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NK 12_2015

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28 AUTO BORGWARD: SCHON

28 AUTO BORGWARD: SCHON DER NAME ZAUBERT EI Eigentlich wollte sich Ulrich Walker in den verdienten Ruhestand verabschieden. Er hatte beruflich alles erreicht, was er nicht einmal zu träumen gewagt hatte: Steile Karriere bei Daimler, Chef von Smart und damit verantwortlich für die erfolgreiche Markteinführung einer ganz neuen Kleinwagen-Generation. Dann war er über zehn Jahre ver antwortlich für das boomende Mercedes-Geschäft in Japan und China. Nach sieben Jahren in der Millionenmetropole Peking kommt er zurück in ein kleines schwäbisches Dorf. Und was nun? Seine exzellenten Kontakte nach China beenden schon sehr schnell seinen „Unruhestand“. Eine chinesische Investorengruppe kommt auf ihn zu und möchte ihn als Chef einer neuen Automarke gewinnen, die bereits vor dem Start einen erstklassigen Namen hat und Millionen Autofahrern ein Lächeln auf die Lippen zaubert: BORGWARD. Automobile und BORGWARD, Ulrich Walker nimmt die Herausforderung an und wird Chairman und CEO der BORGWARD Group AG mit Sitz in Stuttgart. Network-Karriere-Herausgeber Bernd Seitz trifft Ulrich Walker in der BORGWARD-Firmenzentrale in Stuttgart. Network-Karriere: Willkommen zurück im Schwabenland. Die BORG- WARD Group AG ist ein internationales Unternehmen und soll in Zukunft am Automobilmarkt weltweite Bedeutung erlangen. Wie kommen Sie auf Stuttgart als Sitz der Unternehmenszentrale? Spielt da etwas Heimweh hinein? Ulrich Walker: Ich bin natürlich gerne in der Schwabenmetropole, aber ausschlaggebend für die Standortwahl war und ist die Nähe zu ausgezeichneten Automobil-Zulieferern mit höchsten Innovationspotenzialen sowie die hohe Anzahl an Fachkräften in der Region. Wir haben nicht den Anspruch, möglichst viele eigene Leistungen in den Herstellungswerken in China zu erbringen. Wir binden innovative Zulieferer bereits in die Entwicklungsprozesse unserer künftigen Modelle ein und geben durchaus auch ideenfreudigen Start-up- Firmen eine reelle Chance mit uns zu wachsen. NK: In der Headline unseres Interviews heißt es, dass noch heute der Name BORGWARD bei vielen Automobilisten ein Lächeln auf die Lippen zaubert, obwohl das letzte BORGWARD-Fahrzeug, die legendäre Isabella, 1962 das Band verlassen hat. Auf was ist diese große Sympathie für diese Marke zurückzuführen? Ulrich Walker: BORGWARD war eine legendäre globale Marke, die in dustrielle Meilensteine und kreative Ausrufezeichen gesetzt hat. Zahlreiche Innovationen und automobile Klassiker genießen noch heute in der Automobilindustrie große Wertschätzung. BORGWARD war eine phantastische Marke, die das Wirtschaftswunder Deutschland in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts bewegte. Immerhin war das Unternehmen

