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KEM Konstruktion Systems Engineering 01.2017

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Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; KEM Porträt: Eplan- und Cideon-Chef Maximilian Brandl, Cideon-Entwicklungsleiter Rolf Lisse und Eplan-Serviceleiter Bernd Schewior erläutern Details zum Syngineer; KEM Perspektiven: Das Internet of Production für agile Unternehmen

METHODEN DATENVERNETZUNG

METHODEN DATENVERNETZUNG An mehreren Tischen diskutierten die Teilnehmer an der Darmstädter Veranstaltung World Cafés Linked Data 2016 über die Vorteile der Ver - linkung, um kom - plexe Prozesse beherrschbar zu machen Bild: Conweaver Teilnehmer der Veranstaltung World Cafés Linked Data 2016 in Darmstadt Bild: Conweaver Dadurch, dass die Systemgrenzen zunehmend verschwimmen, nimmt die Komplexität der IT-Infrastrukturen und Prozesse weiter zu. Zu diesem Schluss kam die Diskussionsrunde über die Prozesssicht, die Dr. Christoph Kilger, Partner, Advisory Services, Leader Supply Chain & Operations DACH bei Ernst & Young als Pate begleitete. Die Teilnehmer diskutierten darüber, ob man diese Komplexität reduzieren könne und konstatierten, dass sie sich durch die Verlinkung allenfalls besser beherrschen lasse. Die Vernetzung der Systeme erlaube es, Abläufe dynamischer zu gestalten und gleichzeitig die Prozesssicherheit zu gewährleisten, betonte Kilger. Auch die Datenqualität verbessere sich dadurch, dass man inkonsistente oder fehlende Daten schneller erkenne. Die Verlinkung darf sich nach Ansicht der Teilnehmer nicht nur auf die Suche konzentrieren, sondern muss auch die Erzeugung und Änderung der Daten unterstützen. In dieser Runde wurde außerdem die Frage aufgeworfen, ob wir überhaupt noch Prozesse brauchen, wenn alle Beteiligten irgendwie miteinander vernetzt sind. Die Mehrheit der Teilnehmer war der Meinung, dass es ohne Prozesse wohl doch nicht gehe. Man könne die Prozesse dezentralisieren und statt starrer Quality Gates die Qualität fortlaufend transparent machen, aber letztlich müssten die einzelnen Stufen auf ein gemeinsames Prozessziel ausgerichtet sein, fasste Kilger die Ergebnisse zusammen. In der Schluss-Keynote wurde der Aspekt aufgegriffen, dass der Linked Data-Ansatz nicht nur Veränderungen der Prozesse, sondern auch eine andere Informationskultur erfordert. Ein Wandel, der nach einem Helden sucht, wie die Schauspieler Oliver Gryzmann und Martina Seemann vom Improvisationstheater Candid Rhetorics zum humorvollen Ausklang der Veranstaltung zum Ausdruck brachten. In Anbetracht der großen Aufgabe beim Umbau der bestehenden PLM-Landschaften, möchte man meinen, dass dafür der eine oder andere Held gesucht wird. co www.conweaver.com Details zum Thema Linked Data Search: www.t1p.de/74w2 42 K|E|M Konstruktion Sonderausgabe Systems Engineering 01 2017

DATENMANAGEMENT/PLM TOOLS Bild: PTC Mit Closed Loop Lifecycle Management beschreibt PTC die Zukunft des PLM und integriert fast spielerisch die Nutzung von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) mit dem kürzlich erworbenen Vuforia PLM und die Zukunft der digitalisierten Industrie: PTC richtet sich strategisch auf das Internet der Dinge aus Die Digital Engineering Journey von PTC PTC lädt seine Kunden – die alten wie die künftigen – ein, mitzugehen auf eine Digital Engineering Reise ins Zeitalter des Internets der Dinge (IoT). PTC ist davon überzeugt, dass sich alle Unternehmen auf diese Reise begeben werden, weil es in der Zukunft kaum ein Produkt geben wird, das nicht softwaregesteuert und mit dem Internet vernetzt ist. PTC liefert mit seinen IT-Systemen die Werkzeuge dafür, solche Produkte zu entwickeln, zu testen, zu betreiben und damit Dienste anzubieten. Ulrich Sendler, Analyst und Betreiber PLMportal 2014 war für PTC ein wichtiges Jahr. Die Übernahme von Thing- Worx öffnete dem Anbieter von Engineering Software neue Türen. Das Unternehmen ThingWorx und seine gleichnamige Plattform waren zu diesem Zeitpunkt den Wenigsten bekannt. Es handelt sich um eine Technologie-Plattform, die eine sehr schnelle und sehr einfache Entwicklung von Apps erlaubt. Von kleinen Applikationen also, über die Daten beliebiger Quellen via Internet in eine Anwendung eingebunden werden. Ohne Kenntnis von Programmiersprachen und deren Syntax. Fast wie bei der Gestaltung der eigenen Bildschirmoberfläche am PC. Die Akquisition war, wie sich im Nachhinein zeigt, ein genialer Schachzug. Er ermöglicht PTC die Unterstützung der Industrie nicht nur in ihrer heutigen Wertschöpfung, sondern auch in der künftigen, die sich zunehmend in die Welt der vernetzten Nutzung und des Betriebs der Produkte verlagert. Wobei neue Geschäftsmodelle entstehen, die das Produkt vor allem als Basis integrierter Dienstleistungen sehen. Und in den USA spricht man – in Anlehnung an ‚Software as a Service‘ – auch von ‚Product as a Service‘. Erst allmählich beginnen die verschiedenen Zweige der Industrie weltweit diesen Entwicklungsschritt zu begreifen. Vorläufig bleibt das Kerngeschäft das alte. Die Frage lautete deshalb: Wie würde PTC den Spagat schaffen, das eigene bisherige Kerngeschäft rund um CAD und PLM weiterzu entwickeln und gleichzeitig ein neues im Internet der Dinge zu eta blieren. Die Antwort war eine Doppelstrategie und eine entsprechende Neuausrichtung der Unternehmensstruktur. Eine Säule bleibt das Geschäft mit Software zur Unterstützung der Unternehmensprozesse in der Fertigungsindustrie, die zweite ist die Unterstützung der Kunden im Internet der Dinge. CEO Jim Heppelmann stellte allerdings bereits 2015 klar, dass es zwischen diesen beiden Säulen einen sehr klaren und engen Zusammenhang und keine Trennlinie gibt. Das betont er mit seinem zentralen Satz: „IoT ist PLM!“ K|E|M Konstruktion Sonderausgabe Systems Engineering 01 2017 43

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