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Industrieanzeiger 13.2023

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» FAKUMA 2023 Man muss nicht alles selbst machen, erklärt Franz Tschacha, Firmengründer von Deckerform. „Die Zukunft liegt in tragfähigen Kooperationen mit zuverlässigen, leistungsfähigen Partnern“, reißt er einen Branchentrend an. Bild: Deckerform Besucher sollten also den Blick auf mögliche Umsetzungen und das Ganze von Anlagen richten. Und hier gibt es vielfältige Details zu entdecken, auch „Schmankerln“ – gleich dazu mehr. Wer sich über den Stand des Werkstoffes schlau machen und in der Gesellschaft Position beziehen will, für den hat sich die Messegesellschaft etwas Besonderes einfallen lassen: Der hochkarätige Round-Table „Kunststoff – Wertstoff statt Problemstoff!“ lädt am ersten Tag um 16:30 Uhr in das Konferenz-Zentrum West ein. Dort geht es auch um die problematischen Aspekte, um Herausforderungen und Denkanstöße. Es diskutieren Vertreter aus Politik, Industrie, Wissenschaft und Verbänden. Zurecht stehen „Exponate“ im Mittelpunkt auf der Messe, empirische Fertigungen im Live-Betrieb. Die Fakuma hat davon viele. Zwei seien stellvertretend genannt. Bei Deckerform (Halle A6, Stand 6413) produziert eine Toyo-Spritzgießmaschine eine 8 g leichte, federnde Klammer als fallendes Kunststoffteil. Sie entsteht aus dem PET-Rezyklat Recompound von Leonhard Kurz. Das Spritzgieß-Werkzeug liefert Röttger mit dem Einsatzwechselsystem RQM, bei dem die Einsätze quasi wie Schubladen herausgezogen und ausgetauscht werden – Minuten später ließen sich etwa Chips für Einkaufswagen spritzen. „Der Werkzeugbau ist zwar eine Kernkompetenz von uns“, sagt dazu Franz Tschacha, Firmengründer von Deckerform. Aber man müsse nicht alles selbst machen. „Effizienter ist es, vorhandenen Mehrwert zu kombinieren. Wir sind uns sicher, dass die Zukunft unserer Branche in tragfähigen Kooperationen mit zuverlässigen, leistungsfähigen Partnern liegt“ – ein Trend der Kunststoffverarbeitung. Zweites Beispiel-Exponat: In Halle A7, Stand 7303, spritzgießt KraussMaffei vollautomatisch eine mit Mucell geschäumte Vesper-Ablage für Lkw-Fahrer. Die Regelfunktion APCplus optimiert Schuss für Schuss die Nachdruckphase. Acht Partner zählt der Maschinenbauer auf, die dazu beitragen, dass das optisch ansprechende Schaum-Formteil gelingt. So misst das Temperiersystem von Jurke berührungslos per Ultraschall den Durchfluss im Werkzeug. Pro Bauteil werden sämtliche Prozessdaten gesammelt, visualisiert und sind dann via QR-Code abrufbar. Auch wenn es nicht die ganz großen Neuerungen sind, die auf dieser Fakuma aufleuchten: Viele scheinbar „kleine“ Innovationen zeigen doch die Richtung an, dokumentieren Trends, sind echte „Schmankerln“. So will KraussMaffei mit der Software „SmartOperation“ auch Unerfahrenen ermög - lichen, die Spritzgießmaschine zu bedienen – intuitiv. Experten haben den Prozessablauf zuvor programmiert. Dem User erlaubt die Bediensoftware nur noch Schritte vorwärts oder rückwärts. Eine Option in Zeiten des Fachkräftemangels. Wittmann Battenfeld hat seine Konzeptstudie von 2022 konkretisiert und zeigt live, wie Firmen mit Solar-Gleichstrom direkt spritzgießen können: Eine damit gespeiste EcoPower B8X fertigt einen Drai - nagekörper und versorgt auch gleich den Entnahmeroboter mit Gleichstrom. Das hat Vorteile: Dieser Strom ist günstig und lässt sich in Batterien puffern. Auch Dr. Boy schwenkt auf die Idee ein und will auf der Fakuma einen DC-versorgten Spritzgießautomaten Boy 35 E vorführen (Halle A7, Stand 7101). Handy-App identifiziert Ersatzteile Engel Austria erleichtert mit dem „part finder“ den Bezug von Ersatzteilen (Halle A6, Stand 5203): Der User muss nur das betreffende Teil mit dem Smartphone abfotografieren, um es von der App finden und den Bestellvorgang einleiten zu lassen. Noch ein Hingucker zur Nachhaltigkeit sei erwähnt: Coperion macht nach der Übernahme von Herbold Meckesheim in einer virtuellen Anlage erlebbar, wie ein komplettes PET-Recycling funktionieren wird – vom Zerkleinern bis zum Granulieren am Ende des Prozesses (Halle A6, Stand 6312). www.fakuma-messe.de 32 Industrieanzeiger » 13 | 2023

