Ihr Lieben, heute möchte ich der Einladung folgen und meine Geschichte zum JA mit Euch teilen. Als ich durch die Trennung von meinem Mann 2006 eine Kur bekam, lernte ich die Kunsttherapie kennen. Die Therapeutin wirkte nicht anWESENd und gelangweilt. Eine der Aufgaben war es, eine Visitenkarte von sich selbst zu entwerfen. Ich malte mit Pastellkreide ein Schiff. In der Reflektionsrunde erklärte ich, dass ich ab jetzt der Steuermann meines Schiffes bin und den Kurs bestimme, dass alle herzlich eingeladen sind, doch ich bin der Steuermann. Etwa 7 Jahre später entwarf ich meine Visitenkarte mit exakt diesem Bild und war sehr stolz. Es war ein langer intensiver Weg und ich hatte alles mir Mögliche gegeben. Ich hatte ein eigenes Atelier für Kunsttherapie, meine ersten Klienten, wohnte mit meinem neuen Partner in der Nähe vom Meer und konnte den Erfolg irgendwie nicht feiern. So sehr ich auch kämpfte, ich hatte immer das Gefühl, nicht gesehen zu werden. Ich lernte viel über mich, belegte weitere Ausbildungen und auf diesem Selbst-ER-kennt-nis- WEG kam ich mir immer ein kleines Stückchen näher. 2016 verstarb ganz plötzlich mein Lebenspartner und ich konnte die Botschaften erkennen, verstehen und mich neu ausrichten. Ich verkaufte das Haus, zog in eine kleine Mietwohnung und liess noch mehr weg, was nicht zu mir gehörte. Ich legte immer mehr alte Kostüme ab, eins nach dem anderen und doch, ich konnte den Erfolg nicht fühlen. Meine Ziele erreichte ich, doch da war immer irgendwie eine offene Frage. Als mein Geschäft gut lief fiel mir auf, dass ich mich vergessen hatte. Ich hatte für meine Kinder gesorgt, meinen neuen Partner versucht immer mit ins Boot zu holen, doch ich selbst war nur damit beschäftigt gewesen, das brennende Schiff meines Partners zu löschen, statt meine eigene Reise zu geniessen. Mit Corona kam die Erkenntnis. Noch bevor Corona richtig zur Pandemie erklärt wurde, hatte ich es und es war eine heftige Transformation. Wochenlang hatte ich keine Stimme, konnte mich nicht ausdrücken, war schwach und konnte nicht mehr in meinen alten Machermodus finden. Ich war so verzweifelt, kämpfte gegen das was sich da zeigte, bis ich mich endlich dem hingab und annahm, was ist. Mit diesem Tag kam meine Stimme wieder und nach fast 12 Wochen war meine Stärke wieder hergestellt, nur mit natürlichen Mitteln und mit Kunsttherapie. Ich hatte mich selbst während dieser Zeit an die Hand genommen. Einem Bild, welches in der Stille-Zeit, der Zeit ohne Stimme und Worte entstand, gab ich den Titel: Ich bin der Rebstock und die Rebe. 20 21
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