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2019-1 REISE und PREISE

EUROPAS FEINSTE ADRESSEN

EUROPAS FEINSTE ADRESSEN Der Strand in der Bucht von Lacona ist mehrere Kilometer lang (links). Abendlicher Betrieb vor Freiluftrestaurants am Hafen von Ciutadella (rechts) CIUTADELLA Die Schicke mit den tollen Stränden In Spanien einen schönen Ort am Meer zu finden, der noch nicht in aller Munde ist, das ist nahezu unmöglich. Ciutadella im Norden Menorcas ist so ein Plätzchen, mit schöner Altstadt, kleinem Hafen, belebten Plätzen und einigen der schönsten Balearen-Strände in Reichweite. Dazu gehört beispielsweise die traumhafte, vollkommen unbebaute Cala en Turqueta, die mit dem Mietwagen in einer halben Stunde erreicht ist. Ein nettes Plätzchen für Individualisten, die nicht so weit weg wollen und unter Urlaub etwas anderes verstehen als Hoteleinerlei mit Halbpension. Schöner wohnen Das »Sodium Hotel Boutique « liegt an einer Allee an der alten Stadtmauer. Die sechs minimalistisch-komfortablen Zimmerunikate sind mit hellen Möbeln und Holzfußböden ausgestattet und versprühen viel Behaglichkeit (EZ/DZ ab € 105, 0034-635236587, -871023444, www.sodiumhotel.com). Der perfekte meditarrane Badeplatz: die Cala en Turqueta unweit von Ciutadella LACONA Elba Italien Der perfekte Tag am Meer Lacona – für mich der Inbegriff des italienischen Badestrandes: eine riesige Sandbucht mit Pinienwäldchen im Süden meiner Lieblingsinsel Elba, zu der ich schon seit meiner Jugend immer wieder zurückkehre. Allein die Fahrt vom Fährhafen in Portoferraio über die Kuppe des Colle Reciso, wenn sich – am besten abends im Mondschein – die mystische Silhouette von Montecristo aus dem Meer schält, das ist schon ein ganz besonderer, magischer Moment. In Lacona kann man den ganzen Tag in einem der Bagni mit Liege und Sonnenschirm (ca. € 30) abhängen und aufs türkis schimmernde Meer blinzeln, im wunderbar klaren Wasser schnorcheln oder aber, etwas sportlicher, die Halbinsel Capo Stella auf einsamen Wanderwegen (mit noch einsameren Badebuchten!) umrunden. Sechs Campingplätze und nicht mal eine Handvoll Hotels liegen in der Bucht, das Publikum ist bunt gemischt. Am schönsten ist es hier im Juni und September, richtig voll dagegen im italienischen Ferienmonat August. Und wer abends Action sucht, muss nur über den Hügel nach Portoferraio, zum Flanieren am Alten Hafen Darsena, Aperitivo an der Uferpromenade und Essen in einem der unzähligen Restaurants in den heimeligen Gassen. Aber auf dem Heimweg bloß nicht den Blick vom Colle Reciso verpassen! Mein Lieblingsrestaurant: Das »Lo Zenzero« liegt versteckt hinter dem Strand bei einem riesigen Bauernhaus. Probieren Sie hier unbedingt das Antipasto misto mare (€ 10) und die Orata(Dorade) aus dem Ofen (€ 18). Hoteltipps: Das »Mini Hotel« oberhalb der Bucht mit toller Aussicht, zum Strand ca. 20 Minuten auf Fußwegen (Studio für 2 Pers. ab € 46, 0039-0565-964041, www.minihotelelba.it). Am Nachbarstrand Margidore, wenige Fußminuten zur Lacona-Bucht, liegt in einem grünen Garten das 3-Sterne-Hotel »Capo Sud«, mit Restaurant und Pool (EZ/DZ ab € 150 ÜF, 0039-0565-964021, www.hotelcapo Schattige Bar am Strand von Lacona sud.it). Unternehmungen: Der höchste Inselberg Monte Capanne (1.019 m) ist von Lacona aus bestens im Blick und schreit quasi nach Besteigung. Vom Ausgangspunkt Poggio sind es fast 700 Höhenmeter, man kann aber auch die Seilbahn nehmen (€ 18 retour), von oben bietet sich ein grandioser Blick auf den gesamten toskanischen Archipel! Anreise: Direktflüge gibt es nur von der Schweiz aus. Ansonsten nächstgelegener Airport ist Pisa, dorthin nonstop mit Easyjet von Berlin (ab € 107) Ryanair von Berlin und Weeze (ab € 131), mit Lufthansa von München (ab € 148). Von Pisa sind es 140 km mit dem Mietwagen (ab € 40/Tag) und 1 Stunde mit der Fähre (Pers. ca. € 14-21, Auto ab € 30). Sabine Becht, Italien-Liebhaberin und Autorin mehrerer Italien-Reiseführer des Michael-Müller-Verlags. 40 REISE & PREISE 1-2019

