NK 12_2023

16 MIGRATION DIE GROSSE

16 MIGRATION DIE GROSSE MIGRATION HAT NOCH NICHT BEGONNEN TEIL 2 © Adobe Stock | Ilia Es sind zumeist keine Fachkräfte berechtigten etwa 2,4 Millionen Per- für 2023 sind knapp 28 Milliarden dard jedoch in Relation zu den teilwei- züge nicht schutzberechtigter Gedul- gekommen – Anteil der Sozialleis- sonen mit Migrationshintergrund (kei- Euro geplant. In den besagten 28,4 se sehr armen Herkunftsländern, aus deter steigen in der Regel nach an- tungsempfänger ohne deutsche ne Asylbewerberinnen und -bewer- Milliarden Euro sind zahlreiche weite- denen zahlreiche Flüchtlinge kom- derthalb Jahren auf das übliche Staatsangehörigkeit steigt ber). Das entspricht rund 62 Prozent. re Kosten nicht enthalten, beispiels- men, sowie zu den Ländern, welche Grundsicherungsniveau. In Frank- weise für medizinische Behandlun- sie auf ihrem Weg nach Deutschland reich haben abgelehnte Asylbewerber Im Frühjahr 2016 behauptete der Prä- Flüchtlinge für den hochqualifizier- gen oder für die zahlreichen Verwal- durchreist haben, so bedeuten die So- keinen Anspruch auf Grundsicherung sident des DIW Marcel Fratzscher: ten Arbeitsmarkt in Deutschland tungsrichter, die zusätzlich benötigt zialleistungen in Deutschland einen (Sonderregelungen, z.B. eine tempo- »Viele der Geflüchteten werden die schlecht geeignet wurden, um die Klagen gegen abge- immensen Wohlstandszuwachs. räre Aufenthaltserlaubnis für Erkrank- Renten der Babyboomer zahlen.« wiesene Asylanträge zu bearbeiten. te). In den Niederlanden und Luxem- Fratzschers Behauptung hat sich of- The Wall Street Journal veröffentlichte Mit der nerkennung als Flüchtlinge burg wird nur für Unterkunft und Es- fenkundig nicht bewahrheitet. im Dezember 2022 den Artikel: Pull-Faktor Kindergeld werden Asylbewerber einheimi- sen gesorgt. In Griechenland erhalten »Deutschland fehlt es an Arbeitskräf- schen Grundsicherungsbeziehern nach dem Abschluss des Verfahrens 2015 hatten drei Viertel der Hartz- IV- ten, aber seine Migranten haben es Nach Luxemburg hat Deutschland gleichgestellt weder anerkannte noch abgelehnte Bezieher einen deutschen Pass. 2020 schwer, Arbeit zu finden«. The Wall mit 250 Euro pro Kind das höchste Asylbewerber Sozialleistungen. gingen von 13 Milliarden Euro knapp Street Journal schreibt, dass in den Kindergeld innerhalb der EU. Mit ihrer Anerkennung als Flüchtlinge 2,6 Milliarden Euro an Bürger aus an- USA Ausländer mit größerer Wahr- werden Asylbewerber in Deutschland Bei diesem Text handelt sich um ei- deren EU-Ländern und 6 Milliarden scheinlichkeit einen Arbeitsplatz ha- Dublin-System funktioniert nicht einheimischen Grundsicherungsbe- nen aktualisierten Auszug aus dem Euro an Menschen aus den acht wich- ben als Einheimische. Sie sieht das ziehern gleichgestellt. Oft geschieht aktuellen Bestseller „Die Abrech- tigsten Asyl-Herkunftsländern – dar- Hauptproblem darin, dass viele Flücht- Die Neue Zürcher Zeitung schreibt: dies bereits sieben Monate nach der nung“ von Matthias Weik. Fortset- unter Syrien allein 3,4 Milliarden Euro, linge für den hochqualifizierten Ar- »Innerhalb Europas ist es besonders Einreise. Abgelehnten Asylbewerbern zung mit Teil 3 in der nächsten Net- Afghanistan und Irak. Einem Bericht beitsmarkt in Deutschland schlecht attraktiv, nach Deutschland zu ›flüch- (nicht Schutzberechtigten) wurde