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3-2022 REISE & PREISE

Beschreibung

FRANZÖSISCH-POLYNESIEN

FRANZÖSISCH-POLYNESIEN UNSER AUTOR EMPFIEHLT Inselhüpfen zum Nachreisen Entdeckungen in Eigenregie erfordern etwas organisatorischen Aufwand, sind aber grundsätzlich kein Problem. Mehrmals täglich verkehrt die Fähre von Papeete/Tahiti nach Moorea (€ 10, www.terevau.pf). Die Passage in einem Linienboot von Raiatea nach Moorea besteht überwiegend aus magmatischen Gesteinen. Blick auf die schroffen Berge, die das Opunohu Valley umgeben Tahaa kostet € 6,70; Start auf Raiatea ist im Hauptort Uturoa, wohin man ab Tahaa wieder zurückkehrt. Die übrigen Strecken überbrückt man in kleinen Flugzeugen von Air Tahiti (www.airtahiti.com); von Raiatea nach Bora Bora ab € 83 und von Bora Bora nach Tahiti ab € 216. Besonderheit auf Bora Bora: Der Flughafen liegt auf einem Atoll abseits der Hauptinsel. Passagiere von Air Tahiti können einen kostenlosen Bootsshuttle in den Hauptort Vaitape nehmen; manche Luxusresorts haben einen Abhol- und Bringdienst zum Nulltarif, andere kassieren bis zu € 60 dafür. »Moorea steigt wie ein Zaubergebilde auf, modelliert aus Steinflossen.« Fotos: Andreas Drouve, Kovaleva_Ka/ Shutterstock, Laurent Davoust/ NAPA/ Alamy, www.terevai.pf Du hast Ruhe, die Berge und die Lagune, wo du fischen und schwimmen kannst«, schwärmt die Französin Sylvie Folituu (59) von ihrer Wahlheimatinsel. Das Schicksal spülte sie als junge Frau aus den Ardennen nach Französisch-Polynesien. Seit langem lebt sie auf Moorea und ist mit dem Polynesier Sam (43) verheiratet, der stolz seine Tattoos auf dem ganzen Körper trägt. Gemeinsam bewirten sie Besucher bei ihrem »Welcome people at home«-Projekt bei sich daheim. Sylvie kocht. Sam demonstriert, wie man Kokosraspeln gewinnt, die er durch ein Tuch als Milch über rohen Fisch presst. Dann erklärt er den Nutzgarten, in dem Passionsfrüchte wachsen, Kaffeesträucher, Maniok. »Hier in Polynesien liebe ich die freundlichen Menschen, die den Moment leben und so gerne alles teilen«, sagt Sylvie. Auf die Frage, ob sie etwas vermisst, antwortet sie kurioserweise: »Ja, Pilze.« PERFEKT GEPLANT MIT Ob Hotel, Flug, Mietwagen oder Pauschalreise. Wir weisen Ihnen den Weg zum günstigsten Anbieter. www.reise-preise.de/polynesien »Moorea gibt positive Energie«, sagt Teheiarua auf der Wanderung zum Wasserfall Ivi-Hee im Südosten der Insel. Teheiarua, klärt der 47-Jährige auf, sei der Name seiner Vorfahren. Auf Französisch heiße er Valentin. Er arbeitet als Bergführer und Farmer, baut auf den ergiebigen Böden Avocados an, Bananen, Taro. Die Corona-Krise hat er problemlos überstanden. Zwar blieben die Touristen aus, doch er hatte genügend Absatz bei seinen Agrarprodukten. Unterwegs wachsen Mango- und Brotfruchtbäume, Papayas, Palmen. In einem Flüsschen kreischen fröhliche Kinder. Dann schrumpft der Weg zu einem Pfad über Steine und Wurzelwerk. »Auf unseren Inseln gibt es keine gefährlichen Tiere, keine Raubkatzen, keine Schlangen«, beruhigt Teheiarua. Kritisch werde es, wenn man auf den giftigen Steinfisch tritt. Doch der kommt nur in der Lagune vor, nicht im Becken, in das voraus jetzt der Wasserfall stürzt. Das Bad in der Einsamkeit ist fantastisch. Dann sirrt lästiges Wildlife heran, das Blutnachschub braucht: Mücken. Highlights der Inselrundfahrt im Leihwagen sind die tiefen Traumbuchten Cook und Opunohu, die Ausblicke auf die Lagune und vom Belvédère de Toatea hinüber nach Tahiti. Die Strände Toatea und Taahiamanu sind passabel, doch den größeren Einklang mit der Natur spürt man weiter draußen auf dem Wasser. Wer sich ein Kajak ausleiht, um die riffgeschützte Lagune zu erkunden, taucht ein in die Stille und verfolgt mit etwas Glück die Unterwasserschwebeflüge von Rochen. Raiatea: Die »heilige Insel« hat nur wenige Besucher Im Paddelrhythmus geht es auf Raiatea weiter, genauer: im Osten, wo der Fluss Faaroa in die gleichnamige Bucht mündet. Landeinwärts beschreibt er weite Schleifen, denen wir im Kajak folgen. Begleiter Vivien Nourry (38) ist ausgebildeter Gärtner und Kenner der Flora. Er deutet auf Brotfrüchte und wilden Hibiskus, dessen zitronengelbe Blüten abends immer abfallen. Die Blütenpracht wuchert wie Unkraut. Handtellergroße Krabben verschwinden an Land in Bodenlöchern. Der Fluss verengt sich. Bald zwingt die dichte Vegetation zur Umkehr. Vivien kam als Kind aus Frankreich mit seiner Mutter hierher, einer Lehrerin. Verheiratet ist er mit einer Polynesierien und identifiziert sich mit Gebräuchen wie diesem: »Die Pla- 44 REISE-PREISE.de 3-2022

