Erfahrungen/Ergebnisse Im Ev. Klinikum Bethel wurde mittlerweile mit über 400 Psychiatriepatienten/-innen eine Behandlungsvereinbarung abgeschlossen. Vor allem für die allgemeinpsychiatrische Akutbehandlung hat sich die Intervention für die Reflexion und die gemeinsame Behandlungsplanung als hilfreich erwiesen und als Möglichkeit der Krisenvorsorge bewährt. Die Verbesserung der therapeutischen Beziehung wird sogar durch externe Evidenz bestätigt [8]. Nicht nur die Behandlungsteams sind von der Intervention überzeugt, auch die Betroffenen beschreiben einen deutlichen Benefit. So wird die Behandlungsvereinbarung auch vom Bielefelder Verein der Psychiatrieerfahrenen als gemeinsam mit der Klinik entwickelte Intervention befürwortet [9]. Auch andernorts sind Initiativen zu verzeichnen, Behandlungsvereinbarungen zu entwickeln und anzubieten, der Verbreitungsgrad in Deutschland scheint jedoch weiterhin sehr gering zu sein [z.B. 10, 11]. Dementsprechend gering ist auch die nationale wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema. Diskussion Da die Erfahrungen sowohl der Betroffenen als auch der Klinikmitarbeiter/- innen als durchaus positiv zu bewerten sind, erscheint dieser geringe Verbreitungsgrad zwar wenig nachvollziehbar, lässt sich aber u.a. mit der mangelnden eindeutigen Evidenz der Intervention begründen. So gibt es bspw. Hinweise aus den Niederlanden, dass Zwangseinweisungen durch Behandlungsvereinbarungen reduziert werden können, was sich in Großbritannien hingegen nicht abzeichnet [8, 12]. Eine Meta-Analyse wiederum zeigt, dass mit Vorausverfügungen (advance statements) im psychiatrischen Kontext Zwangseinweisungen signifikant reduziert werden können [13]. Während es in Deutschland an wissenschaftlicher Literatur mangelt, sind die Ergebnisse der internationalen Studienlage folglich als inkonsistent zu bewerten. Diese Inkonsistenz erschwert die Untermauerung der Intervention mit Evidenz, zumal ein Transfer auf Deutschland aufgrund der stark differierenden Rechts- und Versorgungssysteme ohnehin nur begrenzt möglich ist. 116
Schlussfolgerung Behandlungsvereinbarungen werden sowohl von Betroffenen als auch von Behandlungsteams des Ev. Klinikums Bethel als hilfreiche Möglichkeit der Partizipation und der Krisenvorsorge wahrgenommen und eingesetzt. Sowohl die Verbesserung der therapeutischen Beziehung und die Vertrauensbildung, als auch die Reduktion von Zwangsmaßnahmen werden als Effekte der Behandlungsvereinbarung aus der Praxis berichtet und auch anhand unterschiedlicher internationaler Studien mit Evidenz belegt. Bedauerlicherweise hat sich die Intervention in Deutschland noch immer nicht flächendeckend etabliert. Es ist davon auszugehen, dass der Implementierungsprozess auch durch die mangelnde Evidenz für die deutsche Versorgungslandschaft ausgebremst wird. Eine in NRW durchgeführte multizentrische RCT (randomisierte kontrollierte Studie), die die Effekte von Behandlungsvereinbarungen und Krisenpässen bei Patienten/-innen mit Schizophrenie oder schizoaffektiver Störung untersucht, wird voraussichtlich 2020 erste Ergebnisse liefern und somit die Evidenzlücke schließen [14, 15]. Literatur 1. Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2011). Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/a729-unkonvention.pdf?__blob=publicationFile; Stand 21.03.2018. 2. Prestin, E. (2016). Einflussnahme in derpsychiatrischen Versorgung: Wünsche aus Betroffenen-Perspektive. Psychiatrische Pflege. 1(1): p. 9-12. 3. Henderson, C. et al. (2008). A Typology of Advance Statements in Mental Health Care. Psychiatric Services. 59(1): p. 63-71. 4. Dietz, A. et al. (1998) (Hrsg.). Behandlungsvereinbarungen: Vertrauensbildene Maßnahmen in der Akutpsychiatrie. Bonn: Psychiatrie-Verlag. 5. Ketelsen, R. (1998). Einführung des Krisenpasses in Bielefeld. In: A. Dietz et al. (1998), Behandlungsvereinbarungen: Vertrauensbildende Maßnahmen in der Akutpsychiatrie, S. 168-179. Bonn: Psychiatrie-Verlag. 6. Hildebrandt, B. et al.(1998). Bielefeld: Offenheit und Neugier waren der Anfang. In: A. Dietz et al. (1998), Behandlungsvereinbarungen: Vertrauensbildende Maßnahmen in der Akutpsychiatrie, S. 29-44. Bonn: Psychiatrie-Verlag. 117
