guckt, damit er weiss, wo er die Säge am besten anlegen muss. Bei einer Spanplatte ist es ziemlich egal, wie ich sie schneide. So ist es auch in der Landwirtschaft. UW: Wir haben die vier Elemente; wir haben das Feuer, das Wasser, die Erde und die Luft. Ich habe als Bauer weder Einfluss auf das Wasser, das Feuer noch auf die Luft, ausser vielleicht mit meinen Abgasen. Aber am Boden kann ich arbeiten. Ich kann ihn mir anschauen und Entscheidungen treffen. Aber ich kann definitiv nicht Regen machen oder die Sonne scheinen lassen. DA: Der andere Punkt ist der Mut zur Fläche. Wir bearbeiten eine Fläche und nicht nur Randstreifen oder Versuchsparzellen. Mir fällt auch auf, dass hier alles gross ist. Man sieht Entschlossenheit und vermutet gewagte Entscheidungen, die ein grosses Risiko beinhalten. Ob es dann was wird oder nicht… UW: So lange sich die Erde dreht. DA: Richtig fürchterliche Einbrüche habe ich hier noch nie erlebt. Es gibt Sachen, die mehr versprechen und andere lässt man sein, weil es zu teuer ist, auf Grund der Spritkosten oder weil es mit dem Boden nicht funktioniert. Ich finde, man kann durchaus ein bisschen mutiger sein. UW: Das fehlt schon in der konventionellen Landwirtschaft: Die rechnen und sind geizig und meinen, es reiche von vorn bis hinten nicht. Ich verstehe das nicht. Geld haben wir hierzulande und damit die Möglichkeiten für Investitionen oder zum Schweissen usw. In Afrika ist es anders. DA: Mit dem Verzicht auf chemisch-synthetisches Spritzen spart man sehr viel Geld und schafft sich dadurch Freiräume. Wenn man sich auf die grossen Gebärden nicht einlässt, mit Schleppern, die schnell mal 200 bis 300 Tausend Euros kosten… Man fragt sich in der Tat manchmal, mit welchen Körnern die Bauern das bezahlen wollen. Sie müssen dann die Zinsen zahlen und so stehen sie unter einem grossen Leistungsdruck. Und deshalb ist es eine Katastrophe, wenn sie mal eine Handvoll weniger Körner vom Acker holen. UW: So gesehen ist der heutige konventionelle Bauer auch gar nicht so geizig. Sie be- 50
zahlen den Sprit, der ganz schön teuer geworden ist. Ich wäre da geizig. Die Landwirtschaft ist ja eigentlich etwas Autarkes. Es ist ein Organismus. DA: Nah an der Urproduktion, aus sich selber heraus. Landwirtschaft ist also die Urproduktion. Ohne Landwirtschaft gibt es nichts mehr zum Essen. Es gibt doch die Idee, dass man auch im Labor Essen herstellen kann ... DA: Die moderne Landwirtschaft ist zum Ressourcenverschwender geworden. Wenn gesagt wird, dass die Ökos ca. ein Drittel weniger von der Fläche holen – was zumindest nicht generell gilt – dann muss man aber auch den Aufwand der konventionellen Landwirtschaft gegenrechnen! Für das, was da an Stickstoff, Spritzmittel und Kraftstoff draufgeschmissen wird, ist es ja das Mindeste, dass ein paar Körner mehr heraus kommen. wenn die nicht mehr runterholen würden als wir, wäre das ja fürchterlich. UW: Da muss ja auch viel weggeschmissen werden. Wenn ich mein Getreide in den Handel gebe, in einen Kanal, ist es mir wichtig, dass damit ordentlich umgegangen wird und nichts weggeworfen wird. Ich habe über 2000 Bilder gemacht von deinen Feldern, quasi im Rausch und aus Begeisterung. Hinterher stellte ich fest, dass auf keinem dieser Bilder etwas Krankes ersichtlich wird; nichts Eingefallenes, Verpilztes oder Verkümmertes. Es ist alles prächtig und prall. Ich hab angefangen, interessierte Leute darauf hinzuweisen und das hat alle echt platt gemacht. UW: Die Natur macht das halt so! Wenn ich das in meinem Garten mache, wobei ich alles viel lockerer nehme, sieht es nicht so aus. Der konventionelle Landwirt hat doch auch etwas Angst vor der Natur: Parasiten, Käfer, Blattläuse, Unwetter, Verwilderung. UW: Vor der Normalität hat er Angst. Euch gelingt das einfach auch. Gibt es ein spezielles 51
Holperwege. Es dauert über eine St
die organischen Prozesse durch die
nen Augen gesehen. Die Erde wird wa
DA: Sagen wir es mal so: Es ist die
fluss auf die Erstgeborenen zu nehm
nicht ernst. Das wirkt auf die Mass
Ich bin auf Widerstände von zum Be
115
117
119
121
121 Raffael, der Poitou-Esel 122 o.
126 o. Umweiden 126 u. Trieb durchs
MITTLER- WEILE IST ES DUNKEL geword
deklariertes Ziel hat: Zusammen mit
Noch schlimmer ist es, zu uns in di
DA: Es scheint so, als hätten die
Werkzeug dazu. Der Boden arbeitet a
leiben? UW: Landwirtschaft hat viel
neuen Mähdrescher kaufen musste. G
darüber gefreut. Dann hat er ein E
licherweise eine mangelhafte Qualit
Leuten gesprochen und den jungen Ha
verarscht werde und nehme das Billi
eine Bluna 48 oder ein Sinalco für
völlig akzeptabel. Gar keine Frage
UW: Es stirbt ja auch kein halber M
DA: Das war früher auch ein kleine
Beispiel, wie viel Stroh ein Weizen
haben sie abgesackt, lose verkauft
UW: Mit der Gerste ist es immer sch
165
169
171
172 Leinbestand 174 Schwarzer Emmer
KLEINE WARENKUNDE DIRK APPEL 185
GERSTE derseits aber sehr zuverläs
Grab-Beigaben aus grauer Vorzeit er
191
193
197
199
REZEPTE ERICA BÄNZIGER 201
SCHWARZER HAFER - LAUCH MEDAILLONS
WALDSTAUDENKORN PLÄTZCHEN MIT MEER
WALDSTAUDENKORN AUBERGINEN-FRIKADEL
SOMMERLICHER SALAT AUS SCHWARZER GE
SCHWARZE GERSTEN SUPPE MIT BASILIKU
HOFDATEN Experimenteller Landbau im
GESPRÄCHSPARTNER Die Gespräche ha
Seit 2002 Werkstatt in Messkirch-Sc
HERAUSGEBER NaturKraftWerke®, Anto
Laden...
Laden...
Laden...
Follow Us
Facebook
Youtube