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KEM Konstruktion Mediadaten 2019

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Redaktionelles Konzept

Redaktionelles Konzept Die Engineering-Welt im umfassenden Überblick – vom digitalen Entwurf bis zum realen Produkt KEM Konstruktion befasst sich intensiv mit den Chancen der zunehmenden Digitalisierung für die Konstruktion. Der Fokus liegt auf der ganzheitlichen Entwicklung. Deshalb werden alle Bereiche des modernen Engineerings betrachtet – über die Mechanik und Elektrotechnik hinweg zu IT-basierten Aspekten, die Ingenieure und Konstrukteure heute und in Zukunft beschäftigen. KEM Konstruktion schafft einen Überblick über Systeme und Komponenten und damit die Basis für fundierte Investitionsentscheidungen und konsequente Produktauswahl. Tiefergehende Aspekte der elektrischen Automatisierung werden angesprochen und Hinweise auf weiterführende Beiträge in angrenzenden Medienmarken von Konradin Industrie gegeben, wie zum Beispiel elektro AUTOMATION. Diese behandelt insbesondere Themen der industriellen Kommunikation. Modernes Engineering in KEM Konstruktion Mit Blick auf das reale Produkt umfasst KEM Konstruktion sechs zentrale Themenschwerpunkte: Digitalisierung als Trendthema schlechthin – zurecht, denn die in hoher Menge verfügbaren Daten aus dem Betrieb legen die Grundlage für neue Geschäftsmodelle und beeinflussen über die Kopplung zu PLM-Lösungen die Konstruktion. Maschinenelemente sind immer noch die belastbare mechanische Grundlage einer jeden Konstruktion, über Sensorik, aber zunehmend mit „Intelligenz“ ausgestattet. Automatisierung ist heute die Basis leistungsfähiger Maschinen und Anlagen, zumal sich die Funktionsvielfalt immer häufiger über die Software in den Steuerungen definiert. Fluidtechnik ist nach wie vor eine sehr vielseitige Technologie, die gerade auch im Umfeld der zunehmenden Digitalisierung ständig weiterentwickelt wird und anwendungsspezifisch auch gegenüber elektrischen Alternativen punkten kann. Antriebstechnik ist die Basis jeder Bewegung. Mechanik und Elektrotechnik gehen immer mehr Hand in Hand – von der Sensorik in elektrischen Antrieben bis hin zu Lagern oder Kupplungen und Bremsen 4.0. Werkstoffe/Verfahren sind das entscheidende Plus in Entwicklung und Konstruktion. Leichtbaumaterialien, additive Verfahren und neue Fügetechniken eröffnen neue Horizonte. Sonderausgaben setzen weitere Schwerpunkte Neben 9 monatlichen Ausgaben erscheint KEM Konstruktion mit 8 weiteren Ausgaben (Seite 2) zu besonderen Themen, Messen und speziellen Zielgruppen: 2 x Systems Engineering, 2 x Automobilkonstruktion und 4 x spezielle Engineering-Themen (siehe auch Seite 15 und Themenplan ab Seite 16). 4

5 Heftgliederung und -aufbau Aktuelle Praxisthemen und strategische Entwicklungen gleichermaßen im Blick KEM Konstruktion liefert Entwicklungsabteilungen einen umfassenden Überblick zu am Markt erhältlichen Komponenten und Verfahren. Es geht sowohl um Anwendungen in der PRAXIS als auch um TRENDS. Diese Einteilung spiegelt sich für den Leser leicht erkennbar im standardisierten Heftaufbau. Ein spezieller Serviceteil fasst Tipps für den Arbeitsalltag zusammen, vom „englischen Fachwort“ bis hin zu Veranstaltungen und Webinaren. TRENDS – mittel- bis langfristige Entwicklungen KEM Konstruktion Perspektiven: Innovative Produkte, neue Entwicklungsmethoden und wegweisende Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung werden mit Blick auf den Nutzen vorgestellt. KEM Konstruktion Porträt: Im Gespräch mit Geschäftsführern und Vorständen für den Bereich Technik werden Entwicklungstrends hinterfragt und dargestellt. KEM Konstruktion Beitrag: Detailliertes Anwendungs- und Produkt-Know-how für die tägliche Arbeit von Ingenieuren und Konstrukteuren. KEM INFO verweist auf weitere spezifische Details im Web. PRAXIS – konkretes Anwendungswissen für die tägliche Arbeit KEM Konstruktion Titelstory: Vertiefende Darstellung verfügbarer und gleichzeitig innovativer Produkte, die Konstrukteuren Überblick und Details gleichermaßen vermittelt. 68 K|E|M Konstruktion 04 2017 TITELSTORY MASCHINENELEMENTE durch gezielte Beeinflussung von Strom und Spannung die Höhe des Bremsmoments im Betrieb verändern. Geräte und Maschinen lassen sich so gleichmäßig und sanft verzögern. Das Bremsmoment-Steuermodul bietet die Möglichkeit Regelkreise aufzubauen und Bewegungen intelligent zu bremsen – ideale Grundlagen also für den Einsatz in der smarten, vernetzten Maschine. Jetzt noch mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit Eine unabdingbare Voraussetzung für intelligente, automatisierte Prozesse mit permanent überwachten Sicherheitsbremsen ist allerdings eine solide Bremsentechnologie. Denn zuallererst müssen Bremsen sicher und zuverlässig arbeiten und das geforderte Drehmoment über die gesamte Lebensdauer erbringen. So berücksichtigt Mayr Antriebstechnik bei der Entwicklung und Fertigung konsequent grundlegende Sicherheitsprinzipien wie unter anderem in der Norm DIN EN ISO 13849–2 definiert: Die elektromagnetischen RO- BA-stop-Federdruckbremsen arbeiten nach dem Fail-Safe-Prinzip, sie sind also im energielosen Zustand geschlossen. Das Bremsmoment wird durch die in den Druckfedern gespeicherte Kraft erzeugt. Wird die Magnetspule bestromt, baut sich ein Magnetfeld auf, das die Ankerscheibe gegen die Kraft der Federn anzieht und so den Rotor mit den Reibbelägen freigibt. Die Bremse lüftet. Neben der Anwendung des Fail-Safe-Prinzips sind alle Bremsenbauteile sicher dimensioniert und nur aus hochwertigen, bekannten und bewährten Werkstoffen gefertigt. So bestehen die verwendeten Schraubendruckfedern aus rostfreiem Stahl und sind auf eine Lebensdauerfestigkeit von 10 Millionen Lastwechseln getestet. Zusätzliche Sicherheit resultiert aus der Anwendung des bewährten Sicherheitsprinzips „Vervielfachung von Teilen“. In der Regel arbeiten mehr als fünf Federn in einer Bremse. Das verringert die Fehlerwirkung. Selbstverständlich sind zudem bewährte Konstruktionsprinzipien wie ausreichend geführte Federn mit einem Drahtdurchmesser, der größer ist als der Abstand zwischen zwei Windungen. Denn sollte entgegen allen Erfahrungswerten trotzdem eine Feder brechen, können sich so die beiden Bruchstücke nicht ineinander verschrauben. Die ursprüngliche Federlänge und die Federkraft bleiben weitgehend erhalten. Mayr-Reibbelagtechnologie – einen Schritt voraus Eine Schlüsselfunktion bei der Herstellung von sicheren Bremsen kommt dem Einsatz von hochwertigen Reibbelägen zu. Hier setzt Mayr Antriebstechnik mit einer neu entwickelten Reibbelagtechnologie jetzt Standards. Hinter der Ausarbeitung steht ein großes Team an hochqualifizierten Entwicklern und Technikern, denn die Parameter sind komplex. So ist ein Reibbelag nicht zu 100 Prozent homogen, sondern besteht aus vielen Bestandteilen, die unterschiedlich auf äußere Einflüsse und Umweltbedingungen reagieren. Dennoch ist es den Entwicklern gelungen, eine neue Reibbelagtechnologie zu schaffen, mit der die Bremsen eine weiter verbesserte Drehmoment-Konstanz sowie eine höhere Leistungsdichte erreichen. Beeinflussungen durch Umgebungsbedingungen wie zum Beispiel Luftfeuchtigkeit oder Temperatur wurden erfolgreich reduziert. Dies wird durch zunehmend geschlossene Bremsenbauformen, die vor äußeren Einflüssen schützen, weiter unterstützt. Mit dem neuen Belag lassen sich höhere Bremsmomente realisieren, Die Bremsentechnologie 4.0 steht für Überwachungsmodule der neuesten Generation: Die Module wie ROBA-brake-checker oder ROBA-torqcontrol ermöglichen ein permanentes Bremsenmonitoring Das Modul ROBA- brake-checker überwacht ohne Sensoren neben dem Schaltzustand auch die Zugwegreserve und detektiert sicherheitskritische Veränderungen von Spannung, Luftspalt und Temperatur Bild: Mayr Antriebstechnik Bild: Mayr Antriebstechnik „Voraussetzung für intelligente Prozesse mit permanent überwachten Sicherheitsbremsen ist eine solide Bremsentechnologie.