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Industrieanzeiger 13.2023

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» FAKUMA 2023 Rahmen und Gabel mit recycelten Carbonfasern Kinder-Bike – nachhaltiger im Spritzguss Das neue „Lion Bike“ der früheren Radrennprofis Marcel Kittel und Tony Martin steht für eine außergewöhnliche Kinderfahrradserie, die 2024 auf den Markt kommen soll. KraussMaffei bringt den Prototypen mit auf die Fakuma (Halle A7, Stand 7303): Für Kids sind die Leucht - effekte durch Speziallack interessant, Fachleute lässt eher die Technik aufhorchen: Rahmen und Gabel bestehen aus einem Hochleistungspolymer mit recycelten Carbon fasern. Produziert werden sie von Weber Fibertech auf einer Spritzgießmaschine MX 1600 von KraussMaffei. Diese Technik eröffnet die Perspektive, Lion-Bikes wettbewerbsfähig hierzulande zu fertigen, sagen die Hersteller. Der Rahmen und die Gabel bestehen aus dem Hochleistungspolymer Polyamid 6 mit 40 % recycelten Carbonfasern – eine in der Fahrradindustrie bislang neue und ressourcenschonende Materialmischung. Dank dieser langlebigen und laut Krauss- Maffei zu 100 % recyclingfähigen Werkstoffe lassen sich die Hauptkomponenten in einem modernen Spritzgießverfahren produzieren. Damit Rahmen und Gabel stabil sind und weniger Material benötigen, setzt Weber Fibertech die KraussMaffei MX 1600 in Kombination mit dem Wasserinnendruck- Verfahren ein: Das WIT-Spritzgießen ist prädestiniert für die Herstellung von Hohlkörperkonstruktionen, die funktional komplex und hochintegriert sind so wie die lasttragenden Kunststoff-Komponenten des Lion Bike. Die passende Technologie und Maschine für das WIT-Spritzgießen kommen von PME fluidtec, Spezialist mit unzähligen WIT-Verfahren und -Anwendungen am Markt. Die Besonderheit: PME nutzt beim WIT-Prozess das Masserückdruckverfahren: Die durch das Wasser verdrängte Schmelze wird zurück in die Plastifizierung gedrückt und beim nächsten Schuss für den Rahmen beziehungsweise die Gabel wieder verwendet. So entsteht kein Abfall bei der Produktion und dies wiederum spart Material und ist gut für den CO 2 -Fußabdruck. Die Vorteile: ein Mini-CO 2 -Fußabdruck und ein stylisches Design mit einer Optik ohne Schweißnähte. Vergleicht man die Produktion der Lion Bikes mit herkömmlichen Rahmen und Gabeln aus Aluminium, so sind die CO 2 -Emissionen für jedes produzierte Bike um 67 % geringer, teilen die Anbieter mit. Da die Komponenten ‚made in Germany‘ sind, verkürzen sich Lieferketten und Transportwege – ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit. Als Hersteller von Rahmen und Gabel erhält Spezialist Weber Fibertech die MX 1600 noch im November ausgeliefert, kündigt KraussMaffei an. Die ersten fertigen Lion Bikes sollen dann ab Frühjahr 2024 zu Ostern auf dem Markt sein. Bild: kids bike revolution Großformatiger 3D-Kunststoffdrucker geht in den Verkauf Bild: KraussMaffei Wird er zur Alternative für den Spritzguss bei Mini-Stückzahlen bis Los - größe 1? Der 3D-Drucker PowerPrint realisiert Produkte mit bis zu 10 m³ Volumen und nutzt dafür Thermoplaste in Granulatform. KraussMaffei hat ihn erstmals auf der K 2022 vorgestellt und gab im Juli den Verkaufsstart bekannt. Wer interessiert ist, wird sich auf der Fakuma dazu informieren können (Halle A7, Stand 7303). Sein 3D-Druck funktioniert über einen Extruder mit Düsen zwischen 2 mm und 20 mm und bietet eine Austragsleistung von bis zu 30 kg/h. Laut Hersteller fertigt der PowerPrint ohne manuellen Eingriff bis zu 2 x 2,5 x 2 m³ große Bauteile und „öffnet ein Fenster zur Fertigung der Zukunft“. 34 Industrieanzeiger » 13 | 2023

