Aufrufe
vor 4 Jahren

Handelsverband Journal RETAIL 4/2019

  • Text
  • World
  • Jaklitsch
  • Will
  • Einzelhandel
  • Logistik
  • Express
  • Handelsverband
  • Ecommerce
  • Retail
  • Alibaba
  • Amazon
  • Unternehmen
Handelsverband Journal RETAIL 4/2019

— auslage großen

— auslage großen Vertriebsaufwand mit sich bringen. Das drückt auf die Profitabilität Amazons: Mit doppelt so vielen Mitarbeitern wie Alibaba kommt der US-Konkurrent zu einem etwa ähnlich hohen Gewinn. Dazu kommt, dass Amazon sich in China ohnehin schon die Finger verbrannt hat – nach einem 15 Jahre dauernden Kraftakt zieht sich das Unternehmen mit Sitz in Seattle aus der Volksrepublik zurück. Zu solide ist die Vormachtstellung von Alibaba im Heimatland, mit 58,2 Prozent Marktanteil ist dem Platzhirsch nicht beizukommen. Der nächstgrößere Player am chinesischen Markt, JD.com, schafft es gerade einmal auf 16,3 Prozent. 2018 brachte es Amazon auf irrelevante 0,7 Prozent Marktanteil. Die Aufteilungskämpfe östlich und westlich von Europa sind also entschieden, mit Amazon unschlagbar auf dem amerikanischen Thron, Alibaba auf dem chinesischen. Aber der Kampf um das europäische „Reich der Mitte“ ist voll entbrannt: Obwohl auch hier Amazon einen komfortablen Marktanteil von 22 Prozent besitzt, bläst Alibaba zum Angriff. „Wir stellen neue Regeln für die Zukunft auf“, sagte Jack Ma im Vorjahr, als er Investitionen in der Höhe von 15 Milliarden Dollar für die europäische Alibaba-Präsenz ankündigte. Erste sichtbare Auswüchse dieses Geldregens kommen in Spanien zutage: Dort hat mit AliExpress der erste europäische Marktplatz Alibabas eröffnet. Der Shop in Madrid erstreckt sich auf 700 Quadratmetern Fläche im Vorort Arroyomolinos, bestens gelegen in einem der größten Shoppingcenter des Landes. 1.000 Produkte von 60 Markenunternehmen stehen dort zum Verkauf parat, 60 bis 70 Prozent stammen von internationalen und spanischen Herstellern, die restlichen 30 Prozent werden aus China angeliefert. Das Sortiment besteht hauptsächlich aus Technologie, große Namen sind etwa Apple oder Samsung. Aber auch Nähmaschinen und Küchengeräte finden sich bei AliExpress, für die Kunden gibt es beim Shoppen gratis Kaffee. Was die langen Schlangen bei der Eröffnung im August aber tatsächlich erklärt, sind die Gratis-Artikel, die den Ersten im Laden in die Hand gedrückt wurden: Handys, Drohnen und Scooter. Der von den Apple-Stores abgekupferte Hype war kalkuliert. Einfallstor nach Europa Dass Alibaba den europäischen Retailmarkt gerade in Spanien betritt, hat einen einfachen Grund: Die Online-Version von AliExpress, der digitale Marktplatz, ist in Spanien Nummer zwei nach Amazon und Spanien nach den USA und Russland Alibabas drittgrößter ausländischer Umsatzbringer. 1,3 Milliarden Euro beträgt das Handelsvolumen in Spanien, damit überholt Alibaba sogar den größten spanischen Kaufhauskonzern El Corte Inglés. „Die Spanier sind sehr offen dafür, neue Produkte und Marken auszuprobieren. Unser Geschäft dort hat sich von Anfang an gut entwickelt“, sagte Estela Ye, Spanien-Geschäftsführerin von AliExpress, im Rahmen der Eröffnung dem deutschen „Handelsblatt“. Während Spanien als Einfallstor nach Europa gewählt wurde, sind die weiteren Expansionsziele die Türkei und Russland. Unterstützt wird die Strategie vom Bezahlungsdienst AliPay, der chinesischen Kunden schon geläufig ist und von Touristen aus China immer öfter angefragt wird. Die heimischen Händler werden nicht umhinkommen, auch diese Bezahlmöglichkeit anzubieten, wollen sie die kaufkräftigen chinesischen Urlauber bei der Stange halten. Ähnliches versucht der amerikanische Online-Gigant mit seinem Amazon Pay. Und in London hat der erste Amazon Go-Shop eröffnet, der kassenlose Supermarkt nach amerikanischem Vorbild. Schlussendlich bleibt die Frage, ob das Duell der Giganten aber über - haupt am europäischen Markt entschieden wird. Schon jetzt ist China der größte Online-Markt der Welt. 800 Millionen User shoppen im Internet, und die dort wachsende Mittelschicht wird immer mehr Geld ausgeben können. Wird Amazon nicht einen ähnlich aufstrebenden Markt erschließen können, müssen sich die Seattler warm anziehen. ▪ Josef Puschitz Unternehmen in Zahlen Umsatz Amazon 232,9 Milliarden (2018) Alibaba 56 Milliarden (2018–2019) Gewinn Amazon 10 Milliarden (2018) Alibaba 12 Milliarden (2018–2019) Mitarbeiter Amazon 120.000 (2017) Alibaba 66.000 (2018) Zeitleiste 1994 Jeff Bezos gründet Amazon als Online-Buchhandel. 1999 Der ehemalige Englischlehrer Jack Ma startet mit der B2B-Plattform Alibaba. 2001 Während viele andere Online-Firmen in der Dotcom-Blase zugrunde gehen, steckt Amazon die Krise weg – und macht zum ersten Mal Gewinn in der Höhe von fünf Millionen Dollar. 2003 Das Online-Aktionshaus Taobao geht als Ableger von Alibaba ans Netz. 2004 Amazon übernimmt die chinesische E-Commerce-Website JOYO. 15 Jahre später zieht man sich wieder aus China zurück. 2014 Alibaba wird an der New Yorker Börse notiert. 2017 Mit dem Kauf von Wholefoods steigt Amazon in das Lebensmittelgeschäft ein. 2018 Der erste Amazon Go Shop eröffnet in Seattle. Der kassenlose Super - markt soll den Lebensmitteleinkauf revolutionieren. 2019 Im Februar verkündet Alibaba, mit einem Philanthropie-Programm in die technische Forschung zu investieren. Jack Ma entdeckt seine humanitäre Ader. 8 — Dezember 2019

Paysafecash bringt Bargeld ins Internet Generieren Sie zusätzliche Online-Umsätze mit neuen Kundengruppen die mit Bargeld bezahlen möchten. Mit Paysafecash kann ein Produkt im Internet bestellt und danach mit Bargeld in der nächsten Partnerfiliale einfach durch Abscannen eines Barcodes bezahlt werden. 100% Zahlungsgarantie, kein Rückbuchungsrisiko! www.paysafecash.com/business Dezember 2019 — 9

LOGISTIK express informiert

https://logistik-express.com

© Copyright 2023 | LOGISTIK express | MJR MEDIA WORLD