“ K|E|M Konstruktion 04 2017 69 TITELSTORY MASCHINENELEMENTE das bedeutet, die Bremsen bauen bei gleichen Eigenschaften kompakter. Für höhere Bremsmomente kann unter Umständen eine kleinere, leichtere Bremsenbaugröße gewählt werden. Dies trägt dem generellen Trend Rechnung, dass Maschinen und ihre Komponenten wie zum Beispiel Motoren heute immer kompakter und leistungsdichter bauen. Aktuell finden sich auf dem Markt immer wieder Bremsen, die nicht einmal das im Katalog spezifizierte Nominalmoment erreichen. Mayr-Bremsen dagegen gewährleisten hier zuverlässig höchste Betriebssicherheit. Dafür achtet das Unternehmen auf eine sorgfältige Qualitätskontrolle: Dazu gehören qualitätssichernde Maßnahmen während des Konstruktionsprozesses sowie eine umfassende Endprüfung. Vor Auslieferung werden alle Bremsen ausführlich auf Prüfständen getestet und funktionsrelevante Werte dokumentiert. Eine elektronische Datenbank, in der die Messwerte zusammen mit den dazugehörigen Seriennummern eines Produkts archiviert werden, gewährleistet dabei eine 100-prozentige Rückverfolgbarkeit. Werden Bremseinheiten wie zum Beispiel die ROBA-topstop oder die ROBA-stop-S als Komplettbremseinheiten, das heißt, mit festmontierter Flanschplatte, geliefert, kann der Hersteller auch eine Drehmoment-Überprüfung durchführen. Dies trägt dem zunehmenden Kundenwunsch Rechnung die Drehmomentmessung als Teil der Spezifikation mit aufzunehmen. Sorgfältige Tests und Kontrollen sind zentraler Bestandteile des Mayr-Sicherheits-Verständnisses: Sie stellen sicher, dass im Katalog angegebene Werte auch zuverlässig erreicht werden. Sichere Bremsenansteuerung Insbesondere bei Anwendungen, die Anforderungen an den Personenschutz nach den Normen zur funktionalen Sicherheit erfüllen müssen, werden die Bremsen des Antriebstechnikspezialisten zudem komplettiert durch die sichere Bremsenansteuerung ROBA- SBCplus. Dieses Modul, das eine oder zwei ROBA-stop-Sicherheitsbremsen ansteuern und überwachen kann, hat Mayr Antriebstechnik zusammen mit Pilz entwickelt. Das Modul ROBA-SBCplus muss beim Abschalten der Bremse den Strom in der Magnetspule sicher unterbrechen. Dazu arbeitet das Modul mit verschleißfreien elektronischen Halbleitern und erreicht dadurch praktisch unbegrenzte Schalthäufigkeit und Schaltzuverlässigkeit. Das Bremsenansteuermodul leistet eine sichere Schaltzeitenüberwachung. Hinzu kommt eine sichere integrierte Plausibilitätskontrolle durch die Auswertung der Lüftüberwachungssignale. Die Auswertungen der Schaltzustände und des Rückgabesignals ermöglichen somit eine zuverlässige Fehlerdiagnose. Auch schleichende Fehler mit Einfluss auf die Schaltzeiten wie zum Beispiel zunehmender Verschleiß lassen sich so rechtzeitig detektieren. Die sichere Bremsenansteuerung ROBA- SBCplus ist vom TÜV Süd baumustergeprüft und bis zum höchsten Performance Level PLe und Safety Integrity Level (SIL) 3 einsetzbar. Bremsentechnologie 4.0 Bremsentechnologie 4.0 von Mayr Antriebstechnik ist also ein umfassendes Gesamtkonzept, das schon bei einer smarten Produktauswahl beginnt. Damit ein Anwender die für ihn beste beziehungsweise sicherste Bremse findet, benötigt er eine umfassende Produktauswahl mit der für ihn passenden Lösung. Und das bietet der Hersteller mit einem breiten Produktportfolio, bei dem Kunden auf verschiedene rotative oder lineare, Einkreis- oder Zweikreis-, hydraulisch, pneumatisch oder elektromagnetisch gelüftete Sicherheitsbremsen zurückgreifen können. Zudem verbirgt sich hinter Bremsentechnologie 4.0 ein technologisch führendes Reibsystem, das zusammen mit konsequent berücksichtigten Sicherheitsprinzipien für zuverlässige, sichere und äußerst leistungsdichte Bremsen steht. Fest damit verbunden sind innovative Monitoring-Lösungen. Und so bewältigen Mayr-Bremsen und die dazugehörigen Überwachungsmodule alle Herausforderungen, wo heute Sicherheitsvorschriften und -normen auf Industrie 4.0 und den Anspruch, alle beteiligten Prozesse abzubilden, treffen. Sie gewährleisten in immer kompakter und leistungsdichter werdenden Maschinen und Anlagen höchste Betriebssicherheit und ermöglichen eine vorbeugende, gezielte Wartung. jg www.mayr.com Bremsen- technologie 4.0 Bremsentechnologie 4.0 von Mayr Antriebstechnik ist also ein umfassendes Gesamtkonzept, das schon bei einer smarten Produktauswahl beginnt. Damit ein Anwender die für ihn beste bzw. sicherste Bremse findet, benötigt er eine umfassende Produktauswahl mit der für ihn passenden Lösung. www.hier.pro/pLIlz PLUS Details zur Bremsentechnologie 4.0 von Mayr: www.hier.pro/pLIlz Alle Mayr-Sicherheitsbremsen unterliegen einer sorgfältigen Qualitätskontrolle: Dazu gehören qualitätssichernde Maßnahmen während des Konstruktionsprozesses sowie eine umfassende Endprüfung Bild: Mayr Antriebstechnik 16 K|E|M Konstruktion 07-08 2017 MAGAZIN satz. Besteht die Anlage aber aus vielen Modulen, die oft anders kombiniert und ständig umgesteckt werden, dann kann Intelligenz im Steckverbinder die Lösung sein. KEM Konstruktion: Werden kundenspezifische Entwicklungen im ODU-Portfolio zukünftig eine größere Rolle spielen? Belz: Das wird in Summe so sein, hängt aber sowohl von der Region als auch von der Branche ab. Europa ist viel offener für kundenspezifische Lösungen als beispielsweise Asien. Und der Anteil kundenspezifischer Produkte in der Medizintechnik ist deutlich höher als in der Industrieautomation, die stärker auf weltweit verfügbare Standards setzt. Gleichzeitig steigt der Bedarf an exakt auf die Anwendung des Kunden abgestimmten Steckverbinder-Kabel-bzw. Steckverbinder-Leiterplatten-Systemen. Eine sichere Datenübertragung im hochfrequenten Bereich oder das notwendige Temperaturmanagement bei einer Schnellladevorrichtung für die eMobility gelingt nur dann, wenn Steckverbinder und Kabel oder Leiterplatte nicht getrennt von einander betrachtet werde, sondern als System. Die damit verbundenen steigenden Anforderungen lassen sich häufig nur mit individuellen Anpassungen bestehender Produkte oder einer kundenspezifischen Produktneuentwicklung umsetzen. Hier kommen unseren Kunden und uns die ODU-spezifischen prognosesicheren Simulationsverfahren zugute, die durch eine System- statt einfache Komponentenbetrachtung die Entwicklungszeiten deutlich senken können. In diesem Jahr wird der Anteil unseres Umsatzes mit kundenspezifischen Projekten sicher deutlich über 60% liegen. KEM Konstruktion: Welche Märkte werden neben den bestehenden für das Unternehmen ODU in Zukunft relevant sein? Woelfl: Wenn wir über Digitalisierung reden, sprechen wir immer über Kommunikationstechnik. Auch der Bereich der autonomen Fahrzeuge ist gekennzeichnet durch Kommunikation sowie eine zunehmende Zahl von Sensoren und Aktoren. Das autonome Fahren wird bestimmt von der Maschine-zu-Maschine- und der Mensch-zu- Maschine-Kommunikation. Sensoren müssen angeschlossen und mit der zentralen Rechnereinheit verbunden werden. Im Fahrzeug ist Sicherheit bei der Kommunikation absolut unerlässlich. Auch bei Vibrationen sowie großen Temperatur- und Feuchteschwankungen muss die Elektronik zuverlässig funktionieren. Industrie 4.0 ist Kommunikation im rauen Produktionsumfeld, in dem ebenfalls robuste Komponenten erforderlich sind. Die Medizintechnik wiederum fordert Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit bei der Desinfektion. Zuverlässige Datenübertragung ist in der Militärtechnik ebenso unerlässlich wie in der Sicherheitstechnik. Feuerwehrleute sind heute mit umfangreicher Kommunikationstechnik ausgestattet, sie müssen trotz Rauch und Hitze miteinander in Kontakt treten. KEM Konstruktion: Um die Anforderungen zu erfüllen, haben Sie das internationale Produktmarketing umgebaut und eine neue Struktur eingeführt. Was zeichnet die Struktur aus? Belz: Der modulare Rechtecksteckverbinder ODU-MAC bildet eine Säule unseres Produktprogramms. Es gibt ihn in verschiedenen Gehäusen und Ausführungen für das Stecken von Hand sowie im Rah- Zum Unternehmen ODU beschäftigt weltweit 1650 Mitarbeiter und produziert an den Standorten Mühldorf am Inn, Sibiu/Rumänien, Camarillo/USA, Shanghai/China und Tijuana/Mexiko. Vertriebsgesellschaften bestehen in China, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Italien, Japan, Skandinavien sowie USA und zahlreiche weltweite Vertriebspartner sorgen für die internationale Präsenz. Das Unternehmen liefert in zukunftsorientierte Wachstumsmärkte wie die Medizintechnik, die Militär- und Sicherheitstechnik und die Energietechnik aber auch in Branchen wie der Industrieelektronik, der Mess- und Prüftechnik sowie die Elektromobilität. In Verbindung mit einer speziellen Geometrie und dem sorgfältig ausgewählten Grundmaterial bieten die Kontakte bis zu 1 Mio. Steckzyklen bei konstanten physikalischen und elektrischen Eigenschaften. INFO „In Verbindung mit einer speziellen Geometrie und dem sorgfältig ausgewählten