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AZUBI BASICS Hannover 2018

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Das große Ausbildungs-Ratgeber-Buch. Alles, was für den künftigen Azubi wichtig ist: Von der Bewerbung bis zu den ersten Monaten im neuen Ausbildungsbetrieb

sei denn, du möchtest

sei denn, du möchtest ein großes Gähnen beim Personaler auslösen, der sich jeden Tag stundenlang durch stapelweise Bewerbungen liest. Unglaubwürdig wirken ebenso Phrasen, wie etwa „seit geraumer Zeit verfolge ich die Entwicklung Ihres Unternehmens“. Ein klarer Fall für die Papiertonne. Mehr als 50 Prozent aller Bewerbungen landen dort wegen solcher überflüssiger Einleitungssätze. Wie schaffst du es also, Neugier zu wecken und dich von anderen Kandidaten abzuheben? Am besten gelingt dir das mit Humor, Witz und Wortspielen – einem sogenannten Donkey Kong. Du kannst sogar im ersten Satz eine verbale Bombe platzen lassen, ein bisschen frech oder schockierend wirken, Hauptsache, du fesselst den Personaler gleich zu Beginn, damit er begeistert ist, entzündet wird und neugierig weiterliest. Dein Knaller kommt also direkt nach der Anrede „Sehr geehrte/r Herr/Frau...“. Wenn du dich um eine Lehrstelle bewirbst, dann bezieh dich direkt auf das Unternehmen. Warum möchtest du deine Ausbildung genau dort absolvieren? Das ist der springende Punkt. Mach dir darüber Gedanken. Zur Anregung haben wir hier zwei Beispiele für dich: „Ihr Unternehmen genießt einen ausgezeichneten Ruf in der Branche X. Da ich von den Besten lernen will, möchte ich meine Ausbildung bei Ihnen aufnehmen.“ Oder: „Den Traumberuf X möchte ich in Ihrem Betrieb erlernen! Wieso? Weil die Firma Y GmbH innovativ, international und führend in der Branche Z ist und ich genau dorthin will.“ Passe den Einleitungssatz jeweils an das Unternehmen und den Sektor an. Modifiziere ihn entsprechend, lass dir was einfallen, gestalte ihn individuell und hab ruhig Mut. So verschaffst du dir einen großen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern. Beachte diese Grundsätze! Wie gestaltest du deine Bewerbung nun weiter? Worauf achten die Personaler genau? Zunächst einmal ist deine Authentizität ausschlaggebend. Schreibst du in deiner Sprache oder wirkt dein Anschreiben gekünstelt? Sei also im Verlauf des Anschreibens unbedingt authentisch. Damit ist gemeint, dass du bei einer Bewerbung um einen technischen Beruf literarisches Geschnörkel weglässt. Der Text muss nach dir klingen und sollte keine leeren Aussagen enthalten. Erstelle einfache, klare und kurze Sätze. Personaler achten außerdem auf konkrete Aussagen. Halte dich dabei an diese Argumentationsfolge: DIESE Fähigkeit, hast du DA gelernt, DORT bereits angewendet und damit DAS erreicht. No-Gos in der Bewerbung 1. „Ich kann“, „ich habe“ und „ich will“: Wer in seiner Bewerbung am Satzanfang zum Ich- Erzähler wird, macht sich schnell unbeliebt und wirkt arrogant. Passe daher deine Selbstdarstellung an die Bedürfnisse des Unternehmens an und beginne die Sätze z. B. so: „Erfahrungen im Bereich...“ oder „Durch mein Praktikum bei X konnte ich...“ 2. Konjunktiv: Verzichte auf Formulierungen im Konjunktiv wie etwa „ich könnte“ oder „ich würde mich freuen“. Diese zeugen von Unsicherheit und Unentschlossenheit. Verwende daher stets das Präsens oder das Futur. 3. Füllwörter: Komm auf den Punkt und lass Worthülsen wie „eigentlich“, „in der Regel“ oder „möglicherweise“ unbedingt weg und verwende auch keine Begriffe wie „super“, „absolut“ oder „einmalig“. 4. Rechtschreibe- und Grammatikfehler: Prüfe deine Bewerbung auf Orthografie, Zeichensetzung und Ausdruck! Lass sie von mehreren Personen gegenlesen und verwende die kostenlose Rechtschreibprüfung auf duden.de! 5. Negative Äußerungen! Wie würde das auf dich wirken? Wenn du etwas nicht kannst, dann erwähne es nicht explizit! Der Schlusssatz Wie kannst du es nun schaffen, dass der Personaler dich zum Vorstellungsgespräch einlädt? Genau wie beim Einleitungssatz, sollte der Schlusssatz dem Personalverantwortlichen den letzten Kick geben, um dich näher kennenlernen zu wollen. Hierzu kannst du dich eines Kniffs aus dem Werbesektor bedienen. Dieser nennt sich Call-to-Action und könnte in etwa so aussehen: „Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf ein persönliches Gespräch.