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Fassadentechnik Ausgabe 1/22

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Klimaneutralität ist nicht mehr nur eine Zukunftsvision. Schon heute müssen wir uns in diese Richtung bewegen und innovativ sein. Direkt in unserer News-Rubrik zeigen wir Ihnen einige neue Ideen der Baubranche, seien es durchsichtige Solarzellen in Fenstern, Beton aus dem Weltall oder recyclebare Baumaterialien (Seite 6 und 7). Das „Powerhouse Telemark“ gleicht seine Klimabilanz über den gesamten Lebenszyklus aus. Der Strom kommt dabei aus der Fassade. Wie die Idee entstand und was technisch dahintersteckt, lesen Sie in unserer Titelgeschichte ab Seite 8. In unserem Technikartikel zu Sonnenschutz erklären wir, welche Möglichkeiten es gibt, um Licht, Luft und Sonne optimal zu nutzen. Wie muss die Fassade geplant werden, um Energiekosten niedrig halten (ab Seite 30)? In unseren FVHF-Leitlinien sprechen wir dieses Mal über die Planung und Ausführung von Gerüsten für Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden (VHF). Stets müssen Gerüste an die vorhandene Situation angepasst werden. Hinweise und Regeln finden Sie ab Seite 22. Technisch geht es bei den Auslegungsfragen VHF weiter. Diesmal zum Thema metallische Unterkonstruktionen (ab Seite 26).

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technik nachhaltiges bauen… … mit (i)konischer Gebäudeform Norwegens Klimaschutzziele sind ambitioniert. Bis 2050 wird ein nahezu CO 2 -neutraler Gebäudebestand angestrebt. Ein wegweisender Impulsgeber für die Dekarbonisierung von Büroneubauten ist das „Powerhouse Telemark“, das seine Klimabilanz über den gesamten Lebenszyklus ausgleicht. Von zentraler Bedeutung ist dabei die innovative Fassadenlösung. Weit über den Horizont der Industriestadt Porsgrunn hinaus ist die markante Silhouette des „Powerhouse Telemark“ sichtbar. Bei Sonnenschein funkelt der elfstöckige Büroturm wie ein bernsteinfarbener Diamant in XXL-Größe, von dessen Dachterrasse sich ein fulminanter Blick auf das etwa 35.000 Einwohner zählende Oberzentrum der Provinz Telemark und den Frierfjord bietet. Fertiggestellt im Sommer 2020, ist das Nullemissionsgebäude zum Symbol für die Wende zu einer Green Economy in der Region geworden, die etwa 150 Kilometer südlich von Oslo liegt. 243.000 Kilowattstunden alles inklusive Nicht nur architektonisch ist das Kraftpaket ein Hingucker. Auch die energetische Performanz ist bemerkenswert. So beinhalten die kalkulierten 243.000 Kilowattstunden Solarstrom, die das rund 8.400 Quadratmeter umfassende Bürogebäude pro Jahr erzeugt, einerseits die Betriebsenergie, die für den laufenden Unterhalt des Gebäudes nötig ist, und andererseits die graue Energie, die in den verwendeten Materialien steckt, so dass die CO 2 - Bilanz des Gebäudes nach einer angenommenen Nutzungsdauer von 60 Jahren ausgeglichen ist. Der Clou: Ein integriertes Gebäude-, Energie-, Fassaden- und Innenraumdesign verringert den Energiebedarf des solaren Selbstversorgers bis zu 70 Prozent gegenüber dem vergleichbarer Neubauten. Was einzigartig klingt hat Serienreife: Das „Powerhouse Telemark“ ist bereits das vierte Powerhouse in Norwegen, jedoch das erste Bürogebäude dieser Art in einer kleineren Ortschaft. Das möchte Emil Eriksrød, Geschäftsführer von R8 Property, ändern. 8 1 I 2022 fassadentechnik

Das Powerhouse Telemark ist ein prägendes Element der Stadtsilhouette. Das elfstöckige Nullemissionsgebäude liegt direkt am Fluss Porsgrunnselva. fassadentechnik_1 I 2022 Bild: Schüco International KG/Sindre Ellingsen