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NK 06_2023

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14 BRANCHE

14 BRANCHE NETWORK-MARKETING: IN KRISENZEITEN DIE LÖSUNG GEGEN ARMUT? © Adobe Stock / Romolo Tavani Es war im Jahr 2008, als noch nicht über eine Gesundheits-, aber bereits über eine Finanzkrise gesprochen wurde. Schon damals wurden mehr als zwölf Millionen Deutsche als armutsgefährdet bezeichnet. Die Schlagzeile lautete: „Immer mehr Menschen können ihre monatlichen Kosten nicht durch einen Hauptberuf decken! Werden Zweit- und Drittjobs von der Ausnahme zur Regel?“ In den letzten Jahren wiederholt sich diese Frage. Mit noch größerer Wucht. Wir stecken inmitten einer Energie-, Klima- und Wirtschaftskrise, die von Rekordinflation, dem Ukrainekrieg und einem massiven Konjunktureinbruch getrieben wird. Deutschland steht vor gewaltigen finanziellen Herausforderungen, deren Bewältigungen nicht absehbar sind. Die allgemeinen Preissteigerungen treiben die Doch die Vorgehensweise vieler Nebenjobber bringt uns auf die Spur einer unschönen Entwicklung – welche wiederum für Network Marketing spricht. Nur wenige Menschen werden nebenberuflich dreistellige Stundenlöhne als VIP-Yoga-Coach oder vierstellige Tagesgagen als Berater, Model oder Messehostess erhalten. Stattdessen bestehen Nebenjobs gewöhnlich aus drögen Ein fehlgeschlagener Ansatz In den 1870er-Jahren bildete sich in Amerika „The Women´s Crusade“ („Der Kreuzzug der Frauen“). Deren Ziel, das Alkoholverbot, hatte einen tragischen Hintergrund: dass viele Arbeiter das Geld an ihrem Zahltag regelmäßig in die Kneipe trugen und ihre Familien in den Ruin trieben. Dann, im Jahr 1920 war das Ziel erreicht Lebenshaltungskosten der Verbraucher Tätigkeiten auf Mindestlohnniveau. – Amerika führte die Prohibiti- soweit in die Höhe, dass in den meisten Fällen die bisherigen Einkommen nicht mehr ausreichen. Auch diejenigen, die einem vermeintlich gutbezahlten Hauptberuf nachgehen, geraten zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Denn viele Menschen, die sich ihres Einkommens sicher waren, haben nur geringe finanzielle Rücklagen, aber hohe monatliche Fixkosten aufgebaut. Somit werden sie von massiven Verteuerungen viel härter getroffen. Wie wird sich dieser Umstand auf unser Network-Geschäft auswirken? Kleine finanzielle Löcher lassen sich hierdurch zwar stopfen. Doch für diesen geringen Lohn zahlt der Empfänger oft einen hohen Preis: Das Maß der Selbstbestimmung, das zuvor schon gering war, hat sich nun auf nahezu null reduziert. Dies hat einen Einfluss, der negativer und intensiver ist, als es den meisten Menschen bewusst wird. Warum die Auswirkungen oft übersehen werden Zuvor eines: Viele Wochenarbeitsstunden müssen nicht automatisch dazu führen, dass wir uns eingeschränkt fühlen. Viele Manager und selbstständige on ein. Doch schon 13 Jahre später wurde das Urteil wieder aufgehoben. Zum einen, weil Schwarzhandel und Kriminalität aufblühten. Zum anderen, weil der Alkohol nicht das Problem und das Verbot nicht die Lösung war. Gelöst werden musste nicht der oberflächliche Umstand, DASS so viele Männer so viel tranken. Sondern die tieferliegende Ursache: WARUM sie es taten. Verdienste durch Raubbau am eigenen Körper Mittlerweile gelten für eine Anstellung im Hauptberuf vielerlei Arbeits- Handwerker, die 60, 70 und mehr schutzgesetze. Doch mit einem Diese Menschen benötigen ein Zusatzeinkommen. So schnell wie