Aufrufe
vor 8 Jahren

OCEAN7 2014-06

  • Text
  • Ecoliner
  • Grenada
  • Fairtransport
  • Jugend
  • Segelschein
  • Week
  • Torqueedo
  • Tender
  • Yacht
  • Fahrtenschiff
  • Hafenmanoever
  • Skippertraining
  • Motorboot
  • Pfannenbrot
  • Hombres
  • Kornaten
  • Sardinien
  • Smeralda
  • Cup
  • Segeln
OCEAN7 war unterwegs auf den alten Handelsrouten wie vor 100 Jahren - mit der Tres Hombres, die zwischen den Kanaren und der Karibik emissionsfrei und umweltschonend mit einem historischen Frachtsegler Waren transportiert.

OCEAN7Service 1 Fünf große Massensterben gab es bisher 1 Wir leben auf einem Juwel! Weit und breit ist nichts Vergleichbares in Sicht. The full Earth: NASA. Photographed by Apollo 17 enroute to the Moon. 2 Künstliche Welt. Mit Geld, Knowhow und gewaltigem Energieeinsatz sind solche Projekte realisierbar. Ein Modell für die Welt von morgen sind sie allerdings nicht. Blick vom derzeit höchsten Gebäude der Welt, Burj Khalifa, Dubai. 3 Das war einmal. In See stechen, um neues Land zu entdecken, zu erobern und in Besitz zu nehmen. In der Zwischenzeit sind die Claims abgesteckt und wir müssen mit dem vorhandenen Platz auskommen. Replika einer Galeone, Kroatien. 2 Mutter Erde braucht dich! Wirklich? Um in Umweltfragen zu sensibilisieren, lief kürzlich ein Bordprogramm mit dem Titel „Mutter Erde braucht dich“. Das ist zwar gut gemeint, stimmt aber nicht. Mutter Erde braucht weder dich, mich, noch sonst einen Menschen. In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt: Wir brauchen Mutter Erde, wenn wir weiter bei ihr an Bord bleiben wollen. Unsere Art, Homo sapiens, ist auf der langen Reise des Fahrtenschiffes Erde erst vor wenigen Augenblicken an Bord gekommen. Milliarden Jahre lang war Erde ohne uns unterwegs. Es war eine wechselvolle Reise mit Passagieren, die kamen und gingen. Selbst die gewaltigen Dinosaurier sind wie fast alle anderen Arten zuvor wieder von der Passagierliste verschwunden. Fünf große Massensterben gab es bisher an Bord, die das Ende der einen Ära und den Beginn einer neuen bedeuteten. Wandel war bis jetzt die Konstante und das wird wohl auch in Zukunft nicht anders sein. Es wäre jedoch absurd, wenn wir selbst den nächsten Wandel zu unseren Ungunsten einleiten würden, indem wir den Ast absägen, auf dem wir sitzen. 48 OCEAN7 06/2014 | November/Dezember 2014

