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Editorial mehr Infos Decarbonisierung – Herausforderung und Chance ■■■■■■ Es ist eine vertrackte Situation: Die Industrie hat über 150 Jahre maßgeblich zu der Klima-Malaise beigetragen, in der wir uns aktuell befinden. Zugleich ist sie aber auch unverzichtbar, um die Zukunftsprobleme zu lösen. Wer sonst wird all die regenerativen Energieanlagen bauen, die wir benötigen, wer die Elektroautos, wer die Gebäudetechnik? Und am Anfang aller industriellen Produktion steht nun einmal die Werkzeugmaschine. „Allerdings liefert die Branche keine monofunktionalen Endprodukte, sondern flexible Systeme, die unsere Kunden befähigen, ihre Produkte herzustellen und dabei immer effizienter zu gestalten“, konstatiert Carl- Martin Welcker, Generalkommissar der EMO Hannover. Insofern biete die Werkzeugmaschine selbst nicht Lösungen für Nachhaltigkeit im Sinne des politischen Diskurses. Sie sei aber wesentlicher Teil der Lösung im Sinne von Hebeleffekten, die aus den gefertigten Produkten entstehen. War die Werkzeugmaschinenindustrie beispielsweise maßgeblich beteiligt an der jahrzehntelangen Effizienzsteigerung des Verbrennungsmotors, so wird dies bei den Nachfolgetechnologien kaum anders sein. Wer also jetzt die Zeichen der Zeit erkennt, wird auch künftig lukrative Märkte vorfinden. Ungeachtet dessen müssen Maschinenhersteller wie -anwender auch selbst an ihrer Klimaneutralität und Nachhaltigkeit arbeiten – sonst werden sie bald nicht mehr wettbewerbsfähig sein. Denn der Druck seitens Kundschaft, Investoren und Politik steigt. Und auch die Kosten für fossile Energieträger und Rohstoffe scheinen nur eine Richtung zu kennen: nach oben. Wie stark der Trend zu Sustainability inzwischen die klassischen Technologiethemen wie Produktivität, Qualität oder auch Konnektivität bereits überlagert, wurde bei mehreren Branchenveranstaltungen im Herbst deutlich (s. Seite 18). Nun hilft das beste Prozess-Know-how nur bedingt, will man den ökologischen Fußabdruck seines Unternehmens verbessern. Es empfiehlt sich daher, auf große Player zu schauen, die in dieser Hinsicht bereits weit vorangekommen sind. Es empfiehlt sich auch, branchenfremde Dienstleister mit ins Boot zu holen. Und es empfiehlt sich darüber hinaus, die nötigen staatlichen Fördermittel einzufordern. Denn eines ist klar: Wenn der mittelständischen Industrie in Deutschland die Luft ausgeht, dann werden auch die schönsten Klimaziele nicht erreicht. ■ Dr. Frank-Michael Kieß Redakteur frank-michael-kiess@konradin.de EROWA Robot Easy 800 Der leistungsfähige Beladeroboter für grosse Werkstücke mit einem Transfergewicht bis zu 800 kg. Kompakte und ergonomische Monoblockbauweise für schnelle Inbetriebnahme. Flexible Magazinkapazität und bis 2000 mm langer Transferweg ab Aussenkante Roboter. www.erowa.com Dezember 2021 3