zu- work-Karriere Printausgabe am 2. von Focus Online zu Folge, der sich auf geeignet sind und Deutschland für vie- ten‹, auch wenn man gar nicht asylbe- meist eine Duldung gewährt. Die Be- Januar 2024. den Migrationsmonitor der Bundes- le von ihnen keinen Arbeitsplatz hat. Es rechtigt ist. Denn wer erst einmal im agentur für Arbeit stützt, erhielten al- geht davon aus, dass weiter eine große Verfahren ist, wird vom Staat voll ali- lein im März 2023 rund 587.006 er- Zahl von Asylbewerbern kommen wird, mentiert und mit sehr hoher Wahr- werbsfähige Zuwanderer Bürgergeld, die Deutschland nicht beschäftigen scheinlichkeit selbst dann nicht ausge- was monatliche Kosten von etwa 436 kann, und die die Reihen der Sozialhil- schafft, wenn der Asylantrag abgelehnt Millionen Euro verursacht. feempfänger auffüllen oder die Krimi- ist. Andere europäische Länder sind nalitätsstatistik ankurbeln werden, in weniger spendabel – und mitunterfroh Hauptherkunftsländer der Bürger- der sie bereits überrepräsentiert sind. über die deutsche Willkommenskultur. geld-Empfänger: Syrien (321.000), So lassen etwa Griechenland und Itali- Afghanistan (112.000), Irak (77.500) 28 Milliarden Euro Kosten en Migranten großzügig nach Deutsch- und Iran (25.900). Weitere Länder: land weiterreisen, obwohl sie eigent- Eritrea, Nigeria, Pakistan und Soma- 2021 lagen die Kosten des Bundes lich zuständig wären.« Migrationsfor- lia. Laut CORRECTIV.org waren Stand März 2023 unter insgesamt rund 3,9 Millionen erwerbsfähigen Leistungs- für Flüchtlinge und Asyl laut Statista bei 21,6 Milliarden Euro, 2022 waren es bereits 28,4 Milliarden Euro und scher Ruud Koopmans: „Das Dublin- System, das die Registrierung und Unterbringung der Migranten in den Erstankunftsländern regelt, ist seit mindestens zehn Jahren bankrott. Denn es passt nicht mit der Abschaffung der Grenzkontrollen innerhalb des Schengen-Raums zusammen.“ Pull-Faktor Bürgergeld Matthias Weik befasst sich seit über zwei Jahrzehnten mit dem Thema Finanzen und ist Experte für Exitstrategien. Er zählt seit Jahren, mit sechs Bestsellern in Folge zu den verlässlichsten Bestseller-Autoren im Bereich Wirtschaft und Finanzen. Im März ist sein sechster Bestseller „Die Abrechnung“ erschienen. Matthias Weik bezeichnet sich selbst nicht als Pessimist, Optimist sondern als Realist. (Quelle: https://de. wikipedia.org/wiki/ Kindergeld#Internationaler_Vergleich) Gemessen am durchschnittlichen Lebensstandard in Deutschland bedeutet das Bürgergeld einen bescheidenen Betrag. Setzt man diesen Stan- Web: www.matthias-weik.com; twitter: @mweik_ Instagram: https://www.instagram.com/matthias_weik_mw/ Facebook: https://www.facebook.com/matthweik 12.2023

TITEL STORY 17 © Martin Limbeck / AdobeStock / Fantastic UNTERNEHMERTUM: DAS LETZTE ABENTEUER DEUTSCHLANDS! von Martin Limbeck Sicher kennen Sie die Frage: »Und was machen Sie so?«. Entsprechend lauten dann die Antworten, beispielsweise »Ich bin Steuerprüfer.« – »Ich bin Busfahrerin.« – »Ich arbeite als Lehrer am Gymnasium.« Und so weiter. Doch was antworten Sie auf diese Frage, wenn Sie Selbstständiger oder Unternehmer sind? Sagen Sie dann: »Ich bin Unternehmer.« oder »Ich bin selbstständig.