„Gute Arbeit“ Vorträge, Worksh
„Gute Arbeit“ Eine Herausforder
gemeinsam diskutieren und somit ein
Inhaltsverzeichnis Präsentationen
21. Partizipative Entscheidungsfind
41. Primary Nursing als State-of-th
59. Kulturelle Adaption des REFOCUS
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Vorgehen Zur Beantwortung der Frage
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Literatur 1. Voskes Y, Evenblij K,
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4. Systemisches Arbeiten in psychia
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5. Geschlechtsspezifische pflegethe
Milieutherapeutischer Zugang Es bes
- „Mann - Achtsamkeit“: Es werd
6. E-Learning im klinischen Umfeld
- Leitfragen-getragene Diskussion -
7. Das Erleben der Isolationszeit m
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8. Evaluation der Einführung eines
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9. Chronischer Schmerz- Herausforde
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10. „Darauf bauen wir“ - Praxis
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38. Implementierung von Safewards a
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41. Primary Nursing als State-of-th
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Literatur 1. Abderhalden, C., & Nee
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44. Verwendung von Apps im genesung
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47. Beziehungs-Basierte-Pflege: Gru
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Ergebnisse Der quantitative Teil de
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Die Vermittlung an die Demenz-Exper
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Klinisches und professionelles Lead
55. Wieviel Raum lässt die Psychia
56. Schizophrenie in Kärnten - Ver
Ergebnisse Kernessenz der Fokusgrup
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57. Neue Ansätze in Risikoprognost
Entwicklungen im Verlauf der Unterb
7. Hare, R. D. (2003). The Hare Psy
- Umgang mit Drogen, Alkohol und Ni
ischen Pflege könnten dazu genutzt
59. Kulturelle Adaption des REFOCUS
Ergebnisse Die Recovery-orientriert
14. Wrycraft, Nick; Coad, Alison (2
deutschen Krankenhäusern kognitive
5. Blüher, S. & Kuhlmey, A. Demogr
Ergebnis Die Forschungsarbeit [3] m
62. Akademisierung in der psychiatr
der Umgang mit der Erkrankung im Al
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67. Es war einmal… die Geschichte
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68. Neurolinguistisches Programmier
Fixierung und Isolierung in der sta
Limitationen Nicht berücksichtig w
70. Zuversicht und Hoffnung als Gru
Lernziele - Zusammenhang zwischen e
71. IQP - „Instrument zur Qualit
Ziele Das IQP kann zur validen und
Ziele Es ist das Ziel dieser Studie
2. Depla, M. F., de Graaf, R., van
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74. Milieutherapeutische Gruppen in
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Ergebnisse Hauptängste: Betroffene
76. Schizophrenie in Kärnten - Üb
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77. Behandlungspfade in der Ambulan
die Integrierte Versorgung eingesch
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Diskussion und Schlussfolgerung Es
Autorinnen und Autoren *Aebi Martin
u.a. Administrator der E-Learningpl
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*Lampert Thomas, Dipl. Pflegefachma
Sahm Daniel, B.A., Psychische Gesun
Thomas Matthieu, M.A. Sozialwissens
Unter http://www.pflege-in-der-psyc
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