Aufrufe
vor 5 Monaten

NK 12_2023

  • Text
  • Geld
  • Wolfgang
  • Global
  • Zeit
  • Zukunft
  • Menschen
  • Unternehmen
  • Isagenix
  • Deutschland
  • Thermomix

24 RISIKO-TEST © Adobe

24 RISIKO-TEST © Adobe Stock | Olivia HERZINFARKT-TEST: WIE GEFÄHRDET SIND SIE? Überarbeiteter und erweiterter Herzinfarkt-Risiko-Test der Deutschen Herzstiftung hilft bei der Herzinfarkt-Risikovorsorge Jährlich sterben mehr als 45.000 Menschen wird anstelle des Herzalters Menschen am Herzinfarkt und das Risiko für einen erneuten 65.000 durch plötzlichen Herztod in Deutschland, weil viele der Betroffenen zu spät oder gar nicht von ihrer Herzerkrankung und den Risikofaktoren, Herzinfarkt geschätzt. Insgesamt ist die Auswertung durch die neu hinterlegten Risiko-Scores (1) noch differenzierter als in der Vorgängerversion. die sie verursacht haben, wuss- ten. Um Menschen vor diesen lebensbedrohlichen Herznotfällen zu schützen und bei der Einschätzung des Risikos für das erstmalige oder erneute Auftreten eines Herzinfarkts zu helfen, hat die Deutsche Herzstiftung ihren Herzinfarkt-Risiko-Test (www.herzstiftung.de/risiko) erneuert und erweitert. len eine langjährige Erkrankung der Herzkranzgefäße, die koronare Herzkrankheit, voraus, die wiederum durch Risikokrankheiten wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörun- Gewicht, Vorerkrankungen, Blutdruck, Cholesterin, Nikotinkonsum, Ernährung, Bewegung und Medikamenten gefragt. Am Ende steht das Ergebnis mit einer individuellen Einschätzung des Risikos angegeben. Sowohl für Menschen ohne als auch Menschen mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt der Test an, wie hoch das Risiko im Vergleich zum durchschnittlichen Risiko ist. Auf gesunden Lebensstil achten Der Risiko-Test soll nicht den Arztbesuch ersetzen, sondern bei der Einschätzung des persönlichen Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen, um möglichst frühzeitig gegensteuern zu können. Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, das Herz länger jung zu halten, gesund zu bleiben und auch das Risiko für einen erneuten Herzinfarkt zu minimieren. Der Test liefert Herzgesunden wie auch bereits Erkrankten wichtige Hinweise, ob vielleicht noch mehr für die eigene Herzgesundheit getan werden sollte. Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V. https://herzstiftung.de Neu ist, dass der Test das Herzalter bestimmt. „So lässt das Testergebnis leicht erkennen, ob Handlungsbedarf besteht“, erklärt Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, der stellvertretende Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Zudem kann der Test sowohl von herzkranken als auch von gesunden Menschen ohne diagnostizierte Herzkrankheit zur Einschätzung ihres persönlichen Risikos genutzt werden kann. Bei bereits herzkranken Der Risiko-Test wurde wissenschaftlich von einem Münchner Kardiologen-Team unter der Leitung von Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums München (DHM) und Dr. med. Fabian Starnecker, Assistenzarzt der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen des DHM entwickelt. Interessierte können den Online-Test auf der Webseite über www.herzstiftung.de/risiko durchführen. „Dem Herzinfarkt geht in den meisten Fäl- gen, also hohes Cholesterin, Rauchen oder Diabetes verursacht wird. Der Risikotest hilft schnell und einfach dabei, diese Risiken aufzudecken“, erläutert Prof. Schunkert. Berechnung des individuellen Risikos Das persönliche Risikoprofil wird anhand von 23 schnell zu beantwortenden Fragen ermittelt. Neben Alter und Geschlecht wird z. B. nach Das Ergebnis wird mithilfe von wissenschaftlich geprüften Risiko- Scores errechnet. „Ein schlechtes Testergebnis bedeutet jedoch nicht, dass man dem Herzinfarkt hilflos ausgeliefert ist, sondern es dient als Aufforderung, etwas für die Gesundheit zu tun“, betont Dr. Starnecker und rät: „Am besten sollte man einen Internisten oder Kardiologen aufsuchen, um gemeinsam eine Strategie gegen den Herzinfarkt zu entwickeln.“ https://herzstiftung.de/risiko 12.2023

