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ocean7 6/2017

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Weltpremiere: ocean7 durfte exklusiv die neue Grand Soleil 52 LC vor ihrer Weltpräsentation in Cannes testen. Okidoki: Wörthersee-Erfahrungen mit dem Sportboot Baracuda 545 von Okiboats. One day with a Sea Ray: Die Sundancer 320, ein Mix aus Sportboot und Daycruiser, getestet mit 2 x 300 PS. Atoll-Navigation: Der sichere Weg in die blaue Lagune. Abenteuer Normandie: Nichts für schwache Nerven – die Segelregatta Tour des Ports de la Manche. Sailing-Classics: Mit einer 54-Meter-Stagsegelketch durch die Azoren. Die Stars von Bonaire: Ein Streifzug durch die Fauna und Flora der Karibikinsel. Alles außer gewöhnlich: Atypisch chartern – 10 außergewöhnliche Angebote für die Saison 2018. Und noch viel mehr Wassersport-Tipps für Yachting, Reisen und Meer!

Atollnavigation

Atollnavigation Navigation in Korallenatollen Wasser, das in allen Schattierungen von Azur über Türkis bis Mint leuchtet, blendend weiße Sandbänke, flache Inselchen, auf denen sich Palmen im Passat wiegen, davor Korallen, in denen sich bunte Fische tummeln – ein Ankerplatz vor dieser Südseekulisse ist wohl der Traum der meisten Segler. Viele Atolle und Riffe sind aber nur ungenau, andere gar nicht kartografiert und so kann der romantische Südseetraum schnell zum Alptraum werden. Text und Fotos Christian Feldbauer und Birgit Hackl 50 6/2017

Unzählige Wracks zieren die Außenriffe von Atollen und auch im Zeitalter von GPS und modernen Kartenplottern übersehen jedes Jahr Crews ganze Atolle und enden hoch oben am Außenriff oder rammen Korallenköpfe innerhalb der Lagunen. Andere Yachten geraten bei kniffligen Passeinfahrten in Seenot oder werden an luvseitigen Ankerplätzen in der Lagune von Schlechtwetter überrascht, müssen bei schlechter Sicht heftig schaukelnd mit dem Heck zum Land und hoffen, dass der Anker hält. Im Paradies: eine Atoll-Insel (polynesisch „Motu“) wie aus dem Bilderbuch. Der Weg dahin kann höllisch sein. Der Pass in Amanu rauscht wie ein Wildbach. Eine Durchfahrt wäre zu gefährlich, abwarten ist angesagt. 15 Knoten Wind gegen nur zwei Knoten Strömung genügten, um den Pass vom Beveridge-Riff in einen hexenkessel zu verwandeln. Sollte man also besser einen weiten Bogen um solch gefährliche Atolle machen? Keinesfalls, denn mit guter Vorbereitung, adäquatem Material und einem gesunden Maß an Vorsicht und Hausverstand wird das Risiko minimierbar und der Aufenthalt im Südseeparadies eine traumhafte Erfahrung. Nasse Pässe In tropischen Gewässern bilden sich um Vulkaninseln Korallenriffe. Die Vulkankegel sinken über die Jahrmillionen ab, während die Korallen weiter nach oben wachsen. Was bleibt, sind ringförmige Korallenriffe, die eine Lagune umgeben. Auf diesen Riffen bilden sich oft Sandbänke und flache Inselchen, so genannte Motus (das polynesische Wort für Inseln). Bis auf wenige Ausnahmen liegen alle im Pazifischen und Indischen Ozean. Viele Atolle sind geschlossen und daher für Segler wenig einladend, andere haben einen oder mehrere Pässe, die auch Kielyachten die Einfahrt in die geschützte Lagune erlauben. Vor zwei Jahren motorten wir mit schweißnassen Händen und weichen Knien zum ersten Mal auf einen Atollpass, nämlich auf den Hauptpass von Tahanea (Tuamotu- Archipel, Französisch-Polynesien) zu. Wir hatten in Revierführern von Strömungen bis zu acht Knoten, Wirbeln und stehenden Wellen gelesen, hielten nervös nach solchen Phänomen Ausschau und waren dann beinahe enttäuscht, als der breite Pass zu Tidehochwasser fast spiegelglatt und ruhig hinter uns lag. Mittlerweile haben wir drei Segel saisonen in den Tuamotus erlebt und auch in den Gesellschaftsinseln die berüchtigten Pässe von Maupiti (der schmale Pass im Süden wird bei Süddünung unpassierbar) und Maupihaa (nur 20 m breit) unbeschadet überstanden. Doch bei der Anfahrt auf einen unbekannten Pass bleibt immer eine gewisse Anspannung. Wir nehmen uns Zeit, kreuzen vor der Einfahrt ein paar Mal hin und her, vergleichen elektronisches Kartenmaterial, Satellitenbilder und Orientierungspunkte, um auf Verschiebungen vorbereitet zu sein und halten nach Anzeichen für Strömungsverhältnisse Ausschau. Steile, kurze Wellen und Wirbel außerhalb des Passes bedeuten auslaufenden Strom (besonders ausgeprägt, wenn die Strömung gegen den Wind läuft) und die gleichen Phänomene in der Lagune sind das Resultat einer einlaufenden Strömung. Tidentabellen sind oft unge­ 6/2017 51

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