Entwicklung stellte die Einhaltung der strengen Sicherheitsvorschriften dar: der Player musste in die Wände des Zimmers integriert werden. Die zweite Herausforderung bestand in der Auswahl einer begrenzten Anzahl von Musikstücken die ein möglichst breites Spektrum an affektiven Zuständen abdecken sollten [10, 11, 12]. Ergebnisse / Erfahrungen Nach Entwicklung und Einbau des Prototyps in einem Intensivpflegezimmer folgte eine zwölfwöchige Testphase. Der Player stand den PatientInnen frei zur Verfügung. Täglich wurden Kurzinterviews mit den betreuenden PflegerInnen geführt, um festzuhalten, wie er von den PatientInnen angenommen und genutzt wurde, und wie diese auf die Auswahl der Musikstücke reagierten. Technisch gesehen, hat sich der Player während der Testphase bewährt. Es zeigte sich, dass die begrenzte Anzahl (N = 20) relativ kurzer Stücke und deren Kategorisierung nach emotionalem Gehalt es den PatientInnen schnell erlaubte, sich zurechtzufinden. Alle PatientInnen fanden Musikstücke, die ihren Bedürfnissen entsprachen, auch wenn einige von ihnen beim ersten Hören wenig Begeisterung zeigten (weil die angebotene Musik nicht ihren stilistischen Vorlieben entsprach). Die Tatsache, dass die Musik den meisten PatientInnen völlig unbekannt war (die Playlist enthielt keine aktuellen Hits), lud zum genauen Hinhören ein, weckte vielfältige Assoziationen, und förderte die Auseinandersetzung mit den eigenen emotionalen Bedürfnissen und Reaktionen. In Übereinstimmung mit den Ergebnissen früherer Studien [13, 14], zeigte sich, dass der Player das Autonomie- und Selbstbestimmungsgefühl der PatientInnen förderte, indem er es ihnen erlaubte, Entscheidungen zu treffen. Einigen PatientInnen half er, die Kontrolle über sich selbst und ihr Verhalten wiederzuerlangen: sie mussten einsehen, dass er sich nur steuern liess, wenn sie ihn mit Sorgfalt behandelten und mit genügend Genauigkeit bedienten. Schließlich zeigten die Interviews, dass in einigen Fällen ein intensiver Austausch zwischen Betreuern und Patienten rund um das Thema 98
Musik und Musikhören entstand. Das Hören von Musik schien einen neuen Beziehungsraum zu schaffen, einen sogenannten «Übergangsraum» oder auch «transitionellen Raum» [15] – einen Raum also zwischen dem Innen und dem Außen, zwischen der inneren und der äusseren Realität in dem sich Patienten und Betreuer begegnen können. Dies ist ein interessantes Ergebnis, da die Interaktionen zwischen Patienten und Pflegepersonal im Kontext der Intensivpflege- oder Isolationszimmer meist reduziert sind [16]: Die "Pflege" der Patienten beschränkt sich oft auf die Überwachung ihrer Medikamente und ihrer körperlichen Gesundheit. Es bleibt nicht genügend Zeit für das, was PflegerInnen und Literatur [17; 18] als den Kern oder die Essenz der akut-psychiatrischen Versorgung betrachten: den Aufbau einer pflegerischen Beziehung, d.h. einer Interaktion, die auf dem persönlichen Kontakt und der Kommunikation zwischen den beiden Parteien beruht und in der der Patient im Zentrum des Interesses steht [19]. Die Interviews wiesen darauf hin, dass die Akzeptanz des neuen Players in den zwölf Wochen des Testzeitraums gestiegen war. Zugleich zeigten sie aber auch, dass noch keine (oder nur wenig) neue Arbeitsabläufe rund um den Player und das Musikhören entstanden waren. Für eine wirkliche Integration in die tägliche Routine der Abteilung braucht es deutlich mehr Zeit - eine Tatsache, die auch von Lund et al. erwähnt wird [13]. Diskussion und weiteres Vorgehen Derzeit sind zwei Intensivpflegezimmer in Yverdon-les-Bains (psychiatrisches Zentrum im Norden des Kantons Waadt), eines in der Stiftung Nant (psychiatrische Klinik im Osten des Kantons Waadt) und ein viertes in der Nähe von Lyon (St Cyr au Mont d'Or, Établissement Public de Santé Mentale, Rhône France) mit dem Musikplayer ausgestattet. Um vom Prototypen zu einer neuen, rund um das Musikhören strukturierten Pflegepraxis zu gelangen, müssen dessen Benutzung und Auswirkung empirisch untersucht 99
„Gute Arbeit“ Vorträge, Worksh
„Gute Arbeit“ Eine Herausforder
gemeinsam diskutieren und somit ein
