XXXXXXX LEFT INDIEN
XXXXXXX LEFT INDIEN NEPAL Sandakphu Maneybhanjang BHUTAN Bagdogra BANGLADESCH 30
TRADITION Pemba (Mitte) hat für die schwierigen Bedingungen nur ein Lächeln übrig. Er manövriert seinen Serie I souverän die schmale, mit Haarnadeln gespickte Straße hoch. Pemba Tamang trägt ein breites Lächeln im Gesicht. Es zeigt sehr deutlich, dass er in seinem Element ist. Was man von mir weniger sagen kann. Ich sitze mit ihm in seinem wettergegerbten Land Rover der Serie I, während er eine gewundene Himalaja-Straße hochjagt. Sie führt von der winzigen indischen Bergstadt Maneybhanjang hoch zum Trekking-Paradies Sandakphu an der nepalesischen Grenze. Auf den ersten 8 km haben wir uns bereits knapp 700 Höhenmeter hochgearbeitet, doch auf den nächsten 24 km werden noch weitere 4 000 hinzukommen – und das alles im ersten Gang. Der heulende Dieselmotor macht eine Unterhaltung fast unmöglich. Fürs Erste bleibt es also beim Lächeln. Die schmale Straße ist eine ständige Abfolge von Haarnadelkurven. Nepal zieht an uns vorbei, manchmal zu unserer Linken, dann wieder zu unserer Rechten. Ein Anfänger würde in einem Modell der Serie I ohne Servolenkung manche Biegung falsch einschätzen, zurückstoßen und die Kupplung beim Versuch, vom Berg anzufahren, zum Qualmen bringen. Nicht so Pemba. Er nimmt die Kurven souverän mit langjährig trainiertem Körpergedächtnis und dem aufrichtigen Glauben, dass die Buddhafigur auf dem Armaturenbrett sein Land Rover Fahrzeug schon sicher nach oben bringen wird. Nach etwa 10 km geht die Betonstraße in einen mit fußballgroßen Steinen übersäten Weg über. Damit der alte Landy seine Pflichten als Lastesel mit bis zu 800 kg Zuladung erfüllt, hat man ihm verstärkte Blattfedern verpasst. Beim Entladen wippt er deshalb wie ein Känguru auf einem Springstock, klappert aber zu meinem Erstaunen kaum. Das übernehmen meine Zähne, als wir die sogenannte Straße entlanghüpfen, vorbei an Rhododendronwäldern und durch wogenden Nebel. Mit Vierradantrieb bleibt das Land Rover Fahrzeug so gelassen wie sein dauerlächelnder Fahrer, sodass wir stetig vorankommen. Und auch wenn uns wegen des dicken, kühlen Nebels der Blick auf Kanchenjunga, den dritthöchsten Berg der Welt, verwehrt bleibt, so hat das Auto doch bewiesen, dass es den Himalaja zu meistern versteht. Es dämmert mir, dass alles, was länger oder nicht so robust ist wie die Wagen der Serie I und II, die Windungen nicht halb so locker nach oben schwingen würde. Kein Wunder, dass diese Haudegen jahrzehntelang die einzigen Fahrzeuge waren, die den alten Pony Trail meisterten. 42 von ihnen haben bis heute überlebt. 31