Eine andere Jugendliche beim gleichen Dienst ergänzte: »Ich mag die Tatsache, dass die eigenen Notizen zusammen mit der Pflegerin aufgeschrieben werden. Dass meine Stimme verwandt wird, um die Aufzeichnungen zu machen, gibt mir das Gefühl gehört zu werden.« In einer irischen Akut-Station reflektierte ein Mann über das Wesen der Zusammenarbeit des Gezeitenmodells: »Ich konnte mehr darüber nachdenken, was ich tun musste und was wichtig war. Das hatte ich aus den Augen verloren. Die Pflegenden haben mir geholfen, andere Brennpunkte zu setzen. Bis dahin hatte ich nicht erkannt, was mich alles quält.« Eine andere Person äußerte sich über das Wesen der Befragung innerhalb des ganzheitlichen Assessments und stellte fest: »Die Fragen fühlten sich nicht so an, als kämen sie von außen. Sie kamen von dem was ich fühlte, was ich brauchte oder was wichtig war. Sie waren gute Fragen, über Dinge, die für mich wichtig waren…weil ich der Hauptspieler in meiner Krankheit bin, wissen Sie. Ich muss die meiste Arbeit selbst tun. Ich glaube, was ich von der Krankheit wahrgenommen habe ist sehr wichtig in diesem Rahmen.« Wiedergewinnung Die ausdrückliche Wertschätzung für die individuelle Stimme der Person und ihrer erzählten Geschichte durch das Gezeitenmodell scheint der Aspekt des Models zu sein, der bei Praktikern wie Patienten gleichermaßen gut ankommt. Den sich ereignenden therapeutischen Prozess innerhalb der Tide haben wir als Wiedergewinnung beschrieben. Die Menschen haben das Gefühl, dass sie etwas zurückfordern, wiedergewinnen, es urbar machen und wieder in Besitz nehmen können: die Geschichte ihres Lebens. Dies erhöht ein Gefühl von Person-sein und persönlicher Identität. Sie verwenden wieder ihre einzigartige menschliche Identität, statt nur ein »Patient« von vielen zu sein. Dieser Prozess von Wiedergewinnung oder Wiederaneignung hat mit erinnern zu tun oder wieder zusammenzufügen, ganz zu machen, ein Gefühl von sich selbst wieder herzustellen, das durch die Leiden des psychiatrischen Zusammenbruchs zerrissen 3 war. 3 Anm. d. Übers.: Durch die Übersetzung geht leider ein sinnhaftes Wortspiel verloren. Erinnern (remembering) und dismembered (zerrissen, losgelöst) haben im Englischen den gleichen Wortstamm (member = Zugehöriger, Mitglied). Die Autoren benutzen diese bildhafte Sprache um einerseits auf die Stigmatisierung und Zerstörung der Person durch die Erkrankung wie auch den (niedrigen) sozialen Status als Patient aufmerksam zu machen. Mit der Hilfe bei und an der Arbeit ihrer Geschichte, was oft in normalen Unterhaltungen (25) geschieht, lernen Menschen ihre Schwäche zu kompensieren, wenn sie nicht vollständig in der Lage sind die Lebensprobleme, die sie behindern, zu lösen. Es mag nicht möglich sein, Leiden aus der Menschheitsgeschichte auszuwaschen. Dennoch erscheinen die Möglichkeiten eines konstruktiveren Lebens unendlich zu sein. Literatur: 1) Beck, A. T. Successful outpatient psychotherapy of a chronic schizophrenic with a delusion based on borrowed guilt. Psychiatry, 1952, 15, 305-312 2) Ellis, A. Rational psychotherapy. Journal of General Psychology. 1958, 59, 35-49 3) Barker P It’s time to turn the tide. Nursing Times 1998, 18(94) 70-72 4) Barker P and Buchanan-Barker P The Tidal Model: A guide for mental health professionals London, Brunner-Routledge, 2005 5) Brookes N «Phil Barker: The Tidal Model of Mental Health Recovery”. Ch 32 in AM Tomey and MR Alligood (Eds) Nursing Theorists and their Work (6 th Edition) New York, Mosby, 2005 6) Buchanan-Barker P Uncommon sense: The Tidal Model of mental health recovery. Mental Health Nursing 2004, 23 (1) 12-15 7) Brookes ibid 8) Barker P, Jackson S and Stevenson C The need for psychiatric nursing: Towards a multidimensional theory of caring. Nursing Inquiry 1999, 6, 103-111 9) Vaughn K, Webster, D Orahood S and Young B Brief inpatient psychiatric treatment: Finding solutions. Issues in Mental Health Nursing 1995, 16(6) 519-31 10) Barker P The Tidal Model: The lived experience in person-centred mental health care. Nursing Philosophy 2000, 2(3) 213-223 11) Barker P The virtue of caring. International Journal of Nursing Studies 2000, 37, p 329-336 12) Barker P. J. Reflections on the philosophy of caring in mental health. International Journal of Nursing Studies 1989, Vol. 26 (2) ppl3l-141 13) Buchanan-Barker P and Barker PJ (2006) The Ten Commitments:A value base for mental health recovery. Journal of Psychosocial Nursing 44 (9) 29-33 14) Buchanan-Barker P and Barker P Lunatic language Openmind 2002, 115: p23 15) Szasz T S Curing the therapeutic state: Thomas Szasz on the medicalisation of American life. Interviewed by Jacob Sullum. Reason 2000, July: pp 27-34 16) Jonsson B Ten Thoughts About Time London, Constable and Robinson, 2005 17) Barker P The Tidal Model: The healing potential of metaphor within the patient’s narrative Journal of Psychosocial Nursing and Mental Health Services 2002, 40 (7) 42-50 18) McCann C Four Phenomenological Philosophers: Husserl, Heidegger, Sartre, Merleau-Ponty London, Routledge 1993 19) Stevenson C, Barker P and Fletcher E (2002) Judgement days: developing an evaluation for an innovative nursing model. J Psychiatric and Mental Health Nursing 9(3) 271-6 20) Stevenson C and Fletcher E (2002) The Tidal Model: The questions answered. Mental Health Practice 5(8) 29-37 52 53
