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OCEAN7 2008-05

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Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

48 TexT Bernhard

48 TexT Bernhard SchloSSer und yvonne kieneSBerger foTos ecker yachting, thomaS doBernigg, Bernhard SchloSSer oCEan7 erste hilfe an Bord wichTig. vor jedem törn (wie hier vor dem eckercup) sollte ein emergency-Briefing durchgeführt werden. ErstE HilfE an Bord wüssten sie, wie’s geht? Oberstes Gebot. eine hand für das Schiff – und eine für sich selbst! Schnell kann es an Bord zu kleineren bis großen unfällen kommen. oft ist schon das verhalten der ersthelfer ausschlaggebend für einen guten ausgang der geschichte, wie dr. Bernhard Schlosser, notfall-, Sport- und regattaarzt, berichtet. skipperpflicht Es gibt keine Ausreden. Schon alleine, um die Crewmitglieder nach ihrer individuellen Belastbarkeit und ihren Fähigkeiten aufteilen und in den Bordalltag integrieren zu können, muss der Skipper einiges über sie wissen. So sollte (am besten in Einzelgesprächen, um Hemmungen zu nehmen) noch vor dem Törn unbedingt abgeklärt werden, ob das Mannschaftsmitglied schwimmen kann, welche Krankheiten eventunach einem Unfall: 1. BERGUNG: bei der Bergung nicht panisch und „kopflos” vorgehen, Folgeunfälle unbedingt vermeiden! 2. LAGERUNG: den Patienten in eine stabile lage bringen, dabei auch auf ihn hören; er weiß meist selbst, was ihm gut tut. 3. HILFERUF: alle erforderlichen angaben machen. J eder Einzelne ist zunächst einmal für sich selbst verantwortlich. Eine gründliche Törnvorbereitung, vor allem was die eigene Sicherheit und Gesundheit betrifft, ist daher Pflicht. So kann man schon zu Hause beginnen, den Körper mit Vitamin A auf die starke Sonneneinstrahlung auf einem Boot vorzubereiten. Medikamente und Sicherheitsausrüstung zum eigenen Gebrauch dürfen nicht vergessen werden. Ganz wichtig ist es, den eigenen, verträglichen Sonnenschutz einzupacken und sich mit Medikamenten zu versorgen, die man persönlich auf dem Schiff benötigen wird. Mittel gegen Seekrankheit (vom Hausmittel bis zur Tablette), die man noch nie verwendet hat, kann man durchaus auch schon zu Hause auf ihre Verträglichkeit testen. Nichts Schlimmeres als krank zu werden – und dann keine oder nicht die richtige Versorgung an Bord zu haben!

service 49 ell vorhanden sind (Diabetiker? Frische Operationen? Schwaches Herz? Epilepsie?) und welche Medikamente deshalb im Notfall eingenommen werden müssen. Außerdem ist es hilfreich, zu wissen, welche Eignungen das Crewmitglied in Bezug auf Erste-Hilfe-Leistungen mitbringt (Beruf? Erfahrung?). Sicherheitseinweisung Auf dem Schiff angekommen, obliegt es auch wieder dem Skipper, eine Sicherheitseinweisung durchzuführen. Jedes Crewmitglied muss wissen, wo sich die Medikamente befinden, wie und wann eine Rettungsweste mit Lifebelt anzulegen ist, wo sich die übrigen Rettungsmittel befinden und wie sie zu bedienen sind (Rettungsinsel, Funkgerät, MOB- stabil. Wichtig ist zunächst die stabile Lagerung des Patienten – am Schiff oft nicht einfach! Taste, Rettungsring, EPIRB …). Hilfreich kann ein schriftlicher Ablaufplan im Falle eines Seenotfalls sein, sowie weitere Erste-Hilfe-Informationen, die allen zugänglich, z.B. beim Navigationstisch, aufliegen. Aus versicherungstechnischen Gründen sollte sich der Skipper die Durchführung des Emergency-Briefings schriftlich bestätigen lassen. Unterlassene Hilfeleistung Wem geht es nicht so? Der Erste-Hilfe- Kurs wurde mit 18 Jahren, im Zuge des Pkw-Führerscheins, besucht, seit diesem Zeitpunkt sind Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vergangen. Nicht nur, dass sich in der Zwischenzeit viele Dinge in der Notfallmedizin verändert haben, wir haben auch einiges wieder vergessen und verlernt. Der Satz „Mir passiert schon nichts!“ hat dazu sicher auch beigetragen. Erst im Ernstfall werden diese Mängel erkennbar – aber dann ist es zu spät! Jeder, vor allem aber ein Skipper, sollte sich daher vor einem Törn darüber bewusst werden, wie in einem Notfall vorzugehen ist, und eventuell auch noch einmal einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen. Wir beschäftigen uns alle mit Navigation, Wetter, Motorkunde, da können oder MÜSSEN wir auch das Geld und die Zeit für ein entsprechendes Notfallseminar finden! Vieles muss in den ersten Minuten nach einem Unfall getan werden und ist sogar entscheidend für einen guten Ausgang. Wer Hilfeleistung unterlässt (auch oder vor allem weil er sich nicht sicher ist, sich nicht „traut“), der kann nur zu einer Verschlimmerung der Situation beitragen. Hilferuf Jedes Crewmitglied sollte wissen, wie das Funkgerät zu bedienen ist und an wen es sich im Notfall wenden muss (Kanal 16, Notfalltelefonnummern …); Dazu ist es hilfreich, schon vor dem Törn die für das Fahrtgebiet wichtigen Telefonnummern zu notieren (Achtung, sind die Nummern auch aktuell?). Das Verwenden eines Funkprotokolls kann die Koordinierung der medizinischen Hilfe auf See via Funk optimieren. Verbrennungen Eine der am häufigsten vorkommenden Verletzungsarten an Bord eines Schiffes ist die Verbrennung. Es gibt zwar verschiedene Formen (Sonnenbrand, Feuer, Quallen), die Behandlung ist aber grundsätzlich dieselbe! Es gilt: „Kühlung von außen“ durch Eis, essigsaure Tonerde, Cortisongels oder -sprays, um eine Blasenbildung zu verhindern, und „Kühlung von innen“ durch kühlende Getränke, Antiallergika (im Falle eines Bisses, einer Quallenverletzung). Verbrennungen sollte man auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Je nach Eindringtiefe und Ausdehnung kann es sich schnell um eine schwere Verletzung glück gehabt. Nicht immer ist sofort ein Arzt zur Stelle! Folgende Fehler vermeiden: Schlimmster Fehler: Nichts tun! „Stabile” Seitenlage bedeutet nicht, dass der Patient auch „stabil” ist; weiterhin Atmung kontrollieren! Bei einer Wiederbelebung ist die Herzdruckmassage am allerwichtigsten (100 Druckmassagen in der Minute) und sollte NICHT unterbrochen werden; Beatmung (2-3x/min) und vor allem Pulskontrolle ist der Herzdruckmassage in der Dringlichkeit eindeutig nachgeordnet! Unterkühlte nur langsam erwärmen. Am Funk Ruhe bewahren, ALLE wichtigen Angaben machen. Panik vermeiden; es gibt nur einen „Einsatzleiter” vor Ort – ohne Diskussionen! Schockbehandlung: ERKENNEN: Kaltschweiß, schwacher und schneller Puls, Unruhe, Frösteln. MASSNAHMEN: Beruhigend auf den Patienten einreden/einwirken, Wärme, Beine hochlagern.

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