- und Sonderbauten, für die natürlich die Themen Brandschutz und Wärmeschutz von großer Bedeutung sind. Unsere Empfehlung geht daher größtenteils in Richtung VHF, die dauerhaft sehr guten Witterungsschutz bietet und im Unterhalt wirtschaftlich ist.“ Faserzement sei ein hinsichtlich Haptik und Optik besonders vielfältiger Werkstoff, obendrein robust und nahezu wartungsfrei. Schlagwortsuche auf www.fassadentechnik.de Befestigungstechnik, Brandschutz, Dämstoff, Neubau, Dämmung, Sonnenschutz, VHF, Zementgebundene Bekleidung 19 Bild: Rieder Group / Ditz Fejer
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