Grundmaterial bieten die Kontakte bis zu 1 Mio. Steckzyklen bei konstanten physikalischen und elektrischen Kontakteigen - schaften“, erläutern Dr. Kurt Woelfl und Dr. Joachim Belz (v. l.) Bild: Michael Namberger/Konradin Mediengruppe 18 K|E|M Konstruktion 07-08 2017 MAGAZIN men für das automatische Andocken beispielsweise in Kraftfahrzeug- Prüfständen. Die zweite wesentliche Säule bilden unsere Push-Pull- Rundsteckverbinder. Es hat sich für uns als sinnvoll erwiesen, für beide Bereiche ein internationales Produktmanagement aufzubauen. Damit können wir hier aus der Zentrale heraus Management-Impulse in die Regionen Europa, USA und Asien senden. Gleichzeitig möchten wir in den lokalen Märkten ein Produktmanagement etablieren, das uns entsprechende Marktimpulse zurückgibt. Gerade bei kundenspezifischen Applikationen ist es wichtig, die lokalen Märkte genau zu verstehen. Woelfl: Wir sehen aber auch für unsere Einzelkontakte ein deutlich höheres Potenzial. Wurden sie in der Vergangenheit überwiegend in den eigenen Produkten eingesetzt, ergeben sich zunehmend externe Anwendungen. Deshalb haben wir auch ein Produktmanagement für Einzelkontakte eingeführt. Wir sehen den Einzelkontakt als ein Produkt für Branchen wie die E-Mobility. Anwendungen sind beispielsweise die Kombination von Einzelbatterien zu Akkupaketen oder Ladestecker am Auto. Das Produktmanagement fasst die Anforderungen weltweit zusammen und triggert die Produktentwicklung in Mühldorf. Die Medizintechnik in den USA tendiert beispielsweise dazu, häufiger Einwegprodukte zu nutzen, während in Europa sterilisiert wird. Allein dadurch entstehen regional unterschiedliche Anforderungen an Steckverbinder. Wir sind auch in allen drei Weltregionen in der kosmetischen Chirurgie vertreten. Da sind die Hygiene-Anforderungen sowie die Wünsche an die Haptik eines amerikanischen Patienten völlig andere als in Japan oder China. Der Steckverbinder ist nicht nur eine elektrische Komponente, er ist auch ein Designelement. KEM Konstruktion: Haben Sie dabei bestimmte Kompetenz- Zentren an den einzelnen Standorten definiert? Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Informationen über die Steckverbinder des Unternehmens: http://hier.pro/9N3eq Dr. Joachim Belz, Geschäftsführer der ODU GmbH & Co. KG „Wir möchten aus der Zentrale heraus Management-Impulse in die Regionen Europa, USA und Asien senden.“ Belz: Wir haben in den USA und in China Application Center eingerichtet, in denen technisch geschulte Mitarbeiter unsere Produkte betreuen, als Experten für Rundsteckverbinder, Rechtecksteckverbinder sowie Einzelkontakte. Die Außendienstmitarbeiter, die auf kundenspezifische Projekte stoßen, sprechen diese Projekte mit den lokalen Produkt-Experten ab. Haben wir in den USA oder China ein klares Bild von den Anforderungen, können wir entscheiden, ob wir Standard-Lösungen modifizieren oder hier in Mühldorf neue Komponenten konstruieren. Die Applikations-Ingenieure, die die Sprache der Kunden sprechen, arbeiten über eine gemeinsame Softwareplattform mit den Ansprechpartnern in Mühldorf zusammen. Eine zentrale Projekterfassung analysiert den Bedarf und entscheidet, ob das Projekt unter wirtschaftlichen Aspekten realisierbar ist. KEM Konstruktion: Was steckt hinter der Zuverlässigkeit und der Qualität von ODU-Steckverbindern? Woelfl: 75 Jahre Erfahrung spielen eine große Rolle. Über dieses Know-how differenzieren wir uns von vielen Wettbewerbern. Wir haben ein Produktions-System aufgebaut, das sicherstellt, dass am Ende nur einwandfreie Produkte unser Haus verlassen. Das Geheimnis der Qualität liegt in der Kombination aus Entwicklung, den einzelnen Produktionsschritten sowie der Qualitätssicherung. In einem speziellen Technologie- und Forschungsbereich haben wir Verfahren entwickelt, die von der Simulation bis zu ausführlichen Tests reichen. Wir können die Leistungsfähigkeit im Bereich der Datenübertragung sehr gut simulieren und präzise messen. ODU zeichnet sich durch eine hohe Fertigungstiefe aus und vereint alle wichtigen konstruktiven und produktionstechnischen Fachbereiche unter einem Dach: von der Entwicklung und Konstruktion über das modern ausgestattete Technology Test Center bis hin zur hauseigenen Fertigung und der Oberflächentechnik. Wir verfügen über alle Kompetenzen im Werkzeug- und Sondermaschinenbau, in Spritzerei, Stanzerei, Dreherei sowie bei der Oberflächentechnik. KEM Konstruktion: Lassen sich die physikalischen Grenzen bei der Datenübertragung mittels Steckverbinder hinausschieben? Woelfl: Hat man in der Vergangenheit gemeint, ab 1 GHz Lichtwellenleiter nutzen zu müssen, ist man heute mit Kupfer im Bereich von 15 GHz angelangt. Es ist gängige Praxis, nach neuen Werkstoffen zu suchen, um den Einsatz zu erweitern. Auch in den kundenspezifischen Projekten versuchen wir immer wieder, die physikalischen Grenzen neu zu definieren. Die Materialien und Werkstoffe spielen dabei eine wesentliche Rolle. Das betrifft sowohl Metalle als auch Kunststoffe. Möglicherweise kommen in der Zukunft vermehrt Keramiken oder Bio-Materialien zum Einsatz. In der Materialforschung liegt ein bedeutendes Potenzial. Das gilt auch für die Oberflächentechnik. So lässt sich beispielsweise mit modernen Legierungen der Verschleiß weiter reduzieren. www.odu.de Bild: Michael Namberger/Konradin Mediengruppe 64 K|E|M Konstruktion 04 2017 dige Hardwareänderungen vieler einzelner Komponenten entfallen und neue Funktionen lassen sich schnell und intuitiv auf dem Festo Motion Terminal programmieren. „Damit werden nicht zuletzt zusätzliche Services und neue Geschäftsmodelle möglich“, so Duwe weiter. „Die eingebaute Sensorik liefert in Echtzeit Daten aus dem Betrieb und schafft Einblick in die Vorgänge innerhalb einer Applikation.“ Die integrierte Intelligenz könne so bei abweichenden Parametern warnen, Störungen in den komplexen Abläufen würden sichtbar und nachvollziehbar. „Dabei ist die digitalisierte Funktionalität unsichtbar in einer ‚Black Box‘ geschützt, statt in sichtbaren Hardware-Elementen offengelegt zu sein – ein hoher Schutz des intellektuellen Eigentums ist so sichergestellt.“ Machine Learning ermöglicht adaptives Verhalten Ein nicht uninteressanter Aspekt der neuen Technologie ist, dass sich auch adaptive Anlagen damit realisieren lassen. Durch die Auswahl entsprechender Motion Apps können die in Echtzeit erfassten Daten über Lernalgorithmen dazu genutzt werden, die pneumatischen Elemente an die jeweilige Aufgabenstellung anzupassen und zu optimieren. Präzise Bewegungsabläufe sowie sanfte Beschleunigungs- und Bremsvorgänge sind so dauerhaft realisierbar. Dieses Beispiel zeige auch, dass sich Produkte heute nicht mehr so ‚fertigentwickeln‘ ließen, betont Dr. Julia Duwe. „Deswegen benötigen wir eine Plattform wie die Technologiefabrik Scharnhausen, damit wir nicht zuletzt eben auch das Feedback der Kunden am Markt berücksichtigen und unsere Produkte schnell anpassen können.“ Das gelinge nur auf Basis einer sehr engen Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Und für uns in der Produktion ist es wichtig, dass uns in der Fabrik solch eine Marktrückmeldung schnell erreicht, damit der Bau von Betriebsmitteln oder die Programmierung einer Software für die Prüftechnik entsprechend modifiziert werden können“, schließt sich Stefan Schwerdtle an. „Da reicht bereits ein schneller Hinweis – eine E-Mail ist dafür inzwischen viel zu langsam, nicht zuletzt auch mit Blick auf die Qualität der Information.“ Austausch mit den Kollegen von ‚nebenan‘ „Erstaunlich ist, dass die Zusammenarbeit auf allen Ebenen stattfindet“, erläutert Stefan Schwerdtle. So komme es vor, dass die Produktentwicker zunächst für sich allein beginnen, nach einiger Zeit aber plötzlich zusammen mit vier Produktions-Spezialisten arbeiten. „Die sind eben schnell greifbar und viele Aufgaben lassen sich auf diesem Weg wesentlich schneller und effizienter lösen.“ Das entscheidende Plus in Scharnhausen seien eben die Nähe und Möglichkeit, sich in kreativer Umgebung zusammenzufinden. „Hier kriegt man einfach mehr mit“, bringt es Dr. Julia Duwe auf den Punkt. Konzeptionell ist zudem sichergestellt, dass auch Kollegen aus angrenzenden Bereichen mit von der Partie sind, etwa aus dem Einkauf Dr. Julia Duwe, Leitung Future Motion Solutions Management, Festo „Die Digitalisierung fordert das Zusammenführen der verschiedenen Disziplinen wie Mechanik, Elektro - technik und Software in Produktion und Entwicklung genauso wie das der Menschen dahinter – beides können wir in Scharn - hausen hervorragend praktizieren.