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OCEAN7 2014-03

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Reggea, Rum und Rastamen in der Karibik: Eine OCEAN7 Reportage aus den Windward Islands von Saint Lucia bis zu den Tobago Keys. Außerdem: Seglerlegende Wolfgang Hausner über medizinische Notfälle an Bord einer Fahrtenyacht, weit ab von jedem Arzt.

OCEAN7People Sein Name ist eng mit bekannten Brands wie Swan und Wally verbunden. Aus dem von Germán Senior gegründeten Studio Frers mit Sitz in Buenos Aires und einer Filiale in Mailand stammen rund 1.200 komplexe Risse und Designs, vom Dingi bis zur Megayacht, von America’s Cuppern bis hin zu futuristischen Konzepten. Zur Zeit gehen einige schöne Projekte von Vater Germán und Sohn Mani in die Abschlussphase: zwei neue Swans (105 und 114 Fuß), eine Brigantine von 51 Metern, ein 18-Meter-Daysailer und diverse Cruising-Sloops. Eine davon wurde soeben vorgestellt. Die für Sirena Marine entworfene Euphoria 54 feierte Mitte Februar ihr Debüt an der Eurasia Boat Show in Istanbul. Am Steuer von Sirena Marine steht Ipek Kiraç, eine junge und dynamische Unternehmerin. Sie passt gut zu dieser 2006 gegründeten Werft, die sich mit den ab 2009 produzierten Segelyachten Azuree (33, 40 und 46 Fuß) und den Azimut-Motoryachten (von 40 bis 55 Fuß) einen Namen gemacht hat. Der sympathische CEO von Sirena Marine, Ipek Kiraç, sagt über Frers: „Er weiß, was die Kunden von heute wollen. Und er versteht es, schnelle, elegante Yachten zu zeichnen, die sich leicht manövrieren lassen.“ Bei der Messevorstellung war Germán persönlich anwesend. Er gab das Kompliment charmant zurück und sprach von seinem Enthusiasmus, mit dem er das Projekt Euphoria vollumfänglich entworfen und geleitet habe. 700 sind nicht Yachtdesigner, die wichtige Kapitel des Yachtsports geschrieben haben, kann man an einer Hand abzählen. Germán Frers gehört unzweifelhaft zu dieser Gruppe. Als Sohn eines Designers und selbst Vater von zwei Architekten, zählt der 73-jährige Doyen des Yachtdesigns mehr als 700 Schiffe, die er seit 1958 bis heute für bekannte Werften entworfen hat. Bruno Cianci traf Germán Frers für OCEAN7 auf der Messe in Istanbul. Text: Bruno Cianci, aus dem Italienischen übersetzt von Stefan Detjen Fotos: Sirena Marine, Studio Frers 36 OCEAN7 03/2014 | Mai/Juni 2014

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Sirena Marine? Ich wurde vor einiger Zeit direkt von Ipek Kiraç kontaktiert, die einen weltweit renommierten Designer für die neue Modellserie suchte. In Sirena Marine fand ich einen seriösen Auftraggeber mit viel Engagement und Ambitionen, und das wünsche ich mir von allen meinen Kunden. Mein Auftrag lautete, gleich drei Modelle zu entwerfen – 54, 68 und 84 Fuß lang. Für zwei habe ich bereits grünes Licht bekommen und das erste Modell „Euphoria 54“ feiert hier gerade Premiere. Germán Frers Wo liegen die Innovationen bei der Euphoria-Linie? Ehrlich gesagt zeichnen sich die neuen Modelle weniger über gesuchte Originalität im Design oder durch andere technischen Neuerungen aus. Wir investierten viel Zeit in die perfekte Kombination von Komfort in Form von modernem Design. Und natürlich auch in die Performance der Yacht. Ipek Kiraç gab als Vision eine Yacht vor, die ihren Wert auf der Zeitachse behält und nicht gleich altmodisch aussieht, nur weil sie einem kurzlebigen Trend entsprechen muss. Auch ihre Entstehungsgeschichte setzt auf Nachhaltigkeit: Das Können der Sirena-Handwerker, die Material- und Bauqualität und natürlich auch mein Name bürgen für hohen Werterhalt. Wie arbeitet es sich mit türkischen Werften? Ich habe bereits 1977 Erfahrungen mit türkischen Werften gesammelt. Seit damals ist jedoch viel Wasser unter den Brücken durchgeflossen. Doch damals wie heute ist die Handwerkskunst im Schiffbau über jeden Zweifel erhaben. Wenn dann noch intelligente Unternehmer investieren und auf das richtige Produkt setzen, dann kann die Türkei zu einem wichtigen Player im Bootsbau aufsteigen. Welches Yachtprojekt liegt Ihnen speziell am Herzen? Da kann ich wirklich keines nennen. Bei über 700 realisierten Schiffen ja auch kein Wunder. Ob One-Off oder Serienyacht – ich habe überall das gleiche Engagement eingebracht, deshalb kann ich keine Präferenzen festlegen. Anfang der 1990er Jahre haben Sie mit dem America’s Cup in San Diego eine große Bekanntheit erreicht. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit? Sehen Sie diese weißen Haare (er fährt sich durch sein dichtes Haupthaar)? Genau in jenen Jahren wurde ich grau. Es war eine hektische Zeit und wenn ich zurückblicke, sehe ich in erster Linie Stress, Aufopferung und viel Frust und erst dann den Sieg beim Louis Vuitton Cup. Natürlich bleibt eine persönliche Befriedigung und ich versuche auch, nicht alles so schwarz zu sehen. Raul Gardini war mehr als ein Kunde, er war ein sehr guter Freund und Eigner, seinen Verlust bedauere ich noch heute. Würden Sie auch einen Kat mit Flügelmast für den nächsten America’s Cup entwerfen? Natürlich! Der America’s Cup interessiert mich nach wie vor, er ist quasi Teil meiner DNA. Ich fand die Entwicklung und die Geschwindigkeit, wie sich die Formel und die Boote veränderten, höchst beeindruckend. genug OCEAN7 ist ein österreichisches Magazin. Haben sie eine Anekdote, die Sie mit unserem Alpenland verbindet? Ich erinnere mich an den großen Herbert von Karajan. Eines abends war ich bei ihm zu Hause und verlor kurzzeitig das Bewusstsein als Folge von zu viel Stress, heute würde man wohl Burn-out sagen. So blieb ich länger sein Gast und wir wurden gute Freunde. Er hatte einen sehr starken Charakter und forderte das Maximum von einer ganzen Entourage. Für ihn zeichnete ich die Maxiyacht Helisara. Sie war schön ausgeglichen und bequem zu steuern. Von Karajan gewann damit einige Maxi-Regatten, denn auch als Skipper war er sehr ehrgeizig. Pläne für die Zukunft? Ans Aufhören denke ich noch nicht. Ich habe noch zu viele Projekte auf dem Tisch und Ideen im Kopf. Das geht noch weit über 700 Yachtdesigns, da bin ich mir sicher. Mai/Juni 2014 | OCEAN7 03/2014 37

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