zenta wird im eigenen Garten neben einem Brotfrucht- oder Obstbaum vergraben: als symbolisches Zeichen dafür, dass das Kind künftig immer genug zu essen hat. Das haben wir auch nach der Geburt unseres Sohnes gemacht.« Raiatea gilt als heilige Insel, als Wiege der polynesischen Zivilisation. Das Ruinenareal Taputapuatea an der Südostküste war das sozial-religiöse Zentrum im polynesischen Dreieck, das bis nach Hawaii, Neuseeland und zur Osterinsel reichte. Die Steinplattformen dienten als Schauplätze sakraler Zeremonien. Das mystische Taputapuatea ist Weltkulturerbe der UNESCO und als Freilichtmuseum kostenlos zugänglich. Dank der Abgeschiedenheit verirren sich kaum Besucher hierher. Dass Raiatea keine Touristeninsel ist, zeigt sich überall bei der 100-km-Rundtour im Mietauto. Der Verkehr fließt spärlich. Unterkünfte sind rar gesät. Man kurvt um Buchten, sieht Kirchen, Schulen, Rinderweiden. Die Panoramen sind traumhaft. Die Bergausläufer reichen bis zur Küste, wo sich die Lagune spiegelglatt ausbreitet. Fischer stehen bis zur Hüfte im Wasser. Inselchen liegen ausgesprenkelt da. Im Hintergrund gleißt die Brandungslinie am Riff in der Sonne. Das ist Südsee ohne Make-up. Tahaa und Bora Bora: die Vanille- und die Luxusinsel Umzogen vom selben Riff wie Raiatea ist nordwärts Tahaa, die Vanilleinsel. Vanille wächst im Osten, wo man Fredo Teihotaata (55) Fredo Teihotaata von der Insel Tahaa ist ein Experte in Sachen Vanille In der Lagune von Moorea stehen die Overwater- Bungalows des »Sofitel Moorea Kia Ora« begegnet. Früher war er Grundschullehrer. Dann wechselte er das Fach und heuerte auf einer Vanillefarm an. Neun Monate brauchen die Schoten bis zur Reife, einen Monat lang werden sie getrocknet, erfährt man. »Jede Schote bekommt manuell eine Massage, damit sie sich streckt und die Reste von Flüssigkeit abgibt«, erklärt Teihotaata. Die Handarbeit hat ihren Preis; ein Zehnerpack Schoten kostet im Shop umgerechnet 25 Euro, ein halbes Kilo 250 Euro. »Nur Safran ist teurer als Vanille«, sagt Experte Teihotaata, der darauf schwört, ein wenig Vanillezucker in seinen Kaffee zu geben – wobei ihm ein Schuss Rum mit eingelegter Vanille ebenso lieb ist. Weitere Naturprodukte aus Tahaa sind Perlen, Kopra und Noni, Früchte, deren umwerfendes Odeur einem lange gereiften Blauschimmelkäse entspricht. Die Brennerei in Tapuamu, einem der acht Dörfer der Insel, produziert auf traditionelle Weise Rum. Nicht nur in der Destillerie ist der Rhythmus gemächlich. Hektik ist ein Fremdwort. Durch die Bäume am Ufer der Lagune blickt man auf unbewohnte Inselchen und das ferne Bora Bora – die nächste Station beim Island Hopping. Bora Bora gilt vielen Reisenden als Nonplusultra bei der Erfüllung von Südseeträumen. Sagenhaft ist das Miteinander aus den Grünfacetten der Berge und dem Türkisblau der Lagune, wo es vor Riffhaien, Mantas und Seeschildkröten wimmelt. Wer sich in einem Resort mit Wasserbungalows einquartiert, erlebt vollkommenen Luxus. Doch Bora Bora hat auch bodenständige Seiten. Da ist der öffentliche Strand Matira, wo Rochen oft ganz nah ans Ufer kommen. Da sind die sonntäglichen Kirchgänge im Hauptort Vaitape. Da ist es eine Begegnung mit Fischer Maxim, der seine Fänge an der Straße verkauft – immer samstags, um sich ein Zubrot zu verdienen. Unter der Woche arbeitet er in der Gemeindeverwaltung. »Das Leben hier ist teuer«, sagt Maxim, der trotzdem von innen heraus strahlt, »das Benzin, der Kaffee, der Zucker, sogar das Baguette sind teuer.« Das ist letztlich der Preis dafür, in einem Inselparadies zu leben. Ohne Kälte. Ohne Industrien. Ohne Ampeln. Ohne Angst vor Gewalt. »Bei uns gibt es zehn Polizisten für 10.000 Einwohner, hier kennt jeder jeden«, sagt Patrick Mahuta (54), der Besucher bei Kulturtouren über die Insel kutschiert. Er versichert: »Ich schließe mein Haus und mein Auto nie ab.« FRANZÖSISCH POLYNESIEN ERLEBEN … mit Pacific Travel House – dem Spezialisten seit über 30 Jahren! Endlich in die Südsee! Tahiti, Moorea und Bora Bora in kleinen Hotels und Pensionen 14 Tage ab/bis Deutschland inkl. aller Flüge, Unterkünfte mit Frühstück und Transfers: 2 Nächte Pension de la Plage Tahiti / Studio, 5 Nächte Hotel Hibiscus Moorea / Garden Bungalow, 4 Nächte Maitai Polynesia Bora Bora / Garden View Room. ab 3.850 € p.P. / DZ Lagunen, Sand und Meer! 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