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Geologische Wanderung

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13 Seeberg-QuellenNN-Höhe 990 mZwischen der letzten Station und hier zeigten sich bergseits desWeges einige schwache Austritte aus lehmig verwitterter Grundmoräne.Solche eiszeitlichen Gletscher-Ablagerungen, die denFelsuntergrund vielerorts flächenhaft überdecken, sind durch einextrem breites Korngrößenspektrum (von Blöcken bis zum Ton)gekennzeichnet und wirken wegen ihres hohen Feinkorngehaltes(zerriebenes Gestein) oft wasserstauend. Als während der Würm-Eiszeit die Vergletscherung vor etwa 20.000 Jahren ihren Höchststanderreichte, betrug die Mächtigkeit des Eises an dieser Stellerund 600 m.Hier am bergseitigen Steilhang liegt ein kleiner Quellbezirk: obenHochwasser-, unten Niedrigwasser-Austritte aus Spaltenkarst. AlsWasserstauer in dem zerrütteten Kalkstein wirkt eine von links obennach rechts unten abfallende, rund 0,2 m mächtige Zwischenlagevon dunklem Mergel. Es handelt sich hier um einen kleinen Fleckvon Kössener Schichten (Station 16) auf verkarstetem Plattenkalk-Untergrund.Blick vom Wankle über den herbstlichen Eibsee zu den Riffelwänden24

14 KoatbachNN-Höhe 978 mHier, am NW-Ende des Sees, mündet einer der wenigen oberirdischenZuläufe mit ganzjähriger Wasserführung ein. Das Gestein,im Graben Kaskaden und einen kleinen Wasserfall bildend, istdünnbankiger Plattenkalk in steiler Lagerung. Der Bach nimmtseinen Anfang im Gern-Mösl, einer moorigen Ebene in einem Sattel(1270 m über NN) zwischen Eibsee-Becken und Loisachtal. Erbildet in der Uferbucht einen flachen, kiesigen Schwemmkegel, imSee selbst ein Delta mit flachem Böschungswinkel (dieser ist einErgebnis der hohen Wasserstandsschwankungen des Sees) undschlammiger Oberfläche.15 Beim stinkenden WasserNN-Höhe 990 mDie ungeklärte Bezeichnung des Ortes geht möglicherweise auf eineSchwefelwasserstoff (H 2S) enthaltende, wie faule Eier riechendeQuelle zurück. Solche Austritte sind im Zusammenhang mit Vorkommenvon Sulfatgestein (Anhydrit, Gips) von einigen Stellen der BayerischenAlpen bekannt. Durch Bakterien erfolgt eine Reduktion desSulfates zu Sulfid.Der Eibsee-Rundweg quert dort auf über 1 km Strecke eine steileHangschutt-Halde. Die den Weg kreuzenden Bäche weisen unternormalen Verhältnissen geringe Wasserführung auf oder liegen gartrocken; bei hohem Abfluss führen sie jedoch reichlich Schutt mit, sodass es nicht selten zur Vermurung des Weges kommt. Der Schuttentstammt der unmittelbar darüber gelegenen schrofigen Wandflucht(Station 12). Lieferant ist der Hauptdolomit, eine monotoneFolge von Dolomitsteinen; im oberen Abschnitt treten Kalksteinbänkeauf, die den Faziesübergang zum Plattenkalk anzeigen. Der Hauptdolomitstellt das neben dem Wettersteinkalk bedeutendste Gesteindes betrachteten Raumes dar. Er bildet den Sockel des Eibsee-Plateausund baut (zum wesentlichen Teil) die Höhenrücken im Westenund Norden des Sees auf. Seine Mächtigkeit beträgt im hiesigenGebiet 800–1000 m. Charakteristisch ist die intensive Zerklüftungdes Gesteins, die die typische Brüchigkeit verursacht und zu kantigkleinstückigemZerfall führt. Deshalb dominiert im HauptdolomitSchrofengelände und es fallen beträchtliche Schuttmassen an.25

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