«? Nein. Die meisten antworten darauf fachlich. Sie sagen, was sie verkaufen, herstellen oder welchen Kundennutzen sie liefern. Warum das so ist, woran viele Selbstständige und Unternehmer scheitern und was wir tun können, um wieder mehr Menschen Lust aufs Unternehmertum zu machen? Das erfahren Sie in diesem Artikel. „Such dir lieber einen sicheren Job!“ Mein Eindruck ist, dass sich die Mehrheit der Menschen unter „Selbstständiger“ oder „Unternehmer“ gar nichts vorstellen kann. Weil diese Art des Arbeitens in unserem gesellschaftlichen Bewusstsein nicht als Beruf verankert ist. Oder hat Ihnen jemand in der Schule erklärt, dass Sie mit Ihren eigenen Ideen ein Geschäftsmodell entwickeln und ein Unternehmen gründen können? Bei mir war das nicht so. Und wenn ich über Freunde und Bekannte so mitbekomme, was heute in der Schule läuft, hat sich daran leider nichts geändert. Keiner kommt auf die Idee, jungen Menschen mitzugeben, dass sie auch selbst etwas auf die Beine stellen können. Stattdessen wird immer nur das Mindset gestärkt, dass eine Festanstellung das einzig Wahre ist. Da heißt es dann: »Such dir einen sicheren Job!« oder auch: »Du musst auf jeden Fall studieren, wenn du später gutes Geld verdienen willst!« Zum Glück gibt es immer noch Menschen, die sich davon nicht aufhalten lassen. Wenn mich heute jemand fragt, ob ich etwas in meinem Leben anders machen würde, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte – meine Antwort ist klar: Ich würde alles wieder genauso machen. Zum einen, weil ich dadurch zu dem Menschen geworden bin, der ich heute bin. Und zum anderen, weil ich mir nach wie vor nichts Besseres vorstellen kann, als Unternehmer zu sein. Unternehmer und Selbstständige sind die Bösen Ich stelle allerdings gerade in der heutigen Zeit fest, dass immer weniger Menschen diese Ansicht teilen. Die Zahl der Gründungen in Deutschland ist rückläufig. Und eine Umfrage, die der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) im Juli 2023 durchführte, spricht für sich: Jeder vierte Unternehmer in Deutschland spielt inzwischen mit dem Gedanken, sein Business an den Nagel zu hängen. Jeder Fünfte erwägt, zu verkaufen oder ins Ausland zu gehen. Die Überlegungen, die hinter diesen erschreckenden Zahlen stecken, sind absolut nachvollziehbar: Die immer weiter steigenden Kosten und Steuerabgaben stehen in keinem Verhältnis mehr zu dem, was sich durch die Arbeit erwirtschaften lässt. Und was ist mit denen, die am Ball bleiben und damit erfolgreich sind? Die halten sich fast alle bedeckt und versuchen, unter dem Radar zu fliegen. „Ich bin stolz darauf, Unternehmer zu sein!“ sagt kaum einer. Weil du dann in unserer Gesellschaft automatisch der Böse bist. Obwohl du Arbeitsplätze schaffst und dafür sorgst, dass Menschen in Lohn und Brot stehen. Nur aus Spaß: Achten Sie mal drauf, wie in typischen deutschen Fernsehproduktionen Selbstständige und Unternehmer dargestellt werden. Ohne Witz, meistens sind wir die zwielichtigen Gestalten, die irgendwelche unlauteren Dinge am Laufen haben. Weil es ja nicht sein kann, dass jemand auf diese Weise ehrliches Geld verdient. Es gibt sogar eine Studie, die ergeben hat, dass in mehr als 1.000 Folgen der Tatort-Reihe nicht etwa Berufskriminelle am häufigsten die Täter sind – sondern Unternehmer. Noch Fragen? Unternehmertum und Selbstständigkeit sind ein Marathon Zum Glück gibt es immer noch Menschen, die sich davon nicht abschrecken lassen und den Schritt in die Selbstständigkeit dennoch gehen. © xxxxxxxxxx