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ocean7 4-2017

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Space Cowboy: Mit der S380-Segelyacht will Salona mehr Größe zeigen. Das tut sie auch, bleibt aber dennoch ein eleganter Reiter auf hoher See. Unbesiegbar: Testfahrt mit der Motoryacht 370 GT, dem Flaggschiff der italienischen Werft Invictus. Baby an Bord: Törn- und Familienplanung auf Langfahrt schließen einander nicht aus, das beweisen aktuell Jaqueline und Michael Wess. Wie das Meer so spielt: Der mittlere Wasserstand der Ozeane kann sich um wenige Millimeter, aber auch im Meterbereich innerhalb eines Jahrhunderts verändern. Freie Fahrt zu lieben Sorgen: Den Traum von der eigenen (gebrauchten) Yacht erfüllte sich Oliver Heun-Lechner aus Graz. Segel setzen unterm Gletscher: Die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der in Kaprun beheimateten Crew-Tauern. Und noch viel mehr Wassersport-Tipps für Kids und Teens.

Schwankender

Schwankender Meeresspiegel Gatafushi, Ari Atoll, Malediven. Eine Frage von Zentimetern: Derart flache, kleine Inseln sind bei Anstieg des Meeresspiegels besonders bedroht. AUSWIRKUNGEN AUF INSEL-MORPHOLOGIE 1. Küsten- und/oder Insel-Erosion 2. Küsten- und/oder Insel-Aufschüttung AUSWIRKUNGEN AUF ÖKOSYSTEME UND NATÜRLICHE RESSOURCEN 6. Schäden an Korallenriffen 7. Schäden an Mangroven und an Küsten-Feuchtgebieten AUSWIRKUNGEN AUF INSEL-EXISTENZGRUNDLAGEN 10. Schädigung oder Vernichtung von Subsistenz-Pflanzkulturen 11. Verluste bei kommerzieller Agrikultur AUSWIRKUNGEN AUF SIEDLUNGEN UND INFRASTRUKTUR 15. Zerstörung von Bauwerken und Häusern 16. Beschädigung von Transport Anlagen (Straßen, Häfen, Flughäfen) IPCC Report 2014, WGII_AR5_Fig.29-4 3. Fluten und marine Überschwemmung 8. Versalzung des Bodens durch Überschwemmung 12. Sinkende Fischproduktion 17. Beschädigung öffentlicher Einrichtungen (Wasserversorgung, Energieerzeugung) Komplexe Vernetzung. Auswirkungen eines steigenden Meeres - spiegels auf Ökosysteme und menschliche Gesellschaften. 4. Veränderungen von Deltas, Flüssen, Mündungsgebieten und Flussterrassen 5. Küsten-Hangrutschungen und Kliff-Erosion 9. Eindringen von Meerwasser in Süßwasser-Linsen 13. Schädigung und Verluste in Aquakultur 14. Verluste im Tourismus-Sektor 18. Beschädigung der Gesundheitsund Sicherheits-Infrastruktur 19. Beschädigung von kulturellen Werten um etwa 170 Meter höher als heute. Wie schon Eduard Suess sehen auch seine heutigen Fachkollegen im veränderlichen Volumen der Ozeanbecken über geologische Epochen die wichtigste Ursache für bedeutende globale Meeresspiegelschwankungen. Glazio-Eustasie Darunter versteht man die Bindung oder Freisetzung von Wasser in kontinentalen Eisschilden und Gletschern. Im ersten Fall sinkt der Meeresspiegel (Regression), im zweiten Fall steigt er (Trans - gression). In der gegenwärtigen Klimaerwärmung mit schmelzenden Eismassen ist diese Glazio- Eustasie ein beherrschendes Thema in den Medien. In geologischen Zeiträumen wurden durch Klimaänderungen gewaltige Schwankungen des Meeresspiegels verursacht. Während der letzten Kaltzeit, der Würm- Eiszeit, wurde durch Festlandeis so viel Wasser gebunden, dass der globale Meeresspiegel etwa 130 Meter niedriger war als heute. Diese Eiszeit endete vor rund 10.000 Jahren, das Eis begann abzuschmelzen, der Meeresspiegel stieg weltweit an – wir sind im Zeitfenster der australischen Stachelrochen Legende gelandet. Thermo-Eustasie Als Folge der globalen Erwärmung steigt auch die Temperatur der Ozeane. Warmes Wasser dehnt sich aus und durch die Zunahme des Wasservolumens steigt der Meeresspiegel ebenfalls an. Die Temperaturverteilung im Ozean ist aber nicht einheitlich. Das ist einer der Gründe, warum in unterschiedlichen Ozeanregionen unterschiedliche Werte für den Anstieg des Meeresspiegels gemessen werden. 44 4/2017