Energieeffizientes Spritzgießen Solarstrom speist direkt die Spritzgießmaschine Bild: Wittmann Battenfeld Der Fakuma-Auftritt von Wittmann Battenfeld (Halle B1, Stand 1204) steht unter dem Fokus des minimierten Energieverbrauchs. Neben anderen Features ragen zwei Highlights heraus: Zum einen werden am Messestand an allen Maschinen Energiemessungen durchgeführt. Die dafür genutzte Software ImagoXT ist eine Eigenentwicklung der italienischen Gesellschaft Wittmann Digital – das Foto zeigt das Interface des Programms. Da ImagoXT eine Produktzertifizierung nach DIN ISO 50001 hat, sind die Investitionskosten laut Wittmann förderfähig in Deutschland. Die Software visualisiert skalierbar die Energieverbräuche der angeschlossenen Maschinen und Geräte. Ebenso berechnet sie direkt den CO 2 -Verbrauch und die bereits erzielten Energieeinsparungen. Alle berechneten Werte können in Berichten abgelegt werden und sind damit für langfristige Analysen verfügbar. Das Programm läuft als Webapplikation – sowohl als optionale Erweiterung des MES-Systems „Temi+“ von Wittmann wie auch eigenständig. Weiteres Hightlight: Als „Weltpremiere“ kündigt Wittmann Battenfeld eine Spritzgießmaschine an, die auf dem Stand der Friedrichshafener Messe mit Gleichstrom produziert. Photovoltaik bietet Unternehmen die Möglichkeit, eigenen Strom zu erzeugen und damit Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Wie dieser Solar- Gleichstrom ohne Umweg über Wechselrichter für das Spritzgießen genutzt wer- den kann, hatte der Hersteller mit einer Konzeptstudie auf der K 2022 vorgestellt. Auf der Fakuma zeigt Wittmann Battenfeld nun diese Technologie mit einer EcoPower 180/750+ B8X. Die Vorteile: Die Energiekosten können mit dem eigenen Solarstrom niedrig gehalten werden und als Gleichstrom lässt sich dieser gut in herkömmlichen Batterien speichern, kann also teure Stromspitzen abfangen. Zudem lassen sich CO 2 -Emissionen reduzieren. Auf der Messe wird mit einem 1-fach- Werkzeug der österreichischen Firma Kunststofftechnik Grabher ein Drainagekörper aus Polypropylen hergestellt. Ein modifizierter Wittmann-Roboter WX142 in DC-Ausführung, der direkt über den Gleichspannungs-Zwischenkreis der Eco- Power versorgt wird, entnimmt das Spritzgussteil. Die beim Verzögern der Achsen auftretende überschüssige Energie speist er gleichermaßen in den Zwischenkreis zurück. Um den Besuchern die DC-Technologie live präsentieren zu können, wird die Spritzgießmaschine während der Messe autark vom Messestromnetz über einen Solarstromspeicher betrieben, bestehend aus moderner ökologischer Salzbatterietechnik von Innovenergy. Die Batterie verfügt insgesamt über 45 kWh Kapazität – mehr als ausreichend für einen unterbrechungsfreien Maschinenbetrieb über einen gesamten Messetag mit acht Stunden. Schrauben verbinden die Welt – ohne Schrauben und Verbindungstech- WÜRTH nik könnten Industrie wir die einfachsten Service Bauteile nicht miteinander kombinieren! 10 JAHRE ORSY ® mat Der C-Teile. beste Co-Worker Mit Sicherheit. für effizientes – Materialmanagement Verbindungselemente feiert Jubiläum! vom Spezialisten: Alles im Blick und rund um die Uhr automatisch befüllt! Bereits heute sorgen über 1.800 Ausgabeautomaten bei über 400 Kunden an 650 verschiedenen Lagerorten für eine rundum produktivere Materialwirtschaft.In diesem Jahr feiert die ORSY ® mat-Systemfamilie der Würth Industrie Service zehnjähriges Jubiläum. Ihre Vorteile auf einen Blick: • Kontaktlose und automatisierte Beschaffung • Ganzheitliche Bestandsübersicht • Deutliche Kosten- und Zeitreduktion • Dezentrale Materialversorgung • 24 Stunden Warenverfügbarkeit • Zugriffsgesicherte Lagerung • Reduzierung von Materialschwund • Verschiedene Automatenmodelle • Höchstmögliche Prozesstransparenz • Individuelles Artikelsortiment • Verschlankung von Prozessen Profitieren Sie von 10 Jahren Expertise. Besuchen Sie uns! Düsseldorf І Halle 14/A62 www.wuerth-industrie.com/ m-fastenerfair Würth Industrie Service GmbH & Co. KG Industriepark Würth · 97980 Bad Mergentheim T +49 7931 91-0 · info@wuerth-industrie.com Industrieanzeiger » 13 | 2023 33

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