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2020-01-05 Bayreuther Sonntagszeitung

6 5. Januar

6 5. Januar 2020 Boulevard Bayreuther Sonntagszeitung Gedanken zur Woche Gott ist treu –von Hans-Helmut Bayer, Pfarrer im Ruhestand Direkt vor mir pappt eine junge Frau einen kleinen, weißen Sticker an den Ampelpfosten. Darauf steht in großen Buchstaben das Wort „Weniger“. Darunter mehrmals und immer kleiner werdend dasselbe Wort: „Weniger“. Und ganz unten, ich muss jetzt nahe herantreten, um es überhaupt noch lesen zu können, steht das Wort „Einkaufen“. Stimmt. Da wird sehr geschickt vermittelt, was eigentlich das größte Hauptproblem unserer Zeit ist, und die Lösung ist gleich dabei. Dass unser Planet so ins Schwitzen geraten ist, das liegt ja an dem immer größer gewordenen Wörtchen „Mehr“: Mehr einkaufen, mehr konsumieren, mehr Energie verbrauchen, mehr Kilometer fressen, ob mit dem Auto oder mit dem Flieger, mehr Land verbrauchen, mehr unnötigen Plastikmüll produzieren. Der Wachstumswahn, der seit Beginn der Industrialisierung vor erst gut 200 Jahren über die Menschheit hereingebrochen ist, hat uns diese nicht länger zu verleugnende und nicht weiter zu verharmlosende Misere eingebrockt. Viele von uns Alten und ewig gestrig Denkenden wollen das leider immer noch nicht wahrhaben, aber unsere Kinder und Enkel werden es ausbaden. Es sei denn, wir entgehen dem Wahn des ewigen Wachstums, des „immer mehr“. „Weniger einkaufen“ –kurz und knapp ist der Rat –und richtig! Aber ob das reicht, die drohende Gefahr noch zu stoppen? Ob die Zeit noch reicht? Im BR läuft die wunderbare Sendung nacht:sicht. Die Meeresbiologin Dr. Frauke Bagusche berichtet Erstaunliches aus der Unterwasserwelt, aber sie zeigt auch die Folgen des Klimawandels, der Vermüllung der Meere durch Mikroplastik. Nach einem niederschmetternden Resümee fragt der Moderator Andreas Bünte, ob sie noch Hoffnung habe, dass der Mensch umdenke, und sie antwortet aus vollem Herzen: Ja, absolut! Sonst könne sie Ihre Arbeit hinschmeißen. Grund ihrer Hoffnung seien die Bewegung der jungen Menschen und dass inzwischen Veränderung stattfinde; Nachhaltigkeit sei kein Wort für „Ökos“ mehr, sondern inzwischen gesellschaftsfähig. Eine Wissenschaftlerin verbreitet Hoffnung! Immer noch, nach jahrzehntelangem, vergeblichen Drängeln und Mahnen, das ist bemerkenswert. Und sie setzt auf die Jungen! Es ist ja eine alte Menschheitserfahrung, dass die Jungen nicht nur ausbaden müssen, was die Alten versemmelt haben (Sünden der Väter!), sondern dass sie die oft katastrophalen Fehler auch immer wieder ausbügeln, besser machen können. Dass die Aufgabe dieses Mal so riesig groß ist wie wahrscheinlich noch nie in der Geschichte der Menschheit zuvor, das ist wohl wahr. Aber –die Wahrheit wird euch frei machen! Sagt Jesus. Sich der Wahrheit stellen, nicht länger den Kopf in den Sand stecken bis der Hintern anfängt zu brennen, das ist jetzt die Aufgabe für uns alle, für die Alten wie für die Jungen. Weniger konsumieren, weniger verbrauchen, z.B. fossile Energie, das ist ein klitzekleiner Anfang. Das können alle. Aber darauf vertrauen, dass Gott seine Schöpfung und seine Geschöpfe nicht im Stich lassen wird, auch wenn sie sich immer wieder gegen ihn und das Leben versündigt haben, das ist der Glaubensgrund und die Hoffnung der Christen. Das war ja gerade die Botschaft des Weihnachtsfests: Ich bin nicht oben im Himmel geblieben, sondern bin einer von euch geworden, bin mitten unter euch! Dieser Gott, der das Leben liebt – und die Sünder!, verheißt am Ende der biblischen Klimakatastrophe, der Sintflutgeschichte, das Überleben seiner Geschöpfe: „Solange die Erde steht, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“. Und von diesem Gott heißt es dann im 1. Korintherbrief 1,9: „Gott ist treu“. Das