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LE-2-2016

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

HANDEL

HANDEL Einkaufsoptimierung im Handel Kostendruck zieht sich quer durch alle Branchen, Einsparungen und Verschlankungen sind oft die Devise. Im Vorteil ist, wer sich Einkaufsvorteile sichert – aber wie soll man als KMU mit großen Konzernen konkurrieren? AUTORIN: ANGELIKA GABOR Eine Gruppe von Unternehmern stellte sich genau dieselbe Frage – und nahm sie zum Anlass, die eCONment zu gründen. Dank ihrer jahrelangen E-Commerce- Erfahrung schaffen sie es, was einzelne kleine Unternehmen nur schwierig bewerkstelligen, nämlich Konditionsverhandlungen im großen Stil zu führen. Verpackungen für alle Je spezialisierter ein Geschäftsmodell agiert, umso häufiger stellt man fest, dass die Kosten für die Verpackung der Waren oft unzureichend betrachtet werden. Anfangs sin des ja auch nur wenige Pakete. Oder man mietet schnell einen Leihwagen, für die wenigen Transporte lohnt sich kein Firmenauto. Der Büroeinkauf wird gerne auch mal nebenbei erledigt, ist ja nicht so viel. Doch in Summe sind das nicht zu vernachlässigende Kostenfaktoren, die sich negative auf die Bilanzen auswirken – und wo sich durch geschickte EInkaufspolitik ohne viel Aufwand Einsparungspotentiale ergeben. Aufgrund der geringen Stückzahlen sehen sich KMU aber oft nicht in der Lage, eigene Sonderkonditionen oder Rahmenverträge auszuhandeln. Ziel der eCONment ist es, diese Konditionsverhandlungen zu führen und die erzielten Vorteile dann weiterzugeben. „Kartonagen sowie weitere Verpackungs- und Verbrauchsmaterialien, also die B2B- Essentials, sind für jedes eCommerce Unternehmen wichtig. Daher war es auch unser erstes Augenmerk, hier ein Konditionsmodell aufzubauen, das für alle Beteiligten Sinn ergibt. Inzwischen sind wir aber deutlich breiter aufgestellt. Vom Bürobedarf bis zur Autovermietung, oder auch für KfZ Reparaturen und Ersatzteile wie Sommer- RANDY MEINHARD Winterreifen haben wir Partner gesucht, um unseren Kunden möglichst unkompliziert eine Kostenreduktion zu ermöglichen. Und gleichzeitig war es uns bei der Wahl der Kooperationspartner wichtig, gemeinsam mit ihnen ein skalierbares Modell zu entwickeln. Dies ermöglicht es uns und unseren Partnern, flexibel auf individuelle Anfragen zu reagieren, um Großmengen sowie eben auch kleinere Stückzahlen zu attraktiven Bedingungen liefern zu können“ erklärt Randy Meinhard, CEO der eCONment GmbH. Natürlich geht es längst nicht mehr nur um Verpackungen. Inzwischen befasst sich die eCONment auch mit Rahmenverträgen zur Softwarenutzung, wie z.B. für Newsletter und Dialogmarketing und plant, auch weiterhin ihre Aktivitäten zielgerichtet und bewusst auf die Anforderungen ihrer Kunden auszurichten. Deutscher Händlerbund Um den Zusammenschluss aus E-Commerce- und Fachhandelskompetenz weiter auszubauen, nutzt das Unternehmen das Netzwerk des Händlerbundes, in dem über 45.000 geschätzte Onlinepräsenzen organisiert sind. Die gemeinsam erstellten Modelle können von allen genutzt werden und entstehen in enger Zusammenarbeit, damit alle profitieren. Trotzdem verhandelt die eCONment auch eigenständig, versichert Meinhard: „Natürlich ist es hervorragend für einen so starken Partner wie den Händlerbund mit seiner großen Anzahl an Mitgliedern verhandeln zu können, aber wir sind eigenständig aufgestellt und wachsen mit der Anzahl der aktiven Nutzer. Daher öffnen wir die Konditionen auch für neue Partner, die mit uns zusammen erfolgreich sein möchten.” [AG] 14 LOGISTIK EXPRESS 2/2016

