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prima! Magazin – Ausgabe Juni 2022

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BERICHT

BERICHT Projektpräsentation der Wohngemeinschaft „Lebensfreude“ für Senior*innen vor der ehemaligen OSG-Zentrale in Oberwart Foto © OSG Projekt „Lebensfreude“ Der Name des neuesten Projektes der OSG mit der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Oberwart ist Programm. Aus der ehemaligen OSG-Zentrale soll „Lebensfreude“, eine Wohngemeinschaft für Seniorinnen und Senioren, entstehen. Nicole Mühl Es habe viele Ideen zur Nachnutzung dieses Objektes gegeben, eröffnet OSG-Geschäftsführer und Obmann Alfred Kollar die Projektpräsentation Mitte Mai vor der einstigen Unternehmenszentrale. Das Projekt „Lebensfreude“ der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Oberwart mit Sieglinde Pfänder, Pfarrerin und Geschäftsführerin der Diakonie Burgenland, habe letztlich überzeugt. Das Konzept hat der Oberwarter Palliativ-Mediziner Dr. Peter Schuh entwickelt, der für seine hohe Expertise zum Thema Demenz bekannt ist. Die Pfänder-Kollar-Schuh Zusammenarbeit hat in Oberwart in der sozialen Verantwortung gegenüber der älteren Generation bereits maßgebliche Spuren hinterlassen. Die Tagesbetreuungsstätte Seniorengarten oder die Wohngemeinschaft „Demenz im Zentrum“, ein österreichweites Pionier- projekt, sind nur die Spitze dieser Arbeitsverbindung. Nun steht ein weiteres Projekt in den Startlöchern. Lebensfreude durch die Gemeinschaft In der Wohngemeinschaft „Lebensfreude“ sollen Seniorinnen und Senioren so selbstständig wie möglich leben, indem sie ihre Begabungen und Fähigkeiten einbringen und miteinander teilen. „Wesentlich ist, dass sie sich mit den vorhandenen Ressourcen unterstützen, damit ein gemeinsames Leben gut gelingen kann. Im Ruhestand zu sein, heißt nicht, einsam zu sein“, erklärt der Mediziner Peter Schuh. Es bestehe jederzeit die Möglichkeit, sich in den eigenen Wohnbereich zurückzuziehen. Aber die bewusst gelebte Gemeinschaft soll die Leere und Einsamkeit verhindern und durch Lebensfreude ersetzen. „Wer sich hier einmietet, dem muss bewusst sein, dass er bzw. sie nicht allein lebt, sondern 14 JUNI 2022 www.prima-magazin.at

BERICHT auch eine verbindliche Verantwortung für das gemeinsame Lebensumfeld übernimmt“, ist ein wesentlicher Punkt des Konzepts. Durch die gegenseitige Unterstützung soll eine schwere Pflegebedürftigkeit verzögert werden. „Wenn der Bedarf nach Unterstützung und Pflege im Einzelfall auftritt, steht die Hauskrankenpflege der Diakonie zur Verfügung. Sollte ein selbstständiges Alltagsleben in der Gemeinschaft nicht mehr möglich sein, ist die Aufnahme in eines der beiden Pflegeheime der Diakonie Südburgenland möglich“, erklärt Pfarrerin Sieglinde Pfänder. Nachhaltige Nutzung Die ehemalige OSG-Zentrale wird im Wesentlichen in ihrer Struktur belassen. 24 Wohneinheiten zwischen 30 und 55 m 2 mit Ein- bzw. Zweibettzimmern werden entstehen. Im Erdgeschoß ist auch ein Café geplant, das durch Tagesgäste den Kommunikationscharakter und die Lebendigkeit des Hauses hervorheben soll. „Wir wollen diesen Teil von Oberwart in das Haus miteinbeziehen“, erklärt Architekt Martin Schwartz. Die OSG verfolgt auch bei diesem Projekt den Green Way. Die Nutzung leer stehender Gebäude ist ein Kernthema des größten burgenländischen Wohnbauträgers. Eine PV-Anlage und der Anschluss an das Fernwärmenetz sind Teil des ökologischen Bauens. „Wir planen hier mehr Grünflächen. Auch die wunderschöne alte Linde am Areal muss erhalten bleiben“, so Kollar. Baubeginn ist im heurigen Sommer. Die Fertigstellung erfolgt im Herbst 2023. Soziale Verantwortung à la OSG Die Lieferengpässe bei Baumaterialien und die unkontrollierbaren Preissteigerungen haben die Bauwirtschaft in den letzten Monaten unter Druck gesetzt. Betroffen ist die gesamte Branche. „Die OSG sieht auch weiterhin den sozialen Wohnbau als Kerngeschäft des Unternehmens. In unmittelbarer Zeit kann es aber dazu kommen, dass das eine oder andere Projekt aufgrund der Kostenunsicherheit zurückgestellt werden muss. Wir werden aber auch weiterhin im sozialen Wohnbau tätig sein. An dieser Unternehmensphilosophie hat sich nichts geändert“, lautet die Botschaft von OSG-Geschäftsführer Alfred Kollar. Foto © Andi Bruckner OSG-Geschäftsführer KR Dr. Alfred Kollar Soziale Verantwortung über Grenzen hinaus Soforthilfe hat die OSG für Geflüchtete aus der Ukraine geleistet. „Als der Aufruf zur Hilfe vom Land Burgenland kam, war für die OSG klar: Wir müssen helfen!“, so Kollar. In einer Nacht- und Nebelaktion wurden die ersten leerstehenden OSG-Wohnungen bezugsfertig gemacht. Mittlerweile konnten 160 Menschen, die aus der Ukraine flüchten mussten, in 43 OSG-Wohnungen untergebracht werden. Diese Wohnungen wurden kurzerhand vom Markt genommen und stehen diesen Menschen unentgeltlich zur Verfügung, gibt die OSG bekannt. „Und eines ist klar“, so Kollar, „sollte der Krieg andauern, werden die Unterkünfte selbstverständlich auch für längeren Zeitraum zur Verfügung gestellt. Keine Frage! Wir helfen so lange wie nötig.“ Foto: Bergmann Wald- u. Sonnenbad St. Johann in der Haide ab Samstag, 4. Juni bei Schönwetter geöffnet Info im Gemeindeamt unter 03332/62882 JUNI 2022 15

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