ist der Monatsspruch für Januar 2020. www.hhbayer.de Damit können wir dieses eben begonnene Neue Jahr doch gleich ganz anders anfangen –und handeln: Weniger „einkaufen“, ja, und mit Gottvertrauen jede Menge Apfelbäumchen pflanzen! Auf geht’s! Herzlichst, Ihr Pfarrer i.R. Hans-Helmut Bayer Foto: Stefan Dörfler Diese dreifarbige Katze wurde vor wenigen TageninHollfeld aufgefunden. Wer kennt den Stubentiger? Diese und viele weitere Tiere werden im Bayreuther Tierheim vermittelt. Tierheim Bayreuth Telefon 0921/62634 www.inbayreuth.de/ tierheim-bayreuth WILLKOMMEN AUFDER WELT! Die Klinikum Bayreuth GmbH wünscht allen Neugeborenen ein wunderschönes Leben und viel Gesundheit. Im Bayreuther Klinikum kamen in der vergangenen Woche insgesamt 23Babys zur Welt. Unser Bild zeigt (von links): Simon Bezold (30.12.), Milan Kuhn (30.12.), Marcel Antonio Schramek (30.12.), Toni Bezold (31.12.), Ammar-ZiyaDemir (31.12.) und Palina Kern (29.12.). Den Neugeborenen und den Kindern, die beim Fototermin bereits zu Hause waren, auf diesem Wege alles Gute! Übrigens kamen im vergangenen Jahr 2019 im Bayreuther Klinikum insgesamt1.373 Babys zur Welt. Foto:Dörfler

Bayreuther Sonntagszeitung Aktuell 5. Januar 2020 7 Humboldt im Bewußtsein der Region Kulturforum Goldkronach zieht positive Bilanz des Jubiläumsjahres GOLDKRONACH. Im zu Ende gegangenen Jubiläumsjahr „250 Jahre Alexander von Humboldt“ trug das Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach e.V. mit insgesamt über 20 eigenen Veranstaltungen dazu bei, dass der Univeralgelehrte im Bewußtsein der Region stärker verankert wird. Besonders ging es laut Hartmut Koschyk, dem Vorsitzenden des Kulturforums, auch darum, aufzuzeigen, welche Wichtigkeit die „fränkischen Jahre“ Humboldts von 1792 bis 1797 für dessen gesamte Entwicklung als Persönlichkeit und Forscher hatten. Das Veranstaltungsprogramm bot eine bunte Mischung aus wissenschaftlichen Vorträgen und Tagungen, Kulturprojekten, Festveranstaltungen und geselligen Treffen. „Besonders stolz sind wir, zwei neue Humboldt-Theater-Inszenierungen und den Fränkischen Alexander von Humboldt-Nachwuchspreis auf den Weg gebracht zu haben. Aber auch unsere Humboldt- Spezialitäten bewirken, dass der Universalgelehrte sprichwörtlich in aller Munde ist“, so Hartmut Koschyk. Die Humboldt-Spezialitäten reichen von den Humboldt-Seufzerla über den Humboldt-Trunk bis hin zu Humboldt-Laabla und -Laib, Humboldt-Kaffee und Hum- Hartmut Koschyk, der Vorsitzende des Alexander von Humboldt- Kulturforums Schloss Goldkronach e.V., dankte Olga Martens, der stellvertretenden Vorsitzenden des Internationalen Verbandes der Deutschen Kultur in Moskau, für die gute Zusammenarbeit. Foto: Roland Schmidt boldt-Goldsaiblingen. Zudem gibt es die eigens gezüchtete Alexander von Humboldt-Rose. Hartmut Koschyk freute sich außerdem, dass jetzt die Ampel für den projektierten Goldkronacher Alexander von Humboldt-Museumspark auf Grün gestellt ist. Das 1,8 Millionen Euro teure Projekt, das von vielen Seiten gefördert wird, werde „Goldkronach ein gewisses Alleinstellungsmerkmal in der Region bieten“, so der Vorsitzende des Kulturforums. Als Detail im Museumspark will Bio-Imker Toni Herzing in einem hohlen Baumstamm wie im Regenwald ein Bienenvolk ansiedeln. Durch Scheiben kann man dann beobachten, wie sich die Bienen in dem Baumstamm natürlich entwickeln. Im Humboldt-Park wird auch eine original Blautanne aus Sibirien gepflanzt. Der Baum ist ein Symbol für die Zusammenarbeit zwischen dem Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach und dem Internationalen Verband der Deutschen Kultur in Moskau, der als Dachverband die etwa 500.000 Deutschen in Rußland vertritt. Der Verband griff 2019 das 190-jährige Jubiläum der Rußland-Reise Humboldts im Jahr 1829 auf und organisierte