Sanary-sur-Mer hat bis heute den Charme eines Fischerortes. Die Fischstände auf dem Markt bieten eine hervorragende Auswahl Fotos: Reinhard Schmid/Massimo Ripani/Pietro Canali/HUBER IMAGES, Balate Dorin/Shutterstock, iStock.com/stocknxhares/Zastavkin, David R. Frazier Photolibrary Inc./Alamy Stock Foto SANARY-SUR-MER Frankreich Laissez-faire in Südfrankreich Mein Lieblingsreiseziel in Europa ist Sanarysur-Mer. Die provenzalische Lebhaftigkeit und die Farbenpracht des ehemaligen Fischerdorfs haben mich auf Anhieb fasziniert. Und nicht nur mich! Schon Schriftsteller wie Bert Brecht und Thomas Mann kamen – sie flüchteten vor dem Naziregime. In dem kleinen Hafen reihen sich pastellfarbene Prachtbauten aus dem 19. Jh., darin ab und zu ein gemütliches Café oder Restaurant, bewacht von der Église Saint- Nazaire mit ihrem sandfarbenen Glockenturm. Gegenüber wehen Palmen im Wind, dümpeln schneeweiße Motorboote im tiefblauen Wasser, hissen Fischer die blutroten Segel hölzerner Pointus, der 100 Jahre alten Fischkutter (Bootstour ab € 100/4,5 Std.). Nichts entspannt mich mehr als mit einem hausgemachten Eis in der Hand (Kugel ab € 2,50) das Treiben von einer der Promenadenbänke aus zu beobachten. Manchmal laden einen die Einheimischen zu einer Partie Pétanque ein, man spaziert mit den Füßen im Wasser über den nahe gelegenen Sandstrand, geht den Kreuzweg der Corniche des Baux mit atemberaubenden Blick auf das Meer oder probiert Honig und Olivenöl auf dem Straßenmarkt – am besten in der Vor- und Nachsaison. Mein Lieblingsrestaurant: Das gemütliche »La p’tite Cour« in der Rue Barthélemy De Don hinter dem Hafen hat französisch-mediterrane 3-Gänge-Menüs (ab € 30) und guten lokalen Wein (ab € 21/Flasche). Hoteltipp: Im »Hôtel L’Atmosphère« in der Fußgängerzone sind die Zimmer liebevoll eingerichtet, die nach hinten haben einen Balkon (0033-494-881029, www.hotelatmosphere.com, EZ/DZ ab € 95). Eigenen Pool, Garten und grandiose Aussicht auf Sanary bietet die Ferienvilla von Dominique Huoth am Fuße des Gros Cerveau (ab € 1.654 pro Woche, Objekt-Nummer 1270687a, Blick von der Oberstadt auf den breiten Sandstrand von Nazaré www.fewo-direkt.de). Unternehmungen: Mit einem Mietwagen (ab € 118/Woche) lassen sich La Ciotat (noch ein schönes Hafenstädtchen mit klasse Strand), der Nationalpark Calanques (tolle Wanderrouten entlang einer fjordähnlichen Felsküste mit Badebuchten) und Marseille erkunden. In den Nachbarort Ollioules (schöne Altstadt ohne Tourismus) kommt man per Bus (ab € 1,40). Anreise: Sanary-sur-Mer ist am besten über Marseille zu erreichen. Nonstop nach Marseille fliegen Lufthansa (von Frankfurt und München, ab € 148), Eurowings (von Düsseldorf (ab € 147) und Laudamotion von Stuttgart (ab € 251). Air France fliegt über Paris (z. T. mit Flughafenwechsel, ab € 189). Martina Katz, REISE & PREISE-Autorin seit 2010, spezialisiert auf Fernreisen und das südliche Europa. NAZARÉ Lust auf die ganz große Welle Surfikone Garrett McNamara hat sich hier mit einem Ritt auf einem 24 Meter hohen Brecher den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde gesichert. Während der Big-Wave-Saison zwischen Oktober und Februar rollen bis zu 30 Meter hohe Monsterwellen auf den Praia Norte, den Leuchtturm und die Landzunge zu, die weltweit höchsten. Während der Sommermonate entpuppt sich der liebliche portugiesische Fischerort Nazaré indes als ganz normaler Urlaubsort – wenngleich beim Baden wegen der starken Strömungen immer Vorsicht geboten ist. Von der Unterstadt fährt eine Zahnradbahn in die auf einem Felsplateau gelegene Altstadt Sitio. Von hier eröffnet sich ein spektakulärer Blick auf die Marina, Strand und Meer. Schöner wohnen Das »Mar Bravo« liegt direkt an der Strandpromenade, hat ein gutes Fischrestaurant im Haus. Hier kann man gleich morgens von den freundlichhellen Zimmern aus nach der Welle schauen (DZ mit Balkon ab € 60 ÜF, 00351-262-569160, www.marbravo.com). REISE & PREISE 1-2019 41

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