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ocean7 5/2019

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Invictus 320GT: das neue Kunstwerk des Stardesigners Christian Grande. Topper Topaz Race X: schnell zusammengebaute Jolle, noch schneller im Wasser. Baía da Ilha Grande: mit dem Katamaran den brasilianischen Dschungel entlang. Triest, Barcolana 2019: Einmal im Leben dabei sein ist alles. Cannes Yachting Festival 2019: mehr als nur Boat-Show. Bereit für die Wahrheit? Unsere Korallenriffe sind so gut wie tot. GFK-Recycling: Wohin mit den ausrangierten Freizeitbooten? Textiler Schutz: Passgenaue Persennings und was sie wegstecken müssen.

In den Wind gesprochen

In den Wind gesprochen Was soll an einem Schiffsdiesel schon kaputtgehen? Haben Sie schon einmal von einem Bekannten gehört, dass er mit seinem PKW nicht mehr weiterfahren konnte, weil der Wagen „liegengeblieben“, der Motor kaputtgegangen ist? Wohl eher nicht. Von ausgefallenen Dieselmotoren aber gibt es die verschiedensten Erlebnisberichte. Warum? Heutigen PKW kann man wohl 200.000 und mehr Kilometer ohne Maschinenprobleme zubilligen, Taxis im Stadtverkehr mit unendlich vielen Stopand- Go‘s gut das Doppelte! Also, wie oft bleibt ein PKW liegen? Und wie ist das bei Yachten? 200.000 Kilometer entspricht einer Laufzeit von 2.000 Stunden. Das schaffen die für uns üblichen Motoren auch. Garantiert! Aber, das mit dem „Nichtliegenbleiben“ stimmt nach meinen Erfahrungen überhaupt nicht. Bei meiner ersten „Schiffsmaschine“ hatte ich unendlich viele ungewollte Stopps einzulegen, weil aus unerfindlichen Gründen entlüftet werden musste. Erst am Ende einer Weltumsegelung entdeckte ein Mechaniker in Spanien einen mikroskopisch kleinen Haarriss in der Treibstoffpumpe, über die nicht nur Diesel, sondern auch Luft angesaugt wurde. Dass der Auspuff, damals mit vielen Lagen Asbest umwickelt, jede Menge Löcher durch das eingespritzte Kühlwasser kassierte, führte zwar nicht zu einem unerwarteten Stopp, doch gesundheitsfördernd waren die Abgase, gefiltert durch die Asbestverkleidung des Auspuffs, ganz bestimmt nicht! Beim nächsten Schiff verursachte der Niro-Auspuffsammler durch zahlreiche Löcher viele Schweißarbeiten in der Werkstatt mit entsprechender Liegezeit, letztlich musste er gegen teures Geld getauscht werden. 20 Jahre später – Sie kennen sicher die Verkäufersprüche wie „ach, vergessen Sie‘s, das war früher so“ oder „heute ist das anders“ – waren es dann zwei Motoren, einer pro Rumpf brachte jedoch nicht die doppelte Zuverlässigkeit. Angefangen hatte der Ärger damit, dass die Halterung der Lichtmaschine an einem der Diesel und damit der Alternator wegbrach. Kein Problem, schließlich hat man ja auf einem Kat die Reserve in Form der anderen Maschine. Weiter ging es mit metallfressendem Seewasser im Saildrive (schon mal gecheckt? Einige werden staunen!), ein Problem, wenn der nächste geeignete Travellift 500 Meilen entfernt ist und das versaute Öl nur von unten abgelassen werden kann. Dann das „Übliche“: Beide Wärmetauscher für die Maschinen hatten sich zugesetzt. Nach der Reinigung? Wasser in der Auspuffleitung mit anschließendem – der Fachmann ahnt es bereits – Explosionsknall beim Starten der Maschine! Reparaturkosten wieder im vierstelligen Bereich. Immerhin geriet bei diesen Malheurs das Schiff nie in Gefahr – der zweite Motor musste stets einspringen. DER KAT HAT JA NOCH EINE ZWEITE MASCHINE Dass auch dieses Prozedere, immer nur eine Maschine benutzen, keine garantierte Absicherung ist, zeigt der nächste Zwischenfall, der leicht zum endgültigen Gau hätte führen können: Wir motorten mit dem Kat wie üblich unter einer Maschine (Spritersparnis!) bei totaler Flaute in Huahine (Gesellschaftsinseln – siehe Foto) am Riff entlang zum Ankerplatz, als der Motor plötzlich ausging. Kein Problem, wir brauchten ja nur die zweite Maschine zu starten, um uns von der Strömung freizuhalten, die unseren Kat auf das Riff zutrieb. Denkste! Zu unserem Entsetzen setzte schon nach ein paar Meilen auch der zweite Diesel aus! Die über Funk herbeigerufenen deutschen Segelfreunde auf ihrem Katamaran Harlekin gaben uns wenigstens das Gefühl, dass sie im Notfall eingreifen könnten. In diesem Fall waren nicht direkt die Motoren schuld, sondern das gesamte Kraftstoffsystem, das mit Bakterien (= „Black death“) zugesetzt war. Hab ich da nicht etwas viel Pech gehabt? Habe ich die Maschinen etwa vernachlässigt? Das erfahren Sie im zweiten und letzten Teil in der nächsten Ausgabe – und das wird garantiert nicht in den Wind gesprochen sein. Beide Motoren auf dem Kat ausgefallen. Beistand leistete uns die herbeigeeilte Harlekin. BOBBY SCHENK ist Weltumsegler, Navigations-Experte und Buchautor. kolumne@ocean7.at 10 5/2019