“ Eines der Ziele von Scharnhausen ist die enge und schnelle Abstimmung untereinander, wozu Produktion und Büroarbeitsplätze direkt nebeneinander liegen Bild: Festo TRENDS K|E|M Konstruktion 04 2017 65 oder der IT. „Trotz vielfältiger medialer Möglichkeiten geht es eben am Ende immer darum, Menschen zusammenzubringen.“ Im Rahmen verschiedenster Projekte entstünden ja immer viele neue Ideen – nicht zuletzt in Kombination mit dem Feedback der Kunden. „Diese Ideen sind da – wir müssen es nur schaffen, sie freizusetzen“, so die Projektleiterin von Festo Motion Terminal. Das schaffe man nur durch die intensive Vernetzung aller Beteiligten. Industrie 4.0 zu Ende gedacht Anlässlich der Eröffnung der Technologiefabrik Scharnhausen sprach Festo vorsichtig davon, dass nun Industrie 4.0 in der Praxis angekommen sei. „Allerdings ist man nie fertig“, betont Schwerdtle. „Zudem müssen wir am Ende immer wirtschaftlich arbeiten – unabhängig von Industrie-4.0- oder Digitalisierungsumfeld.“ Bei der Bewertung all der Vorschläge aus diesem Bereich leiste deswegen der VDMA-Baukasten gute Dienste, gewissermaßen als Radarsystem. So gelänge es, wiederum fachübergreifend das Potenzial konkreter Vorschläge zu erfassen, um dann zu entscheiden, ob sich die Umsetzung lohne. „Auch anfangs abstrus erscheinende Ideen wie etwa ein Datenhandschuh in der Produktionslogistik konnten auf diese Weise begutachtet werden – und fanden schließlich den Weg in den täglichen Einsatz.“ Sah der klassische Arbeitsprozess noch vor, nach der Einlagerung eines Behälters einen Handscanner zu greifen, um die Daten einer Box zu erfassen, genügt nun ein Druck auf den Handschuh, um den integrierten Scanner zu aktivieren – auf Handscanner kann verzichtet werden. „Trotz meiner anfänglichen Zweifel muss ich klar feststellen: Unsere Mitarbeiter würden den Datenhandschuh nicht mehr hergeben wollen“, fasst der Werksleiter das Ergebnis zusammen. An diesem Beispiel erkenne man wiederum sehr deutlich, welche Rolle der Anwender spiele, ergänzt Duwe. „Dieser muss ein ‚neues‘ Produkt auch annehmen – genau auf diesen nutzerzentrierten Blick kommt es an.“ In treffender Weise habe deswegen der amerikanische Harvard-Professor Gary Pisano formuliert: „Your process shapes the product“ – der Prozess entscheide darüber, welches Ergebnis man erhalte. „Wenn Sie auf bekannten Wegen etwas ganz Neues hervorbringen wollen, zeigt die Erfahrung, dass das nicht funktioniert“, so Duwe weiter. „Hier müssen wir ‚ans Eingemachte‘ und den Prozess verändern, neue Wege der Zusammenarbeit suchen, damit ganz neue Lösungen für unsere Kunden entstehen.“ Was die Technologiefabrik Scharnhausen auszeichnet, ist dieser Experimentierwillen, die Suche nach neuen Lösungen. „Einer der kreativsten Bereiche im Werk bezüglich des Mitarbeiter-KVPs ist interessanterweise die Betriebsmittel-Konstruktion“, erläutert Schwerdtle. „Obwohl hier viele Tätigkeiten tägliche Routine sind, ist die Auslegung von Vorrichtungen ein sehr kreativer Prozess – hier lassen sich unsere Arbeitsabläufe optimieren.“ Auch das Thema Additive Fertigung beziehungsweise 3D-Druck bietet den Entwicklern einiges Potenzial – „übrigens nicht, weil wir vorgegeben haben, mit dem 3D-Druck zu arbeiten, sondern weil die Idee im Team entstand.“ In der Summe schafft dies dann auch die Voraussetzung für die ‚smarten‘ Produkte der Industrie 4.0: „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ein smartes Produkt – ein intelligentes kommunizierendes Produkt – nur dann entsteht, wenn die Produktentwickler verschiedener Disziplinen miteinander kommunizieren“, so Dr. Julia Duwe abschließend. „Denn dabei handelt es sich ja immer um ein Zusammenspiel von vielen Disziplinen – und nur so können wir die Antworten auf die Herausforderungen der Digitalisierung finden.“ www.festo.de Eine Übersicht der Technologiefabrik Scharnhausen als pdf-Datei: http://hier.pro/8O2zP Hannover Messe: Halle 15, Stand D11 Bild: Festo Die Technologiefabrik Scharnhausen ist Fertigungsstandort von Festo für Ventile, Ventil - inseln und Elektronik. Vollautomatische modulare Anlagen montieren die Ventile der VUVG-Reihe in verschiedensten Varianten mit hoher Taktzahl Bild: Festo Die Bionik liefert Festo immer wieder neue Ideen – hier der Octopus Gripper, inspiriert von den Tentakeln des Oktopus und angelehnt an den Elefantenrüssel Bild: Festo TRENDS müssen trotz Rauch und Hitze miteinander in Kontakt treten. KEM Konstruktion: Um die Anforderungen zu erfüllen, haben Sie das internationale Produktmarketing umgebaut und eine neue Struktur eingeführt. Was zeichnet die Struktur aus? nik, die Militär- und Sicherheitstechnik und die Energietechnik aber auch in Branchen wie der Industrieelektronik, der Mess- und Prüftechnik sowie die Elektromobilität. In Verbindung mit einer speziellen Geometrie und dem sorgfältig ausgewählten Grundmaterial bieten die Kontakte bis zu 14 K|E|M Konstruktion 07-08 2017 MAGAZIN Im Gespräch: Dr. Kurt Woelfl und Dr. Joachim Belz, Geschäftsführer der ODU GmbH & Co. KG „Die Zukunft wird nicht kontaktlos sein“ KEM Konstruktion: Herr Dr. Woelfl, Herr Dr. Belz, ODU hat eine fast 80-jährige Historie, was waren die Meilensteine? Woelfl: Im Jahr 1937 hatte Otto Dunkel die Idee zum Drahtfederkontakt, bei dem er den Steckkontakt in einzelne Drähte aufteilte und so einen konstanten Übergangswiderstand und eine konstante Kontaktkraft erreichte. Das Prinzip zeichnet sich durch einen geringen Verschleiß und eine hohe Anzahl von Steckzyklen aus. Der Unternehmensgründer meldete den Drahtfederkontakt 1942 zum Patent an und zog 1947 von Berlin nach Mühldorf am Inn. 75 Jahre Gespräche mit Kunden und immer wieder neue Anforderungen haben dazu geführt, dass wir bis heute ein sehr breites Produktspektrum von Rechteck-, Rund- und schweren Steckverbindern anbieten. Eine hohe Ausbildungsquote und eine geringe Fluktuation sorgen dafür, dass das kumulierte Wissen im Unternehmen bleibt. ODU zählt zu den international führenden Anbietern von Steckverbindungssystemen. Mit einem breiten Produktportfolio sowie Kundenorientierung und Projektkompetenz haben sich die Mühldorfer als führender Anbieter elektrischer Verbindungstechnik etabliert. Welche Rolle Steckverbinder im Zeitalter der Digitalisierung spielen und wie das Unternehmen auf die globalen Herausforderungen reagiert, erklären die beiden Geschäftsführer des Unternehmens, Dr. Kurt Woelfl und Dr. Joachim Belz. Andreas Gees, Stellvertretender Chefredakteur KEM Konstruktion KEM Konstruktion: Wir befinden uns im Zeitalter der Digitalisierung, welche Rolle spielen die Steckverbinder? Belz: Schon heute sind Steckverbinder unerlässliche Komponenten für die digitale Kommunikation. Die technischen Anforderungen Dr. Kurt Woelfl, Geschäftsführer der ODU GmbH & Co. KG Bild: Michael Namberger/Konradin Mediengruppe „ODU zeichnet sich durch eine hohe Fertigungstiefe aus und vereint alle Fachbereiche unter einem Dach: von der Entwicklung und Konstruktion über das modern ausgestattete Technology Test Center bis hin zur hauseigenen Fertigung und Oberflächentechnik.