insgesamt zwölf Projekte in allen Regionen Rußlands, die der Universalgelehrte seinerzeit besuchte. Besonderer Wert wurde dabei auf die Einbeziehung der Jugend gelegt. Besonderes Highlight war das Deutsch-Russische Theaterstück „Was die Welt im Innersten zusammenhält“ von Autorin Monika Gossmann. Das Stück hatte seine Premiere in Omsk und wurde anschließend in Moskau, auf der Reichshof-Kulturbühne in Bayreuth und schließlich im Haus der Deutsch-Russischen Wissenschaft und Kultur in Berlin aufgeführt. In dem Stück wird Humboldts Leben in eineinhalb Stunden mit Schwerpunkt auf seiner Rußlandreise dargestellt. Beschrieben wird auch das Verhältnis von Humboldt zu Goethe und Schiller bis hin zur These, dass für Goethes Faust Humboldt eine gewisse Vorbildfunktion hatte. Olga Martens, die stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der Deutschen Kultur, hob hervor, dass durch die Aktivitäten der Bekanntsheitsgrad Humboldts in Rußland deutlich gewachsen sei. Bei den durchgeführten Recherchen seien auch etliche verschwunden geglaubte Sachen wieder aufgefunden worden, etwa die von Aljabjev komponierte „Humboldt-Hymne“. rs Junge Forscher im Blick Fränkischer Alexander von Humboldt- Nachwuchspreis erstmals ausgelobt GOLDKRONACH. Anlässlich des 250. Geburtstages von Alexander von Humboldt am 14. September 2019 und eingedenk seines Wirkens in Franken in den Jahren 1792 bis 1797 stiftet das Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach e.V. mit Unterstützung der Rainer Markgraf Stiftung erstmalig den Fränkischen Alexander von Humboldt-Nachwuchspreis. Gewürdigt werden soll mit dem Preis die für Franken bedeutsame Beschäftigung von Einzelpersonen oder Gruppen mit Mitgliedern im Alter zwischen 15 und 35 Jahren mit dem Wirken Alexander von Humboldts in der Region zwischen 1792 und 1797. Humboldt interessierte sich als Bergbeamter nicht nur für die ökonomische Entwicklung seiner Reviere. Ihm lag vielmehr auch der sorgsame und nachhaltige Umgang mit den natürlichen Ressourcen besonders am Herzen. Dabei vergaß er aber auch nicht das Wohlergehen sowie die Bildung der Bergleute und deren Familien. Die kollegiale Zusammenarbeit mit den einheimischen Beamten und Bergleuten war dabei selbstverständlich. Die Befassung mit den fränkischen Jahren Alexander von Humboldts kann dabei auf dem Gebiet der Wissenschaft, der Technik sowie aller Formen der Kunst erfolgen. Die Auseinandersetzung mit dem fränkischen Erbe Humboldts soll nicht nur kurzfristige Impulse setzen, sondern muss eine Langzeitwirkung entfalten. Die Wettbewerbsbeiträge können bis zum 1. März schriftlich, gegenständlich oder filmisch beim Alexander von Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach e.V., Schlossweg 5, 95497 Goldkronach, eingereicht werden. Die Beiträge sind in deutscher Sprache abzufassen, die deutsche Staatsangehörigkeit ist aber nicht Voraussetzung für eine Teilnahme. Der Fränkische Alexander von Humboldt-Nachwuchspreis besteht aus dem mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis, dem mit 3.000 Euro dotierten zweiten Pries und dem dritten Preis, für den es 2.000 Euro Preisgeld gibt. Die Auswahl der Preisträger obliegt einer hochkarätig besetzten Jury mit Vertretern aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Forschung. Die Verleihung der Preise erfolgt anlässlich des 251. Geburtstages von Alexander von Humboldt am 14. September 2020 in Goldkronach. rs/red Die Klinikum Bayreuth GmbH wünscht Ihnen ein glückliches und gesundes neues Jahr! klinikum-bayreuth.de/karriere Radiologie Strahlentherapie Klinikum Bayreuth ·Preuschwitzer Straße 101 ·95445 Bayreuth ·Tel. 0921/400-00 Nuklearmedizin KlinikHohe Warte ·Hohe Warte 8·95445 Bayreuth ·Tel.0921/400-01 klinikum-bayreuth.de

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