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2016-2 REISE und PREISE

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SÜDFRANKREICH NIZZA &

SÜDFRANKREICH NIZZA & DER HAUT VERDON Nizzas Klassiker: ein Spaziergang am Wasser auf der Promenade Anglais MEDITERRANES TRAUMPAAR Nizza ist als Sommerreiseziel berühmt, das Bergland dahinter kennen bislang hauptsächlich Skifans. Zu Unrecht, denn mittelalterliche Bergdörfer, atemberaubende Hochtäler und eine vorzügliche regionale Küche laden gerade in der warmen Jahreszeit zum Genießen und zu ausgedehnten Wanderungen ein. VON MARTINA KATZ Philippe zwickt einen Zweig vom wilden Lavendelbusch ab, hält ihn sich unter die Nase und steckt ihn dann hinter sein linkes Ohr. »Das wirkt beruhigend«, sagt der alte Schäfer kurz und trottet mit seiner Herde weiter die grüne Hochebene in La Colle St. Michel entlang. Seit jeher mahlen die Mühlen in der Bergwelt des Haut Verdon langsam. Bis heute hat sich daran nichts geändert – auch wenn es von den mit Schnee bedeckten 3.000er Gipfeln nur zwei Autostunden bis zum hippen Nizza an der Côte d’Azur sind. Man genießt die Natur und alles, was sie hervorbringt, wohnt in mittelalterlichen Bergdörfern wie Peyresq oder Colmars-les-Alpes in ebenso mittelalterlichen Häusern, erlebt im nördlichsten Bergdorf Allos, wie sich Natur und Action vereinen lassen, ohne auf Gemächlichkeit zu verzichten, und erfreut sich in Nizza noch an ein paar Tagen am Meer – eine tolle Urlaubskombination. 26 REISE & PREISE 2-2016

Im Hinterland der trubeligen Côte d’Azur finden Aktivurlauber faszinierende Gebirgslandschaften mit Wanderrouten, Mountainbike-Trails und ur - sprünglichen Bergdörfern. Der Lac d’Allos ist der höchstgelegene Bergsee Europas (links). Das Bergdorf Peyresq wurde liebevoll restauriert (rechts) NIZZA Ein Hauch von Belle Époque Noch immer versprüht die Stadt einen Hauch von Belle Époque. Man flaniert auf der traditionellen Promenade Anglais, macht einen Schaufensterbummel am noblen Place Massena, lässt sich durch die hippen Bars in den Altstadtgassen treiben. Nicht nur Kinder freuen sich über den Miroir d’eau, ein riesiges begehbares Wasserspiel, das mal Dampf, mal Fontänen in den Himmel pustet. Spaß macht auch eine Stadtrundfahrt mit der Tram (ab € 1,50/Strecke). Wunderbar ist der Ausblick auf die Hafenstadt von der Aussichtsterrasse des Musée d’Art Moderne (Eintritt ab € 10). In der Altstadt und an der Promenade Anglais findet man zahlreiche Cafés und Restaurants. Typisch sind frischer Fisch und Gerichte à la provençale. Beliebt ist das Restaurant »Le Koudou«, das z. B. hervorragenden gegrillten Wolfsbarsch für € 33 serviert (28 Promenade des Anglais, Mittagsmenü ab € 19,50). Ein echter Tipp, da kaum bekannt: das kleine »Chat Noir Chat Blanc« in der Rue de la Barillerie 20 (Tagesgericht ab € 8,90). Nett gebettet Klein, aber fein ist das Belle-Époque-Hotel »Villa Rivoli« der Deutschen Barbara Kimmig (10 Rue de Rivoli, 0033-4-93888025, www.villarivoli.com; EZ/DZ ab € 68/99). 100 m zur Promenade, kleiner Garten, hervorragendes Frühstück. Von Künstlern gestaltete Zimmer und einen wunderbaren Garten, Restaurant-Terrasse und Pool bietet das »Hotel Windsor« (11 Rue Dalpozzo, 0033- 4-93885935, www.hotelwindsornice.com; EZ/DZ ab € 145). PEYRESQ & LA COLLE ST. MICHEL Etwas Belgien und viel Tradition Wer französischen Bergalltag liebt, entspannen oder zu aufregenden Wanderungen am Courradour oder zu Mountainbike-Touren um den Montruvel aufbrechen will (Strecken unter www.vtt-montagne.com), ist in beiden Orten richtig. Wie ein Adlerhorst thront das mittelalterliche Peyresq, ein von der Universität Brüssel restauriertes Bergdorf, auf einem Felsplateau in 1.500 m Höhe. Man schlendert die Dorfgassen entlang, bestaunt die Kirche aus dem 13. Jh. und genießt von sonnigen Balkonen den atemberaubenden Ausblick auf die Vaïre-Schlucht. Ebenso verschlafen, aber weniger spektakulär zeigt sich der Nachbarort La Colle St. Michel. Auf einer Hochebene inmitten endlos grüner Wiesen spaziert man zwischen grasenden Eseln und Schafherden, gönnt sich traditionelle Spezialitäten wie einen Génépi-Kräuterschnaps und hausgemachten Schafskäse. Unser Tipp zum Essengehen: die »Gite de la Colle Saint-Michel« (Menü ab € 16,50, www.gite-haut-verdon.com). Nett gebettet Zimmer in Peyresqs einfachen Berghäusern vermietet im Hochsommer Pro Peyresq (0033-4- 92832037, www.propeyresq.be; EZ/DZ ab € 42/84 VP, Bett € 28 VP). Online-Reservierung erforderlich. Die »Auberge L’Oustalet« in Colle St. Michel hat gemütliche Zimmer (0033-4-92832380, www.gite-auberge-colle-st-michel.com; EZ/DZ ab € 26/50 ÜF, Apt. ab € 500/Wo). ‘ einfach einfache Mittelklasse gehobene Mittelklasse anspruchsvoll Die Pinienbahn verbindet Nizza mit dem Bergbahnhof Thorame Haute (Bild) Zeitreise mit der Pinienbahn »Vor über 100 Jahren liefen die Heizer noch neben der Dampflok her, so langsam fuhr die. Sie sammelten Pinienzapfen und warfen sie in den offenen Kessel«, erzählt Raoul Revelli, der 80-jährige ehemalige Präsident der Pinienbahn-Stiftung. »1.000 Höhenmeter müssen überwunden werden. Damals dauerte die Fahrt von Nizza in den Haut Verdon sechs Stunden.« Inzwischen ist aus der Dampflängst eine Diesellok geworden. Von der Côte d’Azur geht’s vorbei an bergigen Olivenhainen, Hochfeldern mit wildem Thymian und alten Bahnhöfen, in die so manches Café einzog, bis zu den schneebedeckten Berggipfeln – und das in nur zwei Stunden bis zum Bahnhof Thorame Haute (€ 16,10/Strecke, vier Züge täglich, www.trainprovence.com). Von dort zu den Bergdörfern geht’s weiter mit dem Bus (€ 5–8). INFO.REISE-PREISE.DE Direktlinks zu allen Hotelempfehlungen und Tipps. Meta-Preisvergleiche für Flüge, Mietwagen etc. REISE & PREISE 2-2016 27

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