möglich. Doch viele von ihnen werden einen klassischen Nebenjob mit Stundenlohn suchen. Weil ihnen zwei Dinge nicht bewusst sind, erstens: welch weitaus bessere Chance ihnen offenstehen würden; zweitens: dass sie das finanzielle Problem mit einem Nebenjob oftmals noch vergrößern. Ist das nicht ein Widerspruch? Klar, auf den ersten Blick scheint es paradox, dass ein Zusatzeinkommen das Finanzproblem vergrößern kann. Stunden pro Woche arbeiten, erfreuen sich bester Vitalität und Lebensfreude. Doch wer nun denkt: „Klar, die verdienen ja auch eine Menge Geld!“, vergisst etwas: dass es auch eine riesige Zahl glücklicher ehrenamtlicher Helfer und freiberuflicher Künstler gibt, deren hoher zeitlicher Einsatz kaum vergütet wird. Und verstehen Sie mich nicht falsch, Geld ist wichtig – vor allem, wenn man keines hat. Aber wir müssen eines verinnerlichen: Der Zeiteinsatz oder der Verdienst als solcher sind weder das Problem noch die Lösung. Warum das so ist, verdeutlicht die folgende Erfahrung. schlecht bezahlten Zweitjob manövriert sich so mancher in eine ähnliche Situation des 19. Jahrhunderts: Trotz langer und harter Arbeit reicht das Einkommen gerade, um die monatlichen Rechnungen zu begleichen. Lebensfreude und Erholung bleiben auf der Strecke, also brechen Kompensationsverhalten durch. Doch heutzutage ist es nicht nur der Alkohol. Unterschätzt wird oft die Wirkung vieler Ersatzdrogen: Süßigkeiten, Fast Food, Kabelfernsehen, Koffeinlimonaden, Streaming-Dienste, Computerspiele. Was hat all das mit unserem Network-Geschäft zu tun? Eine Menge. Denn Network-Marketing kann eine der abwechslungsreichsten und ergiebigsten Tätigkeiten sein, die trotz einer hohen Stundenzahl nicht nur für finanziellen Erfolg, sondern auch für viel Lebensfreude sorgt. Doch wenn wir jemanden erfolgreich machen wollen, der neben seiner Vollzeittätigkeit sofort Geld braucht, gibt es eine Hürde zu überwinden. Einerseits wollen wir dieser Person helfen, ein Passiveinkommen aufzubauen. Statt sie in die ruinöse „Mehr Zeit gegen weniger Geld“-Falle laufen zu lassen. Andererseits müssen wir akzeptieren, dass er oder sie umgehende Einnahmen benötigt. Denn von der großen Zukunftsperspektive unseres Unternehmens lassen sich kurzfristige Rechnungen nicht bezahlen. Wenn wir es mit dieser Person ernst meinen – und wenn sie es ebenfalls ernst meint – dann haben wir eine besondere Aufgabe: Wir müssen ihr nicht nur bei der üblichen Balance aus Haupttätigkeit und nebenberuflichem Geschäftsaufbau helfen. Sondern entweder ihren Robert Pauly © AdobeStock/ bluebeat76 zusätzlichen Nebenjob mit Stundenlohn (für einen überschaubaren Zeitraum) in die Zeitplanung einkalkulieren. Solange, bis das erste Ziel (den Nebenjob kündigen zu können) erreicht ist. Oder wir können sie dabei unterstützen, sofort eine stabile Stammkundenbasis aufzubauen, damit sie sofort gutes Geld verdienen kann. Das bedeutet aber auch, dass wir uns zu Beginn trotz größeren Einsatzes mit einem geringeren Verdienst an dieser Linie zufriedengeben müssen. Ist es aufwändig, in Krisenzeiten einen neuen Partner aufzubauen, der auf die Armutsfalle zusteuert? Leider ja. Gibt es eine Garantie, dass sich der Aufwand lohnt? Leider nein. Allerdings wird ein Mensch, mit dem Sie diese großen Hürden erst einmal überwunden haben, nur selten beim ersten Gegenwind zu einem anderen Unternehmen wechseln, sondern Ihnen oftmals ein Leben lang die Treue halten. Ob dieser Wert – nicht nur in Zeiten einer Krise – Ihre Mühe wettmacht, entscheiden Sie selbst. Robert Pauly www.mlm-coach.de Robert Pauly ist Marketingcoach für Networker und Autor vieler Schulungsprogramme für mehr Erfolg im Network-Marketing. Sein Fokus liegt darauf, neue Partner umgehend zum Kontaktieren von Interessenten zu bringen. www.mlm-coach.de 05.2023

