Aufrufe
vor 5 Jahren

LERNEN MIT ZUKUNFT September 2019

  • Text
  • Concordia
  • Wien
  • Erwachsene
  • Menschen
  • Kindern
  • Schule
  • Bildung
  • Eltern
  • September
  • Kinder
Impulsmagazin für Erwachsene, Anregungen zum Nachdenken

information &

information & bewusstsein Persönliche Rückschau: „Was hat das mit mir zu tun?“ DIE EIGENE LEBENSGESCHICHTE VERSTEHEN Roswitha Maderthaner Kindergartenleiterin Montessoriepädagogin Akademische Trainerin Dipl.Biografiearbeiterin zur Zeit Studium der Elementarpädagogik Die Beschäftigung mit seinem eigenen „Gewordensein“, kann Pädagoginnen und Pädagogen dazu verhelfen, an ihrer Professionalität zu arbeiten. Anders als in Berufen wo Material bearbeitet wird, und man dafür spezielles Know-how benötigt, ist es in der Arbeit mit Kindern neben den erziehungswissenschaftlichen und entwicklungspsychologischen Kenntnissen erforderlich, seine gesamte Persönlichkeit zum Einsatz zu bringen. Besonders in der Erziehung spricht man davon, dass diese nur über die Beziehung funktioniert. Wahres Lernen kann erst dann ermöglicht werden, wenn der Funke der Begeisterung überspringt. Dazu ist ein Raum des Vertrauens und Zutrauens von Nöten. Für dessen Gestaltung ist der Erzieher verantwortlich, der diesen unter Einsatz seiner facettenreichen Persönlichkeit erschafft. Wie gut dies gelingt hängt unter anderem auch davon ab, wie gut er sich selbst kennt. Denn seine eigenen lebensgeschichtlichen Erfahrungen prägen seine Einstellungen und somit sein Verhalten gegenüber den Kindern. Diese Einstellungen können mitunter gegenüber angeeignetem Fachwissen resistent sein, und somit unreflektiert in der Beziehungsgestaltung zum Tragen kommen. Themen in der Frühpädagogik wie Eßverhalten, „Sauber werden“ usw. können davon genauso betroffen sein wie Inklusion, Migration, usw. die in der Arbeit mit älteren Kindern eine Rolle spielen. Je mehr der Pädagoge über sein eigenes „Gewordensein“, und somit über seine blinden Flecken Bescheid weiß, beziehungsweise je mehr ihm diese bewusst sind, desto mehr wird es ihm möglich sein, sich von seinen biografisch angeeigneten Mustern zu distanzieren und somit eine bewusste Handlungsmöglichkeit im pädagogischen Sinne zu eröffnen. Dazu kann die Auseinandersetzung mit seiner eigenen Biografie mit Hilfe der Biografiearbeit einen guten Beitrag leisten. Unter Biografiearbeit versteht man das Erinnern, Reflektieren und Verstehen seiner eigenen Lebensgeschichte, das dazu führen kann, eigene Ressourcen und Kompetenzen zu entdecken, um gegenwärtige Verhaltensweisen besser verstehen zu können. Daraus kann sich eine persönliche, zukünftige Weiterentwicklung ergeben. Mit Hilfe verschiedenster Methoden, die dazu verhelfen sich selbst zu erinnern und Zusammenhänge herzustellen kann Biografiearbeit allein oder unter Anleitung einer Biografiefachkraft in einer Gruppe erfolgen. Darüber hinaus kann die Beschäftigung mit seiner eigenen Biografie dazu beitragen seine Identitätsentwicklung voranzutreiben aber auch zur Sinnfindung und Lebensplanung wie zur Stabilisierung und Hilfe bei der Bewältigung von Krisen verhelfen. Somit eignet sich die Biografiearbeit nicht nur als Reflexionsinstrument für pädagogische Fachkräfte, sondern auch für jeden der sich in einem professionellen Setting auf die Suche nach sich selbst begeben möchte, frei nach dem Motto: „Erkenne dich selbst!“ Foto: © pixabay.com 20 | SEPTEMBER 2019

Sie wissen selbst am besten, womit Sie Ihr Wissen ergänzen wollen! Stellen Sie Ihr eigenes Ausbildungsprogramm zusammen Ausbildung für Jung und Alt • Sie lernen am Ort Ihrer Wahl. • Sie lernen mit Ihrer eigenen Geschwindigkeit • Sie wählen Ihre eigenen Lernzeiten FERNLEHRGANG mit interaktiven Elementen Ausbildung a`la carte IMPROVE-Bildung mit Zukunft Foto: © pixabay.com www.improve.or.at/a-la-carte.html 23 | SEPTEMBER 2018