Amazon plant Angriff auf DHL & Co. Lange waren sie enge Partner, jetzt greift Amazon die Pakettochter DHL der Deutschen Post nicht nur in ihrem Heimatmarkt frontal an. Der US-Konzern drängt mit Macht in das Logistik-Geschäft. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, schmiedet Amazon im Stillen eine Flotte von Flugzeugen, Lkw und Schiffen. Parallel will der Multi europaweit vollautomatische Packstationen aufbauen. Projektname: „Amazon Locker“. AUTOR: BIJAN PEYMANI Erst jüngst hat Amazon von der amerikanischen Air Transport Service Group (ATSG) 20 Frachtflugzeuge des Typs Boeing-767 geleast. Teil des Deals ist die Option für Amazon, binnen fünf Jahren bis zu 19,9 Prozent an der ATSG zu übernehmen. Vorausgegangen war der Kauf „Tausender“ von Sattelaufliegern für das US-Geschäft, wie der Internet-Konzern mit weltweit mehr als 260 Millionen aktiven Kundenkonten im Dezember vergangenen Jahres bestätigte. Experten sehen in den Aktivitäten das Bestreben Amazons, sich zum Logistik-Dienstleister aufzubauen. Zudem vermuten sie, dass der Multi mittelfristig ungenutzte Kapazitäten auch anderen Unternehmen anbieten könnte. Parallel dazu drängt der Konzern in Europa Zug um Zug ins Paketgeschäft – und stellt sich damit nicht zuletzt gegen seinen langjährigen Partner DHL, eine Tochter der Deutschen Post. Amazon selbst schweigt auf Nachfrage. Doch die Indizien sprechen für sich. Im Herbst 2015 hatten die Amerikaner in Olching bei München ihr bundesweit erstes citynahes Verteilzentrum eröffnet. Damit sollen Amazon-Bestellungen innerhalb Münchens noch schneller und vor allem unabhängiger von den angestammten Logistik-Partnern DHL und Hermes ausgeliefert werden. An deren Stelle treten sukzessive lokale Dienstleister; weitere Großstädte in Deutschland sollen folgen. Ein anderes Projekt namens „Amazon Locker“ lässt vor allem bei DHL, mit 43,7 Prozent Primus im deutschen Paketmarkt, die Alarmsirenen schrillen. Dahinter steht der Aufbau eigener vollautomatischer Packstationen, bisher eine DHL-Domäne. Für die landesweit rund 2.750 gelben Automaten mit über 280.000 Fächern – das einzige flächendeckende Netz – haben sich nach DHL-Angaben bisher acht Millionen Kunden registriert. Amazon plant, das in den USA und Großbritannien etablierte „Locker“-Modell in Europa auszurollen. Auf der Agenda steht neben Frankreich offenbar auch Deutschland. Darauf lassen Stellenanzeigen schließen, die die Münchner Amazon-Zentrale geschaltet hat. Die Deutsche Post DHL Group kommentiert die Pläne nicht. Stattdessen verweist sie auf ihre „Konzernstrategie 2020“ zum Ausbau des europäischen Paketgeschäfts. Doch Amazons Nadelstiche im Heimatmarkt schmerzen. Natürlich beobachte man alle Entwicklungen sehr genau, lässt die Deutsche Post verlauten, gibt sich zugleich aber „sehr zuversichtlich, dank unseres marktführenden Netzwerks und der hohen Servicequalität langfristig der führende Paketdienstleister in Deutschland zu bleiben“. Davon habe „im Übrigen“ auch Amazon beim Wachstum im deutschen Markt profitiert. Der Dank des US-Konzerns hält sich in Grenzen: Aus Sicht der Deutschen Post entwickelt sich Amazon immer mehr vom treuen Großkunden zum gefährlichen Konkurrenten. [BP] BIJAN PEYMANI 15

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