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Industrieanzeiger 23.2019

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werkzeugmaschinen hochwertiger Teile präsentieren – einschließlich der horizontalen Drahterodiermaschine AgieCharmilles Cut AM 500 für das abschließende Trennen der Teile von der Grundplatte –, legt Trumpf seinen Fokus auf der EMO eher darauf, die neuen Möglichkeiten durch additive Verfahren und deren Nutzen in verschiedenen Anwenderbranchen aufzuzeigen. Zu den Musterteilen gehören individuelle Knochenimplantate für Patienten, denen etwa aufgrund einer Krebserkrankung Teile des Schädels entfernt werden mussten, oder eine Leichtbau- Halterung für den deutschen Kommunikationssatelliten Heinrich Hertz. Um solch anspruchsvolle Prozesse sicher zu beherrschen, nutzen bereits heute viele Maschinenbauer Methoden der Künstlichen Intelligenz. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Produktivität, Funktionalität und Genauigkeit von Fertigungsanlagen steigern. „Das gilt besonders in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung sowie für zukunftsweisende Fertigungsverfahren wie dem Additive Manufacturing“, sagt Markus Piber. Denkbar sei eine Unterstützung durch künstliche Intelligenz etwa bei der cleveren Wegfindung oder beim Erkennen von Bauteilen in Automationslösungen. Trumpf setzt KI beispielsweise bereits seit einiger Zeit ein, um die Entnahme anspruchsvoller Blechzuschnitte aus einem Laservollautomaten zu optimieren. „In der ersten Phase wird KI für die Kunden nicht direkt sichtbar sein“, sagt Andreas Rauch, aber Maschinenhersteller setzten sie ein, um ihre Anlagen unter optimalen Prozessbedingungen zu betreiben. Auch Predictive-Service-Prozesse werden mit KI hinterlegt sein. Markus Piber ergänzt: „Grundsätzlich möchten wir mit solchen Lösungen die Funktonalität und Produktivität unserer Produkte erweitern. Mit Künstlicher Intelligenz lassen sich große Datenmengen noch besser auswerten, und das hilft uns, Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung zu automatisieren und zu beschleunigen.“ Auch Christian Müller, Geschäftsführer Vertrieb bei Grob, bestätigt: „KI spielt bereits heute eine wichtige Rolle und wird in naher Zukunft unerlässlich sein.“ Grob biete bereits eine mitdenkende Software namens Grob4Track an, die ohne zusätzliche Hardware oder Sensorik den aktuellen Verschleißzustand von Kugelgewindetrieben ermittle, automatisch melde oder fehlerhaft eingebaute Kugelgewindetriebe erkenne. Mittels SLM (Selective Laser Melting) entstehen direkt aus den CAD-Daten hochkomplexe Bauteile mit anspruchsvollen innenliegenden Strukturen in konsequenter Leichtbauweise. Bild: SLM Solutions Gemeinschaftsstand zum additiven Fertigen Das Informationsangebot auf der EMO ist enorm. Viele Besucher werden nur eingeschränkt Zeit finden, sich am Gemeinschaftsstand ‚Additive Manufacturing Circle‘ (Halle 9, Stand H20) über den aktuellen Stand und die jüngsten Entwicklungen im 3D-Druck zu informieren. Deshalb stellt der Konradin Verlag als Medienpartner des VDW und als Organisator des Stands sämtliche Informationen zu Vorträgen und Ausstellern auch schriftlich zur Verfügung. Im kostenlosen Tagungsreader finden Leser Portraits der ausstellenden Unternehmen mit einer Darstellung ihres Leistungsspektrums sowie eine Zusammenfassung der Expert Talks auf Deutsch und Englisch. Der Reader steht allen Besuchern des Gemeinschaftsstands kostenlos zur Verfügung – solange der Vorrat reicht. Weitere Infos unter: http://hier.pro/aHohb Daten sind für Unternehmen digitaler Goldstaub In der zweiten Phase sollen dann die Fertigungsbetriebe laut den Experten direkt von KI profitieren. Etwa indem sie mithilfe ihren eigenen Daten ihre Produktion steuern und optimieren können. Für Prof. Jörg Krüger, Leiter des Fachgebiets Industrielle Automatisierungstechnik am Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) der TU Berlin und Bereichsleiter Automatisierungstechnik am Fraunhofer IPK, sind die in den Firmen erzeugten Daten digitaler Goldstaub. „Viele Unternehmen sind sich noch nicht bewusst, welche Wertschöpfungspotenziale sie damit erschließen können. Wir sollten in der Produktion systematisch die Daten und das Domänenwissen verbinden, um die Prozesse weiter zu verbessern und effizienter zu gestalten.“ Das möchte der KI-Pionier mit seinen Kollegen von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik WGP (Halle 9, Stand F32) forciert angehen. Krüger gibt zu bedenken: „Die Investitionen in KI- Infrastrukturen, die gerade aus China bekannt werden, sind in der Tat beeindruckend. Kaum vorstellbar, hier in der gleichen Dimension mithalten zu können.“ Im internationalen Wettbewerb sehe er jedoch für Deutschland eine gute Zukunftschance darin, mit strukturierter Ingenieur-Denkweise an die industrielle Nutzung von KI und ans maschinelle Lernen heranzugehen. „So sollten wir in Zukunft auch unsere weltweit sehr gute Position im Bereich der Automatisierung weiterentwickeln und erhalten können.“ Diesen Weg beschreiten auch Dr. Theo Steininger und Dr. Maksim Greiner aus Garching, zwei ehemalige 34 Industrieanzeiger 23.19