2K-Spritzgießen unterschiedlicher Hochleistungskeramiken Jeder auf der Fakuma weiß, dass 2K-Spritzgießen die hohe Schule der Spritzgussverarbeitung ist. Was auf Kunststoffe zutrifft, gilt noch mehr für unterschiedliche Hochleistungs - keramiken: Leonhardt e.K. hat einen Weg gefunden, den Prozess gezielt gelingen zu lassen. Es gibt Anwendungen, für die eine Kombination spezieller Hochleistungskeramiken zum optimalen Eigenschaftsprofil führt. Knackpunkt ist das unterschiedliche Sinterverhalten. Leonhardt kennt dafür jetzt eine Lösung (Halle A5, Stand 5206): Mit dem Institut für Fertigungstechnologie Keramischer Bauteile (IFKB) der Universität Stuttgart hat der Werkzeug- und Formenbauer eine 2K-Spritzgieß-Technologie entwickelt, die stoffschlüssige Verbindungen unterschiedlicher Keramiken ermöglicht. „Voraussetzung dafür ist, die Keramiken mit ihrem unterschiedlichen Sinterverhalten so zu konditionieren, dass sie bei der thermischen Behandlung synchron schwinden und einen festen Verbund eingehen“, erläutert Wolfgang Leonhardt. Dafür ist es erforderlich, passgenaue Sinteradditive zu finden und das Spritzgießwerkzeug präzise zu berechnen und zu bauen. Und entsprechend die Fertigungstechnologie anzupassen. Mit dem neuartigen Verfahren wird es beispielsweise möglich, eine Strukturkeramik mit hoher Tempe - raturfestigkeit und eine elektrisch leitfähige Funktionskeramik stoffschlüssig zu verbinden. Das ist von großem Nutzen in der Hochfrequenz chirurgie: „Die 2K-Bauteile vereinen die Eigenschaften beider Ausgangsmaterialien. Sie verhindern das Eindringen von Bakterien und lassen sich durch ihre ausgezeichneten Wärme-, Säure- und Abrasionsbeständigkeit problemlos desinfizieren“, erklärt Leonhardt. Auf der Fakuma 2023 kann der Besucher das Spritzen von 2K-Keramik-Bauteilen live beobachten. Leonhardt e.K. hält übrigens noch eine weitere Neuheit parat: Im Juni 2023 erhielt das Unternehmen zum achten Mal die Auszeichnung als Top100-Innovator des deutschen Mittelstandes. www.leonhardt-gravuren.de Bild: Leonhardt Demonstratorbauteil: Zwei Oxidkeramiken mit grundlegend verschiedenen Materialeigenschaften vereint in einem Bauteil. Mikro-Schlauchverbinder für die Analytik und Labortechnik www.rct-online.de Mikro-Schlauchverbinder und Verschraubungen • Viele Ausführungen und Verbindungsmöglichkeiten Luer-Lock-Adapter, Schlauchtüllen, Schlauchverschraubungen, Tri-Clamp-Verbinder, Kapillar-Verbinder, Steckverbinder • Gefertigt aus hochwertigen Werkstoffen Fluorkunststoffe, Edelstähle, Polyolefine, Polyamide u.v.m. • Chemikalienresistent, temperaturbeständig und sterilisierbar Mit Zulassungen nach FDA und USP Class VI Reichelt Chemietechnik GmbH + Co. Englerstraße 18 D-69126 Heidelberg Tel. 0 62 21 31 25-0 Fax 0 62 21 31 25-10 rct@rct-online.de Industrieanzeiger » 13 | 2023 35

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