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LERNEN MIT ZUKUNFT September 2017

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information & arbeit Qualifikation für den europäischen Arbeitsmarkt Das neue Ingenieurgesetz VON DER STANDESBEZEICHNUNG ZUR NQR – QUALIFIKATION Mag. Reinhard Winter Beschreibung (Deskriptoren) der Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen der NQR – Stufe 6: … fortgeschrittene Kenntnisse in einem Arbeits- oder Lernbereich unter Einsatz eines kritischen Verständnisses von Theorien und Grundsätzen. … fortgeschrittene Fertigkeiten, die die Beherrschung des Faches sowie Innovationsfähigkeit erkennen lassen, und zur Lösung komplexer und nicht vorhersehbarer Probleme in einem spezialisierten Arbeits- oder Lernbereich nötig sind. … die Leitung komplexer fachlicher oder beruflicher Tätigkeiten oder Projekte und Übernahme von Entscheidungsverantwortung in nicht vorhersehbaren Arbeits- oder Lernkontexten. Die Übernahme der Verantwortung für die berufliche Entwicklung von Einzelpersonen und Gruppen. Nähere Details dazu finden Sie u. a. unter https://www.wko.at/ site/ingenieurzertifizierung/Startseite.html Absolventinnen und Absolventen Höherer Technischer Lehranstalten konnten schon bisher – nach einer mindestens dreijährigen fachbezogenen Praxis - beim Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft die Verleihung der Standesbezeichnung „Ingenieur/ Ingenieurin“ beantragen. Mit dieser Verleihung wird dem hohen Grad der Ausbildung und der Wertschätzung dieser Ausbildung in Wirtschaftskreisen Rechnung getragen. Allerdings fehlte bisher die internationale Vergleichbarkeit, was sich bei internationalen Ausschreibungen für Unternehmen oder bei Bewerbungen von Ingenieuren außerhalb von Österreichs negativ bemerkbar machte. INTERNATIONALE VERGLEICHBAR- KEIT DURCH EINORDNUNG IN DEN NQR Nunmehr wird der neue zertifizierte Ingenieur in den NQR (Nationaler Qualifikationsrahmen) auf der hohen Stufe 6 von 8 Stufen eingeordnet. Der NQR referenziert auf den EQR (Europäischen Qualifikationsrahmen). Die Stufe 6 des NQRs entspricht der Stufe 6 des EQRs. Damit ist die internationale Vergleichbarkeit gegeben. ZERTIFIZIERUNG STATT VERLEIHUNG Anstelle der Verleihung durch das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft tritt voraussichtlich ab Herbst dieses Jahres die Zertifizierung, die von neuen, unter anderem bei den Wirtschaftskammern, eingerichteten Zertifizierungsstellen organisiert werden. Der für die Zertifizierung einzureichende Antrag muss unter anderem eine umfassende Darstellung der Aufgaben und/oder Projekte des zukünftigen Ingenieurs, der zukünftigen Ingenieurin beinhalten. Werden die formalen Voraussetzungen, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, erfüllt, dann folgt ein Fachgespräch mit zwei Experten bzw. Expertinnen aus dem jeweiligen Fachbereich. Diese Zertifizierungskommission entscheidet, ob die Voraussetzungen – abgesehen von den formalen Voraussetzungen - erfüllt werden. OUTCOME STATT INPUT Basis für die Beurteilung ist der Outcome – die Lernergebnisse - nicht der Input in Form von zum Beispiel ECTs-Punkten für besuchte Seminare und ähnliches. Geprüft und damit auch zertifiziert werden erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen, die auf dem Niveau der NQR- Stufe 6 erfüllt sein müssen. Foto © pixabay.com 4 | SEPTEMBER 2017

information & natur Tätowierungen und Piercings: Darum prüfe wer sich ewig „verschönert“! Tätowierungen und Piercings sind Privatsache, die grundsätzlich dem Persönlichkeitsrecht unterliegt. Laut Gesetz darf das Unternehmen den Körperschmuck nicht verbieten. Die Arbeitswelt wird allerdings weniger vom Buchstaben des Gesetzes geregelt, sondern mehr von den vielen informellen Spielregeln und somit von den ungeschriebenen Gesetzen. Oft entscheidet beim Bewerbungsgespräch der erste Eindruck darüber, ob ein Mitarbeiter „ins Team passt“, selbst in Kreativberufen. Begründet wird eine Ablehnung selten mit der auffälligen Tätowierung, sondern meist mit Kompetenzzweifeln. Oft siegt die Angst vor rechtlichen Konsequenzen oder eben die Feigheit. Wenn ich sage“ Wir können Sie nicht einstellen weil Ihre Englischkenntnisse nicht ausreichen! - klingt das sympathischer und weltoffener als „Wir nehmen keine tätowierten und gepiercten Mitarbeiter auf!“ Noch besser klingt natürlich: „Wir haben die Position heute früh besetzt." In Branchen mit regelmäßigem Kundenverkehr sind Tätowierungen nur innerhalb der sogenannten „T-Shirt-Grenze“ erlaubt und auch das nicht immer. Der österreichische Arbeitsmarkt ist sehr konservativ - auch wenn das selten zugegeben wird. Mit dem Tattoo ist es wie mit Facebook, das Beste das man sich davon erhoffen darf ist, dass es der Karriere nicht schadet, nützen kann es auf keinen Fall. Früher galt die Tätowierung als typisch für Matrosen, Kriminelle oder eben für Menschen, die bewusst provozieren wollten und sich ebenso bewusst außerhalb des sogenannten Establishments positionieren wollten. Seit gut und gerne 20 Jahren sind es vor allem Sportler, Sänger und Schauspieler, die ihre Tätowierungen nahezu zelebrieren - und so mancher Jugendliche hofft, durch seine „coolen Tattoos“ eine ähnliche Anziehungskraft auf das andere Geschlecht zu haben wie ein Robbie Williams, David Beckham oder eine Angelina Jolie. NEWS Der Unterschied ist nur, dass diese „Promis“ keine Bewerbungsgespräche führen müssen und so viel Geld haben, dass sie völlig unabhängig sind. Am 24. Juni 2016 hat „Die Presse“ eine Studie veröffentlicht, der zufolge fast ein Viertel aller Österreicher tätowiert ist – der Löwenanteil unter 35 Jahre. Entscheidungsträger in Personalfragen sind in der Regel wesentlich älter und unter Akademiker stoßen Tattoos mehrheitlich auf Ablehnung. Darum prüfe wer sich ewig „verschönert“! Wobei - damit kein Missverständnis entsteht - das soeben gesagte gilt für unseren Kulturraum - dass Tätowierungen in vielen Ländern einen religiösen Charakter haben kann oder tief in der Kultur des Landes verwurzelt ist - ist auch klar. Foto: © Foto: Lernen © pixabay.com mit Zukunft 5 | | SEPTEMBER 2017 201/