BEZIEHUNG 15 © Adobe Stock / JustLife „WIR MÜSSEN REDEN!“ Entstehen Beziehungsprobleme tatsächlich wegen mangelnder oder falscher Kommunikation? Welches sind die ersten wichtigen Schritte für Paare, die sich an den Tisch setzen, zuhören und reden wollen? Gibt es da einen empfehlenswerten Plan? Und was ist eigentlich mit den unterschiedlichen Kommunikationsverhalten von Frauen und von Männern – erst recht, wenn es um Balance gehen soll? Der Schweizer Kommunikationsexperte Stefan Häseli hat darauf Antworten und gibt eine Reihe an praxistauglichen Tipps. Zu wenig oder zu wenig wertschätzende Kommunikation, wenig Aufmerksamkeit oder völlig falsches Timing – das sind die Klassiker, wenn es um Beziehungsprobleme geht. Stefan Häseli Das gilt nicht nur in privaten Beziehungssituationen: Selbst im täglichen Geschäftsleben finden Beziehungen auf unterschiedlichsten Ebenen statt. Stefan Häseli ist Kommunikationstrainer, Keynote-Speaker, Moderator und Autor mehrerer Bücher. Er betreibt ein Trainingsunternehmen in der Schweiz. Der Kommunikationsexperte begleitet seit Jahren zahlreiche Unternehmen bis in die höchsten Vorstände von multinationalen Konzernen. Er doziert an Universitäten und Fachhochschulen im Themenfeld Kommunikation. Als Experte nimmt er im Radio und TV-Stationen immer dann Stellung, wenn Kommunikation irgendwo auf der Welt gerade eine entscheidende Rolle spiel, wie beispielsweise die ersten Wochen „Donald Trump“ oder der Blick auf das Kommunikationsverhalten von Boris Johnson. Die Kommunikation in ihren unterschiedlichen Welten und die Details in der Sprache faszinieren ihn und prägten seinen beruflichen Werdegang. Er begeistert in seinen Fachartikeln und Kolumnen mit feinsinnigem Humor. In seinen Vorträgen und Seminaren vermittelt er Wissen kurzweilig und gespickt mit Beispielen aus der Praxis sowie amüsanten Anekdoten – stets mit einem liebevollen Augenzwinkern. Sein neuestes Buch „Glaubwürdig – Von Schauspielern fürs Leben lernen“ beleuchtet er anhand erfrischender Denkansätze, wie wir unsere Selbstwirksamkeit kritisch hinterfragen, glaubwürdig und authentisch rüberkommen und unsere Rollen und den Umgang mit Erwartungen besser gestalten können. Als ausgebildeter Schauspieler mit jahrelanger Bühnenerfahrung schreibt er ganze Abendprogramme selbst. Dazu kommen Engagements in Kino-Filmen, TV-Serien, TV-Werbespots und Schulungsfilmen. https://stefan-haeseli.com/ Das sind Chef-Mitarbeiter-Beziehungen, Mitarbeiter-Kunden-Beziehungen, Kollegen-im-Team-Beziehungen, längere Kundenbeziehungen, kürzeste Kunden-Beziehungen, vielleicht an einem Schalter. Das ganze Leben ist von Beziehungen gestaltet und über den Erfolg oder Misserfolg derer entscheidet sich bis zu drei Viertel über die Kommunikation. Selbst Flugunfälle oder Beinah- Unfälle haben größtenteils mit Beziehungsproblemen zu tun. Privat sind es tägliche wie auch langfristige Dinge, über die man nicht mehr oder nicht mehr ausreichend redet. Zum Beispiel: Wann haben Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin das letzte Mal über Wunschträume gesprochen? Der erste Schritt bei einem Annäherungs- oder