21) Lafferty S and Davidson R (2006) Person-Centred Care in Practice: An account of the implementation of the Tidal Model in an adult acute admission ward in Glasgow. Mental HealthToday (March) pp31-34 22) Gordon W, Morton T and Brooks G (2005) Launching the Tidal Model : Evaluating the evidence. Journal of Psychiatric and Mental Health Nursing 12 (6) 703-12 23) Lynch J, Maxwell J and Collins R (2003) Patients and nurses perceptions of a collaborative model of engagement in a mental health setting.(Unpublished) 24) Cook NR, Phillips BN and Sadler D (2005) The tidal model as experienced by patients and nurses in a regional forensic unit Journal of Psychiatric and Mental Health Nursing 12 (5) 536-540 25) Zeldin T (2000) Conversation: How talk can change our lives. Mahwah, New Jersey; Paulist Press Die Herausgeber dieses Buches danken Ruth Ahrens für die Übersetzung des Textes aus dem Englischen. 54
Posterpräsentation »Und bist Du n
Weiterführende, sich auf die Krank
Wir wollen mit der Gruppe … 1.)
Einführung eines integrierten Füh
IV. V. Behandlungskonferenz (hier w
Unterstützende Voraussetzungen Zur
Den sozial-kommunikativen Bereich b
NANDA- Pflegediagnosen - ein Mittel
Das entwickelte Erhebungsinstrument
Konzeption zur Implementation von N
Klinikebene. So bedingt die in zwei
Modul 1 - Ich bin es mir (Selbst)we
Inhalte: • Unterbringungsgesetz
Therapie und Gesundheitszentrum Mut
3.4. Laufgruppe: Die Laufgruppe fin
Praktische Erfahrungen mit der Umse
Zielerreichung unter gegebenen Rahm
»Future starts now« Sommerprojekt
Körper und Gefühl - pädagogisch
Herausforderungen der Versorgung De
Körperlich aggressives Verhalten t
Durchführung einer Zeitstudie zur
der Langzeitpflege wurden auch die
Literatur: 1 Bartelt, G., Anliker,
Arbeitsaufteilung Unsere Abteilung
Der Stationsleiter übernimmt eine
3. Forschungsmethode Als wissenscha
» ... das ist die spezielle Situat
Wirksame Vereinbarungen mit Mensche
Dennoch stellen diese Strategien ei
enten zu arbeiten, statt sie mit gr
nicht, weil Programme und Konzepte
• • Verbesserung der Zusammenar
Gartentherapie an der sozialpsychia
• • • • können trainiert w
Analyse der Richtlinie zur ambulant
den Datenbanken wie die Cochrane Li
Diagnosen, die in der Richtlinie be
»Bühne frei ...« - Theaterarbeit
abgelehnte bzw. abgewehrte Anteile
leitern, einem Mitarbeiter aus der
Das Beraterteam in der Psychiatrisc
Insgesamt hat sich das Beraterteam
dex lag bei Aufnahme bei 13,9 (12,1
Wirksame Strategien eines kommunika
Ergebnisse Das standardisierte Beob
Psychoedukation bei schizophren erk
Die Aufbaumodule 1. Modul: Eincheck
Bäumchen wechsle dich - Fremdgehen
Hoffen wir, dass es lange anhält!
fälle in die Krankheit und stellt
Gray, R., Gournay, K., David, A. (2
Methode und Material: Im Laufe von
Er war jahrelang Pflegeleitung auf
Forschungsziel und Forschungsfragen
Pflegerische Aspekte einer multipro
Spezielle Aspekte der Behandlung: 1
• • • • Welche Unterstützu
Spiritualität und psychiatrische P
fahrten und Meditation zeigen teilw
Diskussion und Schlussfolgerungen A
dieses Grobkonzeptes ist, dass der
Bei den Kriterien »Miteinbezug der
genommen um die Festlegung des Pfle
weil deren spezieller Pflege- und U
generalistisch ausgebildete Pflegen
Die Implementierung von Pflegeproze
[dokumentierenden] Personen weitgeh
Insgesamt scheint eine Schulung zum
Die theoretischen Grundlagen der St
63.1. Es zeigte sich, dass Drogenab
Daraus folgt, dass man ein reales O
onen durch wissenschaftliche Befund
Zur Gewährleistung stabiler Unters
gnitiven Einstellungen bei den Betr
3. PAIR - Das Training zur Aggressi
Literaturverzeichnis 1. Bandura, A.
Die Bielefelder Behandlungsvereinba
• Mit der Behandlungsvereinbarung
und mit Kompetenzen im Bezug auf de
darauf hin, dass Menschen mit psych
Billardtraining auf der Station FP
Stigmatisierung von Alkoholkranken;
»Warum nehmen Sie Ihre Abendarznei
Fachhochschule Osnabrück im Fach P
Waltraud Koller, Jahrgang 1964, dip
essenschwerpunkte: Prinzipien und S
Martin F. Ward, Vorsitzender der Ex
Laden...
Laden...
Laden...