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2012-3 REISE und PREISE

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FRANZ.-POLYNESIEN Mythos

FRANZ.-POLYNESIEN Mythos Südsee Am Horizont bricht sich mit weißen Schaumkronen der offene Pazifik am vorgelagerten Riff. Davor liegt die glatte Lagune, eine leuchtende, spiegelnde Fläche aus Türkis und Hellblau. Kräftige Polynesiersitzen, als wären sie von Gauguin gemalt, entspannt im seichten Wasser. Eine Frau hält eine Flasche Hinaro, tahitianisches Bier, in der Hand. Eine zweite isst in aller Ruhe genüsslich eine Mango. Endlich angekommen im Südsee-Paradies! Mehr als 25 Stunden ist unterwegs, wer von Deutschland aus Französisch-Polynesien ansteuert. Fünf Archipele mit insgesamt 118 Inseln und Atollen bilden das französische Überseeland. Die bekannteste und zugleich größte Insel ist Tahiti. Wie Moorea und Bora Bora zählt sie zur Gruppe der Gesellschaftsinseln, erloschenen Vulkaninseln, die mit über 2.000 m hohen Bergen steil aus dem Pazifik herausragen. Umgeben sind sie von fischreichen Korallenriffen und pittoresken kleinen Inseln, den Motus. Die drei Eilande sind allerdings durchaus unterschiedlich. Das wunderschöne Bora Bora mit seiner fantastischen, großen Lagune und den palmenbewachsenen Motus entspricht dem Klischee vom Südseeparadies sicher am meisten. Die kleine Insel hat sich allerdings komplett dem Tourismus verschrieben. Viele Hotels, fast alles 5-Sterne- Resorts, stehen auf einzelnen Motus – sehr schön, aber auch isoliert. Jeder Ausflug ist organisiert. Bora Bora ist zweifellos grandios, aber sündhaft teuer. Tahiti und das angrenzende Moorea sind größer, abwechslungsreicher und etwas kostengünstiger. Tahiti, Moorea und Bora Bora sind magische Begriffe. Was erwartet den Reisenden auf den vermeintlich schönsten Inseln der Welt wirklich? Unser Autor Stefan Scholtz sagt Ihnen, inwieweit die Realität den Südsee-Klischees entspricht. 16 REISE & PREISE 3/2012

Die Hotels auf Bora Bora gehören fast alle in die 5-Sterne-Kategorie (links oben). Auf den Wellen reiten kann man auch in der Südsee. Tahitis bekanntester Surfspot: Teahupoo auf der kleineren Insel Tahiti Iti (rechts) TAHITI Ursprung des Südseemythos Gelassen geht es zu in der Markthalle von Papeete. Es gibt Stände mit Obst und Gemüse, Fisch und Blumen, ein kleines Restaurant. Souvenirs. Für ein Schwätzchen ist immer Zeit. Vor den Geschäften in der Nähe der Hafenpromenade spielen alte Männer Ukulele und Gitarre. Südseemusik, zu der man sich trifft und singt. Die Hauptstadt Französisch-Polynesiens zählt 26.000 Einwohner, im Großraum leben jedoch weitere 100.000 Menschen. Platz zum Ausbreiten hat die Stadt nur an der Küste, zum Landesinneren bilden bis zu 2.241 m hohe, üppig bewachsene Berge eine natürliche Grenze. Verkehrsstau in der Südsee? Hier gibt es ihn. Tahiti (1.042 qkm) entspricht dem Südseeklischee nur stellenweise. Die schmaleKüstenstraße führt an rostenden Autowracks vorbei. Müll liegt am Straßenrand. Die Strände sind überwiegend dunkel wie in Matavai Bay bei Papeete, wo einst Captain Cook ankerte. Tahitis Charme machen die Menschen aus: freundlich, zurückhaltend und sehr hilfsbereit. Nur in Papeete gibt es zudem reichlich Restaurants und Geschäfte und ein nennenswertes Nachtleben. Lohnend sind Entdeckungstouren, z. B. eine Jeep- Safari ins Inselinnere oder eine Inselrundfahrt. Sehenswert ist das Perlenmuseum in Papeete (Eintritt frei, www.robertwan.com/eng/museum.htm). Das Gaugu - in-Museum in Papeari (Eintritt € 5) zeigt leider kaum Originalbilder, dafür bietet der botanische Garten gleich nebenan einen Einblick in die üppige endemische Flora (€ 3,50). In die Zeit der alten Polynesier versetzt das Marae von Arahurahu, eine terrassenartige Tempelanlage. UNTERKUNFT MITTEL Die freundliche Pension »Fare Suisse« in Papeete steht unter Schweizer Leitung (Tel. 00689-768-121, www.fare-suisse.com, EZ/DZ ab € 85); Sehenswürdigkeiten und Flughafen sind in der Nähe. GEHOBEN Einen stylischen Infinity Pool und einen tollen Blick auf Moorea bietet das ansonsten recht nüchterne, mehrstöckige »Manava Suite Resort Tahiti« (Tel. 00689-508445, www.spmhotels.com/resort/tahiti, EZ/ DZ ab € 167). ab € 154, FTI. Nicht alle Strände Französisch- Polynesiens sind so schön wie dieser auf Bora Bora BORA BORA Die schönste Lagune der Welt Der Anflug auf Bora Bora ist wirklich spektakulär. Schöner kann eine Insel nicht sein! Ein 4 km breiter und 8 km langer, tiefgrüner Berg ragt aus dem Meer. Eine breite Lagune umschließt alles in unglaublich intensiv leuchtenden Blautönen. Sanft landet die Propellermaschine auf einem der vorgelagerten Motus. Im kleinen Flughafengebäude begrüßt eine Band in Hawaiihemden mit Ukulele die Touristen. Blumenketten werden an die Hotelgäste verteilt, die dann mit Motorbooten zu ihren Hotelsoder kostenlos nach Vaitape, dem Hauptort von Bora Bora gebracht werden. Wer hier ein polynesisches St. Tropez erwartet, irrt. Der Ort besteht aus einigen Häusern mit Supermarkt, einem Cyber-Cafe und mehreren Perlengeschäften. Das Inselinnere ist dicht bewachsen, bergigund kaum zugänglich. Bora Bora lebt stärker als die anderen Inseln vom Wasser, seinen Perlenfarmen und natürlich seinen traumhaft gelegenen Resorts mit schönen Stränden und vielfältiger Unterwasserwelt. Zumindest zwei oder drei Tage in einem Strand- oder noch besser Überwasserbungalow sollte man sich gönnen. UNTERKUNFT EINFACH Palmblattgedeckte Bungalows am Strand hat das »Village Temanuata« im Süden der Insel (Tel. 00689- 677561, www.temanuata.com, Bungalow für 1–2 Pers. ab € 136). MITTEL Zimmer und gemütliche Bungalows hat das »Maitai Polynesia Bora Bora«, ebenfalls im Süden (Tel. 00689-603000, www.bora.hotelmaitai.com, Strandbungalow ab € 203/270 inkl. Frühstück). Over Water Bungalow ab € 240, Pacific Travel House. GEHOBEN Auf einem Motu mit traumhaften Blick auf die Lagune und Bora Bora liegt das»Bora Bora Pearl Beach Resort & Spa« (Tel. 00689-505200, www.spmhotels.com, Überwasserbungalow für 1–2 Personen via Homepage ab US$ 610 inkl. Frühstück). REISE & PREISE 3/2012 17

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