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LERNEN MIT ZUKUNFT September 2017

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information & entwicklung Das neue Schuljahr: Kinder stark machen ELTERN UND LEHRER KÖNNEN EINE WICHTIGE BASIS FÜR EIN ERFOLGREICHES SCHULJAHR FÜR DIE IHNEN ANVERTRAUTEN KINDER LEGEN. DI Roswitha Wurm Dipl. Legasthenie-/ Dyskalkulietrainerin www.roswitha-wurm.at Ich nehme dich an und mag dich so wie du bist! Pädagogen klagen häufig darüber, dass Kinder immer weniger Fantasie, Ideenreichtum und Mut besitzen, Neues, Unbekanntes auszuprobieren. Scheinbar willenlos fügen sie sich in von außen diktierte Schemata. Auf den ersten Blick scheinen angepasste Kinder problemlos und äußerst praktisch. Aber im Grunde haben solche Kinder keine Chance ihre eigenen Stärken und ihre eigene Persönlichkeit zu entdecken. Fest steht: Selbstvertrauen und innere Stärke lernt man in jungen Jahren. WIE GELINGT ES KINDER EINERSEITS ZU SOZIALEN ANDERERSEITS ZU STARKEN PERSÖNLICHKEITEN ZU ERZIEHEN? Die Basis dafür liegt darin begründet, dem Kind ein gewisses Maß an Vertrauen entgegenzubringen: Du schaffst das! Ich glaube daran, dass du deinen Weg gehen wirst und ich möchte dich dabei bestmöglich unterstützen. Ein offenes Ohr für die Freuden und Nöte des Kindes sind gefragt. Selbstvertrauen findet ein Kind nur in einem Umfeld, in dem es auch erlaubt ist, Fehler zu machen. So kann es Dinge ausprobieren ohne dabei zu scheitern. Vertrauen beinhaltet das Kind freizugeben, seinem Lebensalter und seiner Reife entsprechend eigene Erfahrungen zu machen. Schon Johann Wolfgang von Goethe vertrat die Ansicht: Wenn Kinder klein sind gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind Flügeln. Auf diese Freiheit beginnt man die Kinder am besten von klein auf schrittweise vorzubereiten: Freiräume ermöglichen es dem Kind sich auszuprobieren. Es gewinnt Vertrauen in seine Fähigkeiten. Wenn Eltern ihren Kindern alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, dann lernen sie niemals wie es ist Mühen und Schwierigkeiten auf sich zu nehmen. Passiert dann einmal etwas Unvorhergesehenes und Mama und Papa oder ein anderer Erwachsener stehen nicht gleich daneben, dann scheitert das Kind kläglich, weil es nicht gelernt hat sich mit Schwierigkeiten auseinanderzusetzen. DAUERVERPLANT Der Aktionsradius ist für viele Kinder sehr klein geworden. Sie sind dauerversorgt durch Kindergarten, Schule, Hort und diverse Freizeitaktivitäten. Dadurch sind sie sehr unselbständig. In der übrigen Freizeit sitzen sie meist vor dem Fernseher, Computerspielen und dem Internet. Rundumversorgung macht ein Kind nicht stark fürs Leben. Wir Erwachsene haben selber erfahren, dass wir an Herausforderungen, Foto: © pixabay.com 24 | SEPTEMBER 2017

an denen wir an unsere eigenen Grenzen gehen mussten, nachhaltig gewachsen sind. Wir Eltern möchten jedoch unsere Kinder stets im Auge behalten, damit ihnen nichts passiert. Angst ist jedoch ein schlechter Lehrmeister und ein ungeeigneter Starkmacher. WIE KÖNNEN ELTERN IHRE KINDER BESTMÖGLICH STÄRKEN? • Schaffen Sie eine enge, warmherzige und offene Beziehung zu ihrem Kind • „Erlauben“ Sie dem Kind auch negative Gefühle wie Traurigkeit, Wut und Erschrocken sein, damit es in der Krise weiß wie es mit diesen Gefühlen umgehen kann. • Seien Sie offen für Sorgen und Nöte des Kindes, anstatt ihm den Satz zu predigen, den Sie als Kind selber häufig gehört haben: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“. • Loben Sie das Kind für positive Verhaltensweisen und für Dinge, die es gut kann. • Lassen Sie das Kind Fehler machen • Suchen Sie gemeinsam mit dem Kind nach Lösungen, aber lassen Sie das Kind auch selber wählen. LehrerInnen und Kindergarten PädagogInnen können Kinder, die dieses Angenommen sein und Grundvertrauen bereits Zuhause erlebt haben und täglich erfahren, um ein Vielfaches besser fördern. Basis für ein Lernen mit Freude ist allerdings auch in Schule und Kindergarten Anerkennung, Lob und Fördern der Eigenständigkeit der Kinder. Das Leben kann so schön sein, wenn man weiß: Ich nehme dich an und mag dich so wie du bist! Mit dieser Grundlage steht einem guten und erfolgreichen Start nichts mehr im Wege! Patenschaft für die Ausbildung Interkulturelle Integrationsbegleitung In dieser Patenschaft übernimmt der Pate die Kosten für eine/n Teilnehmer/in, mit dem Ziel, diese/n zum/r Integrationsbetreuer/in ausbilden zu lassen. Integration als Selbstläufer – Integrationsverständnis und Integration beginnt in den eigenen Reihen. Nachhaltiger Beitrag für die Gesellschaft WER KANN PATE SEIN? Firmen, Mitarbeiter von Firmen (Betriebsratsaktionen), Privatpersonen, Organisationen, Gruppen von Privatpersonen AUSZUBILDENDE Flüchtlinge, Zuwanderer, Asylwerber sowie Österreicher/innen, die als freiwillige Helfer, ehrenamtliche Mitarbeiter von NGO‘s etc. aktiv werden wollen MEHR INFORMATIONEN ÜBER DIE PATENSCHAFT Finden Sie auf der Homepage: http://www.improve.or.at/patenschaft.html oder direkt beim gemeinnützigen, zertifizierten Institut für Erwachsenenbildung: IMPROVE-Bildung mit Zukunft, T: 0680 1405737, eM: office@improve.or.at INTERVIEW ZU DIESEM THEMA IN SOCIETY.AT 25 | SEPTEMBER 2017