AUTO 29 N LÄCHELN AUF DIE LIPPEN drittgrößter Automobilhersteller in Deutschland. Heute ist BORGWARD eine Legende. Ich bin überzeugt, dass BORGWARD seinen Platz auf dem internationalen Automobilmarkt zurückgewinnen wird. Wir werden hart daran arbeiten, unsere Kunden mit elegantem und zeitlosem Design, hervorragender Qualität sowie innovativen und nachhaltigen Technologien zu überzeugen. Genau dies sind die Werte, die einen BORGWARD heute und in Zukunft auszeichnen sollen – auch in einem automobilen Umfeld, das sich dramatisch gewandelt hat. NK: Jetzt schreibt BORGWARD ein neues Kapitel Automobilgeschichte. Trotz des guten Namens – wie lange hat es gedauert, die Idee der Wiederbelebung der Marke BORG- WARD bis zum ersten Auto umzusetzen? Ulrich Walker: Ein internationales Team von Automobilexperten hat mit Christian legendären Isabella Coupés erwartet? Ulrich Walker: Wir dürfen hier nicht nur den deutschen oder europäischen Markt sehen. In Asien, insbesondere in China, Japan, Indien sowie in Südamerika gibt es riesige Potenziale für innovative und hochtechnisierte SUV-Modelle. Deshalb startet auch der Verkauf zunächst in diesen Regionen. Wir wollten mit unserem Premierenmodell BX7 gezielt dahin gehen, wo die Auseinandersetzung am heftigsten und die Selektion am härtesten ist – in den weltweit heiß umkämpften Markt der Mid Size SUV. Wer sich in diesem Marktsegment durchsetzen kann, der schafft es überall. Um Ihre Frage vorweg zu nehmen: In Europa wird der BX7 in ca. zwei Jahren erhältlich sein, auch wenn durch unsere ersten öffentlichen Vorstellungen beim Genfer Autosalon und bei der IAA viele Anfragen bei uns eingehen. Dies liegt auch darin begründet, dass wir in Europa zunächst ein Händler- und Servicenetz aufbauen werden. Ulrich Walker, Chairman und CEO der BORGWARD Group AG Borgward, dem Enkel des Firmengründers Carl F. W. Borgward, mehr als zehn Jahre lang an der Vision eines BORG- WARD für das 21. Jahrhundert gearbeitet. Herausgekommen ist als erstes Modell der BORGWARD BX7, ein bis zu siebensitziger SUV, der mit dem Anspruch „Accessible Premium“ auftritt. Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz durch modernste Technologien stehen im Vordergrund. „Accessible Premium“ erfüllt klassische BORGWARD-Markenwerte mit zeitgemäßer Positionierung und Technologie. Als deutsche Marke setzt BORGWARD überall Standards. „Precise“, also Präzision bis ins Detail, ist das Attribut, mit dem sich der BORG- WARD-Spirit am besten beschreiben lässt. Dazu gehört heute natürlich die Ergänzung des Motors durch einen Plug-in-Hybriden, der mehr als 50 Kilometer Stadtverkehr rein elektrisch bewältigt. NK: Warum erfolgt der Start ausgerechnet mit einem SUV-Modell? Viele BORGWARD-Fans hätten doch sicher eher einen Nachfolger des NK: Sie starten in China und weiteren Schwellenmärkten und kommen dann erst nach Deutschland. Wie viel „Made in Germany“ steckt denn in BORGWARD? Ulrich Walker: BORGWARD ist ein globales Unternehmen und gleichzeitig auch ein Teil der deutschen Gesellschaft und Kultur. Wir haben eine lange Tradition und bekennen uns dazu. Unsere Autos haben die BORGWARD-DNA verinnerlicht und das wird auch in unseren Modellen deutlich. Wir wollen in Deutschland produzieren, anfänglich wird es eine SKD-Produktion sein. In unserer Konzernzentrale in Stuttgart sind die Kernfunktionen wie strategische Planung, Design, Forschung und Entwicklung, Finanzen oder auch die Entwicklung alternativer Antriebe gebündelt. Wesentliche Entscheidungen werden hier in Stuttgart getroffen. Sie sehen also, dass BORGWARD fest in Deutschland verwurzelt ist. NK: Sie sprachen davon, dass BORG- WARD für alle Innovationen offen ist. TESLA vertreibt seine rund 80.000- Euro-Autos über das Internet, also im Direktvertrieb. Und auch in den USA wird der Direktvertrieb zunehmend in den Automobilverkauf einbezogen. Wäre das für BORGWARD auch denkbar? Ulrich Walker: Grundsätzlich denken wir über alle Vertriebsmöglichkeiten nach und verschließen uns keiner erfolgversprechenden Lösung. Das ist der Vorteil, wenn man mit einer neuen Marke auf die Weltmärkte kommt. Informationen über BORGWARD AG: www.borgward.com

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