“ bezüglich der Datenraten, der Hochfrequenz- aber auch der EMV-Eigenschaften wachsen kontinuierlich. Digitalisierung und Industrie 4.0 ohne Verbindungstechnik bestehend aus hochwertigen Steckverbindern und Leitungen nicht möglich sein. Wireless-Lösungen können eine Alternative sein. In Abhängigkeit von der jeweiligen Anwendung und deren Rahmenbedingungen bietet die geeignete Kombination von Steckverbinder und Kabel allerdings eine zuverlässigere Lösung für die Datenübertragung. Und selbst im Fall der drahtlosen Übertragung finden wir nicht selten an den Sende- und Empfangsgeräten ODU-Steckverbinder. KEM Konstruktion: Wird der Steckverbinder Daten über seinen eigenen Zustand oder die übertragene Energie, die Informationen oder das Medium in die Cloud liefern? Belz: Intelligente Steckverbinder sind als Thema seit mindestens 20 Jahren in der Diskussion. Per Definition kennt ein intelligenter Steckverbinder seine Identität und seine Funktionalität. Er hat sich jedoch bislang aus den verschiedenen Gründen nicht durchgesetzt. Ein intelligenter Steckverbinder muss einen Chip bzw. ein programmierbares Element enthalten, was die Kosten nach oben treibt. Intelligenz bedeutet konkret, dass Daten im Steckverbinder verarbeitet werden, d.h. der Steckverbinder kann oder muss selbst aktiv werden. Bisher gibt es nur relativ wenig Anwendungen, bei denen sich der technische Mehraufwand auch betriebswirtschaftlich rechnet. Häufig wünschen sich unsere Kunden eher ein optisches Signal, das zeigt, ob ein Steckverbinder korrekt gesteckt ist und die Übertragung von Daten, Signalen, Energie oder auch Medien, z.B. Gase und Wasser, stattfindet. Diesen Betriebszustand können wir mit Hilfe unterschiedlicher LEDs anzeigen, was die Anforderungen der Kunden in der Regel bereits sehr gut erfüllt. Interessant ist auch die Nutzung von im Steckverbinder integrierter Elektronik zum Schutz vor Plagiaten. Bei gesteigerter Anforderung an Datensicherheit und Datenintegrität, z.B. in der Medizintechnik, wird dies zunehmend wichtig. Woelfl: Intelligenz im Steckverbinder kann beispielsweise bei Motoren sinnvoll sein, um den Verschleiß zu überwachen. Ändern sich bestimmte Parameter, können diese Daten im Steckverbinder erfasst werden und der Steckverbinder kann den Abschaltbefehl auslösen. Es ist sicher vieles technisch möglich, ob es betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Es kommt vor allem darauf an, was ich in der Applikation erreichen möchte. Bleibt ein Steckverbinder über längere Zeit gesteckt, ist eine zentrale CPU der geeignete Anment bei einer Schnellladevorrichtung für die eMobility gelingt nur dann, wenn Steckverbinder und Kabel oder Leiterplatte nicht getrennt von einander betrachtet werde, sondern als System. Die damit verbundenen steigenden Anforderungen lassen sich häufig nur mit individuellen Anpassungen bestehender Produkte oder einer kundenspezifischen Produktneuentwicklung umsetzen. Hier kommen unseren Kunden und uns die ODU-spezifischen prognosesicheren Simulationsverfahren zugute, die durch eine System- statt einfache Komponentenbetrachtung die Entwicklungszeiten deutlich senken können. In diesem Jahr wird der Anteil unseres Umsatzes mit kundenspezifischen Projekten sicher deutlich über 60% liegen. Welche Märkte werden neben den bestehenden für das Unternehmen ODU in Zukunft relevant sein? Wenn wir über Digitalisierung reden, sprechen wir immer über Kommunikationstechnik. Auch der Bereich der autonomen Fahrzeuge ist gekennzeichnet durch Kommunikation sowie eine zunehmende Zahl von Sensoren und Aktoren. Das autonome Fahren wird bestimmt von der Maschine-zu-Maschine- und der Mensch-zu- Maschine-Kommunikation. Sensoren müssen angeschlossen und mit der zentralen Rechnereinheit verbunden werden. Im Fahrzeug ist Sicherheit bei der Kommunikation absolut unerlässlich. Auch bei Vibrationen sowie großen Temperatur- und Feuchteschwankungen muss die Elektronik zuverlässig funktionieren. Industrie 4.0 ist Kommunikation im rauen Produktionsumfeld, in dem ebenfalls robuste Komponenten erforderlich sind. Die Medizintechnik wiederum fordert Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit bei der Desinfektion. Zuverlässige Datenübertragung ist in der Militärtechnik ebenso unerlässlich wie in der Sicherheitstechnik. Feuerwehrleute sind heute mit umfangreicher Kommunikationstechnik ausgestattet, sie müssen trotz Rauch und Hitze miteinander in Kontakt treten. Um die Anforderungen zu erfüllen, haben Sie das internationale Produktmarketing umgebaut und eine neue Struktur eingeführt. Was zeichnet die Struktur aus? Bild: Michael Namberger/Konradin Mediengruppe MAGAZIN men für das automatische Andocken beispielsweise in Kraftfahrzeug- Prüfständen. Die zweite wesentliche Säule bilden unsere Push-Pull- Rundsteckverbinder. Es hat sich für uns als sinnvoll erwiesen, für beide Bereiche ein internationales Produktmanagement aufzubauen. Damit können wir hier aus der Zentrale heraus Management-Impulse in die Regionen Europa, USA und Asien senden. Gleichzeitig möchten wir in den lokalen Märkten ein Produktmanagement etablieren, das uns entsprechende Marktimpulse zurückgibt. Gerade bei kundenspezifischen Applikationen ist es wichtig, die lokalen Märkte genau zu verstehen. Woelfl: Wir sehen aber auch für unsere Einzelkontakte ein deutlich höheres Potenzial. Wurden sie in der Vergangenheit überwiegend in den eigenen Produkten eingesetzt, ergeben sich zunehmend externe Anwendungen. Deshalb haben wir auch ein Produktmanagement für Einzelkontakte eingeführt. Wir sehen den Einzelkontakt als ein Produkt für Branchen wie die E-Mobility. Anwendungen sind beispielsweise die Kombination von Einzelbatterien zu Akkupaketen oder Ladestecker am Auto. Das Produktmanagement fasst die Anforderungen weltweit zusammen und triggert die Produktentwicklung in Mühldorf. Die Medizintechnik in den USA tendiert beispielsweise dazu, häufiger Einwegprodukte zu nutzen, während in Europa sterilisiert wird. Allein dadurch entstehen regional unterschiedliche Anforderungen an Steckverbinder. Wir sind auch in allen drei Weltregionen in der kosmetischen Chirurgie vertreten. Da sind die Hygiene-Anforderungen sowie die Wünsche an die Haptik eines amerikanischen Patienten völlig andere als in Japan oder China. Der Steckverbinder ist nicht nur eine elektrische Komponente, er ist auch ein Designelement. KEM Konstruktion: Haben Sie dabei bestimmte Kompetenz- Zentren an den einzelnen Standorten definiert? Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Informationen über die Steckverbinder des Unternehmens: Dr. Joachim Belz, Geschäftsführer der ODU GmbH & Co. KG „Wir möchten aus der Zentrale heraus Management-Impulse in die Regionen Europa, USA und Asien senden.“ Belz: Wir haben in den USA und in China Application Center eingerichtet, in denen technisch geschulte Mitarbeiter unsere Produkte betreuen, als Experten für Rundsteckverbinder, Rechtecksteckverbinder sowie Einzelkontakte. Die Außendienstmitarbeiter, die auf kundenspezifische Projekte stoßen, sprechen diese Projekte mit den lokalen Produkt-Experten ab. Haben wir in den USA oder China ein klares Bild von den Anforderungen, können wir entscheiden, ob wir Standard-Lösungen modifizieren oder hier in Mühldorf neue Komponenten konstruieren. Die Applikations-Ingenieure, die die Sprache der Kunden sprechen, arbeiten über eine gemeinsame Softwareplattform mit den Ansprechpartnern in Mühldorf zusammen. Eine zentrale Projekterfassung analysiert den Bedarf und entscheidet, ob das Projekt unter wirtschaftlichen Aspekten realisierbar ist. KEM Konstruktion: Was steckt hinter der Zuverlässigkeit und der Qualität von ODU-Steckverbindern? Woelfl: 75 Jahre Erfahrung spielen eine große Rolle. Über dieses Know-how differenzieren wir uns von vielen Wettbewerbern. Wir haben ein Produktions-System aufgebaut, das sicherstellt, dass am Ende nur einwandfreie Produkte unser Haus verlassen. Das Geheimnis der Qualität liegt in der Kombination aus Entwicklung, den einzelnen Produktionsschritten sowie der Qualitätssicherung. In einem speziellen Technologie- und Forschungsbereich haben wir Verfahren entwickelt, die von der Simulation bis zu ausführlichen Tests reichen. Wir können die Leistungsfähigkeit im Bereich der Datenübertragung sehr gut simulieren und präzise messen. ODU zeichnet sich durch eine hohe Fertigungstiefe aus und vereint alle wichtigen konstruktiven und produktionstechnischen Fachbereiche unter einem Dach: von der Entwicklung und Konstruktion über das modern ausgestattete Technology Test Center bis hin zur hauseigenen Fertigung und der Oberflächentechnik. Wir verfügen über alle Kompetenzen im Werkzeug- und Sondermaschinenbau, in Spritzerei, Stanzerei, Dreherei sowie bei der Oberflächentechnik. KEM Konstruktion: Lassen sich die physikalischen Grenzen bei der Datenübertragung mittels Steckverbinder hinausschieben? Woelfl: Hat man in der Vergangenheit gemeint, ab 1 GHz Lichtwellenleiter nutzen zu müssen, ist man heute mit Kupfer im Bereich von 15 GHz angelangt. Es ist gängige Praxis, nach neuen Werkstoffen zu suchen, um den Einsatz zu erweitern. Auch in den kundenspezifischen Projekten versuchen wir immer wieder, die physikalischen Grenzen neu zu definieren. Die Materialien und Werkstoffe spielen dabei eine wesentliche Rolle. Das betrifft sowohl Metalle als auch Kunststoffe. Möglicherweise kommen in der Zukunft vermehrt Keramiken oder Bio-Materialien zum Einsatz. In der Materialforschung liegt ein bedeutendes Potenzial. Das gilt auch für die Oberflächentechnik. So lässt sich beispielsweise mit modernen Legierungen der Verschleiß weiter reduzieren. www.odu.de Bild: Michael