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Industrieanzeiger 04.2024

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» TECHNIK Bild: Mapal

» TECHNIK Bild: Mapal „Die Betreuung der Kunden endet bei uns nicht mit der Auslieferung der Werkzeuge“, sagt Matthias Winter, Global Head of Market Segment Automotive bei Mapal. Ob beispielsweise Stufen- und Kombiwerkzeuge grundsätzlich mit PKD-Schneiden oder auch mit Hartmetall-Wendeplatten bestückt werden, lässt sich laut Winter nicht pauschal beantworten. „Je nach Bauteilgeometrie und Toleranzanforderungen scheiden bestimmte Lösungen aus, weil sie nicht oder nicht wirtschaftlich herstellbar sind oder im Serienprozess keinen Sinn machen.“ Die Wirtschaftlichkeit sei letztlich auch bei technisch gleichwertigen Lösungen und ähnlicher Leistungsfähigkeit das entscheidende Kriterium. Insofern seien PKD-bestückte Werkzeuge zwar eine sehr gute, aber nicht immer die richtige Lösung. Klassifizierung erleichtert Auswahl Um die Auswahl zu erleichtern, klassifiziert Mapal sein Angebot in die Bereiche Basic, Performance und Expert. „Dadurch sind wir in der Lage, unsere Werkzeuglösungen den Kunden quasi auf den Leib zu schneidern“, begründet Winter. Wenn etwa der Kunde nur Prototypen in guter Qualität benötige und die Taktzeit nicht relevant ist, dann sei es ausreichend ein Werkzeug aus der Basic Line zu verwenden und die Genauigkeit über geringere und angepasste Maschinenparameter zu holen. Sind hingegen hohe Präzision, kurze Taktzeiten und hoher Ausstoß gefordert, dann muss die Expert-Klassifizierung verwendet werden. „Die Herausforderung besteht immer darin, zu erkennen, welche Lösung – nicht nur welches Werkzeug – für den Kunden die beste ist.“ Neben der Technologie bezieht die Klassifizierungen Basic- Performance-Expert auch das passende Niveau von Preis und Verfügbarkeit in die Entscheidung mit ein. Diese Einteilung helfe den Spezialisten von Mapal dabei, das für den jeweiligen Kunden bestmögliche Werkzeugkonzept auszuwählen und sei insofern durchaus als Standard-Prozedere zu sehen. Und um die Effizienz, Geschwindigkeit und Reich- weite zu steigern und Kunden auch global zu erreichen, nutzen die Aalener auch die Möglichkeiten der Digitalisierung. Gerade in der Alu-Bearbeitung sieht Fertigungsexperte Winter im Moment mehrere Trends. „In der E-Mobilität geht es in Richtung Giga Casting.“ Diese Bauteile hätten zwar in der Regel nur wenige Bearbeitungen, die aber aufgrund der Größe und Labilität der Teile sehr kritisch sind und werkzeugseitig spezielle Geometrien erfordern, etwa um schwingungsarme Bearbeitungen zu ermöglichen. Im Fahrwerksbereich seien zunehmend komplexere Schmiedeteile gefragt, verbunden mit hohem Zerspanvolumen und hoher Präzision. Aufgrund der Bauteilbeschaffenheit werden hier auch lange, oft labil aussehende, schwingungsgedämpfte Werkzeuge für komplexe Konturen gefordert. Darüber hinaus werde es zu einer weiteren Bauteil- und Funktionsintegration kommen, die das Zerspanvolumen teilweise deutlich beeinflussen wird. Und last but not least experimentieren Kunden weiter an endkonturnahen Bauteilen aus dem 3D-Druck, die nur noch den Finish-Prozess benötigen. „Sie kommen aber aktuell noch nicht in die Serie und bleiben wohl vorläufig dem Rennsport und der Raumfahrt vorbe - halten“, erklärt Winter. Je klarer das zu erreichende Ziel oder die Erwartungen des Kunden definiert sind und je mehr Erfahrung beide Seiten mit der spezifischen Bearbeitungsaufgabe haben, umso sicher sei, dass die Werkzeuglösung von Anfang an wie gewünscht funktioniert. In neuen Anwendungsbereichen, wie es beispiels - weise viele Bearbeitungen an Bauteilen aus der Elektro mobilität anfangs waren – sind Optimierungen eher wahrscheinlich. Matthias Winter betont: „Als innovatives Unternehmen wollen wir die Grenzen immer weiter verschieben und neue Möglich - keiten und Lösungen etablieren. Nur so entsteht Fortschritt!“ 56 Industrieanzeiger » 04 | 2024

Plattform ist fürs Bearbeiten großer Teile aus der E-Mobilität konzipiert Maschinenfamilie hat die Aufgaben von heute und morgen im Griff Ob Batteriegehäuse, lange Strangpress-Profile oder Giga Casting-Teile – die Bearbeitungszentren der G900-Plattform von Grob beherrschen die in der Elektromobilität relevanten Großteile. In Relation zur Bauteilgröße – die Maschinen können bis zu 3 m lange Teile bearbeiten –, ist der Platzbedarf in der Fertigung laut dem Mindelheimer Maschinenbauer gering. » Emely Merkle, Online Marketing Managerin, Grob-Werke, Mindelheim Mit der G900-Plattform stößt Grob in neue Werkstückdimensionen vor – und deckt damit auch neue Leistungsspektren in der Automobil- und in der Luftfahrtindustrie ab. Doch die neuen Maschinen haben noch einiges mehr in petto. Mit der Maschinenfamilie wollten die Mindelheimer Ingenieure nicht nur dem Unternehmensgrundsatz – Lösungen zu entwickeln, die am Markt benötigt werden – gerecht werden, sondern auch einen Benchmark setzen. Seit der Markteinführung der Bei der Entwicklung der G900-Maschinenmodelle stand unter anderem die Größe des Arbeitsraums verbunden mit einem möglichst geringen Footprint im Vordergrund. Bild: Grob-Werke Industrieanzeiger » 04 | 2024 57

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