Inhaltsverzeichnis Präsentationen
21. Partizipative Entscheidungsfind
41. Primary Nursing als State-of-th
59. Kulturelle Adaption des REFOCUS
Präsentationen und Workshops Hinwe
Vorgehen Zur Beantwortung der Frage
spürbar“ gewesen (Fragebogen 19)
eingewiesen, alle anderen waren auf
Literatur 1. Voskes Y, Evenblij K,
gewährleisten und eine Möglichkei
4. Systemisches Arbeiten in psychia
schuld, Lösungen werden außerhalb
Betreuungen, Fixierungen, geschloss
5. Geschlechtsspezifische pflegethe
Milieutherapeutischer Zugang Es bes
- „Mann - Achtsamkeit“: Es werd
6. E-Learning im klinischen Umfeld
- Leitfragen-getragene Diskussion -
7. Das Erleben der Isolationszeit m
- Wie hat die Medienwand zur Orient
- kurzen Impulsvorträgen aus versc
32. Therapeutenspezifische Persönl
ung von Affekten und für das Gelin
von Angehörigen in eine psychiatri
34. „Verbindung zum Leben“ - ei
Die Inhalte und didaktische Gestalt
sessment and Management: Notes From
Fragestellungen Die folgenden fünf
eichten. Stationsleitende mit mehr
9. Mann, D. (2009). The missing lin
überarbeiten S3-Leitlinie und kön
38. Implementierung von Safewards a
Hintergrund Kunsttherapie kann in d
tInnen den Inhalt des Moduls vorzus
Das R-LAB bietet eine klare Struktu
Sekundäre Traumatisierungen als Be
Der Workshop basiert somit auf eine
41. Primary Nursing als State-of-th
Auswirkungen von Primary Nursing Ev
Literatur 1. Abderhalden, C., & Nee
- Sie erwerben Handlungskompetenzen
Diskussion Nur durch das klar formu
pen (Arzt, Psychologe, Sozialarbeit
Inhalte waren psychoedukative Berat
der Ausländerbehörde und weiteren
44. Verwendung von Apps im genesung
personen, verstanden, welche zum Zi
lung getestet wurden. Dabei haben s
45. Personalbedarfsberechnung in de
auf der Basis von Experteneinschät
47. Beziehungs-Basierte-Pflege: Gru
genden Bedürfnisse (gute Gründe),
- Mittels der Praxistransfercoachin
49. Beziehungs-Basierte-Pflege: Aus
Ergebnisse Der quantitative Teil de
Gerade am Beginn des Versorgungspfa
Die Vermittlung an die Demenz-Exper
abschließenden Ergebnisse der wiss
Formate zur Unterstützung von Vern
Beispiel: Praxisbasierte Forschungs
Abschließend sei noch auf ein Zita
Ziel Um ein solches Konzept zu entw
ausgeführt, dass Beziehungen zu ob
11. Quinn, C., & Happell, B. (2015c
komplexen Krankheitsbilder (Kombina
Klinisches und professionelles Lead
55. Wieviel Raum lässt die Psychia
56. Schizophrenie in Kärnten - Ver
Ergebnisse Kernessenz der Fokusgrup
men selbst. Eine recovery-orientier
57. Neue Ansätze in Risikoprognost
Entwicklungen im Verlauf der Unterb
7. Hare, R. D. (2003). The Hare Psy
- Umgang mit Drogen, Alkohol und Ni
ischen Pflege könnten dazu genutzt
59. Kulturelle Adaption des REFOCUS
Ergebnisse Die Recovery-orientriert
14. Wrycraft, Nick; Coad, Alison (2
deutschen Krankenhäusern kognitive
5. Blüher, S. & Kuhlmey, A. Demogr
Ergebnis Die Forschungsarbeit [3] m
62. Akademisierung in der psychiatr
der Umgang mit der Erkrankung im Al
Häufig ist es auch sinnvoll zunäc
Handlungen notwendig“ [4]. Diesem
67. Es war einmal… die Geschichte
Erfahrungsaustausch. Ebenso stehen
68. Neurolinguistisches Programmier
Fixierung und Isolierung in der sta
Limitationen Nicht berücksichtig w
70. Zuversicht und Hoffnung als Gru
Lernziele - Zusammenhang zwischen e
71. IQP - „Instrument zur Qualit
Ziele Das IQP kann zur validen und
Ziele Es ist das Ziel dieser Studie
2. Depla, M. F., de Graaf, R., van
Ziele Wie weiter mit der Opioid-SGB
74. Milieutherapeutische Gruppen in
75. „Bring dich um, du bist es ni
Ergebnisse Hauptängste: Betroffene
76. Schizophrenie in Kärnten - Üb
- In den Städten Klagenfurt am Wö
77. Behandlungspfade in der Ambulan
die Integrierte Versorgung eingesch
- Diese zehn evidenzbasierten Einze
79. Entwicklung durch kontinuierlic
Diskussion und Schlussfolgerung Es
Autorinnen und Autoren *Aebi Martin
u.a. Administrator der E-Learningpl
sind Charakterstärken und Persönl
*Lampert Thomas, Dipl. Pflegefachma
Sahm Daniel, B.A., Psychische Gesun
Thomas Matthieu, M.A. Sozialwissens
Unter http://www.pflege-in-der-psyc
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