BLICK IN DAS BRANCHE JAHR 20302525 © Adobe Stock | AngrySun 2030 ES IST DONNERSTAG, DER 16. MAI 2030, 19:11 UHR „Bleibst du noch zum Abendessen?“ die gingen nicht wieder weg. Im Ge- ließ er sich eines dieser neuartigen Sein Arzt hatte ihn erst amüsiert, Aber ich kann jetzt wieder richtig et- Schon Inges Frage hatte keinen Raum genteil: Sie trieben Wolfgang ständig gedruckten Herzen einsetzen. Ein dann eindringlich angesehen und ihm was tun!“ für Spekulationen gelassen. Selbst- zum Arzt. An Sport war nicht mehr zu passendes Spenderherz hätte er nie- einen längeren Vortrag über unkalku- verständlich war Peter zum Abendes- denken. mals bekommen. lierbare Nebenwirkungen und nicht Nach einigen Sekunden des Schwei- sengeblieben. Zwar hatte er in der nachprüfbare Versprechungen der gens sagt Peter plötzlich: „Du, Wolf- letzten Viertelstunde wohl dreimal Um nicht in der Langeweile zu ersti- Für Wolfgang im genau richtigen Mo- Hersteller gehalten. Doch dann hatte gang …?“ Er beugt sich über den betont, dass er auf jeden Fall um 20 cken, begann er mit 73 Jahren noch- ment waren diese im 3-D-Drucker Wolfgang ihn amüsiert angesehen Tisch, ganz nah an Wolfgangs Gesicht Uhr zu Hause sein müsse, weil er ers- mals einen Job. Natürlich nicht Voll- hergestellten Ersatzteilherzen ver- und gefragt: „Herr Doktor, ich bin heran, und flüstert: „Inge hat doch tens das Kindermädchen ablösen zeit, sondern einen Projektarbeiterjob fügbar, von denen sein Arzt schon jetzt 82 Jahre alt. Was glauben Sie, bald Geburtstag. Und ich habe da eine müsse und zweitens Marga verspro- in seinem ehemaligen Unternehmen, Jahre zuvor geredet hatte. Sein neu- wie lange sollte ich noch warten, bis Geschenkidee, für die ich aber mal chen habe, dass sie sich gemeinsam bei dem er seine Erfahrungen einbrin- es Herz kostete ein Vermögen. Nicht jemand diese Versprechungen ge- deinen Rat bräuchte.“ Mit heftigem Ni- noch etwas anschauen. Aber nach- gen konnte. Trotz seiner Schmerzen das Drucken selbst war so teuer, prüft hat?“ Da hatte sein Arzt laut auf- cken ermuntert Wolfgang ihn weiter- dem all diese Vorbedingungen geklärt hatte diese Phase dann ziemlich lan- sondern das Züchten des druckfähi- gelacht und wurde richtig locker. zureden. „Bestimmt hast du auch waren, rückte Inge ihm den Stuhl zu- ge angehalten. Bis sie dann doch ein- gen Gewebes aus einer einzigen von Noch eine ganze halbe Stunde lang schon von diesem SpaceShipThree recht, und Peter setzte sich an den fach zu stark wurden. Und kurze Zeit Wolfgangs eigenen Zellen. Doch es hatten sie sich darüber unterhalten, gelesen. Das ist ein Flugzeug, mit dem Küchentisch. später kamen auch noch Herzproble- hatte sich gelohnt. Als Wolfgangs ob es wohl möglich sein könnte, dass man in den Suborbit fliegen kann. Also me hinzu. neues Herz halbwegs funktionierte, der menschliche Alterungsprozess ins All. In die Schwerelosigkeit. Auch Wolfgang war hereingekom- ließ er sich gleich auch noch ein neu- gar kein Naturgesetz sei, sondern men. Nun sitzt er Peter gegenüber Wochenlang krümmte Wolfgang sich es Knie vom 3-D-Druckler machen. eher eine Krankheit. „Aging is a di- Dort oben ist man zwar nur zehn Mi- und lacht ihn schelmisch an. „Also, zu Hause auf dem Sofa. Peter hatte Und als er einige Monate später wie- sease?!“, hatte der Arzt immer wieder nuten, aber dieses Erlebnis und der deine 82 Jahre sieht man dir wirk- ihn in dieser Zeit oft besucht. Nie zu- der einigermaßen ordentlich laufen gesagt. Und Wolfgang hatte sich ge- Anblick der Erde aus dem All sollen lich nicht an. Kompliment! Du siehst vor in seinem Leben hatte er so deut- konnte, fragte er seinen Arzt sogar fragt, ob er das nun als Frage oder als absolut umwerfend sein. Stärker als aus wie das sprühende Leben!