Namberger/Konradin Mediengruppe ment bei einer Schnellladevorrichtung für die eMobility gelingt nur dann, wenn Steckverbinder und Kabel oder Leiterplatte nicht getrennt von einander betrachtet werde, sondern als System. Die damit verbundenen steigenden Anforderungen lassen sich häufig nur mit individuellen Anpassungen bestehender Produkte oder einer kundenspezifischen Produktneuentwicklung umsetzen. Hier kommen unseren Kunden und uns die ODU-spezifischen prognosesicheren Simulationsverfahren zugute, die durch eine System- statt einfache Komponentenbetrachtung die Entwicklungszeiten deutlich senken können. In diesem Jahr wird der Anteil unseres Umsatzes mit kundenspezifischen Projekten sicher deutlich über 60% liegen. Welche Märkte werden neben den bestehenden für das Unternehmen ODU in Zukunft relevant sein? Wenn wir über Digitalisierung reden, sprechen wir immer über Kommunikationstechnik. Auch der Bereich der autonomen Fahrzeuge ist gekennzeichnet durch Kommunikation sowie eine zunehmende Zahl von Sensoren und Aktoren. Das autonome Fahren wird bestimmt von der Maschine-zu-Maschine- und der Mensch-zu- Maschine-Kommunikation. Sensoren müssen angeschlossen und mit der zentralen Rechnereinheit verbunden werden. Im Fahrzeug ist Sicherheit bei der Kommunikation absolut unerlässlich. Auch bei Vibrationen sowie großen Temperatur- und Feuchteschwankungen muss die Elektronik zuverlässig funktionieren. Industrie 4.0 ist Kommunikation im rauen Produktionsumfeld, in dem ebenfalls robuste Komponenten erforderlich sind. Die Medizintechnik wiederum fordert Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit bei der Desinfektion. Zuverlässige Datenübertragung ist in der Militärtechnik ebenso unerlässlich wie in der Sicherheitstechnik. Feuerwehrleute sind heute mit umfangreicher Kommunikationstechnik ausgestattet, sie müssen trotz Rauch und Hitze miteinander in Kontakt treten. Um die Anforderungen zu erfüllen, haben Sie das internationale Produktmarketing umgebaut und eine neue Struktur eingeführt. Was zeichnet die Struktur aus? bezüglich der Datenraten, der Hochfrequenz- aber auch der EMV-Ei- 4.0 ohne Verbindungstechnik bestehend aus hochwertigen Steckkönnen eine Alternative sein. In Abhängigkeit von der jeweiligen An- Kombination von Steckverbinder und Kabel allerdings eine zuverläs- Intelligente Steckverbinder sind als Thema seit mindestens jedoch bislang aus den verschiedenen Gründen nicht durchgesetzt. Ein intelligenter Steckverbinder muss einen Chip bzw. ein programmierbares Element enthalten, was die Kosten nach oben treibt. Intelwerden, d.h. der Steckverbinder kann oder muss selbst aktiv werder technische Mehraufwand auch betriebswirtschaftlich rechnet. von Daten, Signalen, Energie oder auch Medien, z.B. Gase und Wasser, stattfindet. Diesen Betriebszustand können wir mit Hilfe untervon im Steckverbinder integrierter Elektronik zum Schutz vor Plagiaten. Bei gesteigerter Anforderung an Datensicherheit und Dateninte- Intelligenz im Steckverbinder kann beispielsweise bei Motoren sinnvoll sein, um den Verschleiß zu überwachen. Ändern sich bewerden und der Steckverbinder kann den Abschaltbefehl auslösen. über längere Zeit gesteckt, ist eine zentrale CPU der geeignete An-K|E|M Konstruktion 07-08 2017 15 MAGAZIN Dr. Joachim Belz und Dr. Kurt Woelfl, Geschäftsführer der ODU GmbH & Co. KG (v. l.) Bild: Michael Namberger/ Konradin Mediengruppe berücksichtigen und unsere Produkte schnell anpassen können.“ Das gelinge nur auf Basis einer sehr engen Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Und für uns in der Produktion ist es wichtig, dass uns in der Fabrik solch eine Marktrückmeldung schnell erreicht, damit der Bau von Betriebsmitteln oder die Programmierung einer Softduktentwicker zunächst für sich allein beginnen, nach einiger Zeit aber plötzlich zusammen mit vier Produktions-Spezialisten arbeiten. „Die sind eben schnell greifbar und viele Aufgaben lassen sich auf diesem Weg wesentlich schneller und effizienter lösen.“ Das entscheidende Plus in Scharnhausen seien eben die Nähe und Möglich- 62 K|E|M Konstruktion 04 2017 Technologiefabrik Scharnhausen bietet Festo eine Plattform für die interdisziplinäre Zusammenarbeit Produkt und Produktion entstehen jetzt wirklich parallel N eue Technologien, die schritthaltende Aus- und Weiterbildung sowie der Mensch im Mittelpunkt – auf diesen drei Säulen ruht die Ende 2015 von der Festo AG & Co. KG eröffnete Technologiefabrik Scharnhausen. „Dieses Konzept umzusetzen, war goldrichtig“, berichtet Stefan Schwerdtle, bei Festo Factory Manager Global Production Centre Scharnhausen, rund 1,5 Jahre nach der Eröffnung. Das zeige sich speziell an den Räumen, die mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel den bereichsübergreifenden Austausch ermöglichen. Diese sind im obersten Geschoss des Gebäu- Bei Festo sei Industrie 4.0 in der Praxis angekommen, lautete die Devise des Unternehmens bei der Eröffnung der Technologiefabrik Scharnhausen. Auffallend war bereits damals das bereichsüber greifende Zusammenspiel aller Abteilungen – nicht zuletzt von Produkt- und Produktionsentwicklung. Mit der Entwicklungsspezialistin Dr. Julia Duwe und dem Werksleiter Stefan Schwerdtle sprach KEM Konstruktion über die Erfahrungen mit der Technologiefabrik angesichts der Digitalisierung sowie die brandneue Plattform Festo Motion Terminal. Michael Corban, Chefredakteur KEM Konstruktion des platziert und verschiedenfarbig gestaltet. Sie erlauben sowohl einzelnen Mitarbeitern das effektive Arbeiten als auch interdisziplinären Teams eine intensive Kooperation. Neuentwicklungen, die Produktpflege sowie insbesondere die parallele Produkt- und Produktionsentwicklung stehen auf dem Progamm. „Besucher fragen uns meistens, ob es solcher Räume wirklich bedarf – aber für uns selber können wir längst Bilanz ziehen und sagen: Es war eine gute Entscheidung, eine Investition die sich rechnet und die so angenommen wird, wie wir uns das immer gewünscht haben“, so Schwerdtle weiter. Für den Factory Manager selbst werden damit auch Team - besprechungen deutlich einfacher, weil gegenüber der sonst üblichen Frontal-Präsentation eine ganz andere, konstruktive Atmos - phäre entstehe. Bild: Festo TRENDS schließt sich Stefan Schwerdtle an. „Da reicht bereits ein schneller Hinweis – eine E-Mail ist dafür inzwischen viel zu langsam, nicht zu- „Erstaunlich ist, dass die Zusammenarbeit auf allen Ebenen stattfindet“, erläutert Stefan Schwerdtle. So komme es vor, dass die Produktentwicker zunächst für sich allein beginnen, nach einiger Zeit aber plötzlich zusammen mit vier Produktions-Spezialisten arbeiten. „Die sind eben schnell greifbar und viele Aufgaben lassen sich auf diesem Weg wesentlich schneller und effizienter lösen.“ Das entscheidende Plus in Scharnhausen seien eben die Nähe und Möglich- Eines der Ziele von Scharnhausen ist die enge und schnelle Abstimmung untereinander, wozu Produktion und Büroarbeitsplätze direkt nebeneinander liegen oder der IT. „Trotz vielfältiger medialer Möglichkeiten geht es eben am Ende immer darum, Menschen zusammenzubringen.“ Im Rahmen verschiedenster Projekte entstünden ja immer viele neue Ideen – nicht zuletzt in Kombination mit dem Feedback der Kunden. „Diese Ideen sind da – wir müssen es nur schaffen, sie freizusetzen“, so die Projektleiterin von Festo Motion Terminal. Das schaffe man nur durch die intensive Vernetzung aller Beteiligten. Industrie 4.0 zu Ende gedacht Anlässlich der Eröffnung der Technologiefabrik Scharnhausen sprach Festo vorsichtig davon, dass nun Industrie 4.0 in der Praxis angekommen sei. „Allerdings ist man nie fertig“, betont Schwerdtle. „Zudem müssen wir am Ende immer wirtschaftlich arbeiten – unabhängig von Industrie-4.0- oder Digitalisierungsumfeld.“ Bei der Bewertung all der Vorschläge aus diesem Bereich leiste deswegen der VDMA-Baukasten gute Dienste, gewissermaßen als Radarsystem. So gelänge es, wiederum fachübergreifend das Potenzial konkreter Vorschläge zu erfassen, um dann zu entscheiden, ob sich die Umsetzung lohne. „Auch anfangs abstrus erscheinende Ideen wie etwa ein Datenhandschuh in der Produktionslogistik konnten auf diese Weise begutachtet werden – und fanden schließlich den Weg in den täglichen Einsatz.