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2011-2 REISE und PREISE

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PORTUGAL Porto

PORTUGAL Porto und der grüne Eine trendige Metropole, breite Sandstrände, Städte voller Flair und Geschichte, Weinberge zum Staunen und Weltklasseweine zum Schwelgen – es gibt viele Gründe für eine Reise in den Norden Portugals. VON ELKE HOMBURG Ein rubinroter Ruby, ein bernsteinfarbener Tawny oder doch lieber ein trockener Weißer? Helen aus Manchester erklärt mir die feinen Unterschiede und vergisst nicht zu erwähnen, dass die Briten im 17. Jh. den Portwein erfanden. Doch längst ist der edle Wein ein echter Portugiese, der untrennbar mit Porto verbunden ist – obwohl die großen Portweinkellereien gar nicht dort liegen, sondern in der Schwesterstadt Vila Nova de Gaia, durch den Douro von Porto getrennt. Trotz des berühmten Exportartikels haftete Porto, der mit 220.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt des Landes, lange ein Langeweiler-Image an. »In Porto wird gearbeitet, in Lissabon gelebt«, hieß es. »Längst überholt«, schimpft Stadtführer Paulo Mucha. Den Beweis bleibt er beim Stadtbummel nicht schuldig. Nostalgisches Norde Flair und moderne Architektur ergänzen sich im Stadtbild vorzüglich. Und als wir abends durch die In-Viertel mit trendigen Bars und Clubs ziehen, stellen wir fest: Das Feiern und das Genießen haben die Portuenses längst gelernt. »Und in der Fußballliga«, triumphiert Paolo, »haben wir gegenüber Lissabon sowieso meist die Nase vorn.« Nordportugal hat Genießern viel zu bieten. Neben dem Port reifen längst auch andere Weltklasseweine zwischen dem lieblich-grünen Minho und den dramatischen Steilterrassen am Douro-Oberlauf. Genusswanderer kommen im Peneda- Gerês-Nationalpark auf ihre Kosten. Und schließlich reihen sich entlang der Küste auch großartige Strände aneinander, die selten überlaufen sind. Das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis steigert zusätzlich die Urlaubsfreude. 110 REISE & PREISE 2/2011

Blick auf Weinberge rund um Pinhão im oberen Douro-Tal Porto: Die Schöne am Douro n Sonnenuntergangsstimmung am Kai von Vila Nova de Gaia vor der Altstadtkulisse von Porto Die Seele der Stadt liegt im Ribeira-Viertel am Douro, wo sich die bunten Häu- eleganten Jugendstilcafé »Café Majestic« (Rua bilder die Geschichte Portugals erzählen. Im ser übereinanderstapeln. In viele zogen Bars Santa Catarina 112) gibt’s leckere Süßigkeiten, aber auch Hauptgerichte wie Ente in Port- und Cafés ein, in denen man bei Espresso oder Portwein den Tag vertrödeln und zuschauen wein (€ 18). Nostalgische Läden wie das Delikatessengeschäft A Pérola do Balhao (Rua For- kann, wie die Rabelos auf dem Douro schaukeln. Die historischen Lastkähne brachten mosa 277) kann man nach Mitbringseln einst die Trauben aus den Weinbergen nach durchstöbern, und ein Muss ist der Besuch bei Porto, heute kann man auf ihnen die Stadt vom Lello e Irmão (Rua Carmelitas 144) – für viele Wasser aus erkunden (1 Std. ab Cais de Ribeira ca. € 10). Ein schönes Restaurant direkt am wann schlendert man natürlich auch über die der schönste Buchladen der Welt. Doch irgend- Kai ist das »Don Tonho«, serviert wird verfeinerte portugiesische Küche (Sardinen vom de Gaia – zur Portweinprobe (s. Kasten S. 113). Brücke ans andere Douro-Ufer nach Vila Nova Grill € 11, Enten-Reis € 13,50). Für ein Kontrastprogramm nach so viel Tradition und Geschichte sorgen moderne Kunst Man sollte aber auch in die Oberstadt hinauf steigen, um die trutzige Kathedrale zu der Serralves-Stiftung (Rua Dom João de besuchen oder den Bento-Bahnhof, wo Kachel- Castro 210) und die kühne Architektur des Kulturhauses Casa da Musica (Av. de Boavista). Abends sollte man die Clubs, Cafés und Galerien erkunden, die in die alten Handelshäuser rund ums Hotel »Infante Sagres« einzogen. Doch der schönste Platz ist nach Sonnenuntergang das Lounge-Café »Bogani« am Ufer von Vila Nova de Gaia, wo man beim Cocktail (€ 7) Portos Lichter glitzern sieht. Costa Verde: Badeorte mit Stil Die Wallfahrtskirche Igreja de Santa Luzia liegt hoch über Viana do Castelo und dem Meer Fährt man von Porto aus in nördlicher Richtung an der Küste entlang, kann man Grenze. lich zwischen Esposende und der spanischen Strandorte sammeln. Der hübscheste Ort der Region ist zweifellos Viana do Castelo. Am Praça da Republica Erste Station ist das Seebad Póvoa de Varzim mit zahllosen Apartmenthäusern, Kasino und prallem portugiesischem Urlaubsle- trifft man sich nach dem Shoppen und Fla- schlägt das quirlige Herz der Kleinstadt: Hier ben. Bis Ende August tobt der Baderummel, nieren zwischen Renaissancepalästen in dann werden die typischen bunten Strandzelte einem der Terrassencafés. Der perfekte Platz (€ 7/Tag) zusammengefaltet und es kehrt Ruhe für den Sonnenuntergang bei einem Glas Portwein (€ 4): die Terrasse der »Pousada de San- ein. Wilder und ungezähmter, breit und feinsandig sind die Atlantikstrände weiter nördta Luzia«. Die schönsten Strände Praia de Ofirbei Esposende – lang, breit, prächtig. Mit dem richtigen Maß an Infrastruktur auch für mehr als ein paar Tage oder Stunden. Viel Platz gibt’s am Praia de Afife Praia de Afife bei Viana do Castelo – ein echter Traumstrand, allerdings nur mit dem Auto zu erreichen und, abgesehen von einer Strandbar, ohne Infrastruktur. Praia de Moledo4 km nördlich von Vila Praia de Ancora – breit und feinsandig, beliebt bei Surfern und Windsurfern. ‘ REISE & PREISE 2/2011 111

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