Geoidal-Eustasie Das Schwerefeld der Erde ist regional unterschiedlich. Diese Schwereanomalie des Erdkörpers führt zu unterschiedlichen Verteilungen des Meerwassers. Das Schwerefeld der Erde ändert sich auch über geologische Zeiträume. Auch das beeinflusst das regionale Steigen oder Sinken des Meeresspiegels. Festland Schelf Satellit (fixe Höhe) Ozeanbecken kontinentaler Eisschild Glazio-Eustasie relativer Meeresspiegel kontinentale Kruste Sedimente L i t h o s p h ä r e n m a n t e l eustatischer Meeresspiegel Ozeanische Kruste Wärmeausdehnung mittelozeanischer Rücken thermische Aufwölbung www.de.wikipedia.org/wiki/Eustasie Hydro-Isostasie Darunter werden relative Meeresspiegelschwankungen verstanden. Beispielsweise kommt es bei Belastung des Ozeanbodens durch Zunahme der Wassermenge zu Ausgleichsbewegungen der Erdkruste. Diese isostatische Absenkung des Ozeanbodens kann im Gegenzug zur Anhebung der Kontinente führen, wodurch der regionale Meeresspiegel beeinflusst wird. Subsidenz (–) und Hebung (+) eustatischer Meeresspiegel Erdmittelpunkt Asthenosphäre Darstellung des Zu - sammenhangs zwischen eustatischem (absolutem) und isostatischem (relativem) Meeresspiegel. Vielfältige Wechselwirkungen Alle diese aufgezählten Mechanismen wirken nicht für sich alleine, sondern überlagern sich gegenseitig. Über geologische Zeiträume waren Schwankungen des Meeresspiegels die Regel, nicht die Ausnahme. Gegenwärtig wird ein Anstieg des globalen Meeresspiegels von etwa drei Millimeter pro Jahr beobachtet. Hauptverantwortlich dafür sind wohl das Schmelzen des Eises von Antarktis, Grönland und Gebirgsgletschern (Glazio- Eustasie) und die Ausdehnung des Meerwassers durch Erwärmung (Thermo-Eustasie). In jedem Fall sind die vielfältigen Ursachen der Meeresspiegelschwankungen sehr komplex und verleiten zu vereinfachenden Erklärungen. Das ist dann die große Stunde der Demagogen, deren Spannweite von Kassandras bis zu Abwieglern reicht. Nicht ihnen sollte unsere Aufmerksamkeit gehören, sondern den Bemühungen der Wissenschaft, die auch auf diesem Gebiet noch lange gefordert sein wird. è Cazenave, A. & W. Llovel (2010). Contemporary sea level rise. Annual Review of Earth and Planetary Sciences, 2: 145-173. è Pachauri, R.K. & L. A. Meyer (Hrsg., 2014): Climate Change 2014: Synthesis Report. Beiträge der Arbeitsgruppen I, II und III zum Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. IPCC, Genf 2014 (online) è Penck, A. (1882). Schwankungen des Meeresspiegels. Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft München, 7: 47-116. München. è Steininger, F.F., R. Roetzel & A.M. Celal Sengör (2015). „Der Meeresspiegel steigt”. Das Konzept der Meeresspiegelschwankungen von Eduard Suess basierend auf den Ablagerungen des Eggenburger Meeres. Berichte der Geologischen Bundesanstalt, Bd.110: 54p., 1 Karte. Wien è Suess, E. (1888). Das Antlitz der Erde. II. Band: IV+703 p., 42 Abb., 1 Taf., 2 Karten. Prag-Wien (Tempsky) – Leipzig (Freytag). è Suess, E. (1916). Erinnerungen. IX+451 p. Leipzig (S. Hirzel) è de.wikipedia.org/wiki/Eustasie Kuramathi, Rasdhoo Atoll, Malediven. Not- Maßnahme: Ein Wall aus Sandsäcken als Reaktion auf das Hochwasser, das durch den Tsunami vom 26.12.2004 ausgelöst wurde. Malé, Nord Malé Atoll, Malediven. Technischer Ansatz: Aus tonnenschweren Beton - elementen werden Wellenbrecher aufgebaut, um die Hauptinsel der Malediven vor Erosion zu schützen. 4/2017 45

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