#LITURGIE „Mein Platz in der Kirche“ Bausteine für einen Gottesdienst zum Thema • LQ 85, Finde den Raum • LQ 222, Meine engen Grenzen • LQ 28, Da berühren sich Himmel und Erde • Michael Jackson, Heal the World Liedvorschläge Setting Findet der Gottesdienst in einem Raum mit flexibler Bestuhlung statt, sind die Sessel in drei Sektoren angeordnet (gute, mittlere, schlechte Plätze). Für die Sektoreneinteilung wird im Voraus ein Schema festgelegt. Das Setting sollte möglichst extrem gestaltet sein, damit daraus klar wird, dass nachher noch etwas passiert. In einem Kirchenraum mit Bänken bietet es sich an, die Bänke in Sektoren aufzuteilen und durch die Distanz oder durch baulich gegebene Sichteinschränkungen eine Qualität der einzelnen Sektoren zu erzielen. Hinführung zum Thema Besinnung und Bußakt laufen auf die Frage hinaus, wo Menschen dafür Verantwortung tragen, dass Plätze leer bleiben oder jemand des Platzes verwiesen wird. Dafür können im Voraus Sketches mit Alltagssituationen vorbereitet werden, die diese Thematik aufgreifen. Beispiele: • In der Kirche werden vornehmlich die hinteren Reihen besetzt, viele wollen dieselben Plätze • Personen werden bei einer Veranstaltung von den VIP-Plätzen verwiesen. Doch die Plätze bleiben ohnehin frei, weil niemand die entsprechenden Tickets erworben hat. • Im Zug werden von anderen Personen reservierte Plätze beansprucht – mit dem Hinweis auf die vielen übrigen freien Sitze. An die dargestellten Szenen schließen sich Fragen an, die zur persönlichen Besinnung einladen, bevor ein Bußlied/ Kyrie-Lied folgt: • Wo verweise ich andere von ihren Plätzen und aus welchen Motiven? • Wie viel Rücksicht nehme ich bei meiner Platzwahl auf andere? • Was unternehme ich, wenn ich merke, dass Menschen (in einer Gruppe …) keinen Platz finden? Tagesgebet/Eröffnungsgebet (vgl. Messbuch, Tagesgebete zur Auswahl, Nr. 14) Gott. Du hast uns verschiedene Gaben geschenkt. Hilf uns, dass wir uns nicht zerstreiten, sondern einander dienen mit dem, was du uns gibst – auch zum Nutzen anderer. Darum bitten wir durch Jesus Christus ... 18
Lesung Röm 12,3–10 (abgedruckt ist die Übersetzung aus der Gute-Nachricht-Bibel) Um die Aufmerksamkeit beim Hören auf die einzelnen im Text erwähnten Gaben zu lenken, kann es helfen, dass die Lesung von mehreren Personen vorgetragen wird; dabei liest je eine Person eine Gnadengabe. (Diese Abschnitte können auch von verschiedenen Orten im Kirchenraum aus gelesen werden.) Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom. Brüder und Schwestern! In der Vollmacht, die Gott mir als Apostel gegeben hat, wende ich mich an jeden Einzelnen von euch. Niemand soll sich über andere erheben und höher von sich denken, als es angemessen ist. Bleibt bescheiden und sucht das rechte Maß! Durch den Glauben hat jeder von euch seinen besonderen Anteil an den Gnadengaben bekommen. Daran hat jeder den Maßstab, nach dem er sich einschätzen soll. Denkt an den menschlichen Leib: Er bildet ein lebendiges Ganzes und hat doch viele Teile, und jeder Teil hat seine besondere Funktion. So ist es auch mit uns: Als Menschen, die zu Christus gehören, bilden wir alle ein unteilbares Ganzes; aber als Einzelne stehen wir zueinander wie Teile mit ihrer besonderen Funktion. Wir haben ganz verschiedene Gaben, so wie Gott sie uns in seiner Gnade zugeteilt hat. Einige sind befähigt, Weisungen für die Gemeinde von Gott zu empfangen; was sie sagen, muss dem gemeinsamen Bekenntnis entsprechen. Andere sind befähigt, praktische Aufgaben in der Gemeinde zu übernehmen; sie sollen sich treu diesen Aufgaben widmen. Wer die Gabe hat, als Lehrer die Gemeinde zu unterweisen, gebrauche sie. Wer die Gabe hat, andere zu ermahnen und zu ermutigen, nutze sie. Wer Bedürftige unterstützt, soll sich dabei nicht in Szene setzen. Wer in der Gemeinde eine Verantwortung übernimmt, soll mit Hingabe bei der Sache sein. Wer sich um Notleidende kümmert, soll es nicht mit saurer Miene tun. Die Liebe darf nicht geheuchelt sein. Verabscheut das Böse, tut mit ganzer Kraft das Gute! Liebt einander von Herzen als Brüder und Schwestern, und ehrt euch gegenseitig in zuvorkommender Weise. Wort des lebendigen Gottes. Evangelium Lk 14,1a.7–11 (vgl. Lektionar Bd. III/22. Sonntag im Jahreskreis) Aktion Mit Bezug auf einen oder beide Schrifttexte werden die anfänglich herbeigeführte Sitzordnung aufgelöst und die Mitfeiernden eingeladen, sich nach ihrem eigenen Ermessen jenen Platz im Kirchenraum zu suchen, der für sie ideal für eine aktive Teilnahme erscheint. Dies kann in Stille, im Dialog mit anderen oder begleitet von Instrumentalmusik bzw. einem Lied geschehen. Fürbitten Bei entsprechender Größe der Feiergemeinde kann die Einladung zu frei formulierten Fürbitten ausgesprochen werden. Es bietet sich an, dabei besonders an Personen bzw. Personengruppen zu denken, die sich ausgestoßen fühlen, die sich schwertun, einen Platz zu finden … 19
Laden...
Laden...
Laden...