Michaela Nikl, die Wegbereiterin für Herzprojekte schreibt:Das Leben findet außerhalb derKomfortzone stattIch war ein sehr furchtsames Kind und habe mich lange Zeit nur auf gewohntem Terrainbewegt. Auf einem Schikurs, beispielsweise, war ich voll Panik, als ich nicht mit meinemUrlauberfreund in einer Gruppe war. Völlig verzweifelt, weil ich ganz allein mit Kinderneinen Tag verbringen musste, die ich nicht kannte.Wie viele vor mir, bin auch ich lange den gewohnten Weg gegangen:• In der Schule, weil ich es schon kannte und es bequem war, obwohl mich etwas anderesinteressiert hätte.• Eine Ausbildung gewählt, weil ich in meinem Praktikum schon hineingeschnuppert hatte.• In einem Beruf geblieben, obwohl er mich nicht erfüllt hat.• Freundschaften und Partnerschaften länger ausgehalten, als es mir gutgetan hat.• Mit 30 Jahren noch immer anderen die Schuld für mein nicht ganz geglücktes Leben mitAngst und Panikattacken gegeben.Allerdings wusste ich trotzdem, wannder Zeitpunkt für eine Veränderung war.Vielleicht erkannte ich es damals nochnicht so schnell wie heute, aber wenn eszu beschwerlich wurde, habe ich michdoch aus der Komfortzone gewagt. Meistenshatte dann mein Körper schon rebelliertund mir deutliche Zeichen gesendet,dass etwas falsch läuft.***Die entscheidende Wende passierte, alsmein Herz mich auf einen neuen Wegbrachte. Ich war in einem Job gefangen,der die Welt nicht unbedingt bessermachte und suchte nach einer Alternative.Die fand ich in der Lebensberater-Ausbildung.Anfänglich dachte ich, dass ichdadurch meine Traumata lösen könnte.Ich ließ mich auf innere Prozesse ein unddachte, dass es ausschließlich meiner Persönlichkeitsentwicklungdiente. Doch irgendwannkeimte auch der Wunsch meinberufliches Umfeld zu wechseln.Auch hier wartete ich auf einen Impulsvon außen, um mich endlich für das Coachingund Training zu öffnen. Denn erstdurch eine Firmenfusion wurde meineStelle abgebaut und ich verlor meinenArbeitsplatz, bestückt mit einer gutenAbfertigung.Doch es gab sie auch, die kleinen Momente,wenn ich mich aus meiner Wohlfühlumgebunghinausbewegt hatte:• Bei einem Klettersteigkurs mit ausgestrecktenHänden eine Bergkante bewerkstelligt.• In einem Teambuilding Seminar mitlautem Schrei auf einem selbstgebautenFlying Fox ans andere Ufer eines Sees geschwungen.• Mit geduldiger Unterstützung eine steileRampe mit dem Fahrrad bezwungen.• Abseilen und einfach ins Seil hineinfallenlassen, das hat mich etwas Überwindunggekostet.• Freihändig Radfahren habe ich solangegeübt, bis ich es konnte.• Und als ich spontan zu einem Feuerlaufeingeladen wurde, habe ich mit Begeisterung„Ja“ gesagt.***Das für mich großartigste Erlebnis, beidem ich all meine Angst verloren hatteund ich glaube, der ein Schritt in einneues Leben war, war ein Tandemflug.Ich hatte als junge Erwachsene ein traumatischesErlebnis bei einem Paragleitschnupperkurs.Ich fiel hin und eineLeine wickelte sich um meinen Kopf, derSchirm zog nach vorne und ich wurdebeinahe stranguliert. Also weitere Flugversuchehabe ich dadurch abgehakt.Nicht wissend, dass ich 20 Jahre spätereinen leidenschaftlichen Vielflieger anmeiner Seite haben würde.48 49
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