PANORAMA Tipps, Trends & Neuheiten Besser laden Ein Alzerl mehr BLAUWASSER-SEGLER. So entstehen neue Modelle: Weil einem Eigner die Exploration 52 etwas zu klein erschien, gab Garcia bei dem renommierten Design- und Architekturbüro Berret Racoupeau Yacht Design eine neue, um acht Fuß größere Version der Segelyacht in Auftrag. Die Exploration-Reihe wurde von der französischen, auf Custom-Yachten in Aluminium spezialisierten Werft erst vor sechs Jahren für das extreme Blauwassersegeln in arktischen oder tropischen Gefilden entwickelt und umfasst nun drei Modelle – 45, 52 und 60 Fuß. Die Exploration 60 besitzt wie ihre kleineren Schwestern einen Rundspant-Aluminium-Rumpf und ein Integralschwert oder auf Wunsch einen Festkiel. Derzeit liegen drei verschiedene Kabinenlayouts vor: Von der Zweikabinen-Eignerversion mit Technikraum und Sauna bis zur Vierkabinenversion mit Technikraum oder Crewkabine ist alles möglich. è www.garciayachts.com Hochwertiger Blauwasserluxus aus Frankreich: Garcia Exploration 60. BATTERIELADER. Große Yachten, viele elek trische Verbraucher. Das nicht nur in der Komfortzone, sondern speziell auch im Bereich der Schiffs- und Navigationselektronik, deren Versorgung auch in Extremsituationen sichergestellt sein muss. Für den professionellen Highend-Einsatz hat nun der niederländische Spezialist WhisperPower sein Batterieladegerät BC Supreme Pro 24 V entwickelt. Das Ladegerät besitzt drei Ausgänge, ist für jede Art von Batterie tauglich und ist in vier Ladestrom-Stärken mit 40, 60, 80 oder 100 Ampere erhältlich. è www.whisperpower.com VERANSTALTER: 21. BIOGRAD BOAT SHOW 17.-20.10.2019. Marina Kornati Biograd, Kroatien. Die In-Water-Show in Zentraleuropa! www.bbs.com.hr

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