Wohin geht die Reise? Äußeren Einflüssen wie etwa dem Einschlag von Kometen, Vulkan-Ausbrüchen, Änderungen des erdmagnetischen Feldes und anderen kosmischen Naturgewalten sind wir machtlos ausgeliefert. Abgesehen davon können wir das Leben an Bord aber mitgestalten. Wir tun das in der Zwischenzeit derart effektiv, dass sich der Begriff Anthropozän für das gegenwärtige Erdzeitalter eingebürgert hat. Der Mensch als bestimmender Faktor der Erdgeschichte. Er nimmt immer mehr Platz für sich ein, verbannt andere Passagiere auf Restplätze oder wirft sie über Bord, Stichwort Artensterben. Das ist die Folge des stetigen Wachstums der menschlichen Bevölkerung, des Wachstumsdogmas unseres Wirtschaftssystems und unserer steigenden Ansprüche. Bis jetzt hat das vielen von uns ein sehr komfortables Leben ermöglicht. Nachdem unser Fahrtenschiff Erde und seine Vorräte aber nicht mitwachsen, stößt diese Entwicklung irgendwann an Grenzen. Falls diese erreicht werden, können wir dann in ein Rettungsboot umsteigen? Immerhin haben wir Mond im Schlepptau und einige von uns waren schon dort. Auch das Schwesterschiff Mars ist in erreichbarer Distanz und wird auf seine Tauglichkeit als Außenstelle untersucht. Im Vergleich zu den beiden ist unser Mutterschiff Erde eine unvergleichlich schöne und komfortable Luxusyacht. Wäre schade, wenn wir sehenden Auges an gefährlichen Entwicklungen festhalten und deswegen womöglich von Bord gehen müssen. Literatur und Links · Meadows, D., D.L. Meadows & J. Randers (2006). Grenzen des Wachstums, das 30-Jahre-Update. Signal zum Kurswechsel. Hirzel, Stuttgart. ISBN 978-3-7776-1384-0 · Randers, J. (2012). 2052. Der neue Bericht an den Club of Rome. Oekom, München. 432 S., ISBN-13: 978-3-86581-398-5 · Riedl, R. & M. Delpos (Hrsg., 1996). Die Ursachen des Wachstums. Unsere Chancen zur Umkehr. Kremayr & Scheriau, Wien. 304 S. ISBN 3-218-00628-7 · www.nachhaltigkeit.info/artikel/kologischer_fussabdruck_733.htm 3 Reduce, remove and rescue Plastikmüll vergiftet Meerestiere, verstopft ihre Mägen oder legt sich als tödliche Schlingen um ihre Körper. Seit 1989 setzt sich Ocean- Care weltweit für die Meeressäuger und Ozeane ein. Mit Forschungsund Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie intensivem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Meeresschutzorganisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. Im Zentrum des Engagements der Organisation gegen die Plastikverschmutzung stehen die Aufforderungen der 3 Rs: „Reduce, remove and rescue“. „Da gemäß dem United Environment Programme 80 % des Plastikmülls im Meer via Abwasserkanäle, Straßen, Flusswege und Windverfrachtung vom Festland ins Meer gelangen, können auch alle Österreicher den Zustand von Stränden und Lebensräumen der Meeresbewohner direkt beeinflussen“, sagt Dr. Sylvia Frey, Leiterin Wissenschaft und Bildung von OceanCare. Hunderttausende PET-Flaschen und -Deckel, Verpackungsmaterial und achtlos weg geworfenes Einweggeschirr: Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen Jahr für Jahr in die Ozeane, sagt Frey weiter. Spielen junge Robben oder Delphine mit Six-Pack- Ringen oder Fischergarn, können sie sich verheddern. Doch beim Wachsen schnürt der Plastik ihnen die Kehle zu oder Körperteile ab. „Wenn wir die Tiere in Not nicht retten, sterben sie einen qualvollen Tod“, so Frey. Hier setzt Ocean- Care an und unterstützt weltweit engagierte Tierretter-Netzwerke, um Meerestiere von Plastik zu befreien. Mikroplastik: Die Große Gefahr der kleinsten Partikel – gemäß Frey gäbe es keinen Strand der Welt, der nicht mit Mikroplastik durchsetzt sei. Auf den Weltmeeren schwimmen Plastikmülldeponien. Eine davon ist mittlerweile größer als Spanien und Portugal zusammen. Die kleinsten Plastikpartikel sind fürs menschliche Auge kaum erkennbar. Sonne und Salzwasser zersetzen die Kunststoffe in Mini-Partikel, die freischwimmende, giftige Substanzen wie Pestizide an sich binden. Kleinste Meereslebewesen nehmen Mikroplastik mit ihrer Nahrung auf. Auf diesem Weg gelangt Plastik in die Nahrungskette und damit auch auf die Teller von Menschen. Auf www.oceancare.org/plastik kann man sich laufend über Ursachen, Folgen und Lösungsansätze im Umgang mit Plastik informieren.

Ocean7 Magazin

Blog

© 2017 by Ocean 7, Satz- und Druck-Team GmbH - Impressum und Privacy