“ Du forderst den Leser sozusagen auf subtile Weise auf. Es gibt noch einen anderen Trick: Du kannst ein Postskriptum verwenden. Dies fällt nicht nur auf, sondern wirkt unheimlich interessant. Dort kannst du beispielsweise einen Link zu deinem Blog oder zu deinem professionellen Social-Media- Profil oder einem Projekt angeben. Die Aufforderung, da draufzuschauen, kannst du in etwa so formulieren: „Überzeugen Sie sich selbst auf meiner Homepage/meinem Blog/meiner Profilseite“ oder „Versäumen Sie nicht, sich mein Projekt unter diesem Link anzuschauen“. Vermeide in jedem Fall am Schluss zu schreiben, dass du dich auf ein Interview freuen würdest oder dafür dankbar wärst. Bleibe bis zum Schluss selbstbewusst und verzichte darauf, Aussagen zu treffen, die ein Betteln, Bangen oder Hoffen deinerseits suggerieren. Schließe ab, indem du beispielsweise schreibst: „Über ein positives Feedback freue ich mich“ oder „Ich freue mich darauf, Sie in einem Gespräch persönlich kennenzulernen“ oder aber „Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und freue mich über ein Interview.“ Danach kommt nur noch „Mit freundlichen Grüßen“ und fertig. Checkliste Onlinebewerbung Bewerbungen per Post werden immer seltener und die Onlinebewerbung hat inzwischen ihren festen Platz im Bewerbungsprozess. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie weniger aufwendig ist. Mit unserer Checkliste vermeidest du typische Bewerberfehler und kommst schrittweise deiner Traumlehre näher. 1. Mach den Ansprechpartner ausfindig! Wenn in der Ausschreibung kein Ansprechpartner angegeben ist, dann MUSST du im Unternehmen anrufen und den Namen des Personalverantwortlichen ausfindig machen. 2. Richte dich nach den Vorgaben! Die Unternehmen geben meist in ihren Ausschreibungen wichtige Hinweise zum Bewerbungsprozess. Halte dich unbedingt an diese Vorgaben. Wenn beispielsweise eine maximale Datengröße von 3 MB für alle Unterlagen angegeben ist, dann kannst du die Datenmenge mit kostenlosen Programmen reduzieren, z. B. smallpdf.com. 3. Erstelle eine digitale Unterschrift! Diese benötigst du für deine Bewerbung, wodurch du ihr einen professionellen und persönlichen Schliff verleihst. Unterschreibe auf einem weißen Blatt Papier, scanne es ein und füge die Datei als Grafik in deiner Bewerbung ein. 4. Achte auf die richtige Reihenfolge! Alle Dokumente, Zeugnisse und Referenzen speicherst du nach dem Einscannen als PDF-Dateien ab und fügst sie anschließend in dieser Reihenfolge zusammen: Deckblatt, Bewerbung, Lebenslauf und rückwärts in chronologischer Reihenfolge, wie im Lebenslauf angegeben, alle Zeugnisse und Referenzen. 5. Verwende ausschließlich eine PDF-Datei! Die Bewerbung, bestehend aus Deckblatt, Anschreiben und Lebenslauf, erstellst du mit einem Schreibprogramm und speicherst sie als PDF ab. So kann die Formatierung nicht verrutschen. Anschließend werden alle PDFs als eine Datei zusammengefügt. Dies kannst du ganz einfach mit dem Adobe Acrobat Reader oder gratis auf pdfjoin. com schaffen. 6. Personalisiere den Dateinamen! Damit deine Bewerbung zu deiner Person zugeordnet werden kann, bezeichne die Datei mit deiner Bewerbung, welche du im Anhang hinzufügst, mit der Bezeichnung der Lehrstelle und deinem Namen, z. B. so: Bewerbung Ausbildung Berufsbezeichnung – Vorname Nachname. 7. Betreffzeile in der E-Mail In die E-Mail-Betreffzeile schreibst du die Lehrstelle, um die du dich bewirbst. Manche Unternehmen nennen eine Referenznummer. Diese solltest du ebenfalls in die Betreffzeile einfügen, sodass der Personaler die Mail entsprechend zuordnen kann. 8. Anschreiben in der E-Mail Im Gegensatz zur Papierbewerbung, musst du in der E-Mail selbst noch einen Text einfügen. Das ist eine super Gelegenheit, gleich schon hier Interesse zu wecken. Verfasse eine superkurze Fassung deines Bewerbungsanschreibens und weise darauf hin, dass sich im Anhang deine Bewerbungsunterlagen befinden. Bitte fordere keine Empfangsbestätigung an. Im Normalfall bekommst du automatisch eine Antwortmail mit der Information, dass deine Bewerbung eingegangen ist. Erstelle unbedingt eine Signatur für die E-Mail mit deinem vollen Namen, deiner Anschrift, deiner Telefonnummer und deiner E-Mail-Adresse. 9. Gehe auf Nummer sicher! Bevor du deine Onlinebewerbung abschickst, sende die Mail erst einmal an dich selbst. Dann kannst du sehen, wie sie beim Personaler ankommen wird. Überprüfe nochmals die Namen, die Dateigröße und, ob sich der Anhang öffnen lässt. Dann erstellst du die E-Mail noch einmal neu und schickst sie ab. Viel Glück und maximale Erfolge! [50] [51]

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