“ Sah der klassische Arbeitsprozess noch vor, nach der Einlagerung eines Behälters einen Handscanner zu greifen, um die Daten einer Box zu erfassen, genügt nun ein Druck auf den Handschuh, um den integrierten Scanner zu aktivieren – auf Handscanner kann verzichtet werden. „Trotz meiner anfänglichen Zweifel muss ich klar feststellen: Unsere Mitarbeiter würden den Datenhandschuh nicht mehr hergeben wollen“, fasst der Werksleiter das Ergebnis zusammen. An diesem Beispiel erkenne man wiederum sehr deutlich, welche Rolle der Anwender spiele, ergänzt Duwe. deswegen der amerikanische Harvard-Professor Gary Pisano formuliert: „Your process shapes the product“ – der Prozess entscheide darüber, welches Ergebnis man erhalte. „Wenn Sie auf bekannten Wegen etwas ganz Neues hervorbringen wollen, zeigt die Erfahrung, dass das nicht funktioniert“, so Duwe weiter. „Hier müssen wir ‚ans Eingemachte‘ und den Prozess verändern, neue Wege der Zusammenarbeit suchen, damit ganz neue Lösungen für unsere Kunden entstehen.“ Was die Technologiefabrik Scharnhausen auszeichnet, ist dieser Experimentierwillen, die Suche nach neuen Lösungen. „Einer der kreativsten Bereiche im Werk bezüglich des Mitarbeiter-KVPs ist interessanterweise die Betriebsmittel-Konstruktion“, erläutert Schwerdtle. „Obwohl hier viele Tätigkeiten tägliche Routine sind, ist die Auslegung von Vorrichtungen ein sehr kreativer Prozess – hier lassen sich unsere Arbeitsabläufe optimieren.“ Auch das Thema Additive Fertigung beziehungsweise 3D-Druck bietet den Entwicklern einiges Potenzial – „übrigens nicht, weil wir vorgegeben haben, mit dem 3D-Druck zu arbeiten, sondern weil die Idee im Team entstand.“ In der Summe schafft dies dann auch die Voraussetzung für die ‚smarten‘ Produkte der Industrie 4.0: „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ein smartes Produkt – ein intelligentes kommunizierendes Produkt – nur dann entsteht, wenn die Produktentwickler verschiedener Disziplinen miteinander kommunizieren“, so Dr. Julia Duwe abschließend. „Denn dabei handelt es sich ja immer um ein Zusammenspiel von vielen Disziplinen – und nur so können wir die Antworten auf die Herausforderungen der Digitalisierung finden.“ www.festo.de Eine Übersicht der Technologiefabrik Scharnhausen als pdf-Datei: Bild: Festo Die Technologiefabrik Scharnhausen ist Fertigungsstandort von Festo für Ventile, Ventil - inseln und Elektronik. Vollautomatische modulare Anlagen montieren die Ventile der VUVG-Reihe in verschiedensten Varianten mit hoher Taktzahl Bild: Festo Die Bionik liefert Festo immer wieder neue Ideen – hier der Octopus Gripper, inspiriert von den Tentakeln des Oktopus und angelehnt an den Elefantenrüssel Bild: Festo schließt sich Stefan Schwerdtle an. „Da reicht bereits ein schneller Hinweis – eine E-Mail ist dafür inzwischen viel zu langsam, nicht zuletzt auch mit Blick auf die Qualität der Information.“ Austausch mit den Kollegen von ‚nebenan‘ „Erstaunlich ist, dass die Zusammenarbeit auf allen Ebenen stattfindet“, erläutert Stefan Schwerdtle. So komme es vor, dass die Produktentwicker zunächst für sich allein beginnen, nach einiger Zeit aber plötzlich zusammen mit vier Produktions-Spezialisten arbeiten. „Die sind eben schnell greifbar und viele Aufgaben lassen sich auf diesem Weg wesentlich schneller und effizienter lösen.“ Das entscheidende Plus in Scharnhausen seien eben die Nähe und Möglich- Eines der Ziele von Scharnhausen ist die enge und schnelle Abstimmung untereinander, wozu Produktion und Büroarbeitsplätze direkt nebeneinander liegen Bild: Festo K|E|M Konstruktion 04 2017 63 „Als Anwender auf der Seite der Produktentwicklung kann ich das nur unterstreichen“, ergänzt Dr. Julia Duwe, Leitung Future Motion Solutions Management bei Festo. So fordere die Digitalisierung ja einerseits das Zusammenführen der verschiedenen Disziplinen wie Mechanik, Elektrotechnik und Software in Produktion und Entwicklung, habe aber andererseits immer mit den Menschen zu tun – beides zusammen könne man in Scharnhausen hervorragend praktizieren. „Die Entwicklung kommt sehr gerne ins Werk, da sich hier eine Plattform für den Austausch bietet.“ Festo gelinge auf diese Weise der Brückenschluss zwischen Produktentwicklung und Produktion – eine entscheidende Voraussetzung, um schnell mit den allerneuesten Technologien am Markt zu sein. „Durch die enge Zusammenarbeit und die Parallelisierung der Prozesse in laufenden Entwicklungsprojekten können wir bereits eine Fertigungsanlage aufbauen, während das finale Produkt – beispielsweise sein softwarebasierter Anteil – erst entsteht“, fährt Duwe fort. Technologiesprung für die Pneumatik Was konkret bei dieser Art der Innovationsfindung herauskommt, findet sich unter anderem in den Neuvorstellungen von Festo zur Hannover Messe 2017. „Durch die Verschmelzung von Hard- und Software ist uns ein regelrechter Technologiesprung gelungen“, ist Julia Duwe überzeugt. „Während der dreijährigen Entwicklungszeit entstand nicht nur eine intelligente pneumatische Automatisierungsplattform für die Industrie 4.0, sondern eine Schlüsselinnova - tion für die Fertigung der Zukunft – und zwar genau als Verschmelzung von Mechanik, Elektronik, Regelungstechnik und Software.“ Unterschiedlichste Ventilfunktionen lassen sich nun flexibel programmieren und über Motion Apps ansteuern – vergleichbare Möglichkeiten bot bislang nur die elektrische Steuerungstechnologie. „Das Festo Motion Terminal vereint die Funktionen von rund 50 Einzelkomponenten – und ist damit Türöffner und Enabler für Unternehmen, die ihre Produktion fit für Industrie 4.0 machen wollen.“ Mit der digitalisierten Pneumatik – sprich der programmierbaren Plattform für eine hochflexible und adaptive Automatisierung – können Maschinen- und Anlagenbauer nun wesentlich leichter indivi - duell anpassbare Produkte realisieren; sie selbst können auf diese Weise neue Plattform- und Modulbauweisen anwenden. Aufwen - In der Ende 2015 eröffneten Festo- Technologiefabrik Scharnhausen spielt die bereichsübergreifende Zusammen - arbeit eine entscheidende Rolle. Ungewöhnlich für einen Produktionsstandort sind insbesondere vier verschieden farbige Räume, in denen sich Teams und Mitarbeiter für den interdiszi plinären Austausch zurück - ziehen können – bei Festo sind die Räume meistens ausgebucht Stefan Schwerdtle, Factory Manager Global Production Centre Scharnhausen, Festo Bild: Festo „Wir brauchen den festen Willen, im Team zu entwickeln und passende Räumlichkeiten, in denen man den Alltag hinter sich lässt – nur dann können wir von der entstehenden inno vationsfördernden Atmosphäre profitieren.“ Auf der Hannover Messe 2017 stellt Festo den Einstieg in die digitalisierte, intelligente Pneumatik mit Festo Motion Terminal vor. Das entscheidende Plus: Mit dem Zuschalten neuer Funktionen über Apps können Maschinenentwickler einen Basis-Maschinentyp erstellen und diesen sehr einfach mit unterschiedlichen Ausprä - gungen individuell nach Kundenwunsch ausstatten Bild: Festo TRENDS lich auf äußere Einflüsse und Umweltbedingungen reagieren. Dennoch ist es den Entwicklern gelungen, eine neue Reibbelagtechnologie zu schaffen, mit der die Bremsen eine weiter verbesserte Drehmoment-Konstanz sowie eine höhere Leistungsdichte erreichen. Beeinflussungen durch Umgebungsbedingungen wie zum „Voraussetzung für intelligente Prozesse mit permanent überwachten Sicherheitsbremsen ist eine solide 66 K|E|M Konstruktion 04 2017 TITELSTORY MASCHINENELEMENTE Bremsentechnologie 4.0: Sicherheitsbremsen von Mayr Antriebstechnik Fit für die Zukunft Bremsentechnologie 4.0 von Mayr Antriebstechnik ist einerseits ein technologisch führendes Reibsystem, das zusammen mit konsequent berücksichtigten Sicherheitsprinzipien für zuverlässige, sichere und leistungsdichte Bremsen steht. Damit verbunden sind andererseits Überwachungsmodule der neuesten Generation, die ein permanentes Bremsenmonitoring ermöglichen und Sicherheitsbremsen fit machen für die Industrie 4.0. Das perfekt abgestimmte Gesamtsystem gewährleistet ein Höchstmaß an Betriebs- sowie Funktionssicherheit und steigert durch vorbeugende Fehlererkennung und Wartung die Produktivität von Maschinen und Anlagen. Simone Dauer, Pressereferentin der Chr. Mayr GmbH + Co. KG in Mauerstetten Neben der Anwendung des Fail-Safe-Prinzips sind alle Bremsenbauteile sicher dimensioniert und nur aus hochwertigen, bekannten und bewährten Werkstoffen gefertigt. So bestehen die verwendeten Schraubendruckfedern aus rostfreiem Stahl und sind auf eine Lebensdauerfestigkeit von 10 Millionen Lastwechseln getestet. Zusätzliche Sicherheit resultiert aus der