Konfliktlösungsprozess ist die Einigkeit: Suchen Sie etwas aus, worüber Sie sich einig sind. Das ist in den allermeisten Fällen die Tatsache, dass man überhaupt über das eigene Problem reden und gemeinsam eine Lösung finden möchte. Im Idealfall stellten Sie für den Prozess noch Spielregeln auf, hinter denen beide stehen – dann ist alles gut aufgegleist. Im weiteren Verlauf gehört viel Reflexionsarbeit dazu. Reflektieren Sie gemeinsam über den Annäherungsprozess wie auch über das eigene Kommunikationsverhalten. Kommunizieren Männer anders als Frauen? Schweigende Männer und Frauen im Redeschwall: Immer wieder taucht dieser Mythos auf, für den es allerdings bislang keinen wissenschaftlichen Beweis gibt. Doch mitunter ist es so, dass Männer eher Mühe haben, über Emotionen zu sprechen. Da es bei Beziehungsproblemen oft um Gefühlslagen geht, schweigt der Mann dann lieber – weil er entweder unsicher ist, was er sagen soll oder er schlichtweg den Zugang zu den richtigen Worten nicht hat. Könnte er über das letzte Fußballspiel reden, käme niemand auf die Idee, dass Männer zu oft schweigen. Ein Redeschwall kann durchaus eine Waffe der Frau sein, weil sie sich vielleicht körperlich oder sonst wie unterlegen fühlt. Die Balance lässt sich finden, indem sich beide auf Spielregeln in Diskussionen einigen. Dazu gehört zum Beispiel: sich nicht ins Wort fallen, zuhören, akzeptieren, was das Gegenüber sagt, anstatt direkt in den Widerspruch zu gehen. Saubere Ich- Botschaften und ein ungefährer Redezeitausgleich können ebenfalls gute Stützen sein. Drei No-Gos in der Kommunikation: 1. Vermeiden Sie Du-Angriffe und ganz allgemeine Vorwürfe. Aussagen wie „Du denkst ja so oder so nur an dich!“ schaffen entweder Konflikte oder heizen einen bestehenden an. Ein Angriff löst praktisch immer einen Gegenangriff oder Rückzug wie Schweigen oder Weglaufen aus. 2. Lassen Sie Ihren Zynismus links liegen. Aus Sätzen wie „Das hast du ja wieder einmal super hingekriegt!“ hört der andere es heraus, wenn Stimme und Inhalt nicht übereinstimmen. Ein gemeiner Gedanke macht die Stimme fies. Wenn das Wort dann ein ausgesprochenes Lob ist, spürt man diesen Widerspruch in Form von gefühltem Zynismus. Das macht es dem Gegenüber nicht einfach, darauf zu regieren. Wer zynisch ist, wirkt unberechenbar, gerade in Konfliktsituationen. 3. Ignorieren ist keine gute Strategie. Der Kommunikationstheoretiker Paul Watzlawick hat schon festgestellt: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Das stimmt auf jeden Fall. Wer nichts spricht, kommuniziert trotzdem. Sobald jemand die Aussagen des Gegenübers ignoriert, hat er zwar nicht gesprochen, aber dennoch in aller Deutlichkeit gezeigt, dass einen der andere oder das Thema weder interessiert noch wert ist, darauf zu reagieren. Das ist durchaus eine sehr konfliktträchtige Kommunikationsform. Fazit in Sachen Paar-Kommunikation Ob privat oder im Geschäftsleben: Manchmal brauchen Paare einen Impuls von außen. Holen Sie sich Inspirationen oder holen Sie sich Hilfe in Form einer Begleitung. Das kann ein Freund sein, ein Berater oder auch ganz gezielt ein auf Paarbeziehungen spezialisierter Coach oder Supervisor. So ein Anschub kann hilfreich sein, um den Beziehungsprozess zu gestalten und gemeinsam wieder die Kurve zu kriegen. Freuen Sie sich auch über kleine Erfolge und auf die Zeit, wenn Sie kommunikativ wieder gemeinsam unterwegs sind.

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