Rückblick auf die Geburtsstunde von Land Rover | Wie Land Rover Abenteuer und wissenschaftliche Expeditionen vorantreibt | Chefdesigner und Kreativdirektor Gerry McGovern im Interview | Die Zukunft der Elektrifizierung und vernetzter Fahrzeuge | Die Dragon Challenge: 999 furchterregende Stufen zum Heaven's Gate in China
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PROTOTYP NR. 7 Ein Besucher seiner Werkstatt setzte 2016 jedoch eine Kette von Ereignissen in Gang, die dazu führten, dass er nun wieder in Block 1 steht – neben einem frühen Prototyp des Land Rover. „Das ist schon eine erstaunliche Geschichte“ meint Mason lächelnd, als er langsam um den SNX 910 herumgeht und jede Einzelheit der stark verwitterten Karosserie betrachtet. „Ich hatte eine kleine Werkstatt in Birmingham. Eines Tages kam ein Mann zu mir und fragte mich, ob ich daran interessiert sei, zwei alte Land Rover der Serie 1 zu kaufen, die er seit 1988 in seinem Garten stehen hatte. Ansonsten würde er sie verschrotten, da er den Platz brauchte. Ich war nicht sonderlich interessiert. Erst zwei Monate später sah ich sie mir an.“ Er stand vor zwei Wracks, eines noch ganz, das andere nur mehr ein „Rosthaufen“. Sie steckten bis zu den Achsen in 20 Jahren Schmutz und Unrat. Nachdem er mit dem Besitzer einen Preis ausgehandelt hatte, waren er und sein Freund Dave Amphiett fast vier Monate damit beschäftigt, die Autos auszugraben und zur Werkstatt zu schaffen. Erst als Reg einem Freund, der ein eingefleischter Fan der Serie 1 war, Bilder der Wracks zeigte, wurde ihnen klar, dass sie vielleicht etwas Besonderes vor sich hatten. „Mein Freund identifizierte die Rostlaube anhand der Lenksäule als Prototyp“, erinnert sich Mason. „Bei den normalen Serienwagen besteht die Konsole der Lenksäule aus einem gepressten Stück, während wir es hier mit drei verschweißten Konsolen zu tun hatten.“ Als sie genauer hinsahen, entdeckten sie die Fahrgestellnummer 7, was das Auto als Vorserienmodell auswies. „Der Motor hatte die Nummer 6, Getriebe und Kühler die Nummer 7. Da ging mir ein Licht auf.“ AUF ERFOLG GETRIMMT Land Rover schickte ein Team um den hausinternen Autohistoriker Mike Bishop zu Mason, damit er sich den L07 ansah. Die Mannschaft bestätigte, dass es sich um das Ur-Modell handelte. Nachdem man es Mason abgekauft hatte, fand das Team nach monatelanger Recherche heraus, dass der SNX 910 Anfang 1948 als Motortestfahrzeug konstruiert worden war. Als eines von zehn Vorserienmodellen war es vom legendären Land-Rover-Ingenieur Arthur Goddard, Testpilot Johnny Cullen und dem damaligen Technischen Direktor Maurice Wilks höchstpersönlich in die Mangel genommen worden. Noch wichtiger aber war vielleicht, dass es das Präsentationsmodell auf der Amsterdamer Motorshow von 1948 war. „Der Land Rover kam auf der Show gut an“, erinnert sich der inzwischen 96-jährige Arthur Goddard, der bei der Enthüllung anwesend war. „Man darf auch nicht vergessen, dass das Auto innerhalb weniger Monate entworfen und konstruiert worden war. Die Tests führten größtenteils wir drei in der Nähe von Maurice Wilks‘ Ferienhaus in Anglesey durch. Als die Motor Show stattfand, gab es nur zehn Prototypen. Einen davon, die Nummer drei, fuhr ich selbst nach Amsterdam. Es war meine erste Fahrt“, lacht er. „Mit dem Erfolg auf der Ausstellung aber war der Weg zum Erfolg bereitet.“ Kann man so sagen: In den ersten beiden Jahren liefen 24.000 Exemplare vom Band. Nach dem Auftritt in Amsterdam wurde die Nummer 7 vom LHD zum RHD mit Rechtslenker umgebaut. Land Rover behielt ihn bis 1955 und verkaufte ihn dann an seinen ersten Eigentümer in Solihull. Wie aus dem wie durch ein Wunder ebenfalls erhalten gebliebenen braunen Original-Logbuch hervorgeht, wechselte das Auto in den Midlands mehrfach seine Besitzer, bis es bei Alexander „DAS AUTO WAR INNERHALB WENIGER MONATE ENTWORFEN UND KONSTRUIERT WORDEN. DIE TESTS FÜHRTEN GRÖSSTENTEILS WIR DREI DURCH.” ARTHUR GODDARD, 1948 ENTWICKLUNGS INGENIEUR BEI LAND ROVER Gegenüber, oben: June Maddison sieht den SNX 910 zum ersten Mal seit 1969 wieder. Gegenüber, unten rechts: Das Original-Logbuch ist erhalten geblieben. Aus ihm lässt sich die Reihe seiner Besitzer herauslesen. Unter ihnen: Alexander Maddison, der das Auto 1967 erstand. 23
Das Land Rover Magazin präsentiert Geschichten aus aller Welt, die für innere Stärke stehen und das Motto „Above and Beyond“ repräsentieren.
In dieser Ausgabe testen zwei inspirierende junge Abenteurer den neuen Defender bei ihrer Vorbereitung auf die Expedition zum Südpol. Außerdem feiern wir 50 Jahre Range Rover mit einer Entdeckungsreise nach Dubai. Wir blicken sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft. Dabei erläutert uns eine Gruppe von Visionären die Technologien, die die Zukunft für uns alle verändern könnten.
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