“, lich gesehen, wie der Schmerz die nach einer genetischen Verjün- eigene Überzeugung formulierte. alles andere, was man vorher im Le- sagt Peter und fügt nur aus rhetori- Oberhand über den Willen eines Men- gungskur. Sein Arzt war erstaunt. Und dann hatte der Arzt Wolfgang mit ben gesehen hat! Und ich habe über- schen Gründen die Frage an: „Wie schen gewinnen kann. Fast hätte Aber Wolfgang hatte ja während sei- den Worten verabschiedet, dass er legt, ob ich euch beiden vielleicht so geht es dir?“ Wolfgang überlegt Wolfgang aufgegeben. ner Reha viel Zeit gehabt, sich ge- ihn nicht davon abhalten könne, diese eine Reise zu Inges Geburtstag kurz, ob er bei den überschwängli- nauestens im Internet zu informie- Rejuvenating Cure am eigenen Kör- schenken soll …“ Wolfgang schaut chen Jubelarien seines Ex-Schwie- Doch als er kurz davor war, kam sein ren. Dabei hatte er den Eindruck ge- per auszuprobieren. Er fände es aber ihn erschrocken an. „Aber das ist gersohnes mitspielen soll, entschei- Sportsgeist wieder hervor. „Bevor ich wonnen, dass dieses Gen-Editing mit sehr schön, wenn Wolfgang ihn auf doch viel zu teuer!“ Peter wiegt den det sich dann aber dagegen. „Ganz mich endgültig aufgebe, will ich CRISPR inzwischen schon gut funk- dem Laufenden hielte und ab und zu Kopf. „Komm, erzähl mir keine Ge- gut“, sagt er nur. Peter stutzt. So noch einen letzten Versuch ma- tionieren würde. Und er hatte auch zur Untersuchung vorbeikäme. Das schichten, Peter. Ich weiß genau, was zurückhaltend kennt er Wolfgang chen“, sagte er damals. Und Peter gelesen, dass amerikanische Firmen hatte Wolfgang dann natürlich auch das kostet. Ich hatte mir das neulich gar nicht. Ob es ihm doch nicht so wusste, was er damit meinte. Denn schon „Rejuvenating Cures“ anbie- getan. auch schon mal angeschaut. Weil das gut geht? das, was Wolfgang vorhatte, war ten. Angeblich solle dieses Gen-Edit- natürlich großartig wäre. Das wäre der nicht nur ein letzter Versuch, son- ing jene Teile der eigenen DNA aus- Peter schaut Wolfgang in die Augen: Höhepunkt unseres Lebens! Ich hatte Peter denkt zurück. Noch vor zehn dern auch ein schier unvernünftiges schalten, die für die Alterung des „Ist etwas nicht in Ordnung?“ Sein sogar schon mit Inge darüber geredet. Jahren hatte Wolfgang sein Leben in Risiko für sein Leben. Wolfgang setz- Körpers verantwortlich sind. Und Stirnrunzeln verrät, dass er Schlim- Aber sie hat Nein gesagt. Ihr war es zu vollen Zügen genossen. Nachdem er te alles auf eine Kar- zwar ganz einfach: mes befürchtet. Doch Wolfgang ant- schade um das schöne Geld. Sie mit 67 in Rente gegangen war, te. Binnen we- per Spritze. wortet plötzlich mit aufgeräumter meinte, sie wolle Kerstin und den Kin- schien er regelrecht aufzublühen. niger Wo- Leichtigkeit: „Im Gegenteil! Alles ist dern das Geld lieber vererben, als es Sportfanatiker war er ja schon im- c h e n bestens. Der Arzt hat bisher zwar für zehn Minuten im Weltall rauszu- mer gewesen. Als Rentner hatte er noch keine Verjüngung bei mir ge- blasen.“ Peter nickt. Er hatte genug es dann aber übertrieben. Mit 70 messen. Aber ich fühle mich schon gehört. Jahren war er kaum zu Hause: Rad- mal 15 Jahre jünger“, sagt er la- fahren, Segelfliegen, Marathonläufe chend. Peter fühlt den Stein von sei- „Und du?“, fragt er noch. „Würden … ständig war Wolfgang mit seinen Freunden irgendwo auf der Welt unterwegs. Bis dann die Knochen nicht mehr mitmachten. Das war vor fünf Jahren. Da drehte sich das Blatt urplötzlich. Er bekam Schmerzen, und © Adobe Stock | andy_boehler nem Herzen fallen. „Und weißt du was: Ich habe letzte Woche auch wieder mit meinem Projektarbeiterjob begonnen“, redet und grinst Wolfgang weiter. „Zwar erst mal nur für ein paar Stunden in der Woche. Herz und Knie so einen Flug mitmachen?“ Wolfgang hebt die Schultern. „Da müsste ich mal meinen Arzt fragen.“ Wieder treffen sich die Blicke der beiden Männer. „Dann mach das doch bitte mal!“

NETWORK-KARRIERE

Aktuelles