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OCEAN7 2014-03

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Reggea, Rum und Rastamen in der Karibik: Eine OCEAN7 Reportage aus den Windward Islands von Saint Lucia bis zu den Tobago Keys. Außerdem: Seglerlegende Wolfgang Hausner über medizinische Notfälle an Bord einer Fahrtenyacht, weit ab von jedem Arzt.

OCEAN7Revier Als unser Anker schließlich durch das glasklare, türkise Wasser gefallen, sich im Sandgrund eingegraben und wir genügend Kette gesteckt hatten, kam der freundliche Blackboy langsam längsseits, zeigte uns einen prachtvollen lebenden Lobster und lud uns für den Abend zu einem Strandgrill ein. Welcher Karibik-Segler kann da schon widerstehen? Wir jedenfalls nicht und so sagten wir zu. 100 „Easy“-Dollar sollte es kosten, das sind gerade 27 Euro für einen gewaltigen halben Lobster pro Person, inklusive Beilagen und Getränken. EC $, East Caribbean Dollar, sind die Währung auf Saint Lucia, Saint Vincent und den Grenadines und sie sitzen ziemlich locker. „Easy Dollars“ eben. Rum & Rastamen. Es wurde ein fantastischer Abend, im Februar am Strand, unter Palmen, mit Blick auf das karibische Meer und einem Sternenhimmel, der funkelte und glitzerte. Der am offenen Feuer gegrillte Lobster war vorzüglich, das Piton-Bier aus dem Bordkühlschrank kalt und klasse und zuvor am Strand nach dem Schnorcheln der Planter’s Punch als Sundowner in Richards „Last Bar before the Jungle“ ein ganz besonderer Genuss. Aus den Boxen der Strandbar klangen leise Songs von Bob Marley und der Barkeeper, ein Rastafari mit seinen meterlang gewachsenen Dreadlocks unter der jamaikafarbenen Wollmütze, mixte die köstlichen Rumdrinks vor einem gewaltigen Poster seines verehrten Haile Selassie. Er zog dabei an einer riesigen Zigarette, die nach ganz besonderen Kräutern duftete. Ein Fußweg von rund 20 Minuten führt durch den Dschungel zu dem ursprünglichen, karibischen Dorf mit seinen bunten Häusern, seinen freundlichen Bewohnern und einer großen katholischen Kirche. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick über die in allen erdenklichen Farben schillernde See und die umliegenden, unbewohnten Inseln und Inselchen der Tobago Cays. Die sind gerade zwei Seemeilen entfernt und unser nächstes Tagesziel. Schildkröten und Rochen. Ein mehrere Meilen langes hufeisenförmiges Riff, das Horseshoe Reef, schützt die Cays. Das Wasser spiegelt im Licht der tropischen Sonne ein Kaleidoskop der unglaublichsten Farben – alle Schattierungen von gold, braun, blau, türkis und grün. Schmale Sandzungen mit unvergleichlichen Stränden leuchten aus dem phosphoriszierenden, klaren Wasser hervor. Die Tobago Cays sind ein Nationalpark und die Gebühren für Yachties betragen zehn EC $ – das sind knapp drei Euro pro Tag und Person. Die Cays bieten die besten Schnorchelgründe in der östlichen Karibik. Wir beobachteten die Schildkröten beim Weiden von Seegras, die zahllosen bunten Tropenfische am Riff und große Rochen, die zwischen Petit Bateau und Petit Rameau im flachen Wasser über den Sandgrund schweben. Der Anker hält vorzüglich, das Riff schützt vor der atlantischen Dünung, aber der Passatwind bläst ungehindert den ganzen, mehrere tausend Meilen weiten Weg von Afrika bis hierher. Gelegentliche Squalls lassen die Yachten heftig schwoien. 1 2 3 Coole Drinks, Sonne, Strand und kreolische Küche 18 OCEAN7 03/2014 | Mai/Juni 2014

Windward Islands 4 5 Never say never. Never! Hier versuchen zahlreiche Boatboys ihr Glück. Sie helfen Yachten beim Ankern, verkaufen Souvenirs, Wasser, Eiscreme, Obst, grüne Kokosnüsse und bringen morgens frisches Brot, Baguette und das schmackhafte Bananabread – eine Art Bananenkuchen. Sie geben sich selbst die kreativsten Namen – ein Spiegelbild dessen, wie sie sich selber sehen. „Mr. Quality“ zum Beispiel verkauft alles, vor allem aber T-Shirts. Die transportiert er in seinem Motorboot in diversen Reisekoffern unter einer wasserabweisenden Plane. Ein großer Hit ist jenes, das vorne die Aufschrift „SAIL MORE“ und auf dem Rücken „WORK LESS“ trägt. Ein anderer nennt sich Romeo, einer More Fresh. Auf einem der Boote steht Never say never und auf dem nächsten Never say never. Never!. Da braust Mr. Fabulous durch die Wellen oder Surprises too. Auch Foto: Shutterstock (1) 6 1 Hier mixt Rastaman tolle Drinks am Tor zum Dschungel 2 Blackboy grillt am Strand grandiose Lobster 3 Kreolische Mittagsküche gibt es in vielen Buchten 4 Die Boatboys in den Tobago Cays versorgen Yachties mit einfach allem 5 Mr. Quality – erst liefert er Brot und Obst, dann verkauft er T-Shirts 6 Köstliche tropische Drinks gibt es an jeder Strandbar Mai/Juni 2014 | OCEAN7 03/2014 19

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