Anwendung des bewährten Sicherheitsprinzips „Vervielfachung von Teilen“. In der Regel arbeiten mehr als fünf Federn in einer Bremse. Das verringert die Fehlerwirkung. Selbstverständlich sind zudem bewährte Konstruktionsprinzipien wie ausreichend geführte Federn mit einem Drahtdurchmesser, der größer ist als der Abstand zwischen zwei Windungen. Denn sollte entgegen allen Erfahrungswerten trotzdem eine Feder brechen, können sich so die beiden Bruchstücke nicht ineinander verschrauben. Die ursprüngliche Federlänge und die Federkraft bleiben Mayr-Reibbelagtechnologie – einen Schritt voraus Eine Schlüsselfunktion bei der Herstellung von sicheren Bremsen kommt dem Einsatz von hochwertigen Reibbelägen zu. Hier setzt Mayr Antriebstechnik mit einer neu entwickelten Reibbelagtechnologie jetzt Standards. Hinter der Ausarbeitung steht ein großes Team an hochqualifizierten Entwicklern und Technikern, denn die Parameter sind komplex. So ist ein Reibbelag nicht zu 100 Prozent homogen, sondern besteht aus vielen Bestandteilen, die unterschiedlich auf äußere Einflüsse und Umweltbedingungen reagieren. Dennoch ist es den Entwicklern gelungen, eine neue Reibbelagtechnologie zu schaffen, mit der die Bremsen eine weiter verbesserte Drehmoment-Konstanz sowie eine höhere Leistungsdichte erreichen. Beeinflussungen durch Umgebungsbedingungen wie zum Die Bremsentechnologie 4.0 steht für Überwachungsmodule der neuesten Generation: Die Module wie ROBA-brake-checker oder ROBA-torqcontrol Bild: Mayr Antriebstechnik TITELSTORY MASCHINENELEMENTE das bedeutet, die Bremsen bauen bei gleichen Eigenschaften kompakter. Für höhere Bremsmomente kann unter Umständen eine kleinere, leichtere Bremsenbaugröße gewählt werden. Dies trägt dem generellen Trend Rechnung, dass Maschinen und ihre Komponenten wie zum Beispiel Motoren heute immer kompakter und leistungsdichter bauen. Aktuell finden sich auf dem Markt immer wieder Bremsen, die nicht einmal das im Katalog spezifizierte Nominalmoment erreichen. Mayr-Bremsen dagegen gewährleisten hier zuverlässig höchste Betriebssicherheit. Dafür achtet das Unternehmen auf eine sorgfältige Qualitätskontrolle: Dazu gehören qualitätssichernde Maßnahmen während des Konstruktionsprozesses sowie eine umfassende Endprüfung. Vor Auslieferung werden alle Bremsen ausführlich auf Prüfständen getestet und funktionsrelevante Werte dokumentiert. Eine elektronische Datenbank, in der die Messwerte zusammen mit den dazugehörigen Seriennummern eines Produkts archiviert werden, gewährleistet dabei eine 100-prozentige Rückverfolgbarkeit. Werden Bremseinheiten wie zum Beispiel die ROBA-topstop oder die ROBA-stop-S als Komplettbremseinheiten, das heißt, mit festmontierter Flanschplatte, geliefert, kann der Hersteller auch eine Drehmoment-Überprüfung durchführen. Dies trägt dem zunehmenden Kundenwunsch Rechnung die Drehmomentmessung als Teil der Spezifikation mit aufzunehmen. Sorgfältige Tests und Kontrollen sind zentraler Bestandteile des Mayr-Sicherheits-Verständnisses: Sie stellen sicher, dass im Katalog angegebene Werte auch zuverlässig erreicht werden. Sichere Bremsenansteuerung Insbesondere bei Anwendungen, die Anforderungen an den Personenschutz nach den Normen zur funktionalen Sicherheit erfüllen müssen, werden die Bremsen des Antriebstechnikspezialisten zudem komplettiert durch die sichere Bremsenansteuerung ROBA- SBCplus. Dieses Modul, das eine oder zwei ROBA-stop-Sicherheitsbremsen ansteuern und überwachen kann, hat Mayr Antriebstechnik zusammen mit Pilz entwickelt. Das Modul ROBA-SBCplus muss beim Abschalten der Bremse den Strom in der Magnetspule sicher Schalthäufigkeit und Schaltzuverlässigkeit. Das Bremsenansteuermodul leistet eine sichere Schaltzeitenüberwachung. Hinzu kommt eine sichere integrierte Plausibilitätskontrolle durch die Auswertung der Lüftüberwachungssignale. Die Auswertungen der Schaltzustände und des Rückgabesignals ermöglichen somit eine zuverlässige Fehlerdiagnose. Auch schleichende Fehler mit Einfluss auf die Schaltzeiten wie zum Beispiel zunehmender Verschleiß lassen sich so rechtzeitig detektieren. Die sichere Bremsenansteuerung ROBA- SBCplus ist vom TÜV Süd baumustergeprüft und bis zum höchsten Performance Level PLe und Safety Integrity Level (SIL) 3 einsetzbar. Bremsentechnologie 4.0 Bremsentechnologie 4.0 von Mayr Antriebstechnik ist also ein umfassendes Gesamtkonzept, das schon bei einer smarten Produktauswahl beginnt. Damit ein Anwender die für ihn beste beziehungsweise sicherste Bremse findet, benötigt er eine umfassende Produktauswahl mit der für ihn passenden Lösung. Und das bietet der Hersteller mit einem breiten Produktportfolio, bei dem Kunden auf verschiedene rotative oder lineare, Einkreis- oder Zweikreis-, hydraulisch, pneumatisch oder elektromagnetisch gelüftete Sicherheitsbremsen zurückgreifen können. Zudem verbirgt sich hinter Bremsentechnologie 4.0 ein technologisch führendes Reibsystem, das zusammen mit konsequent berücksichtigten Sicherheitsprinzipien für zuverlässige, sichere und äußerst leistungsdichte Bremsen steht. Fest damit verbunden sind innovative Monitoring-Lösungen. Und so bewältigen Mayr-Bremsen und die dazugehörigen Überwachungsmodule alle Herausforderungen, wo heute Sicherheitsvorschriften und -normen auf Industrie 4.0 und den Anspruch, alle beteiligten Prozesse abzubilden, treffen. Sie gewährleisten in immer kompakter und leistungsdichter werdenden Maschinen und Anlagen höchste Betriebssicherheit und ermöglichen eine vorbeugende, gezielte Wartung. www.mayr.com Bremsen- technologie 4.0 Bremsentechnologie 4.0 von Mayr Antriebstechnik ist also ein umfassendes Gesamtkonzept, das schon bei einer smarten Produktauswahl beginnt. Damit ein Anwender die für ihn beste bzw. sicherste Bremse findet, benötigt er eine umfassende Produktauswahl mit der für ihn passenden Lösung. www.hier.pro/pLIlz Alle Mayr-Sicherheitsbremsen unterliegen einer sorgfältigen Qualitätskontrolle: Dazu gehören qualitätssichernde Maßnahmen während des Konstruktionsprozesses sowie eine umfassende Endprüfung Bild: Mayr Antriebstechnik Neben der Anwendung des Fail-Safe-Prinzips sind alle Bremsenbauteile sicher dimensioniert und nur aus hochwertigen, bekannten und bewährten Werkstoffen gefertigt. So bestehen die verwendeten Schraubendruckfedern aus rostfreiem Stahl und sind auf eine Lebensdauerfestigkeit von 10 Millionen Lastwechseln getestet. Zusätzliche Sicherheit resultiert aus der Anwendung des bewährten Sicherheitsprinzips „Vervielfachung von Teilen“. In der Regel arbeiten mehr als fünf Federn in einer Bremse. Das verringert die Fehlerwirkung. Selbstverständlich sind zudem bewährte Konstruktionsprinzipien wie ausreichend geführte Federn mit einem Drahtdurchmesser, der größer ist als der Abstand zwischen zwei Windungen. Denn sollte entgegen allen Erfahrungswerten trotzdem eine Feder brechen, können sich so die beiden Bruchstücke nicht ineinander verschrauben. Die ursprüngliche Federlänge und die Federkraft bleiben Mayr-Reibbelagtechnologie – einen Schritt voraus Eine Schlüsselfunktion bei der Herstellung von sicheren Bremsen kommt dem Einsatz von hochwertigen Reibbelägen zu. Hier setzt Mayr Antriebstechnik mit einer neu entwickelten Reibbelagtechnologie jetzt Standards. Hinter der Ausarbeitung steht ein großes Team an hochqualifizierten Entwicklern und Technikern, denn die Parameter sind komplex. So ist ein Reibbelag nicht zu 100 Prozent homogen, sondern besteht aus vielen Bestandteilen, die unterschiedlich auf äußere Einflüsse und Umweltbedingungen reagieren. Dennoch ist es den Entwicklern gelungen, eine neue Reibbelagtechnologie zu schaffen, mit der die Bremsen eine weiter verbesserte Drehmoment-Konstanz sowie eine höhere Leistungsdichte erreichen. Beeinflussungen durch Umgebungsbedingungen wie zum Die Bremsentechnologie 4.0 steht für Überwachungsmodule der neuesten Generation: Die Module wie ROBA-brake-checker oder ROBA-torqcontrol ermöglichen ein permanentes Bremsenmonitoring K|E|M Konstruktion 04 2017 67 TITELSTORY MASCHINENELEMENTE Die Entwickler von Mayr Antriebstechnik haben eine neue Reibbelagtechnologie entwickelt, mit der die Bremsen eine weiter verbesserte Drehmoment-Konstanz sowie eine höhere Leistungsdichte erreichen Bild: Mayr Antriebstechnik M it Industrie 4.0, der vierten industriellen Revolution, hält das Internet der Dinge und Dienste Einzug in die Unternehmen. Große Herausforderung auf dem Weg zur „smart factory“ ist, Informat