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KJ CLOUD.BOOK Dezember 2022

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#KIRCHE ALS THEMA

#KIRCHE ALS THEMA PLATZIEREN Wie Kirche zum Thema machen? Mitunter fällt das nicht leicht, ist doch der Begriff vielschichtig: „Kirche“, das meint Gebäude, Gemeinde, Gottesvolk, Institution. Und Kirche – vor allem in letzterer Bedeutung – „geht oft nicht mehr an“, spielt keine Rolle. Doch da, wo sie „angeht“ – Widerspruch erregt, Zuspruch erzeugt, Urteile provoziert, Erinnerungen weckt –, da sind Bilder im Spiel, die methodisch erhoben und bearbeitet werden können. Auf der Suche nach geeigneten Methoden bietet sich ein Blick in die Dramapädagogik an. Diese verfolgt das Ziel, „möglichst viel von dem, was schon in den Köpfen [...] an Gefühlen und Vorwissen vorhanden ist, hervorzuholen und zu entwickeln.“ (Karl Eigenbauer) Ein Prinzip gilt dabei immer: Es geht um alles – aber nicht um Leistung. 1. Ente - Eimer - Dachboden (Reizwortspiel) Bei dieser Methode werden verschiedene Bücher an Zweier- oder Dreiergruppe vergeben. Der/Die Gruppenleiter*in nennt drei Zahlen, z. B. 36 ¬– 5 – 8. Die erste Zahl gibt die Seite an („Bitte aufschlagen.“), die zweite verweist auf die Zeile. Ab dieser werden so viele Hauptwörter (Nomen) abgezählt, wie die letzte Zahl vorgibt (hier: 8). Das so entdeckte Hauptwort wird aufgeschrieben, der Prozess dann vier- bis fünfmal wiederholt. Im Anschluss versuchen die Teilnehmenden (TN), jedes der Wörter möglichst kreativ mit dem Thema Kirche in Verbindung zu bringen. Je ausgefallener bzw. themenfremder die Bücher sind (z. B. Kochbuch), desto überraschender und kreativer wird es. 2. Kirchenlexikon in Standbildern Die TN finden sich in Kleingruppen zusammen. Gemeinsam notieren sie auf fünf Zetteln fünf verschiedene Begriffe, die aus ihrer Sicht in einem Lexikon zum Thema Kirche nicht fehlen dürfen. Die Zettel werden eingesammelt, etwaige Doppelungen aussortiert und im Anschluss willkürlich an die Gruppen verteilt. Jede Kleingruppe wählt daraufhin drei Begriffe aus und entwickelt zu jedem davon ein Standbild. Nach einer angemessenen Zeit finden sich alle in einem Kreis zusammen, wobei sich die TN der Gruppen abwechseln (1 – 2 – 3 – 4 – 1 – 2 - …). Die darauffolgende Präsentation der Standbilder ähnelt einer Aufführung. Es beginnt Gruppe 1: Ein Gruppenmitglied verliest einen ihrer Begriffe laut. Sodann gehen alle der Gruppe 1 (langsam) in die Mitte des Kreises, stellen das Standbild dar, verweilen ca. 5 Sekunden regungslos und gehen langsam wieder zurück in den Kreis. Gruppe 2 vollführt dasselbe Muster, dann 3, dann 4, dann wieder 1 usw. Die gerade nicht aktiven TN betrachten aufmerksam jedes Standbild. Dabei kann auch langsam im Kreis darum herumgegangen werden, um verschiedene Perspektiven auf die Posen zu erhaschen. Musik (z. B. Electronic Music) kann zusätzlich für Dramaturgie sorgen. 14

Mag. Stefanie Mag. a Hinterleitner Anna Bachofner-Mayr BA Univ.-Ass. am Institut für Katechetik, Religionspädagogik und Theologin Pädagogik und Seelsorgerin der Katholischen in der Universität Dompfarre Linz Linz) 3. In der Eisenbahn Bei dieser Methode werden vorhandene Einstellungen zum Thema Kirche in Form eines Rollenspiels auf die Bühne gebracht. Sechs (bzw. vier Stühle, wenn wir an einen Railjet denken) werden dabei zu einem Eisenbahnabteil geformt. Jede*r TN erhält eine Notiz mit einem Satz, welcher die Einstellung bzw. Verbindung seiner Figur zu Kirche angibt (z. B. a. Du bist ein traditionsbewusster Kirchgänger. / b. Du bist davon überzeugt, dass man Kirche nicht braucht, um an Gott zu glauben. / c. Du findest: Man sollte die Lehre der Kirche wieder viel stärker befolgen. …). Die TN improvisieren daraufhin im Abteil verschiedene Szenen, in denen das Thema Kirche immer wieder platziert wird – und mitunter sogar (heftig) diskutiert werden kann. Die TN können jederzeit ein- oder aussteigen. Ist eine Rolle gespielt, kann eine nächste Rolle gezogen und erneut zugestiegen werden. 15