Aufrufe
vor 6 Jahren

LERNEN MIT ZUKUNFT September 2017

  • Text
  • September
  • Zukunft
  • Kinder
  • Menschen
  • Eltern
  • Kanada
  • Glut
  • Mensch
  • Entwicklung
  • Fehler

information & natur

information & natur Heilkräfte aus der Natur: Zugang zur uralten Weisheit WUNDER STEHEN NICHT IM GEGENSATZ ZUR NATUR, SONDERN NUR IM GEGENSATZ ZU DEM, WAS WIR ÜBER DIE NATUR WISSEN. (St.Augustin) Bettina Bartsch-Herzog Dipl. Lebens- und Sozialberaterin Trainerin & Autorin Heilkräutercoach www.bettinabartsch.at info Die nächste Heilkräuterführung findet am 07. Oktober 2017 in Wien statt. Alle Informationen dazu finden Sie unter: www. bettinabartsch.at Foto: © pixabay.com 12 | SEPTEMBER 2017 Schon unsere Großmütter waren der Überzeugung: gegen alles ist ein Kraut gewachsen. Doch nachdem das Wissen über die Heilkräfte der Natur Jahrzehnte lang in Vergessenheit geraten ist, kann man heute ein wachsendes Interesse an der Wiederaufbereitung dieser uralten Erkenntnisse feststellen. Schon längst nimmt die Phytotherapie - also die Pflanzenheilkunde – auch in der Schulmedizin wieder einen wichtigen Platz ein. Pflanzliche Arzneimittel sind gefragt, denn die enormen Nebenwirkungen chemischer Medikamente wirken oft abschreckend auf die Betroffene. Viele bekannte Medikamente stammen ursprünglich aus Pflanzen. Das wohl bekannteste dürfte Aspirin sein. Der wesentliche Wirkstoff des Aspirins ist Acetylsalicylsäure, die man in der Rinde von mehrjährigen Weiden findet. Johanniskraut hilft gut gegen leichte bis mittelschwere Depressionen. Ginkgo wirkt bei beginnender Demenz und ein Präparat aus Mariendistel kann sogar Menschen helfen, die sich mit dem Grünen Knollenblätterpilz vergiftet haben. Sehr verbreitet sind pflanzliche Heilmittel bei leichteren Beschwerden wie Erkältungen. Der Spätsommer ist der ideale Zeitpunkt zum Kräutersammeln. Rosmarin, Beifuß, Thymian und andere haben jetzt Saison und finden nicht nur in der Küche Verwendung. Sie helfen auch bei Darmproblemen, Erkältungen und Haarausfall, stärken den Kreislauf oder pflegen die Haut. Auf diese Heilkraft vertrauen die Menschen seit Jahrtausenden. Heute können die Wirkstoffe auch wissenschaftlich nachgewiesen werden– auch wenn im Einzelnen nicht immer bekannt ist, wie sie im Zusammenspiel funktionieren. Bei pflanzlichen Heilmitteln handelt es sich meist um ein komplexes Gemisch aus mehreren Substanzen, deren Wirkung oft auf Erfahrungswissen beruht. Sich mit Heilpflanzen zu beschäftigen, stärkt außerdem das Gespür, für das, was einem gut tut. Es fördert zum einem die eigene Intuition und stärkt gleichfalls die Achtsamkeit für unsere Umgebung. Die Natur ist auch heute noch unsere größte Lehrmeisterin und je besser wir sie kennen, umso mehr können wir lernen, sie zu unserem Wohl zu nutzen.

information & bewusstsein Ein Weg zur richtigen Lösung: Sind Sie fehlerfreundlich? FEHLER MACHEN UND DARAUS LERNEN Laut Wikipedia ist "Fehlerfreundlichkeit" ein Begriff, der auf Ernst Ulrich und Christine von Weizsäcker zurückgeht. Er wurde für biologische Systeme und anschließend auf andere Bereiche ausgedehnt. "Fehlerfreundlichkeit bedeutet zunächst einmal eine besonders intensive Hinwendung zu und Beschäftigung mit Abweichungen vom erwarteten Lauf der Dinge." (Ernst Ulrich und Christine von Weizsäcker) In unserer heutigen Welt der angestrebten Perfektion scheuen sich viele Menschen, Fehler zu machen. WAS TRÄGT ZU EINEM GESUNDEN UMGANG MIT FEHLERN BEI? Denken wir dabei doch nur an Kleinkinder, die gehen lernen. Wie oft fallen diese auf den Boden, stehen wieder auf, machen weiter, um irgendwann gut laufen zu können 1 . Laut einer New Yorker Studie, in deren Verlauf die Entwicklungspsychologin Karen Adolph Kleinkinder im Alter von 11 bis 14 Monaten bei ihren alltäglichen kleinen Erfolgen und Misserfolgen filmte, legen Kinder dieses Alters pro Tag rund 14.000 Schritte zurück – wobei sie rund 100 Mal hinfallen. Als Ergebnis ihrer Arbeit hält Adolph fest, dass Laufen in erster Linie Übungssache ist – denn je weiter die Kinder laufen und desto öfter sie fallen, desto weniger werden sie am nächsten Tag fallen und desto weiter werden sie Tag für Tag laufen können. HINWENDEN, DAMIT BESCHÄFTIGEN, DARAUS LERNEN UND WEITER- MACHEN Ein gesunder Umgang mit Fehlern besteht im ersten Schritt also daraus die gemachten Fehler überhaupt wahrzunehmen, sich hinzuwenden, damit zu beschäftigen, weshalb und wie sie entstanden sein könnten. Um im nächsten Schritt daraus für die Zukunft zu lernen und es anders zu machen. Von den Kleinkindern können wir lernen, dass Weitermachen und Üben sich wirklich lohnen. Ich bin immer öfter auch in Unternehmen eingeladen, zur Entwicklung einer konstruktiven Fehlerkultur beizutragen. Dabei geht es darum, die einzelnen handelnden Menschen, ob Führungskräfte oder Mitarbeiter, zu erreichen. Ihnen ihre Einstellung zu und ihren Umgang mit Fehlern bewusst zu machen. Sehr oft wird das Leugnen und Wegsehen von Fehlern zum Thema. Wer gesteht schon gerne, dass er oder sie einen Fehler gemacht hat? Führungskräfte sind mitunter verärgert, neigen dazu mit dem Finger auf den Schuldigen zu zeigen anstatt konstruktiv die Fehlerursachen mit den Beteiligten zu suchen. Nur dann können Fehler behoben und in der Zukunft vermieden werden. Schauen wir doch jede/r hin und fragen uns, wie fehlerfreundlich wir sind und wann wir das letzte Mal bewusst aus einem Fehler gelernt haben. Denn: „Einen Fehler machen und sich nicht bessern. Das erst heißt fehlen“ hat schon Konfuzius gesagt. Mag. a Eva Maria Sator Lebensberaterin Unternehmensberaterin & Coach, www.evasator.at 1 Karen Adolph et al (2012). How Do You Learn to Walk? Thousands of Steps and Dozens of Falls per Day, Psychological Science Foto: © pixabay.com 13 | SEPTEMBER 2017