Doktoranden des Max-Planck-Instituts für Astrophysik. Sie haben eine KI-Software entwickelt, die neueste statistische Analysemethoden der Astrophysik nutzt. Dazu verknüpfen sie maschinelle Intelligenz mit dem Wissen und der Erfahrung von Prozessexperten. Im Gegensatz zu sonst typischen Big-Data-Auf - gabenstellungen, müssen dazu wenige Daten ausreichen. Dadurch sei zwar der technische Aufwand vergleichsweise trivial, aber der Aufwand bei den Algorithmen, die für den Prozess wichtige Daten in Echtzeit analysieren und aufbereiten, deutlich höher. Vor dem eigentlichen Software- Start analysieren die Physiker das Problem mit den Experten des Kunden und definieren mit ihnen das Optimierungsziel. Künstliche Intelligenz analysiert in einem Laservollautomaten die Entnahme von geschnittenen Blechteilen und automatisiert das Vor - gehen mithilfe der verarbeiteten Daten. Bild: Trumpf Wenn zwischen Ihnen und uns mehr entsteht: Das ist der MAPAL Effekt. COMPOSITES EUROPE 10.09. - 12.09.2019 Halle 9 | Stand D46 Stuttgart EMO EUROPE 16.09. - 21.09.2019 Halle 4 | Stand A18 Hannover Auf EMO inspirieren lassen Bisher kommt die Methode vor allem in der Automobilindustrie zum Einsatz, doch die Garchinger visieren auch das Zerspanen an. Sie denken dabei zum Beispiel an Frässpindeln, deren Rotationsverhalten sich mit zunehmender Abnutzung verschlechtert. Die Spindeln geraten ins Schlingern, das je nach Art des Verschleißes unterschiedlich ausfällt. Der Algorithmus der Astrophysiker könne nun – angereichert mit Expertenwissen – den Einsatz der Spindel in Abhängigkeit vom Verschleißgrad optimieren. Dabei denkt Steininger schon weiter: „Spannend wird es bei der Frage, ob sich der höhere Verschleiß beim Fahren in Grenzbereichen lohnt – etwa weil ein Bauteil in kurzer Zeit gefertigt werden soll. Unser Programm würde dazu nicht nur die Maschinenparameter berücksichtigen, sondern auch weiche Faktoren wie Kundenbeziehungen.“ Die Garchinger sind in Hannover am Start-up- Gemeinschaftsstand in Halle 9 vertreten. KI-Pionier Krüger rät allen neugierigen Fertigern, sich auf der EMO von der WGP und mutigen Maschinenherstellern zu ersten KI-Schritten inspirieren zu lassen. • Sie legen größten Wert auf durchgängig prozesssichere Produktionskomponenten. Spannung steigern www.mapal.com | Ihr Technologiepartner in der Zerspanung Wir liefern ein leistungsfähiges Gesamtpaket aus Werkzeug und Spannsystem. Industrieanzeiger 23.19 35

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